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Re: [AT] Achenseebahn bereitet Insolvenzverfahren vor

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 20.03.20 22:18

Erst mal noch der Hinweis auf den vorherigen Thread, der erst vor einigen Tagen geschlossen wurde und in dem schon einiges an Argumenten steht: [www.drehscheibe-online.de]

WBC schrieb:
Ganz ehrlich: Die Bahn ist in der jetzigen Form (ohne Verlängerung nach Pertisau) auch relativ unnötig. Man zahlt 31 € pro Nase für eine Fahrt wo man großteils vegetationsbedingt keinerlei Aussicht hat, unten schaut man auf die verhüttelte Gegend und oben im schönen Teil fährt man verhältnismäßig kurz. Wenn man zum Achensee rauf will ist die Busfahrt viel billiger und genauso schön, fürs Dampffeeling tut es die Zillertalbahn genauso (solang es noch geht) und wenn man unbedingt mit einer Zahnradbahn fahren ist man am Schafberg definitiv besser aufgehoben.

Man findet für vieles Alternativen, das ist nicht das entscheidende Argument. Wir hatten das Thema schon öfter, und dass die Rechnung mit mal eben den Berg rauf und weiter zum See und wieder zurück für etwa 30 Euro, bloß weil mit Dampf gefahren wird, auf Dauer nicht mehr aufgehen wird, war schon länger Thema. Einerseits braucht man die Busladungen, die dann oben noch eine Rundfahrt auf dem Achensee und das Mittagessen mitnehmen, andererseits stirbt diese Kundschaft ständig weg, und nachfolgende Rentnergenerationen sind nicht mehr ganz so leicht zu bespaßen. Wenn man sich darauf konzentrieren wollte, dürfte man nur noch bestellte Fahrten anbieten, wodurch aber die Einzelfahrgäste verloren gingen. Letztlich stimmt es schon, man bekommt zu wenig fürs Geld.

no-night schrieb:
Mit Elektrifizierung und Einsatz der hierher geholten Appenzeller

Das hängt nicht so direkt aneinander. Wenn man schon elektrifiziert, hat die Weiternutzung alter Fahrzeuge von anderswo eher wenig Sinn, zumal die nicht barrierefrei sind.

Die erste Entscheidung wäre, ÖPNV zum Verbundtarif anzubieten. Mit was dann auch immer, vielleicht muss man dafür auch nicht elektrifizieren.

no-night schrieb:
könnte zwar Punkt 1. gemeistert werden (aber nur dann, wenn es wirklich mehr von Daseinsvorsorge übernimmt), sogar in diesem Fall wäre es jedoch alleine zu klein. Ob Zillertalbahn alleine, oder eine "Tiroler Verkehrsgesellschaft" aus IVB/STB und ZB... sonst wäre es höchstens als Museumsbahn vorstellbar, dazu jedoch wieder viel zu aufwändig. (Und gerade in Österreich wurde es mehrmals gezeigt, daß auch dieses Betriebsform kein Garantie sein dürfte...)

Vor dem ÖPNV steht die Insolvenz. Das ist auch die Konsequenz daraus, dass die Achenseebahn AG zumindest unter den bisherigen Führungen nichts von ÖPNV und Verbundtarif wissen wollte. Nach der Insolvenz müsste sowieso eine neue Gesellschaft gegründet werden.

Peter Illertr schrieb:
Die Achenseebahn dürfte sich in eine lange Liste von touristisch orientierten Unternehmen einreihen, die in Tirol jetzt in die Insolvenz gehen. Wenn sich kein privater Mäzen findet, entscheidet das Land Tirol, ob es ohne die Bahn besser zu fahren meint als mit ihr. In der jetzigen Situation sind sehr viele mittelständische Unternehmen auf staatliche Unterstützung - und sei es nur auf Absicherung von Krediten- angewiesen. Da sollte eigentlich auch die Achenseebahn Anspruch auf Aufschub haben , bis wieder unter normalisierten Bedingungen entschieden werden kann.

Nein. In weniger prominenten Fällen mögen solche Versuche eh schon gescheiterter Unternehmen, sich hinter höherer Gewalt zu verstecken, funktionieren. Bei der Achenseebahn nicht. Die Achenseebahn AG ist nicht in der Lage, den geplanten Saisonbeginn zu realisieren, und zwar aus Gründen, die allein bei der Achenseebahn AG liegen. Das weiß man in Tirol nun, und das wird man auch berücksichtigen. Auch wenn man in Tirol (oder auch generell in ÖVP-dominierten Regionen Österreichs) grundsätzlich bereit ist, Gewerbetreibenden in einem Ausmaß in den Arsсh zu kriechen, das z. B. in Deutschland weitgehend unbekannt ist, wird man nicht ignorieren können, dass all diese Mittel letztlich vom Steuerzahler aufzubringen sind. Da wird man in gewissen Regionen im Westen Tirols, wo man aus Geldgier über Leichen geht, ebenso genauer hinsehen müssen wie bei potenziellen Trittbrettfahrern wie der Achenseebahn AG.

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