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[RO] Quer durchs ganze Land - Reisebericht Teil 3 (mvB)

geschrieben von: Dennis Kraus

Datum: 08.10.19 14:04

Hallo zusammen,

Weiter geht es mit dem dritten Teil.

Teil 1: [www.drehscheibe-online.de]
Teil 2: [www.drehscheibe-online.de]


Dienstag, 20.08.2019

Nach einer Nacht in Eforie wollten wir uns heute zunächst nochmal etwas um die Strecke nach Mangalia kümmern.
Erstes Motiv war der freie Abschnitt südlich von Tuzla. Zunächst stand ein Zug Richtung Konstanta im Fahrplan, der mit leichter Verspätung kam. Anschließend verlagerten wir unseren Fotopunkt um ein paar Meter, um den anstehenden Nachtzug nach Mangalia fotografieren zu können. Längere Zeit kam aber erst mal nichts, erst als schon Planzeit für den nächsten Nachtzug war, hörte man in der Ferne ein Pfeifen und schließlich tauchte eine sichtlich kämpfende 66 mit 12 Wagen auf.

https://abload.de/img/img_5325gyk5l.jpg
66 1060 befördert einen langen Nachtzug bei Tuzla Richtung Mangalia.


Nun wurde zunächst ein Zwischenstopp beim Lidl eingelegt. Nach dem Ergänzen unserer Nahrungsmittelvorräte machten wir uns auf die Suche nach einem Motiv. Eine wirkliche Idee hatte ich nicht. Zunächst schauten wir uns mal den Bahnhof Eforie Süd an, doch hier ließ sich nichts machen. Wir kämpften uns weiter durch den dichten Verkehr Eforie’s und suchten den Bahnhof Eforie Nord auf. So prall war es zwar nicht, aber mangels sinnvoller Alternativen wollten wir den nächsten Nachtzug mal hier abwarten. Doch wieder warteten wir ewig und als schließlich der Regionalzug nach Konstanza durch war ohne zu kreuzen, beschlossen wir nach Costinesti zu wechseln, wo wir das Motiv von neulich gerne nochmal ohne den hässlichen Schlonzhimmel umsetzen wollten. Also wieder durch den stockenden Verkehr von Eforie durchgequält.
In Costinesti trafen wir dann pünktlich IR 1983 (Bukarest – Mangalia) an. Wenig später folgte der stark verspätete D 1922 (Arad – Mangalia), den wir eigentlich in Eforie Nord fotografieren wollten. Wir konnten beide Züge dank längerer Standzeit bei der Ein- und Ausfahrt aufnehmen.

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64 1385 erreicht mit IR 1983 Costinesti.

https://abload.de/img/img_5388lgkmm.jpg
66 1326 verlässt mit D 1922 den Bahnhof Costinesti.


Nun hatten wir genug von dieser Strecke und insbesondere auch von dem schrecklichen Verkehr auf den Straßen. Als wir vorhin Eforie Richtung Süden durchfahren hatten, war in die Gegenrichtung ein extrem langer Stau, der weit über den Ort hinaus reichte. Diesen wollten wir nun umfahren und suchten in maps.me und google nach Alternativen. Maps.me zeigte eine Verbindungsstraße sogar mit einer Nummer von Tuzla Richtung Topraisar an der uns von gestern bekannten Straße 38 aus Richtung dem bulgarischen Kardam. Diese Verbindungsstraße wollten wir jetzt mal testen. Die richtige Abzweigung in Tuzla war schnell gefunden, doch schon am Ortsende wurde es eine Schotterstraße. Wir ahnten böses, doch Schotterstraßen waren wir aus der Gegend ja schon gewohnt und wir fuhren weiter. Der Weg wurde immer schlechter und irgendwann war es ein kaum noch fahrbarer Feldweg. Umkehren oder weiterfahren war jetzt die Frage, denn es waren noch einige Kilometer, bis wieder richtige Straßen zu erwarten waren. Wir fuhren weiter und kämpfen uns auf den teils richtig üblen Feldweg durch. Wir kamen dann in Biruinta raus und waren heilfroh, als wir wieder Teer unter den Reifen haben. Diese Umfahrung ging mal nach hinten los... Zukünftig ist dann der Stau in Eforie wohl doch die bessere Wahl.
Wohin geht unserer Reise denn nun eigentlich? Ziel des heutigen Tages war Predeal, rund 30 Kilometer südlich Brasov. Am Nachmittag wollten wir gerne dort noch ein Motiv von einer Brücke umsetzen, vorher hatten wir aber noch reichlich Kilometer vor uns. Die Fahrt ging zügig voran, bis kurz vor Busteni. Ab hier war dichter Stau und wir brauchten für die letzten Kilometer ewig. Mittlerweile hat sich auch das Wetter geändert, während wir im Flachland noch wolkenlosen Himmel hatten, fanden wir nun in der bergigen Gegend sehr dichte Quellwolken vor. Endlich am Motiv angekommen, stellten wir fest, dass es ziemlich eingewachsen war. Wegen der starken Bewölkung hielt sich die Motivation zum Fotografieren aber ohnehin stark in Grenzen und wir nutzen die Zeit, um die Fotostelle mit unseren Astscheren aufwendig freizuschneiden. Die Arbeit würde uns zwar heute nichts mehr nutzen aufgrund der Wolkensituation und der immer tiefer sinkenden Sonne, aber im Verlauf des restlichen Urlaubs wollten wir auf jeden Fall nochmal hier her.
Ohne ein Bild fuhren wir dann zu unserer Unterkunft. Wir hatten das Hotel Carpatic gebucht, dass etwas außerhalb leicht erhöht sehr schön in den Bergen lag. Abendessen gab es im Restaurant direkt daneben.


Mittwoch, 21.08.2019

Die Wolken hatten sich über Nacht aufgelöst und wir blickten in einen klaren Himmel. Gegen 7 Uhr verließen wir das Hotel. Unser erstes geplantes Motiv lag am Haltepunkt Breaza Nord, das war nun rund eine Stunde Autofahrt entfernt. Auf dem Weg dorthin sahen wir uns noch ein potenzielles Motiv bei Busteni für später an, leider war es aber komplett eingewachsen. Als wir in Breaza ankamen, war sogar schon Sonne. Eigentlich rechneten wir damit, dass es wegen der Bergschatten noch etwas dauert, aber im Bereich der Sonne lagen keine höheren Berge. Unser erster Zug war R 16032 von Regio Calatori.

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425 576 mit R 16032 (Brasov – Bukarest Nord) bei Breaza Nord.


Wir warteten noch etwas in der Hoffnung auf einen Güterzug. Stattdessen kam ein weiterer Personenzug in Form des Triebwagens 972 5004 ebenfalls von Regio Calatori. Diesen Zug konnten wir keinem Fahrplan zuordnen.

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Regio Calatori 972 5004 ebenfalls in Breaza Nord.


Nun verlagerten wir unseren Fotopunkt auf eine Brücke ein paar Kilometer nördlich.

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40 0557 zeigte sich mit IR 1928 (Sibiu-Constanta) bei Comarnic.


Auch hier warteten wir wieder, ob ein Güerzug folgt, doch leider erneut vergeblich. Nächster Personenzug war IR 1932, für den suchten wir uns direkt an der Hauptraße bei Posada einen Fotopunkt.

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40 0626 wurde mit IR 1932 bei Posada aufgenommen.


Als Nächstes wollten wir nach Azuga, dort gab es ebenfalls direkt von der Straße ein schönes Motiv mit Bergblick. Weil google bereits wieder viel Verkehr ankündigte, fuhren wir dieses Mal gleich nach dem Personenzug. Einige Zeit später kam uns dann natürlich ein Güterzug entgegen. Wenn man das immer vorher wüsste, der wäre jetzt am vorherigen Motiv natürlich noch schön gewesen.
Die Fahrt nach Azuga zog sich lange. Am Motiv angekommen, hatten sich die Bergschatten weit genug zurückgezogen und ermöglichten Fotos, wenn auch bereits mit Frontschatten. Mit Frontlicht lässt sich die Stelle um die Jahreszeit bereits nicht mehr umsetzen. Doch zunächst rollte es südwärts. Es kam ein weiterer Güterzug. Weil er ziemlich langsam war, gelang mir durch einen Sprint noch ein Foto.

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40 0728 befördert einen E-Wagenzug bei Azuga südwärts.


Am eigentlichen Motiv stand bald ein Franzosenzug an, sogar noch in alter Farbgebung. Bald darauf folgte mit Softrans der nächste private Reisezug.

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Regio Calatori 425 517 mit R 16031 (Bukarest – Brasov) bei Azuga.

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Softrans 914 1010 als 15931 ( Craiova – Brasov) bei Azuga.


Danach folgte noch ein CFR Zug. Wegen des stärker werdenden Frontschattens ist das Bild aber nicht wirklich zeigenswert.
Jetzt stand der nächste große Ortswechsel an. Ziel war die KBS 409 Salva - Sighetu Marmatiei, eine wunderschöne Dieselstrecke im Norden Rumäniens. Kurz vorab ein paar Worte zum dortigen Verkehr: Leider verkehren aktuell bei Tageslicht im landschaftlich am interessantesten Abschnitt zwischen Salva und Viseu de Jos lediglich 2 Züge und zwar beide Richtung Norden. Südfahrer gibt’s ausschließlich bei Dunkelheit. Im weiteren Verlauf gibt’s noch ein paar wenige weitere Züge. An Güterverkehr gibt es nur einen unregelmäßig (etwa alle 2 Wochen einmal) verkehrenden Holzzug, der in Leordina beginnt. Wir hatten natürlich die Hoffnung, diesen einmal zu erwischen.
Nun zurück zur Tour: Bis Salva waren es nun noch gut 5 Stunden Fahrt über kurvenreiche Straßen. Unser Ziel war für den abendlichen R 4110 nach Sighetu Marmatiei in Salva zu sein und dann diesen zu verfolgen. Zeitlich klappte das dann auch und wir suchten uns ein Motiv, fündig wurden wir im Bahnhof Cosbuc. Wir standen zunächst noch dauernd in der Sonne, doch Richtung Norden sah es nicht gut aus, es waren dunkle Gewitterwolken am Himmel. Die kamen leider auch näher und zum Zug, der rund 20 Minuten Verspätung hatte, war es dunkel. Auch wenn keine Aussicht mehr auf Sonne bestand, folgten wir dem Zug trotzdem weiter, denn wir hatten eine Unterkunft in Viseu de Sus gebucht. Das Wetter wurde nun richtig schlimm, wir kamen in einen heftigen Sturm mit Starkregen. Das Autofahren gestaltete sich entsprechend schwierig, teilweise lagen größere Äste auf der Straße und Bäume am Straßenrand waren umgeknickt. In Viseu de Sus war das Schlimmste dann vorüber und wir bezogen unser Zimmer.


Donnerstag, 22.08.2019

Für heute waren die Wetterprognosen etwas durchwachsen. Nach dem Aufwachen also erst mal ein Blick aus dem Fenster. Komplett dicht! Also wieder zurück ins Bett und mal am Handy das Wolkenradar geprüft. In der näheren Umgebung war es aktuell überall bedeckt, Richtung Süden sah es besser aus. Die elektrifizierte Strecke von Cluj Richtung Suceava, in der in Salva unsere Dieselpiste mündet, lag aktuell bereits in der Sonne. Kurz den Fahrplan gecheckt. In Kürze würde dort ein Regionalzug fahren, den wir noch schaffen würden. Also fertig gemacht und los. Das war zwar eigentlich nicht unser Plan für heute, aber Hauptsache erst mal Sonne. Wir hatten natürlich auch kein konkretes Motiv im Kopf, fuhren also einfach an einer lichtmäßig passenden Stelle an die Strecke und schauten. Bei Rebrisoara wurden wir auch fündig, dort konnte man eine Außenkurve an einem BÜ nett umsetzen.

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40 0701 mit R 4490 (Beclean pe Somes – Ilva Mica) bei Rebrisoara.


Der Zug hat in Feldru planmäßig 6 Minuten Aufenthalt, war jetzt aber um ein paar Minuten verspätet. Wir wollten eine Verfolgung versuchen und ihn hinter Feldru nochmal fotografieren. Nur hatten wir nun einen sehr lahmen LKW vor uns und überholen war auch nicht möglich. Wir hatten den Zug eigentlich schon abgeschrieben, wollten uns dann mal einen Hang kurz vor Ilva Mica anschauen, als dann tatsächlich der Zug nochmal kam. Überraschenderweise gabs damit dann doch noch ein zweites Bild des Zuges.

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Und nochmal kurz vor Ilva Mica.


Nur war auch auf dieser Strecke für die nächsten Stunden wieder Ruhe. Es wurde beratschlagt, was man denn jetzt am besten macht. Wir hatten ja immer noch den Holzzug im Kopf, nicht dass er der fährt, während wir an der E-Piste die Zeit totschlagen. Mitterlweile hatte sich auch das Wetter im Norden gebessert, also auf nach Leordina. Im Bahnhof standen einige beladene Holzwagen, eine Lok war aber nicht zu sehen. Wir fragten beim Bahnhofschef nach. Er war trotz sprachlicher Verständigungsprobleme sehr freundlich und schrieb uns sogar eine Uhrzeit auf, nur war das die Zeit des abendlichen Nachtzuges und nicht der Güterzug...
Heute war aber jedenfalls wohl nicht mehr mit dem Holzzug zu rechnen, also wollten wir uns um den nächsten Personenzug kümmern. Dies war R 4656 von Sighetu Marmatiei nach Viseu de Jos. Dazu fuhren wir zum Bahnhof Valea Viseului, wo der Zug Kopf machen muss.

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62 1059 hat soeben umgesetzt im Bahnhof Valea Viseului.


Wir fuhren dem Zug voraus und erwarteten ihn an einem kleinen BÜ. Die weitere Verfolgung bis Viseu de Jos brachte noch einige weitere Bilder.

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Kurz nach Valea Viseului.

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Einige Kilometer weiter.

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Kurz nach Bistra.

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Vor Leordina.

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Und nach Leordina.


Anschließend fuhren wir zum Bahnhof in Viseu de Jos, um nachzusehen, was der Zug hier macht. Früher fuhr er ja weiter nach Salva, doch leider ist das nicht mehr der Fall, sondern er wird wieder in die andere Richtung zurück überführt.
Wir fuhren trotzdem nach Salva, denn wir wollten uns nun um den abendlichen Zug nordwärts kümmern. Wir steuerten dazu zunächst Cosbuc an. Doch das Bild klappte wieder nicht wie gewünscht, denn uns lief genau zum Zug eine Person sehr ungünstig ins Bild. Wir wollten den Zug weiter verfolgen, doch es trat das gleiche Problem wie am Vortag auf. Es hatte sich wieder eine große Gewitterzelle gebildet und wir landeten wieder unter geschlossener Bewölkung. So klappte es auch am zweiten Tag in Folge nicht mit Bildern vom abendlichen Zug.

Im nächsten Teil werden wir uns noch weiter im Norden aufhalten, mehr dazu in ein paar Tagen hier im Forum.


Schöne Grüße,
Dennis

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