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[ES][CN] Hurra, hurra, hurra, ein neuer Reisebericht ist da (m 32B, 1PKP)

geschrieben von: Flo1979

Datum: 14.08.15 17:09


Aktivurlaub auf der Abraumhalde („Aua dA“)

Teil 1: Hurra, hurra, hurra, ein neuer Reisebericht ist da - Die Leidensgeschichte oder wie alles begann



Ich hatte es euch ja schon angedroht: hier kommt mein nächster Reisebericht. In gewohnter Weise folgt auf das (gelöste) Rätsel zunächst der Prolog mit geringem Eisenbahnbezug. Daher habe ich den Bericht mal gemäß dem Vorschlag von Biotom mit einem PKP ausgezeichnet, denn die 0 PKP bleiben ausschließlich den genialen Reiseberichten Erik’s vorbehalten, da kann und will ich nicht in Konkurrenz treten. Wer es dennoch wagen sollte, diesen Bericht trotz der PKP-Kennzeichnung öffentlich zu kritisieren, der sei darauf hingewiesen, dass der Bericht sich größtenteils mit China beschäftigt. Das chinesische Ministerium für Internethygiene schaut in letzter Zeit wieder ziemlich genau hin. Und wir wollen doch nicht plötzlich von Vorfällen hören, wo die chinesische Obrigkeit kritische Geister ins winterliche Nordchina geschickt hat und diese dort zum Ablichten endloser mongolischer Weiten ohne jeglichen Zug gezwungen hat. Allen anderen wünsche ich viel jetzt Spaß beim Lesen. Und damit es nicht langsam langweilig wird, fangen wir diesmal nicht in China, sondern in Spanien an.


Hurra, hurra, hurra, Fuerteventura

Januar 2015, seit Wochen kein Sonnenstrahl, die Tagesmutter eine Woche im Urlaub (gleichbedeutend mit Zwangsurlaub für mich), die gesamte Familie urlaubsreif, unsere chinesischen Nachbarn kurz zuvor eine Woche im Cluburlaub auf den Kanaren. Da könnten wir doch auch mal hin, meinte meine Frau. Cluburlaub und dann auch noch auf einer Insel ohne Eisenbahn (selbst auf Lummerland gab es doch Platz für eine Eisenbahn), schlimmer geht’s nimmer …

Wenige Tage später saßen wir im Touriflieger nach Puerto del Rosario. Gleich nach dem Start zischten in der Dreierreihe hinter uns, belegt von drei mittelalten, alleinstehenden Herren (Marke spärlicher Kopfhaarbewuchs, gerötetes Gesicht und Bierbauch), die Bierdosen beim Öffnen. Das Zisch-Geräusch sollte uns noch den gesamten, vierstündigen Flug begleiten, die Konversation der drei erspare ich euch an dieser Stelle. In den Reihen vor uns mokierten sich sächsische Rentner darüber, dass sie nicht in Ruhe ihre BLÖD-Zeitung lesen konnten, weil die beiden Kinder einer spanischen Frau (übrigens neben meiner Frau die einzige Nicht-Deutsche an Bord) schräg vor uns immer quengelten. Ist ja auch schlimm. Da geht man jeden Montag bei Eiseskälte auf die Straße, um für den Erhalt des deutschen Abendlandes zu protestieren. Da hat man sich dann drei Wochen Erholung weitab von Asylantenheimen mit diesen ganzen Asylbetrügern verdient, und dann versauen einem die Ausländer auch noch die Erholung. Wirklich schlimm, diese Zustände hier in unserem einst so schönen deutschen Abendland ...

Am nächsten Morgen in der Hotellobby: Termin mit der Reiseleitung und allen Neuankömmlingen zwecks „Kennenlernen“ und Bestätigung des Rückfluges. Vorab aber Belehrung durch die Reiseleitung wie im Kindergarten. Es wird eine A-Z-Liste vorgelesen, beginnend mit „A“ wie „Arzt“. Auf Wunsch kommt natürlich ein deutscher Arzt direkt ins Hotelzimmer:

Rentnerin: „Die hauen einen aber über’s Ohr. Ich war vor sechs Wochen schon mal hier und habe den Arzt wegen einem entzündeten Mückenstich kommen lassen. Das hat dann 145 Euro gekostet!“
Gatte der Rentnerin: „Und die Krankenkasse in Deutschland hat nur 27,40€ erstattet. Die Asylanten in Deutschland werden dagegen alle kostenlos medizinisch versorgt.“
Ich (an die Reiseleiterin gerichtet): „Bitte bestätigen Sie jetzt meinen Rückflug. Ich muss sofort hier raus.“
Reiseleiterin: „Geht’s Ihnen nicht gut? Brauchen Sie einen Arzt?“



Da um 19 Uhr Kinderdisco ist, machen wir uns kurz vor 18 Uhr auf zur All-Inclusive-Fütterung. Wir setzen uns an einen freien Tisch. Kurz darauf werde ich von einem hereinkommenden Mann angemault: „Det is meen Tisch. Ick komm seit fuffzehn Jahren hierher und det is immer meen Tisch.“ Die umliegenden Gäste schauen mich an, als wäre ich gerade beim Klauen erwischt worden. Da ich noch knapp eine Woche hier verbringen muss, entscheide ich mich zur Deeskalation und setze mich kopfschüttelnd an einen anderen, freien Tisch. Trotz meiner ausländischen Frau hat sich die Gruppe des „Det is meen Tisch“-Anführers schnell auf die anderen Parias im Speisesaal eingeschossen: eine achtköpfige, polnische Großfamilie. Die bediente vom Aussehen her zwar das eine oder andere Klischee, die auch dank des reichlich und kostenlos fließenden Alkohols mehr als grenzwertigen Kommentare des „Det is meen Tisch“-Anführers samt Untertanen erspare ich euch (sie würden von den Forenadmins sowieso berechtigterweise zensiert werden).

Punkt 19 Uhr Start der Kinderdisco. Höhepunkt zum Schluss: der Lillifee-Dance, bei dem alle Väter von den Animateuren zum Mittanzen genötigt werden. Um Nachfragen vorzubeugen: ja, es gibt ein Video davon und nein, ich werde es euch bestimmt nicht zeigen. Der Ablauf wiederholte sich jetzt im Prinzip jeden Tag. Wir unterbrachen daher die Routine und mieteten uns für zwei Tage ein Auto, um die Insel außerhalb der Clubanlage zu erkunden. Dabei entstanden die folgenden Bilder:


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Bild 1: Leider war das Wetter abgesehen von den Temperaturen noch schlechter wie in Deutschland.
Wenigstens blieb es wie hier beim Besuch des Freilichtmuseums „Ecomuseo La Alcogida“ trocken.


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Bild 2: Auch beim Besuch der „Salinas del Carmen“ versteckte sich die Sonne hinter den dicken Wolken.


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Bild 3: Natürlich darf für unseren Sohn ein Besuch des Zoos nicht fehlen. Während er sich aber vor allem für die Giraffen und Seehunde begeistern konnte,
hatten es dem lieben Papa so ein paar komische, rosa Vögel angetan. Kommentar meines Sohnes zu allem, was rosa ist: „Bäh, das ist für Mädchen.“


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Bild 4: Wenigstens für ein paar Stunden gab es am vorletzten Urlaubstag ein paar Lücken in der Wolkendecke.
Ich nutzte die Gelegenheit dann für eine kleine Fotosafari auf engen Sträßchen durchs Hinterland der Insel.

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Bild 5: Auf der Fahrt durchs Hinterland lieferte ich mir eine Verfolgungsfahrt mit einem Bauhofmitarbeiter, der mit seinem Dreirad die Bushaltestellen,
die sich hier überall im absoluten Nirgendwo befanden, abfuhr, um die Mülleimer zu leeren. Ich überholte ihn, beim nächsten Fotostopp überholte er mich usw. .
Mit auf das Bild des „El alemán loco“ wollte er aber partout nicht. So blieb es bei diesem Foto der einsamen Bushaltestelle im Nirgendwo.
Die blinden Rollstuhlfahrer auf den abgelegenen Gehöften im weiten Umkreis freuen sich nach dem beschwerlichen Weg
über unbefestigte Wege sicher auf den letzten halben Meter mit der Rollstuhlrampe und den Fahrplan in Braille-Schrift.

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Bild 6: Das Stoppschild, der Berg im Hintergrund und der Busch reizten mich zu einem Fotomotiv. Kaum war ich aus dem Auto ausgestiegen und
auf der Suche nach dem idealen Standpunkt, rannten aus einem nahegelegenen Gehöft zwei ausgewachsene Pitbull-Terrier auf mich zu.
Ich verzog mich schnell wieder ins Auto, machte noch schnell einen Notschuss und fuhr dann weiter, bevor noch vielleicht der Besitzer mit Flinte seinen Kampfhunden folgen würde.


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Bild 7: Die Lücke in den Wolken währte aber nur kurz, im Hintergrund macht sich schon die nächste Wolkenfront bemerkbar.


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Bild 8: Die Wolkenfront sollte sich bis zur Abreise nicht wieder öffnen, daher erfolgte der Besuch der Sanddünen von Corralejo bei dichter Bewölkung.
Aber bei Sonne kann ja auch jeder klassische Sanddünenmotive fotografieren, bei mangelndem Licht muss man dann eben ein bisschen improvisieren.


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Bild 9: Für die (farblichen) Kontraste zum Sand müssen dann eben anstatt Schatten und Himmel die erloschenen Vulkane im Hintergrund und die kleinen Bäumchen im Vordergrund herhalten.



Wenn ihr bis hierhin mitgelesen habt, werdet ihr euch bestimmt zwei Fragen stellen. Erstens: warum fährt einer für eine Woche in den Teutonen-Cluburlaub, wenn es für ihn eigentlich nichts Schlimmeres gibt? Und zweitens, warum müllt er damit auch noch dieses Eisenbahnforum zu? Nun, eine Ehe ist wie eine Demokratie. In beiden muss man Kompromisse schließen, damit man auch die eigenen Bedürfnisse zumindest in Teilen befriedigt bekommt. Und hier lautete der Kompromiss: eine Woche Zwangsurlaub Oberbayern mit Besuch des Oktoberfests (siehe Bericht hier) und eine Woche Zwangscluburlaub auf den Kanaren. Im Gegenzug zwei Wochen zur freien Verfügung beim nächsten Besuch der lieben Verwandtschaft in China. Und hauptsächlich von diesen zwei Wochen werde ich euch in den nächsten Berichten erzählen. Und versprochen: es kommen (außer mir) darin keine deutschen Touristen, dafür umso mehr Eisenbahnen vor.


Hurra, Hurra, VR China

Bereits Wochen vorab begannen die Reisevorbereitungen. Während ich beim Visa-Service, über den man für einen saftigen Aufpreis zwangsweise ein Visum für China beantragen muss, für satte 70 Euro anstandslos ein Visum bekam, wurde selbiges für meinen Sohn abgelehnt:

Schaltertante: „Wir können kein Visum für ihren Sohn machen.“
Ich: „Warum nicht?“
Schaltertante: „Ihre Frau hat keine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis für Deutschland.“
Ich: „Mein Sohn war schon zweimal in China und hat jedes Mal problemlos das Visum bekommen. Auch damals hatte meine Frau keine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis für Deutschland.“
Schaltertante: „Neue Vorschrift aus Peking.“
Ich: „OK, lassen sie mich raten. Die deutsche Botschaft hat mal wieder die Visavergabe für Chinesen verschärft. Und um das Gesicht zu wahren, haben die chinesischen Behörden das gleiche gemacht.“
Schaltertante: „Genau.“
Ich: „Und jetzt? Kann ich mit meiner Frau alleine nach China fliegen und meinen Sohn zu Hause lassen?“
Schaltertante: „Sie müssen sich direkt an das chinesische Konsulat wenden.“



Im chinesischen Konsulat war es dann etwas entspannter. Nur wollten die ein biometrisches Passbild von meinem Sohn haben. Einem nimmermüden Zweijährigen ist es schon schwer zu erklären, für ein paar Minuten still zu sitzen. Dass dabei noch ein Bild gemacht werden muss, erschließt sich ihm noch weniger. Immer wenn der Probeblitz im Passbildautomaten kam, musste mein Sohn unbedingt nachschauen, woher der Blitz kam. Das daraus resultierende Bild war dann alles andere als biometrisch. Als Papas letzter Geldschein aus dem Portemonnaie in den Automat wanderte, klappte es dann schließlich. Vier Tage später konnte ich zu meinem Erstaunen einen chinesischen Reisepass für meinen Sohn im Konsulat abholen. Und abgesehen von den Passbildkosten hat das gerade mal 25 Euro Gebühren gekostet.

Aufenthaltserlaubnis meiner Frau, die Zweite. Wenige Wochen vor unserem Abflug lief die Aufenthaltserlaubnis meiner Frau ab. Wohlwissend hatten wir in weiser Voraussicht bereits fünf Monate zuvor die Verlängerung beantragt und ich hatte zwischenzeitlich immer wieder aufgrund der bisher gesammelten Erfahrungen beim Ausländeramt nachgehakt. Erfolglos. Meine Frau hielt sich mittlerweile ohne Aufenthaltserlaubnis illegal in Deutschland auf, als mir die Hutschnur platzte. Ein sehr, sehr böser Anruf mit Androhung einer Dienstaufsichtsbeschwerde im Ausländeramt und ein paar Tage später hielt meine Frau keine Aufenthaltsberechtigung, sondern gleich eine Niederlassungserlaubnis in den Händen. Na also, warum denn nicht gleich so?

Jetzt waren also alle Voraussetzungen erfüllt und die Reise konnte an meinem „Lieblingsflughafen“ Frankfurt am Main beginnen. Kaum hatten wir unser über 200kg schweres Gepäck (u.a. 30 Liter Milch, 20kg Schokolade, 10 Flaschen Wein) abgegeben, vernahm ich eine leicht strenge Geruchsnote. Nach langer Suche war endlich ein Wickelraum gefunden, aber natürlich abgeschlossen. Also legte ich meinen Sohn auf den nächsten Sitz. Gerade als ich das Meisterwerk in seiner Windel bestaunen konnte, kam auch schon eine Flughafenangestellte. „Sie können ihren Sohn hier nicht wickeln, da müssen sie in einen Babyraum.“. Bereits mit Betreten des Flughafengebäudes in Frankfurt bildet sich bei mir eine kurze, sehr empfindliche Lunte, die die gute Frau nun zur Zündung brachte. In der folgenden Explosion meinerseits ergossen sich Fäkalienausdrücke, die mengenmäßig den Inhalt der Windel meines Sohnes bei weitem überstiegen, auf die Zustände am Flughafen Frankfurt. Leicht verschreckt zog die Dame von dannen und ich widmete mich wieder der Wickelarbeit.

Dank unseres Sohnes durften wir bei der Handgepäckkontrolle sofort die Fast-Lane benutzen und die BuPos waren auch außergewöhnlich freundlich. So kam ich gut gelaunt am Gate an, wo ich zunächst noch einmal unsere Sitzplätze ändern lassen musste. Online-Check-In gibt’s bei Air China nicht und trotz gemeinsamer Buchung hatte die Dame am Check-In-Schalter gemeint, dass es keine Reihe mehr gibt, in der wir alle vier Platz haben würden. Meinen Einwand, dass mein zweijähriger Sohn erheblichen Terror veranstalten würde, wenn er anstatt neben Mama und Papa neben zwei wildfremden Menschen sitzen muss, wurde mit einem „Das ist ihr Problem und nicht mein Problem“ quittiert. Ich liebe unser kinderfreundliches Deutschland. Schließlich bekamen wir doch noch eine gemeinsame Sitzreihe und durften vor allen anderen Reisenden, die bereits mehr als zehn Minuten ungeduldig auf Einlass warteten, in den Flieger einsteigen. Das Reisen mit Kindern ist dann manchmal doch recht angenehm...

Der Flug verlief ohne größere Auffälligkeiten. Essen und Unterhaltungssystem haben bei Air China erheblich nachgelassen. Unser Sohn verspürte keine große Lust nach Schlaf, war aber ansonsten relativ pflegeleicht. Vollkommen übermüdet erreichten wir das morgendliche Peking. Der strahlend blaue Himmel war nur durch zarte Smogschwaden leicht getrübt. Ich hatte eineinhalb Tage Zeit, um mich an die Zeitumstellung zu gewöhnen, denn dann begann mein Aktivurlaub auf der Abraumhalde. Damit sowie mit dem direkt darauffolgenden Abstecher nach Südchina werde ich euch in den folgenden Berichten belästigen.

Die restliche Zeit der insgesamt vier Wochen in China beschäftigte ich mich eigentlich ausschließlich mit teils sehr ausschweifender Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse: Essen, Trinken, Schlafen. Mittlerweile hat das Thema Essen hier im Forum das Thema Eisenbahn scheinbar an Wichtigkeit fast abgelöst. Für einen Besuch im Speisewagen hat’s nicht gereicht, aber auch so war das kulinarische Angebot reichhaltig:


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Bild 10: Meine Unterkunft in Peking: “Tuscany Gardens - Ambrosial Court”. Nur falls sich jemand interessiert, wie sich die Chinesen die Toskana vorstellen…


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Bild 11: … und auf der anderen Straßenseite sah es erst recht nicht nach Toskana, geschweige denn Garten oder Ambrosia aus.


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Bild 12: Dieses Schild in einem Restaurant musste ich einfach fotografieren. Von Durchfall blieb ich in Peking trotz Nahrungsaufnahme in teilweise aus deutscher Hygienesicht grenzwertigen Etablissements komplett verschont.


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Bild 13: Hunde mit Herzchenhalsband waren in diesem Restaurant (Spezialität Eselfleisch) unerwünscht.



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Bild 14: Trotz diesem Kabelsalat funktionierte Strom und Internet bestens, das Internet sogar besser wie in Deutschland. Nur meine sämtlichen E-Mail-Adressen (Yahoo, GMail, Hotmail, privat) waren
dank der inzwischen kompletten Verschlüsselung aufgrund der NSA-Affäre in China komplett gesperrt, was aber nicht an den Kabeln lag. Ebenso gesperrt waren sämtliche Google-Dienste, was insbesondere
die Bedienung eines Smartphones mit Android schwierig machte. Kritische Berichte über China in deutschen Medien waren dagegen problemlos zu lesen. Schon komisch, diese Große Chinesische Feuermauer…


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Bild 15: Romantischer Sonnenaufgang im Smog. Das Foto entstand am Tag mit dem meisten Smog in Peking.


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Bild 16: Tischgrill mit Lamm- und Meeresfruchtspießen in einem hippen Restaurant (aufwändige Fabrikdeko, Personal in alten chinesischen Jogginganzügen singt sozialistische Kampflieder):
teuer und beinahe ungenießbar, am besten waren noch die Videos mit elektronischer Musik (alles Made in Germany). Das krasse Gegenteil schräg gegenüber meiner Unterkunft…


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Bild 17: … man nehme eine Leiter, eine Glühbirne, einen Ventilator, eine Blechwanne und fertig ist der Straßengrill. Die zugehörigen Sitzgelegenheiten …


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Bild 18: … im Freien sind rustikal, die Zustände würden bei einem deutschen Hygieneinspektor mindestens Schnappatmung verursachen und für Unterhaltung sorgt die benachbarte
Freiluftwerkstatt, wo gerade an einem LKW geschweißt wird. Kurz zusammengefasst: saubillig, saulecker, saulustig (obwohl es auch nur Lamm- und kein Schweinefleisch gab).


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Bild 19: Und wenn wir schon beim Kulinarischen sind: Mittagessen bei meinen Schwiegergroßeltern. Große Essensauswahl, dafür war die Auswahl bei den Getränken…


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Bild 20: … nicht so reichhaltig. Da wurde Masse und Volumen(prozent) der großen Auswahl zu Lasten reichlich bevorzugt.


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Bild 21: Es muss aber nicht immer Schnaps sein. Zu diesem reichhaltigen Abendessen kredenzte
der Hausherr (Vater der besten Freundin meiner Frau) einen ausgezeichneten Médoc
aus dem Jahre 2008. Kein Wunder, er ist ja auch Weinhändler. Er weiß einen guten Tropfen zu
schätzen, mischt er doch edle Rotweine nicht wie viele andere Chinesen zum Trinken mit Cola …



Auch ein kleiner Abstecher ins Nachtleben war zeitlich noch drin. Daher noch ein paar Nachtimpressionen:

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Bild 22: “Es gibt kein Bier mehr in Peking“ – Während bei uns der Bierkonsum rückläufig ist, steigt er in China. Und wer ein bisschen was auf sich hält,
trinkt natürlich ausländisches Bier, bevorzugt aus Deutschland. Unter den zahlreichen leeren Fässern haben sich nur zwei tschechische Exemplare verirrt.


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Bild 23: Und wer kein Bier mag, der trinkt eben “yegu”, so die chinesische Übersetzung für
Jägermeister. „Ye“ heißt übersetzt übrigens „wild“, ein gefundenes Fressen für Marketingstrategen.
Die Bedeutung des zweiten Zeichens habe ich schon wieder vergessen. Noch viel besser hat es
übrigens für Coca-Cola getroffen, denn „Coke“, auf Chinesisch „Kouke“, heißt Durst haben.


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Bild 24: Jetzt aber genug der westlichen Dekadenz. Schließlich sind wir ja in China und daher zurück zur chinesischen Kultur. Laternen …


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Bild 25: … in allen Farben und Variationen sind im Amüsierviertel Pekings an jeder Ecke zu finden.


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Bild 26: Noch ein bisschen chinesische Kultur bei nächtlicher Beleuchtung.


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Bild 27: Zwischen den Bars werden alte oder auf alt getrimmte Poster verkauft.


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Bild 28: Mit einer Spiegelung der erleuchteten Barmeile beenden wir den kurzen Ausflug in das Nachtleben Pekings.



Der Vollständigkeit halber noch die wenigen Eisenbahnimpressionen aus Peking:

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Bild 29: Ein U-Bahnzug der Linie 5 fährt in den Endbahnhof Tiantongyuan Nord ein (ein ausführlicher Bericht zur Pekinger U-Bahn folgt noch).


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Bild 30: Eine Diesellok am Pekinger Nordbahnhof.


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Bild 31: Am Pekinger Eisenbahnmuseum war dieser Arbeitszug abgestellt (ein ausführlicher Bericht zum Pekinger Eisenbahnmuseum folgt noch).


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Bild 32: Der U-Bahnzug der Linie 5 im Hintergrund fährt gleich in den Endbahnhof Tiantongyuan Nord ein.
Der kleine LKW im Vordergrund ist für chinesische Verhältnisse bedenklich unterbeladen. Da hätten locker noch 10m³ mehr draufgepasst.



Damit ist der Off-Topic-Prolog auch schon wieder zu Ende und ihr seid endlich erlöst. Im nächsten Bericht macht’s dann zum ersten Mal richtig „Aua dA“. Mit dem chinesischen ICE fahren wir vom Bahnhof der Superlative (siehe Rätsel) zur ersten Abraumhalde. Der PKP wird dann massiv ansteigen und so hoffe ich, dass ihr dann alle virtuell wieder mit einsteigt. Zur Belohnung, dass ihr solange durchgehalten habt und als Appetithäppchen ein kleiner Ausblick auf das, was euch in den kommenden Berichten erwartet:

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Bild 33: Herrliche Sonnenuntergänge am Pool, garniert mit Dampfloks.


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Bild 34: Für die Dieselfraktion fällt auch noch was ab, falls ihr auf Swimming Pools und Dampfloks nicht so stehen solltet.


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Bild 35: Und es gibt wieder jede Menge kleiner Geschichten zu lesen, die sich links und rechts der Gleise zugetragen haben.







Inhaltsverzeichnis Aktivurlaub auf der Abraumhalde („Aua dA“)






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