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[GB][IM]Schmalspur in Nordwales und Isle of Man - Teil 12: Laxey Mine und Snaefell

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 03.03.18 17:39

[GB][IM]Schmalspur in Nordwales und Isle of Man - Teil 12: Laxey Mine und Snaefell



Zunächst die Links zu den bisherigen Teilen:
Teil 1: Llandudno
Teil 2: Llangollen, Pontcysyllte-Aquädukt, Chester
Teil 3: Llanberis und Holyhead
Teil 4: Llandudno - Blaenau Ffestiniog - Machynlleth
Teil 5: Aberystwyth und Devil’s Bridge
Teil 6: Fairbourne – Barmouth und Talyllyn Railway
Teil 7: Caernarfon und Welsh Highland Railway
Teil 8: Welshpool und Shrewsbury
Teil 9: von Wales zur Insel Man
Teil 10: Laxey, Douglas und Port Erin
Teil 11: Peel, Curraghs Wildlife Park, Ramsey




Samstag, 29. Juli 2017


In diesem Teil bleiben wir den ganzen Tax in Laxey, denn der Fahrplan der Manx Electric Railway ist heute besonders dicht. Wir sehen uns sowohl Lady Isabella (das große Wasserrad) an als auch die Laxey Mine Railway, außerdem fahren wir auf den Snaefell.



Heute ist also ein wichtiger Tag für uns, denn im Rahmen des „Manx Heritage Transport Festival“ gibt es heute viele Attraktionen und wir werden viele Fahrzeuge sehen und vor allem mit der Laxey Mine Railway fahren, was nur am Wochenende möglich ist. Für morgen steht die zweite Bahn auf dem Programm, die ebenfalls nur am Wochenende verkehrt: die Groudle Glen Railway.
Wie üblich mache ich in der Früh einen Spaziergang, es scheint heute die Sonne, auch wenn es in der Früh meist noch recht kalt ist. Ich spaziere heute Richtung Bahnstation, dabei fallen mir die Daisy-Büsche (botanisch: Olearia lyallii) auf, die aus Neuseeland stammen und interessante Blüten haben. Laut Robin sind sie bestens geeignet, um Wind und Sturm fernzuhalten bzw. abzuschwächen. Und Wind gibt es hier auf der Insel, besonders rund um unser Haus, in Hülle und Fülle.

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Immer wieder fasziniert mich die Umgebung, der Blick zum Meer oder zum North Barrule, den zweithöchsten Berg, den man von uns aus sieht. Im Vordergrund die Steinmauer neben der Straße und unser Haus dahinter.

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Links erkennt man den Daisy Bush, das Rote am Ende des Weges ist ein Fuchsienstrauch. Hier ist etwa die Hälfte des Weges zur MER-Station.

Als ich zurückkomme wird gefrühstückt. Dann geht es wieder hinuter zur Station Dreemskerry der MER. Wir fahren heute nur nach Laxey und werden uns dort länger aufhalten, um mit der Great Laxey Mine Railway zu fahren und uns das große Rad „Lady Isabella“ anzuschauen. Ich war zwar schon irgendwann einmal dort, aber ich habe alles vergessen und bin nicht sicher, ob ich auch direkt oben auf dem Bauwerk war.

Fahrt nach Laxey

Unser Zug wird vom Triebwagen 9 mit Beiwagen 41 gebildet. Den Beiwagen sehen wir heute zum ersten Mal und natürlich sitzen wir auch im offenen Beiwagen, das Wetter ist derzeit angenehm. Unterwegs begegnen wir Triebwagen Nr. 21 (der grün gestrichen ist) mit Beiwagen 40. Er sieht seltsam aus, weil er noch (oder wieder) die doppelten Stirnfenster hat. Es fällt mir auch auf, dass Beiwagen 40 gestern mit einem anderen Triebwagen unterwegs war. Es wird also auch gewechselt.

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Ich versuche bei der Station Dreemskerry ein Tele-Bild des Zuges, der gerade von Ramsey heraufkommt.

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Aus dem Zug kann ich heute bei schönem Wetter den Maughold Head Light Tower fotografieren.

In Laxey kann ich unseren Zug dann auch fotografieren:

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Triebwagen Nr. 9, den ich schon vorgestellt habe.

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MER-Trailer Nr. 41 wurde 1930 als einer von drei „Open Trailers“ gebaut, um den Verlust von sieben beim Depotbrand desselben Jahres zerstörten Wagen teilweise wettzumachen. Die drei gebauten Wagen 40, 41 und 44 erhielten die Nummer von drei zuvor zerstörten Wagen und sind somit die jüngsten Fahrzeuge der MER im Personeneinsatz. Der Wagen war seit der Indienststellung immer im Einsatz, abgesehen von den üblichen Aufarbeitungen, zulezt im Winter 2015/16, als er auch den letzten Neuanstrich erhielt. Die Grundfarben waren von Anfang immer Rot und Weiß.

Auf dem Bergbahngleis steht Triebwagen Nr. 2 der SMR, den wir auch gestern schon gesehen haben. Kurz darauf kommt Triebwagen Nr. 5 vom Snaefell herunter, diesen haben wir gestern nicht gesehen:

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SMR-Triebwagen Nr. 5 wurde wie alle fünf übrigen Wagen 1895 geliefert. 1970 verursachte ein Kurzschluss während des Aufenthaltes auf dem Snaefell einen Brand, der den Aufbau zum Großteil zerstörte. Ursache könnte der häufige Drehgestelltausch mit Arbeitswgen Nr. 7 gewesen sein, der im Unterschied zu den anderen Wagen wohl die Kabelleitungen in Mitleidenschaft zog. Auf Drehgestellen und Rahmen wurde in nur 11 Monaten ein neuer Wagenkasten aufgebaut, der hässliche autobusähnliche moderne Fenster und als einziger Snaefell-Wagen Polstersitze erhielt und ab 1971 wieder im Einsatz stand. Wie die übrigen SMR-Wagen erhielt auch dieser Wagen eine neue elektrische Ausrüstung, die von der Aachener Straßenbahn stammte. Wagen 5 war 1979 der letzte der so erneuerten Wagen. 1996 wurden die Alu-Bus-Fenster wieder entfernt und konventionelle Holzfenster wie bei den übrigen Wagen eingebaut. Außerdem erhielt der Wagen die Aufschrift „Raad-yairn Snaiull“ in Manx-Gälisch, die er inzwischen aber wieder verloren hat.


Da der Fahrplan auf der MER heute sehr dicht ist, wollen wir hier einige Züge abwarten, damit wir von möglichst vielen Fahrzeugen Fotos machen können. Außerdem möchte ich auch auf den grünen Triebwagen Nr. 21 warten, den wir unterwegs Richtung Ramsey fahren gesehen haben.
Als nächstes kommt Triebwagen Nr. 1 der MER, der sehr ursprünglich und älter als alle anderen aussieht, mit einem ebenso seltsam aussehenden offenen Beiwagen (Nr. 51). Der Zug ist voll besetzt. Man merkt, dass heute viel los ist.

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Der älteste Triebwagen bei der Einfahrt nach Laxey.
MER-Triebwagen Nr. 1 wurde 1893 mit zwei weiteren „unvestibuled Saloons“ als erster Teil des Rollmaterials für die Douglas and Laxey Coast Electric Tramway, wie sie damals noch hieß, geliefert. 1970 erhielt der Wagen Windschutzscheiben, um auch in der Nebensaison eingesetzt werden zu können, ohne den Fahrer dem unwirtlichen Wetter dieser Jahreszeiten aussetzen zu müssen (bis 1978, dann wurden sie wieder entfernt). Auch dieser Wagen erlebte zahlreiche Umbauten und Erneuerungen. Er gilt heute laut Guiness Book of Records als der älteste beim Ursprungsbetrieb im Einsatz befindliche elektrische Straßenbahnwagen der Welt. Er trug im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Lackierungen, darunter von 1958 bis 1961 das „nationalised green“, von 1971 bis 1978 in Braun/Teak (so hab ich ihn 1975 auch fotografiert) und 1978 bis 2004 eine Lackierung in Braun/Creme/Teak. Seit 2004 trägt er wieder das traditionelle Rot/Weiß/Teak der meisten Wagen.

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Diesen Wagen konnte ich auch 1975 schon einmal fotografieren: in Laxey. Damals trug er eine andere Farbgebung.

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MER-Trailer Nr. 51 wurde 1893 als dritter der ersten Serie von open Trailers mit der Nummer 13 geliefert. Diese ersten Trailer erhielten 1895 die Nummern 23 bis 28, um Platz zu machen für neue Triebwagen, die die nächstfolgenden Nummern erhalten sollten. 1898 wurden die Nummern erneut verändert (28 bis 33), bis 1903 dann die letzte Umnummerierung erfolgte (49 bis 54). Wagen 51 trug also zuvor die Nummern 13, 25 und 30. Es ist heute der einzige der ersten Serie an Beiwagen, die noch im Betrieb stehen. Drei weitere der ersten Serie wurden zwischen 1978 und 2008 hinterstellt und könnten eventuell später wieder renoviert werden. Wagen 52 wurde 1951 in einen Arbeitswagen umgebaut und steht als solcher im Einsatz.
Im ersten Jahr war der Wagen noch völlig offen (ohne Dach), erhielt aber 1894/95 ein Segeltuch-Dach und 1903 ein Holzdach. An den Enden des Wagens gab es keine hochgezogenen Wände als Abschluss. Mitte der 1940er-Jahre erhielt der Wagen an den Wagenenden jedoch solche hochgezogenen Wände mit Glasfenstern wie sie die übrigen Beiwagen auch heute noch haben. Ein angestrebter Verkauf mit drei anderen Beiwagen 1978 kam nicht zustande, sodass der Wagen 1980 bis 1987 abgestellt wurde. Danach erhielt er seine erste Nummer 13, die Wände an den Wagenenden wurden wieder entfernt und der Wagen erhielt wieder das runde Holzdach und den alten Anstrich in Braun, sodass er wieder das ursprüngliche Aussehen der Anfangszeit hat. Er wurde nach der Aufarbeitung hinter Triebwagen 1 eingesetzt, erhielt aber 2001 wieder seine vorherige Nummer 51.


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Weil es so schön ist, eine Fahrzeugparade von diesem Moment.

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Und noch einmal Triebwagen Nr. 1

Der nächste Zug aus Ramsey wird aus Triebwagen Nr. 6 und Beiwagen Nr. 60 gebildet. Beide Fahrzeuge haben wir schon gesehen. Dann wird es wieder interessant: Der Zug mit den zusammenpassenden Triebwagen Nr. 33 und Beiwagen Nr. 61 (beide offen) kommt von Douglas. Gestern konnten wir keine guten Bilder machen in der beengten Situation in Ramsey, außerdem ist das Wetter heute viel schöner. Die Garnitur sieht sehr harmonisch aus! Danach kann ich noch SMR-Triebwagen Nr. 5 auf dem Beginn der Steigungsstrecke abseits des Bahnhofs fotografieren, und kurz darauf kommt endlich der erwartete grüne Triebwagen 21 (mit Beiwagen 40) in Laxey an.

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eine gut zusammenpassende Garnitur: Triebwagen 33 und Trailer 61.

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Und damit man den Trailer auch besser sehen kann, eine Nachschuss.

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Ein Snaefell-Wagen endlich einmal abseits des Bahnhofs: kurz vor der Straßenkreuzung am Beginn der Steigung.

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Und dann kommt der grüne Triebwagen - er sieht wirklich exotisch aus!
MER-Triebwagen Nr. 21 wurde 1899 als einer von vier „Winter-Saloons“ geliefert und war gemeinsam mit den drei anderen fast immer im Einsatz, ausgenommen in den Zeiten, in denen die Fahrzeuge überholt bzw. neu aufgearbeitet wurden. Der Wagen erlebte nur wenige Umbauten, so bekam er 1932 Polstersitze und trug 1958-60 den „Nationalised Geen“-Lack. Nach vielen Umlackierungen, u.a. auch in Creme/Weiß/Teak (1980-1994, so habe ich ihn auch 1984 fotografiert) und dem üblichen Rot/Creme/Teak erhielt der Wagen 2016 erneut den Lack in Grün/Weiß wie Ende der 1950er-Jahre. Durch diesen Anstrich sieht der Wagen für meine Augen irgendwie exotisch aus.

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Hier das Vergleichsbild aus 1984 (ein Dia, daher die Qualität bitte entschuldigen). Aufgenommen in der früheren Endstation Ramsey, diese Gleise werden derzeit nicht benutzt.

Zwischenzeitlich kaufen wir uns eine Kleinigkeit zum Essen, in einem Shop kaufe ich Briefmarken und bitte die Dame an der Kassa, mit ein Pfund in 10 Pence-Münzen zu wechseln – in der Hoffnung, dass ich einige neue Manx-Münzen ergattern kann. Von den 10 Münzen sind jedoch nur 3 Manx-Münzen. Vor allem 20 Pence und 50 Pence-Münzen fehlen mir noch viele. Alle paar Jahre werden ja neue Münzbilder geprägt und es ist nicht einfach, alle unterschiedlichen zu finden.
Da ich nun schon 11 verschiedene Triebwagen und 10 verschiedene Beiwagen fotografiert und dokumentiert habe und meine Notizen betreffend die Umläufe zeigen, dass vorerst keine neuen Wagen zu erwarten sind, beschließen wir, dass wir uns nun der Great Laxey Mine Railway zuwenden.

The Great Laxey Mine Railway

Die Abfahrtsstelle dieser für mich noch unbekannten und neuen Bahn (eröffnet 2004) befindet sich etwas unterhalb der Straße, dort wo früher die Waschanlagen für das aus dem Bergwerk geförderte Erz lagen. Wir schauen uns zunächst um und machen ein paar Bilder. Die Lokomotive „Bee“ ist kaputt, sodass heute nur „Ant“ und die neuere Diesellok „Wasp“ verkehren. Der Publikumsandrang ist bei halbwegs schönem Wetter und den Tagen des Heritage Festivals entsprechend groß, sodass die Züge fast ununterbrochen verkehren, manchmal auch beide hintereinander, sodass sich dann beide Züge am Endpunkt in der Nähe des Great Lasey Wheel („Lady Isabella“) befinden.
Zunächst etwas zur Geschichte der Bahn:

The Great Laxey Mine Railway
1823 wurde eine Bahn errichtet, um Bleierz von den Minen zu den Waschanlagen zu befördern. Das Schienennetz erreichte eine Länge von rund 1½ Meilen (2,4 km) und eine Spurweite von 483 mm (2 ft 7 in). Anfänglich wurden die Loren mit der Hand geschoben, doch schon wenige Jahre später nahm man die Hilfe eines Ponys in Anspruch, dem mit der Erweiterung der Minen noch viele weitere folgen sollten. Schließlich war klar, dass man auf modernere Transportmöglichkeiten umstellen musste und 1877 wurden zwei Dampflokomotiven („Ant“ und „Bee“, also „Ameise“ und „Biene“) angeschafft. 1929 wurde die Mine geschlossen und sechs Jahre später wurden alle oberirdischen Gleisanlagen abgebaut und alle Fahrzeuge verschrottet.
In den 1970ern wurden die Tunnel der oberen Ebene aus historischen Gründen wieder geöffnet und man fand nicht nur Gleise sondern in einem Tunnel sogar einen ganzen Zug, bestehend aus sechs Loren. Die Wagen wurden ans Tageslicht gebracht und restauriert. In den späten 1990ern begann man, den oberirdischen Teil der Strecke wieder aufzubauen, auch der Lokschuppen wurde nach Originalplänen am selben Standort wiedererrichtet. 2004 konnte die Bahn wiedereröffnet werden, bis zur Errichtung der heutigen Station Valley Gardens war der Abfahrtsort beim Lokschuppen. Die Bahn führt bis zum Mines Yard nahe beim ehemaligen Tunneleingang (400 Meter). Eine weitere Rekonstruktion bis in den Tunnel hinein fand nicht statt. Die Bahn passiert auf der kurzen Fahrt den einzigen heute noch bestehenden Eisenbahntunnel der Insel.
Die zwei ursprünglichen Lokomotiven Baujahr 1877 wurden 1905 umgebaut und 1935 verschrottet. Zur Eröffnung der Bahn wurden 2004 zwei Replicas gebaut, die dieselben Namen tragen wie die Originale. 2011 erhielten sie neue Kessel. 2009 wurde eine Batterielok namens „Wasp“ (also „Wespe“) gekauft, die aus einer Mine in Cornwall stammt und 1973 gebaut wurde. Es gibt zwei Personenwagen, die 2004 und 2007 gebaut wurden. Man sitzt sehr beengt quer zur Fahrtrichtung auf einer Längsbank. Auch der Lokführer der Batterielok sitzt quer zur Fahrtrichtung, jener auf den Dampflokomotiven steht üblicherweise, hat aber für die Fahrt im Tunnel einen Notsitz in Form eines kleinen Brettes zur Verfügung (der Tunnel ist niedrig!).


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Beide Züge stehen zur Abfahrt bereit: Richtung Laxey Wheel werden die Wagen geschoben. Vorne Dampflok Ant, hinten Batterielok Wasp.

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Die Batterielok aus der Nähe.

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Der Batterielok-Zug kommt wieder an.

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Die „Ameise“ muss befeuert werden. Die Kohle wird nur am Ausgangsbahnhof eingeschaufelt, mit einer Ladung geht es hin und auch wieder zurück.

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Die beengten Platzverhältnisse in den Wagen sind hier gut zu erkennen.

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Der Dampfzug fährt ab.

Wir besorgen uns die Fahrkarten (wir erhalten bei Vorlage unserer GO-explore-card eine Gratis-Fahrkarte, denn auch hier gilt die Netzkarte!!) und warten, bis wir in einen der kleinen Wagen einsteigen können. Dabei muss man sich ganz schön bücken und die Bank hineinrutschen. Man sitzt quer zur Fahrtrichtung und kann wegen der niedrigen Wagen auch gar nicht aufstehen. Die Züge bestehen nur aus Lok und einem Wagen, der ins Tal hinein geschoben wird, zurück zum Ausgangspunkt gezogen. An der kleinen Station gibt es zwei Gleise, sodass beide Züge nebeneinander dort stehen können. Gleich nach der Abfahrt gibt es eine starke 90°-Linkskurve, die in den heute einzigen Eisenbahn-Tunnel auf der Insel Man fährt. Nur vom Tunnel aus kann der kleine Lokschuppen über eine Weiche erreicht werden. Hinter dem Tunnel geht es entlang eines kleinen Hanges inmitten der Vegetation Richtung ehemaligem Stolleneingang. Kurz davor endet die heute rund 400 Meter lange Strecke. Nur der oberirdische Teil der Strecke wurde wieder aufgebaut.
Vom Endpunkt, an dem eine Reihe von Loren, die im Tunnel die Zeit überdauert haben, aufgestellt ist, geht man in wenigen Minuten zum Eingang der Laxey Mine und zum Great Laxey Wheel.

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Während der Fahrt ein Blick zurück. Der Lokführer sieht von der Strecke praktisch nichts, weil unser Wagen im Weg ist.

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An der Endstation steht der zweite Zug schon zur Abfahrt bereit.

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An der Endstation stehen diese Loren, die im Tunnel gefunden wurden und restauriert wurden.

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Unweit der Endstation ist dieser Zug wieder auf der Rückfahrt zum Ausgangsbahnhof.

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Die Endstation im Überblick: da das linke Gleis mit den Loren belegt ist, halten beide Züge (wenn so wie heute beide im Einsatz sind) hintereinander auf dem selben Gleis.

Die Laxey Mine und Lady Isabella

Natürlich war ich schon bei früheren Besuchen hier, aber die Mine selbst bzw. den Park mit den Wegen und Schautafeln und Informationen zum früheren Bergwerksbetrieb habe ich noch nicht gesehen. Ich erinnere mich auch nicht, dass ich auf das große Rad „Lady Isabella“ hinaufgestiegen wäre. Das alles wollen wir aber heute nachholen und so bezahlen wir den Eintritt von 9.75 £ und betreten den Park und folgen dem „Mining Trail“. Nähere Infos dazu findet man im Netz. Zunächst besuchen wir das gleich hinter dem Eingang befindliche Laxey Wheel, das 1854 erbaut wurde und nach der Gattin des damaligen Insel-Gouverneurs „Lady Isabella“ genannt wurde. Das Rad ist also genau 100 Jahre älter als ich und so alt wie die Semmering-Bahn. Das Rad misst etwa 22 Meter im Durchmesser und macht pro Minute drei Umdrehungen. Es wurde errichtet, um mittels Wasserkraft das Wasser aus der Mine zu pumpen, weil auf der Insel keine Kohle gefördert werden kann, um mittels Dampfkraft diese Aufgabe zu bewältigen. Der Import von Kohle wäre zu kostspielig und umständlich gewesen. Das Wasser der Umgebung wird in einer Zisterne gesammelt, die 180 Meter entfernt und entsprechend hoch gebaut ist, damit das Wasser das Rad antreiben kann. Über Rohre rinnt das Wasser auf einem gemauerten Viadukt über die ganze Länge zum Rad und wird, weil die Zisterne höher liegt, in der Rohrleitung nach oben gedrückt, von wo es in die Schaufeln des Rades fallen kann, das somit angetrieben wird. Vom Rad reicht das Gestänge, das auf vielen Rädern ruht, wieder die 180 Meter zurück zur Mine, wo es früher das Wasser aus einer Tiefe von 460 Metern hochpumpen konnte. 1100 Liter Wasser konnten so pro Minute gepumpt werden. Bis 1929 war die Anlage in Betrieb, 1965 kaufte die Regierung der Insel das Rad und die Mine und begann mit der Renovierung. Es zählt heute zum Hauptanziehungspunkt für Touristen auf der Insel. Der Großteil des Rades ist aus Holz gefertigt, nur die beweglichen Teile und Gelenke sind aus Metall.

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Lady Isabella ist als Gesamtes schwer zu fotografieren.

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Aus der Nähe wird es aber beeindruckend.

Wir besteigen das Denkmal, das immer in Bewegung ist, und erreichen über die schmale Wendeltreppe den obersten Punkt. Die Dimensionen des Bauwerks kann man ermessen, wenn man in die Nähe der Achse kommt oder die langen hölzernen Trams sieht, die die Kreisbewegung des Rades in eine Schiebebewegung wandeln.
Wir spazieren dann den Wanderweg bis weit hinten ins Tal namens Moar Glen und informieren uns anhand von Tafeln über die frühere Arbeit in der Mine. Man sieht alte Zisternen, diverse Bauwerke und Ruinen sowie auch ein Stück eines Minentunnels, in den man auch ein Stück weit hineingehen kann (mit Helm). Entlang des Baches kann man auch unberührte Natur erleben. Auf Infotafeln erfährt man, dass die Arbeit in der Mine keineswegs ungefährlich war und ungesund sowieso, aber darum hat sich damals natürlich keiner gekümmert. Es gab auch immer wieder Unfälle. Über ein einfaches Aufzugsystem mussten die Bergarbeiter die tieferen Stollen erreichen.

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Über lange Stangen, die paussenlos hin und her bewegt werden, wurde die Wasserpumpe betrieben.

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Hier erkennt man die ganze Anlage ganz gut.

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Auch die Natur ist unmittelbar daneben nicht zu verachten.

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Diesen Stollen kann man auch begehen. Die Schutzhelme sind obligat.

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Die Mauern sind sehr alt.

Als wir wieder zurückkommen, können wir am gegenüberliegenden Hang einen Wagen der Snaefell Mountain Railway beobachten und fotografieren. Der schönste Blick zum großen Rad ist ohnedies jener von der Bergbahn aus (im Vorbeifahren).

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Auf dem gegenüberliegenden Hang fährt Wagen 2 gerade bergab.

Sogar ein Blick zum Depot der Snaefell Mountain Railway ist möglich, sodass ich mit Tele den grünen Wagen Nr. 4 fotografieren kann, den wir im Betrieb nämlich nie sehen konnten und auch heute nicht sehen werden.

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Leider nur von Ferne ist dieser Wagen zu fotografieren. Im Einsatz sahen wir ihn nicht.
SMR-Triebwagen Nr. 4 wurde wie alle fünf übrigen Wagen 1895 geliefert. 1958 erhielt der Wagen gemeinsam mit Wagen Nr. 2 die grüne „Nationalised“ Farbgebung. Wie die übrigen SMR-Wagen erhielt auch dieser Wagen eine neue elektrische Ausrüstung, die von der Aachener Straßenbahn stammte. 1978 erhielt der Wagen neue Drehgestelle von London Transport. 2016 begann die letzte große Renovierung, die mit einem Neulack in Teak und Grün abgeschlossen wurde. Diese Lackierung hat jedoch nichts mit der „Nationalised“-Farbgebung von 1958 zu tun.

Wir begeben uns danach wieder zum Ausgang und zur Great Laxey Mine Railway und fahren zurück zum Ausgangspunkt, wo es ein kleineres Wasserrad gibt.

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Dieser Zug war schon voll, wir nahmen den nächsten.

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Hier befanden sich einst die Waschanlagen für das Erz.

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Wir nahmen uns aber nicht die Zeit, uns dieses Rad näher anzusehen.

Es gibt dann noch Gelegenheit für Bilder von der Tunneleinfahrt, bevor ich wieder einige Züge der Manx Electric Railway fotografiere, denn die Sonne scheint noch immer schön.

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Die Einfahrt in den kurzen Tunnel, das Gleis im Vordergrund führt zum Schuppen.

Weitere Fotos der Manx Electric Railway

Dabei haben wir wieder mal Glück, denn Triebwagen 16, den wir schon vorgestern gesehen haben, fährt mit einem hölzernen Turmwagen vorbei. Ich fotografiere dan noch mehrere Züge, aber da ich diese schon im Bild vorgestellt habe, will ich nichts verdoppeln. Aber nicht lange danach kommt mit MER-Triebwagen Nr. 2 wieder ein noch nicht gesehenes Fahrzeug vorbei.

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Der Turmwagen wird heute wohl nur wegen des Transport Festivals spazieren geführt.

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MER-Triebwagen Nr. 2 wurde 1893 mit zwei weiteren „unvestibuled Saloons“ als erster Teil des Rollmaterials für die Douglas and Laxey Coast Electric Tramway, wie sie damals noch hieß, geliefert. 1930 wurde der Wagen als Arbeitswagen bestimmt, kehrte aber immer wieder in den Personenverkehr zurück. Der Wagen trug im Laufe der Zeit verschiedene Lackierungsformen, darunter braun/creme und sogar blau. Seit 2004 trägt er wieder die Lackierung der 30er-Jahre (Teak/Weiß/Rot). 2010 bis 2012 war der Wagen abgestellt und wurde dabei gründlich überholt. Seit März 2013 ist er wieder im Einsatz, hauptsächlich für Sonderfahrten und für Gruppen oder zu besonderen Anlässen wie dem Transport Festival oder auch bei besonders starkem Andrang.

Den Beiwagen sehen wir heute auch zum ersten Mal:

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MER-Trailer Nr. 43 wurde 1903 als einer von vier neuen Trailers (40 bis 43) geliefert. Von 1899 bis 1902 gab es bereits einen Trailer mit dieser Nummer (1898 als Nr. 22 in Stand genommen und ein Jahr darauf umnummeriert), der jedoch ab 1902 in einen Triebwagen umgebaut wurde und die neue Nummer 27 erhielt. Wagen 43 ist der einzige der vier 1903 gelieferten Serie, der derzeit im Einsatz ist. Die Wagen 40 und 41 wurden beim Depotbrand 1930 zerstört, Wagen 42 ist seit 2009 wegen Rissen in den Achsen abgestellt und wartet auf eine Wiederaufarbeitung. Seit 1903 ist Wagen 43 stets im Einsatz gewesen, wird heute jedoch nicht mehr so gern eingesetzt, weil er im Vergleich zu den anderen Beiwagen ein höheres Gewicht besitzt. 2010 war er als einziges Fahrzeug der MER auf der Isle of Man Steam Railway bei einem speziellen Event im Personenverkehr im Einsatz, wo er von der Diesellokomotive Nr. 34 (gebaut 1994) gezogen wurde.

Alle anderen Züge, die vorbeikommen, haben wir schon gesehen, sodass wir uns nun entschließen, mit der Snaefell Mountain Railway auf den Snaefell hinaufzufahren.

Fahrt mit der Snaefell Mountain Railway

Die Fahrt ist sehr angenehm zu genießen, man fährt entlang eines Tales immer weiter hinauf, kommt bei Lady Isabella vorbei und auch bei ehemaligen Minen. Bei der Station Bungalow kreuzt man die Bergstraße, über die wir bei unserer Ankunft mit dem Bus gefahren sind. Kurz vor Erreichen des Gipfels macht die Trasse eine 360°-Kurve um den Gipfel herum, sodass man kurz die Orientierung verlieren kann.

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Kurz nach der Abfahrt bietet sich schon der schöne Blick auf Lady Isabella.

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Die Fahrt geht ein Tal entlang, auf der gegenüberliegenden Seite erkennt man manchmal Reste des Bergbaus.

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Auch hier frage ich mich, ob es manchmal zu Unfällen mit Schafen kommt.

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Der Gipfel des Snaefell mit den Masten ist nicht mehr weit, das Wetter scheint zu halten (was sich als Irrtum erweisen wird).

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Am Gipfel müssen wir kurz warten, bis der Zug die Station verlassen hat. Ich staune, wie schnell die Weiche gestellt wird, kaum hat der Zug die Weiche passiert, ist sie schon umgestellt.

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Daß die Wagen bei dieser Gleislage nicht entgleisen, erstaunt mich. Die Weichenbauart ist auch einzigartig.

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Sobald wir angekommen sind, wird die Weiche in Mittelstellung gebracht. Das geschieht seit dem Unfall mit dem triebwagen Nr. 3 im März 2016. So kann kein Wagen mehr unkontrolliert entrollen.

Und nun ein paar Daten zur Geschichte der Bahn:

Die elektrische Bergbahn Laxey – Snaefell
(Snaefell Mountain Railway - SMR [Raad-Yiarn Sniaull])


Bereits 1888 war eine dampfbetriebene Bahn auf den Snaefell bewilligt worden, aber nicht gebaut. Die Fell-Schiene hätte diesfalls auch für den Antrieb genutzt werden sollen. Schließlich wurden die Pläne überarbeitet und eine elektrische Bahn wurde 1895 eröffnet. Die Spurweite beträgt 1067 mm (3 Fuß 6 Inch) und die Streckenlänge 8 km, die höchste Steigung beträgt 12%. Von Anfang an war die Bahn elektrisch betrieben (550 Volt Gleichstrom). Sie wird nur im Sommer betrieben (im Winter wird ein Teil der Oberleitung abgebaut, um Schäden durch Eis zu vermeiden) und verfügt über 6 (derzeit 5) Triebwagen mit charakteristischen Stromabnehmern, die gegenüber den damals üblichen Rollenstromabnehmern den Vorteil besitzen, bei den hier häufig auftretenden starken Winden nicht den Kontakt zur Fahrleitung zu verlieren. Wagen 3 wurde 2016 bei einem Unfall komplett zerstört und soll wieder aufgebaut werden. Ein leerer Wagen entrollte ungebremst in der Bergstation und wurde nahe der Mittelstation aus den Gleisen geworfen. Es gab keine Verletzten.
Die Bahn erinnert von Ferne an eine Zahnradbahn, weil sich in der Mitte eine hochstehende Bremsschiene System Fell befindet, die heute nur mehr als Notbremse verwendet wird.


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Unser Wagen Nr. 1 nach der Ankunft. Die blaue Farbgebung war die ursprüngliche dieser Bergbahn, beim Neuaufbau dieses Wagens 2012 wurde die ursprüngliche Farbgebung erstmals wieder verwendet.

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Blick Richtung talabwärht nach Laxey. Noch bescheint die Sonne einen Teil der Landschaft. Rechts ist die Trasse gut zu erkennen.

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Mit dem Tele ist Laxey ganz gut zu erkennen.

Ich war mindestens zweimal auf dem Snaefell oben (621 Meter). Einmal bei totalem Nebel (1975) und einmal bei Schönwetter (1984). Heute ist es ein Mix aus allem. Es gibt Sonne, dann kommen Wolkenbänder, dann fällt plötzlich Nebel ein und innerhalb einer Minute ist der Sendemast, der nächst der Bergstation steht, total im Nebel verschwunden und taucht auch gleich wieder auf. Und es ist kalt heroben, kalt und vor allem sehr windig. Trotzdem will ich ein paar Schritte machen und gehe den Weg Richtung Mast, um ein wenig die Aussicht zu genießen. Aussicht? Nun, in eine Richtung kann man durchaus bis hinunter sehen, man sieht sogar nach Laxey, aber die Nebel und Wolken sind so schnell, dass sich alles im Minutentakt ändert.

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Die einzige Zwischenstation Bungalow. Hier entlgeiste im März 2016 der Triebwagen Nr. 3, bevor er die Straßenkreuzung erreichte. Die Brücke über die Straße wird bei Motorradrennen benötigt.

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Einer der beiden Sendemasten auf dem Snaefell. Zwischen diesen beiden Bildern liegen nur wenige Sekunden. So schnell ändert sich die Wolkenlage auf dem Gipfel des Snaefell.

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Bald trete ich aber den Rückweg an, der Wind ist stark und es wird doch empfindlich kalt hier heroben.

Bei meinen alten Aufnahmen von 1975 entdecke ich, dass ich auch den Wagen Nr. 3 fotografiert habe:

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Bild von 1975, in der Nähe der Bergstation, als wir zu Fuß nach Ramsey wanderten.
SMR-Triebwagen Nr. 3 wurde wie alle fünf übrigen Wagen 1895 geliefert. Die Geschichte ähnelt denen der übrigens fünf Wagen, die in gleicher Serie geliefert wurden. 1995 und 2014 gab es Erneuerungsarbeiten, die letzten dauerten bis zum Saisonbeginn 2016, als der Wagen nach fast zweijähriger Pause wieder in Dienst ging. Im März 2016 entrollte der Wagen von der Bergstation (ohne Passagiere), vermutlich durch eine Windböe ausgelöst, und entgleiste kurz vor der Station Bungalow, wodurch der Holzaufbau völlig zerstört wurde. Glücklicherweise passierte die Entgleisung vor der Straßenkreuzung, es kamen also auch hier keine Personen zu Schaden. Die Reste des Aufbaus wurden in das Depot Derby Castle der MER gebracht, ein Wiederaufbau ist geplant oder vielleicht auch schon im Gange. Seit dem Unfall wird die Weichenzunge in Mittelstellung gehalten, und nur bei Einfahrt oder Ausfahrt von Zügen in die richtige Stellung gebracht, um ein unkontrolliertes Davonrollen von Fahrzeugen zu verhindern. Ein eventuell entrollendes Fahrzeug würde also sofort entgleisen und zum Stillstand gebracht.

Nach dem Spaziergang halten wir uns im windgeschützten Gebäude auf, bis unser Zug wieder zurückfährt. Trotz des Windes habe ich meinen Pullover nicht angezogen, zumal ich Arbeiter in kurzen Hosen auf dem Berg sehen konnte. Man ist hier solche Wetterkapriolen ohnedies gewohnt.

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Dieses Bild soll nur veranschaulichen, wie ungemütlich das Wetter binnen kurzem geworden ist.

Einkäufe und Rückfahrt nach Dreemskerry

Nach der Ankunft in Laxey fotografiere ich noch ein wenig, darunter den bereits bekannten Triebwagen Nr. 5. Da ich aber auch ein altes Bild dieses Wagens von 1984 habe, möchte ich den wagen zum Vergleich noch einmal zeigen:

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Triebwagen 5 der MER in Laxey, wie er heute aussieht (Scheinwerfer unterhalb der Nummer).

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Hier ein Vergleichsbild von 1984, in der Nähe von Maughold an der Strecke entstanden (gescanntes Dia). Damals war der Scheinwerfer weiter oben neben der Nummer positioniert.

Dann gehen wir zunächst einkaufen, denn wir brauchen wieder Lebensmittel für Frühstück und Abendessen. Wir haben uns schon vorher erkundigt, wie lange das Geschäft offen hat und staunen, dass es bis spät in die Nacht geöffnet ist. Milch, Brot, Cornflakes (leider nur Riesenpackungen, daher verzichten wir darauf) und Käse werden erstanden, dann geht es mit dem nächsten Zug nach Dreemskerry zurück.

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Das ist unser Zug für die Rückfahrt. Die Frage, ob wir in einem Saloon oder einem Open einsteigen sollen, erübrigt sich also. Der Fahrer ist schon gut gekleidet für eventuelle Wetterumschwünge.

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Das ist der Ausblick während der Fahrt. Es kann durchaus frisch und kalt werden.

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Landschaftsimpressionen während der Fahrt.

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Und eine Zugsbegegnung.

Schon während des Tages haben wir mit Robin telefoniert und erfahren, dass Chips (er heißt eigentlich Leslie) und Mirinda am Abend etwa um 19 Uhr kommen werden und Fish and Chips mitbringen werden. Eigentlich finde ich das etwas seltsam, in Österreich würde niemand auf die Idee kommen, von einem Kebabstand oder Würstelstand etwas mitzubringen. Entsprechend „soaked“ sind die Chips dann auch, den Fisch und die „mashy peas“ kann man gerade noch akzeptieren. Aber wir sind Gäste und so nehmen wir alles so hin, wie es ist. Wir sind wirklich müde heute und freuen uns auf das Bett.

Fortsetzung:
Teil 13: Groudle Glen Railway und Ramsey

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