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zu den Fensterrahmen und ihrer Lackierung

geschrieben von: TS-Sounddesigner

Datum: 13.02.23 21:30

Hallo,

das Bild scheint einen Modellbahn-Apmz 121.0 von Ade zu zeigen, und zwar mit silberfarbenen Fensterrahmen.

Diese Ausführung gab es so in echt nicht.

Alle Ap(ü)mh 121 und die Apümz 121 bis zur Nummer 18-73 035 hatten silbernfarbene Leichtmetall-Fensterrahmen. Damals alles noch mit schwarz lackierter Schürze. Einige wenige Wagen sollen auch messingfarbene Rahmen gehabt haben, wobei ich davon keine Nummer kenne; meist ist das nur eine Reflektion einer dunklen Umgebung. Auf der Innenseite bestand der Gegenrahmen (sog. Fensterschlüssel) aus Holz. Beides zusammen und die Form der Notbelüftungsklappen (nur ca. 60 % der Fenstebreite in der Mitte klappbar) sorgten für viel Undichtigkeit, Korrosion und Verrottung.

Daher wurden 1972 eine neue Fensterbauart eingeführt, die vom BZA Minden mit dem Lieferanten Garthe-Wolf aus Ennepetal (bei Hagen) entwickelt wurde. Dieser Fensterrahmen bestand aus hellgrauem Kunststoff, angenietet an der Seitenwand. Innen wurde ein in gewissen Grenzen elastisches Gummispreizprofil rund umlaufend zwischen Rahmen und Scheibe eingesetzt. Die Scheibenmontage wurde dadurch gegenüber den vorher verwendeten Holzkeilen deutlich einfacher. Die Abdeckung auf der Innenseite zur Wandverkleidung wurde auf einem Fensterschlüssel ebenfalls aus Kunststoff umgestellt. Zunächst in braun, später mit Redesigns auch lichtgrau gefärbt. Außen wurde zwischen Rahmen und Seitenwand ein umlaufender Gummifaden eingesetzt; zunächst noch in hellgrau, ab Baujahr 1975 (und bei größeren Revisionen) bis heute in schwarz. Bis zu letzten Bpmz-Wagen 1987 wurde diese Bauart im Neubau verwendet.

Die Wagen 'vor Garthe-Wolf' mit den älteren Leichtmetallrahmen erhielten bei ihren großen Revisionen R 4 (bzw. R 3) zwischen ca. 1975 und 1990 neue Fensterrahmen ebenfalls mit Gummispreizprofil. Allerdings ein etwas anderes Fabrikat, das ohne den schwarzen Gummifaden außen auskommt. Der Rahmen dieser Fenster wird seitdem in beige, grau bzw. lichtgrau mitlackiert. Hier ein Vergleich beider Bauarten, wenn auch an Av- statt Ap-Wagen (unten Garthe-Wolf):

[attachment 473249 Fensterrahmen.jpg]

Die Bvmz-Wagen bekamen auch die Fensterrahmen ohne Gummifaden.

Warum ist nun das Bild des Ade-Wagens nicht ganz korrekt? Weil zwar durchaus einige der Wagen bis Baujahr 1972 (Wechsel auf Garte-Wolf) unter Beibehaltung der alten Fensterahmen rote Schürzen bekamen wie auf dem Bild. Bei diesen Lackauffrischungen wurden aber auch die Fensterbänder neu in RAL 1014 Elfenbein (vorher RAL 1001 Beige) lackiert, und zwar auch über die Leichtmetall-Fensterrahmen drüber. Daher ist dies Kombination silberner Leichtmetallrahmen und rote Schürze nicht stimmig, weder bei DB noch DB AG. Ade hat das später bei den Avmz 111.0 und Apmz 121.0 übrigens auf Elfenbein umgestellt ...

Wohl gab es noch einzelne Apmz 121, die ab 1994 noch rot/beige waren und das DB-AG-Logo erhielten, z. B. 18-94 027 und 18-95 019.


Viele Grüße



Hark

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