DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 08/02 - Alpenlandforum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Hier sind alle Beiträge zu schweizer und österreichischen Themen willkommen.
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Diesen Beitrag den Moderatoren melden?

Re: [CH],[IT] Zwischen den Jahren zum Bernina, Comer See und ins Centovalli (m.B.)

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 11.01.18 04:31

Viersieben schrieb:
Man hat aber auch schon gesehen dass den 10056 die Türen zugemacht hat und gen Bern losgefahren losgefahren ist als die Anschlussreisenden noch am Einsteigen waren (Antwort der am Perron anwesenden SBB-Angestellten (wohl ZP des 56) auf der Frage ob sie nicht gesehen hatten, dass Kunden noch am Einsteigen waren: "Fahrplan muss eingehalten werden, die hätten nur schneller rennen müssen" (!)).

Ansonsten muss man schon sagen dass die zwei Bähnler mit gelbe Warnweste (Aufsicht Personenverkehr oder was auch immer sie sind), welche im oben geschilderten Fall nicht anwesend zu sein schienen, sich schon Mühe geben und einen Lob verdienen.
Das hängt oft aber auch noch ein bisschen davon ab, wer gerade vor Ort Dienst hat, bzw. wer gerade in Spiez in der BLZ sitzt. Da gibt es sowohl in der BLZ solche, die eher ein warten zulassen, auch situativ ein bisschen grosszügiger als die vorgegebenen Zeiten sind. Dann gibt es andere, die eher nein sagen.

Aber auch vor Ort, da gibt es solche, die vor dem "Schlüssel drehen" noch einmal in alle Ecken schauen, ob noch Leute zu springen kamen, und andere, die stur auf Zeigersprung den Schlüssel gedreht haben. Bei meiner Zeit bei der MOB kann ich folgendes berichten, wenn wir zu spät kamen, gab es Leute im Fahrdienst BLS, bei denen konntest Du davon ausgehen, dass sie im Rahmen Spiez gegenüber ein Warten durchzukriegen. Dann gab es Andere, die nur Spiez fragten, ob ja oder nein, und so entsprechend handelten. Bei einem Mitarbeiter kam immer bei Verspätungsvormeldung die Antwort: "Mir tüe gugge."

Zwei Jahre lang, hatte der MOB GPP 3118 von Montreux nach Zweisimmen einen sehr sportlichen Fahrplan. Die Fahrzeit war sehr eng, die kleinste Verspätung konnte i.d.R. nicht mehr aufgeholt werden, oder eben nur durch schnelleres Fahren als erlaubt. Nach dem ersten Jahr bekam der Anschluss RE 3118 der BLS in Zweisimmen plötzlich eine Wartezeit von null Minuten. Dies zu einer Zeit, wo eben gerade sehr viele Fahrgäste von Montreux nach Interlaken fuhren. Da gab es einmal die Situation, da war ich zu spät. Ich meldetete nach Abfahrt in Saanenmöser in Zweisimmen beim Fdl BLS und sagte, wieviel wir Verspätung haben. Kurz vor der Kreuzungsstelle Halten, riefen sie mich zurück, dass sie nicht warten. Ich fuhr ein, der BLS-RE fuhr gerade aus.
Ein ander Mal soll es eine Situation gegeben haben, wo jemand anders in Zweisimmen Dienst hatte, er meldetete Spiez vor, dass die MOB wenig zu spät ist. Spiez sagte, pünktlich fahren, so wie es im Reglement steht. Der Fdl erwiderte, das kann ich doch nicht machen, den Zug den Leuten vor der Nase wegfahren lassen. Da entgegnete Spiez, dann las ihn einen Moment vor Signal stehen.

Als ich bei der MOB anfing, habe ich beim Abfertigen sowohl als Statiönler als auch als Zugchef zuerst immer nur auf den Zug geschaut. Ich schaute zuerst noch nicht in die Ecken, ob noch Leute zu springen kamen. Das gewöhnte ich mir erst später an. Ggf. nahm ich den Abfahrbefehl auch noch einmal zurück. (Das ging in Lenk am Pult, indem man auf Automatik schaltete. Anderswo ging das nicht.) Dann gab es aber auch Situationen, wo wir eh schon zu spät waren und immernoch Leute angesprungen kamen. Da musste ich dann irgendwann sagen, so geht das nicht. Dann gewöhnte ich mir folgende Linie an: Sind wir pünktlich warte ich noch einen Moment auf die Fahrgäste. Ich verkaufe ihnen sogar noch schnell ein Billett, sofern sie eines brauchen. Waren wir aber eh schon zu spät, liess ich die Züge dann fahren und kannte dann bei Leuten, die noch angerannt kamen, kein Pardon mehr. Ich wartete höchstens auf sie, wenn sie kurz vor meinem Drücken schon am Zug waren. Kamen die Leute hingegen vom verspäteten Anschlussbus zu springen, war die Sache klar, dass ich wartete. Ich begab mich sogar extra auf den Bahnsteig, als der Bus kam.
Aber das war meine Praxis. Jeder handhabte es einwenig anders.

Du siehst, es hängt viel vom diensthabenden Mitarbeiter ab, ob oder wie gewartet wird.

Herzliche Grüsse
Martin

Gib bitte eine Erläuterung, warum Du diesen Beitrag melden möchtest. Dies erleichtert es den Moderatoren, Deine Meldung zu verstehen.