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Re: Achenseebahn: Parteiübergreifender Schrei nach Rettungsanker

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 05.12.18 19:07

Schienenbus schrieb:
sicherlich liegt die Bahn das halbe Jahr brach. Und ja klar kann man irgendwie eine Bahnstrecke "nutzbarer" machen.
Dem Dampffreund und Hobbyhistoriker stellt sich dann die Frage des Denkmalschutzes und des historischen Wertes dieser Bahnlinie. Da eine andere Nutzung sicherlich in vielen Belagen einen Umbau bzw eine Anpassung voraussetzt .

Zunächst mal ist die Sicht der Dampffreunde nur eine unter vielen. Dem stehen deutlich mehr Anwohner gegenüber, die großenteils den Dampfbetrieb als Belästigung empfinden, insbesondere in Jenbach (Um es gleich vorwegzunehmen: Auf die üblichen Phrasen, wer denn wohl zuerst da war, können wir diesmal vielleicht verzichten. Irgendwie kann man schon erwarten, dass sich das Emissionsverhalten des Bahnbetriebs aktuellen Maßstäben anpasst).

Dass die Achenseebahn bisher nicht totmodernisiert wurde wie z. B die Bahnen im Harz, liegt nicht daran, dass man so sorgsam mit dem historischen Erscheinungsbild umginge. Man hat halt einfach an vielen Stellen nix gemacht. Dass es nicht an Sorge ums Erscheinungsbild liegt, sieht man schon an den optisch dominanten Jubiläumsschildern und -fahnen. Zudem pflegt die Achenseebahn schon seit Jahren großkotzige Ausbaupläne, die nichts mit ÖPNV zu tun haben, sondern nur dem flexibleren Durchschleusen von noch mehr Busladungen dienen sollten. Die Ausweiche in Fischl gehört da noch zu den vernünftigeren und auch streckenbildverträglicheren Maßnahmen. Z. B. sollte Maurach (nicht Maurach Mitte!) zum Bahnhof ausgebaut werden, unter Beseitigung der nördlich angrenzenden Straße. Wie das Ergebnis ausgesehen hätte, kann man sich leicht vorstellen.

Wohlgemerkt, das hat nichts mit Ausbau für ÖPNV zu tun, der sowieso kein wirkliches Anliegen der Achenseebahn ist und den man nur verfolgt, um wieder Subventionen zu kassieren. In Maurach wäre ein Bahnhof sowieso witzlos, die Kreuzungsmöglichkeit gehört nach Maurach Mitte, weil dort die Busanschlüsse sind. Genau dort ist aber nichts geplant.

Ja, das Erscheinungsbild würde sich ändern, schon durch die Elektrifizierung. Man würde auch Haltestellen ausbauen müssen und neue bauen. Und das extrem leichte Schienenprofil auf der Flachstrecke (dss ist so etwa auf Pferdebahnniveau) würde zugunsten von Standardmaßen verschwinden - die Achenseebahn wollte allerdings im Zuge ihres nicht-ÖPNV-Projekts zwischen Maurach Mitte und Seespitz sogar komplett umtrassieren und den Raum von Bahn und Straße neu ordnen.

Zu klären wäre, ob man mit aktueller Technik auch ohne Oberleitung elektrisch fahren könnte. Das würde die Akzeptanz des sowieso reduziert erhalten bleibenden Dampfbetriebs erhöhen und könnte ein Kompromiss sein.

Der "historische Wert" ist der Achenseebahn also reichlich egal. Ob da was unter Denkmalschutz steht, weiß ich nicht. Die Lokomotiven sind jedenfalls keineswegs so original, wie gern behauptet wird. Es könnte aber hilfreich sein, mit Denkmalschutz vor einem möglichen Konkurs das Wegräumen der Fahrzeuge zu verhindern.

Schienenbus schrieb:
Ich stelle mir die Frage warum eine Bahn die seit ihrer Eröffnung fast ausschließlich für touristische Zwecke gebaut und genutzt wurde auf einmel ein modernes Verkehrsmittel werden muss. Das war sie nämlich nur ein paar Jahre lang. Wenn ich jetzt wieder von mir ausgehe... Ich bin bisher oft mit der Achenseebahn gefahren um Achenseebahn zu fahren und nicht um irgendwo anzukommen. Den Eindruck hatte ich aber auch von den anderen Fahrgästen. Und ob die noch kommen wenn man wie mit einer Straßenbahn den Hügel hoch fährt? Ich frage mich eben warum die Bahn seit gut 130 Jahren so lebt wie sie lebt und warum genau das jetzt auf einmal so schlecht sein soll!?

Wenn die Achenseebahn es nicht schafft, ihre rein touristisch genutzte Infrastruktur instandzuhalten, scheint es wohl doch nicht weitergehen zu können wie bisher. Dass das Land eine solche rein touristisch genutzte Infrastruktur nicht subventionieren will, sollte wohl auch nachvollziehbar sein. Nun sind an der Notwendigkeit der öffentlichen Mittel für die Streckeninstandhaltung sowieso Zweifel angebracht, ebenso am drohenden Konkurs. Das macht es aber nicht besser und spricht auch nicht für einen sorgenfreien Weiterbetrieb. Auch wenn das Problem dann nur an der Unternehmensleitung liegt.

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