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[BiH] Balkantour 2009 Teil 10 – Dampf, Diesel und ASEA in Bosnien (m. 30 B.)

geschrieben von: Nil

Datum: 21.10.09 00:38

Hallooo … Welt,

Es geht in Bosnien weiter, unter teilweise blauem Himmel sind wir in Tuzla eingetroffen … natürlich kam es aber wieder besser. Verkehrstechnisch hatten die Bosnier einige Überraschungen für uns bereit …

Viel Spass beim lesen und gucken!
-------------------

Allgemeine Informationen zum Urlaub findet ihr im Prolog:
[www.drehscheibe-foren.de]

Die ganzen Berichte und (mehr) Bilder findet ihr bei [www.bahnbilder.ch] oder direkt auf meiner Seite [www.bahnpics.com] bzw. [bahnpics.com]

Und hier noch die Links zu dem Bericht im Forum:
Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de]
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de]
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Teil 9: [www.drehscheibe-foren.de]




Tag 17: Montag, 20.07.2009, Tuzla - Doboj

[maps.google.ch]

Heute früh beim aufstehen im Hotel Tuzla befürchtete ich noch schlimmeres ... weil für Pascal wollten wir uns heute mal um die Dampfloks in der Gegend kümmern welche noch verwendet werden bei einigen Minen / Werken. Da die Informationen spärlich sind und die Loks teilweise nur einmal am Tag aus dem Werk kommen läuft man Gefahr, dies zu verpassen. Wirklich daran geglaubt das es klappt habe ich so denn nicht beim Frühstücken.
Pascal aber war am morgen natürlich noch guter Dinge, und wir liefen gegen 8 gemütlich zum Frühstück. Dies gab es im grossen Esssal ganz unten im Erdgeschoss, im klimatisierten Teil des Hotels. Das Buffet war dann schon eher den 4 Sternen entsprechend als unser Zimmer. Es gab alles was das Herz begehrte, warmes und kaltes. Nach dem durchfressen ging es wieder rauf. Auf dem Weg zum Zimmer im 10 Stock sahen wir dann noch, dass im 3 Stock anscheinend schon alles renoviert war ..., hmmm ... schade bei uns nicht, weil bezahlt haben wir einen fürstlichen Preis.
Der Morgen wollten wir an der Strecke nach Norden verbringen, die nach Brcko kurz vor der Kroatischen Grenze. Ein Regio von da nach Tuzla hat es uns angetan, eine Verfolgung bis Tuzla sollte den Tag einleiten.
Am Vorabend in der Lobby im Internet haben wir noch die Fahrzeiten vom Regio rausgeschrieben, oder es zumindest versucht. Den HAFAS, der Bosnier Fahrplan und der Aushangfahrplan in Tuzla hatten alle andere Zeiten für den Regio.. aber alles etwa im selben Zeitraum. Hauptsache der Zug kommt ;) Da die ZFHB keine Triebwagen hat muss der Regio Lokbespannt sein, mit einer 661, was ja auch nicht verkehrt ist.
Wir verliessen nach dem Zahlen das Hotel und drehten erst noch eine Runde an eine Verladeanlage für Kohle etwas unterhalb von Tuzla, wo auch noch eine Dampflok rum sein sollte, was leider mindestens in diesem Moment nicht der Fall war.
Fix fuhren wir dann in Richtung Brcko um am Taleingang den Regio „in Empfang“ zu nehmen und bis Tuzla zu begleiten. Für die etwa 30km Strecke braucht der Zug gut 1h, sollte mit dem Auto ohne Probleme machbar sein.Gerade aus dem Kuchen um Tuzla raus sahen wir nach einigen Kilometern auf der Bahn einen Güterzug mit 661 an uns vorbei Richtung Tuzla fahren ... eigentlich ideal, aber wir liessen ihn fahren weil wir uns mal auf den Regio kümmern wollten.
Nach etwas Sucherei fanden wir ein gemütliches Plätzchen im Schatten und warteten da auf den Regio, es war etwa 11:30 als wir da angekommen sind. Den Regio erwarteten wir um etwa 12:00 ...Doch um 12 tat sich nichts, auf einmal kam dann aber eine leere Lok, wohl vom Güteruzug, von Tuzla hoch, ein Nachschuss war aber immerhin möglich.

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Zwischen Srebrenik - Špionica fährt 661 312 als Lokzug nach Norden, während wir auf einen Personenzug warteten.

Dann verging die Zeit sehr langsam, und kurz bevor wir gehen wollten begann es hinter dem Eck zu röhren, um etwa 13:20 war das – Regio kam bis dahin natürlich nicht. Aber ob Regio oder Güterzug, egal ... wird verfolgt. Wobei der Güterzug etwas schneller ist als der Regio, da nirgends gehalten wird. Wobei, nur fast richtig, denn dank den etwas abgespeckter Signalanlagen kann er doch nicht einfach durchrollen. Abgespeckt weil sämtliche Vorsignale immer Halt zeigen, die sind gar nicht mehr angeschlossen ... so muss halt immer schon gemütlich in die Bahnhöfe eingefahren werden.
Den Güterzug schossen wir an der ersten stelle, später dann noch hinter Srebrenik, bei Tinja, bei Sicki Brod und noch auf einer Strassenrbrücke vor Mramor. Am Schluss versuchten wir uns noch an der Hauptstrassenrbücke bei Tuzla, was aber nicht wirklich gelang da der Zug abschnittsweise doch recht fix unterwegs ist.

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661 274 mit einem leeren Kohlezug fährt zwischen Srebrenik - Duboki Potok gen Tuzla

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661 274 wieder mit dem leeren Kohlezug diesmal bei Tinja. Die Infrastruktur der Strecke präsentiert sich ursprünglich mit Formsignalen.

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Der Zug durchfährt den Bahnhof von Tinja

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661 274 am Einfahrsignal von Inja, einem kleinen heraus geputzten Städtchen an der Linie.

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661 274 rollt immer näher an Tuzla ran, hier zwischen Sicki Brod - Mramor von der Strassenbrücke.

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An der Einfahrt vom Gleisgewirr um Tuzla, sowohl die Kinder wundern sich über unser Tun wie auch der Lokführer, welcher extra zum Winken nach vorne gekommen ist.

Dann war unser nächstes Ziel klar, Bahnhof von Lukavac, da soll täglich um etwa 15 Uhr eine Dampflok aus dem Werk Sikulje einen vollen Zug ziehen und einen leeren wieder zurück nehmen. Auf dem Weg dahin fuhren wir am Sodawerk vorbei, und anstatt zu arbeiten sassen die Arbeiter hinter einem Absperrband auf welchem in roter Schrift stand: Generalj Streiki (oder so). Oh ... ob das etwas gutes bedeutet?
Tat es ... oder nicht? Auf jeden Fall trafen wir 2min später am BÜ von Lukavac ein welcher geschlossen war und konnten gerade noch so die kleine Dampflok vom Sodawerk beim Rangieren erlegen.

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Die Rangierlok des Sodawerkes von Lukavac (Sisecam Sode Lukavac), 62 638, Rangiert im Bahnhof der Staatsbahn.

Der BÜ ging auf und schloss sich gleich wieder, und es rollte der Kohlezug vom Mittag an uns vorbei und in den Bahnhof ein.

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661 274 trifft mit dem leeren Kohlezug im Bestimmungsbahnhof Lukavac ein.

Und wenig später, der BÜ senkte sich wieder kam die kleine Dampflok mit einem Mächten Zug raus und fuhr über die Haupstrecke gen Tuzla raus. Wir selber standen zu dem Zeitpunkt auf der rostigen Überführung hinter dem BÜ, so richtig genutzt wird sie nicht mehr, im Gegenteil, der BÜ ist wohl sicherer als die Überführung.

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Lok 62 638 verlässt den Staatsbahnhof von Lukavac mit einem langen Zug in Richtung Sodawerk.

Der freundliche Herr vom BÜ tat uns nichts, er winkte nur freundlich, war aber auch nicht besonders gesprächig. Um mal zu sehen ob die Dampflok noch immer beim Werk steht fuhren wir mal nach hinten, sie stand da aber nicht am Zug. Also müsste sie erst noch umsetzen, und an uns (auf Öffentlichem Gelände) vorbei fahren. Da das Licht beim Umsetzen hinten bei uns besser stand als vorne bei der abgestellten Lok liessen wir es gar nicht darauf ankommen und blieben gleich hinten stehen.
Kurz nach der Ankunft tat sich auch etwas, es bewegte sich etwas um die Lok herum, was uns bestärkte mal auszuharren und zu schauen was geschieht.
In dieser Zeit fuhren nicht weniger als 9 leere Busse zum Werk und stellten sich in eine Reihe, Schichtwechsel! Als die ganze Kolonne dann auf uns zu rollte kam ein Lada von hinten und hielt an ... ein Herr stieg aus und begann mit uns zu Kommunizieren. Er schwatzte was von Papier und Foto und zeigte zur Lok. Genehmigung? Was wollte er? Wir sollten ihm folgen und fuhren ins Werk hinein. Wir sollen jetzt Dampflokfotografieren meinte er und uns dann abmelden bei ihm. Wir waren etwas perplex, aber taten natürlich gerne was er von uns „verlangte“. So bekamen wir einen Wachmann zugeteilt und liefen mal zur Lok, welche gerade in diesem Moment umsetzte und an den Zug drückte. Der Lokführer kam dann noch raus und wollte ebenfalls schwatzen, aber leider verstanden wir uns wieder nicht ;) Nur über Bier konnten wir sprechen ;)

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Lok 33 503 der Kreka Kohleminen Tuzla Rangiert im Rbf des Bergwerks von Lukavac. Sie wird sich gleich vor einen vollen Zug setzen und diesen zum Saatsbahnhof fahren.

Wir machten dann Andeutungen, dass wir zum Bahnhof wollen um die Lok da zu Fotografieren und wurden entlassen. Nach hinterlassen des üblichen Trinkgeldes (wie immer nahmen sie es nur widerwillig an) fuhren wir zum Bahnhof. Der Übergabezug der Staatsbahn stand bereits im Bahnhof und die GM hat sich in ein Gleis nebenan gesetzt.
Der Dampfzug kam, die Lok fuhr auf dem Hauptstreckengleis an uns vorbei, die GM setzte sich dahinter und dann fuhr jede Lok vor ihren Zug. Klingt unspektakulär, ist es auch ... sieht aber schööön aus ;)

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Im Bahnhof Lukavac rangiert Lok 33 503 um den Zug herum und stellt sich in das Streckengleis nach Tuzla.

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Lok 661 305 setzt sich davor und wird den vollen Zug aus der Mine übernehmen.

Um den Dampfzug zurück ins Werk nicht nur einmal erlegen zu können trennten wir uns. 3 wirklich schöne Fotos schauten heraus, den passend zur Dampflok gibt es auch Sicherungstechnik dem alter entsprechend – verlauste Flügelsignale. Die Sonne für die Rückfahrt war dann Ideal und die Lok stand richtig rum … so muss dass!

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Auch für die Dampflok geht es gleich wieder zurück, mit dem leeren Kohlezug bis zur Mine - hier bei der Abfahrt aus dem Staastbahnhof.

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Lok 33 503 auf dem Weg zum Bergwerk (die Strecke zwischen Saatsbahnhof und Rbf ist etwa 1km lang) an den Einfahrsignalen von Lukavac.

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Und noch an den Einfahrt Vorsignalen, im Rücken bereits der Rbf des Werkes.

Urlaubsziel Dampflok in Bosnien; und wir konnten einen dicken Hacken hinter diesen Punkt auf der Liste setzten.
Nächstes Ziel, Doboj, 50km weiter Westlich und Betriebsmittelpunkt der ZRS, aber auch die ZFBH fährt den Bahnhof und die Strecke nach Süden an. Es ist also etwas los, und Landschaftlich ist die Ecke auch nicht schlecht, wobei wir uns nicht sicher sind, was alles geht. Als Taxi nach Doboj krallten wir uns einen der zwei täglichen Regios, der mit den ex. SZ bzw. FS Triebwagen 814.
Bei Tuzla mit dem „einzigen“ im Bild (unser Übernahme für das Kraftwerk mit Bezug auf das neue und das alte im Kosovo) schossen wir ihn nach.

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ZRS Triebwagendoppel 813 von Doboj nach Tuzla bei Kreka - Bos. Poljana - zu sehen links der Grund für den zahlreich vorhandenen Güterverkehr. Ein grosses Kohlekraftwerk - das einzige ;)

Bei Lukavac begann dann die Verfolgung, weiter ging es in Lukavac, Dubosnica und Suvo Poljebis wir etwas unerwartet früh schon Tuzla erreichten.
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813 043 der ZRS mit dem zweiten der zwei täglichen Zugleistungen von Tuzla nach Doboj kurz vor dem Bahnhof Lukavac Tvornica

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Einfahrt vom Haltepunkt Lukavac Tvornica, der Herr der dem Lokführer winkt hat ihm anschliessend die Tüte übergeben ...

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Weiter hinter fährt das Doppel am Einfahrsignal von Dubosnica vorbei, hinten noch zu sehen, Maschinen vom Kohleabbaugebiet.

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813 Doppel von Tuzla nach Doboj bei Suvo Polje – Tekucica

Ohne suchen zu müssen fanden wir den Bahnhof, Kursbuch gab es aber keines und auch der Aushangfahrplan bringt uns nur sehr bedingt etwas - nur auf Kyrillisch ... was wir nicht so wirklich verstehen ;) Aber es reicht gerade so um die Ortsnamen zu entziffern, was ja schonmal etwas ist. Am Bahnhof schauten wir dann dem Triebwagen noch etwas zu, und dem EC von Budapest nach Sarajevo, welcher mit ziemlich genau 1h Verspätung im Bahnhof umgespannt wurde (Staatsbahn Chaos lässt grüssen).
Hotel hatten wir bereits im Internet gefunden, und ohne grosses suchen fanden wir es.Der Preis ist gut, das Zimmer auch .. und auch das Restaurant welches wir am Abend gleich noch testeten im Anbau. Zimmer sei aber nur für eine Nacht frei, danach sei alles voll. An was das liegt wissen wir nicht genau, weil diese Nacht sind wir in etwa die einzigen ;). Die Theorie das wir nicht unbedingt dem gewünschten Klientel entspricht dürfte so falsch nicht sein ;)
Mit dickem Bauch liegen wir jetzt im Bett ...

Grosse Bilder: [bahnpics.com]

Text: Neel




Tag 18: Sonntag, 21.07.2009, Doboj - Doboj

[maps.google.ch]

Vorweg, Pascal hatte an diesem Tag etwas ein durchhänger, diese negative Stimmung war bei mir nicht so ausgeprägt.
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Nehmen wir das Positive vorne weg, man sagte uns am Morgen, dass wir unser Zimmer noch eine Nacht behalten könnten. Irgendwie hatten wir dabei das Gefühl, die Leute meinten zuerst, dass das Hotel zu teuer für uns sei. Nach dem Feudalen Abendessen welches wir uns gestern vor deren Augen gegönnt haben wurden sie anscheinend eines besseren belehrt ;) So schleppten wir die bereits gepackten Koffer wieder hoch ins Zimmer ...
Aber nun zurück zum Tagesgeschäft: Heute war der wohl unbefriedigenste Tag der Ferien bisher. Wie befürchtet suchten wir vergebens nach wirklich guten Fotostellen. Am Morgen waren wir nördlich von Doboj unterwegs und suchten uns eine Stelle für den EC nach Budapest. Wir fuhren ewig und irgend etwas hat nie gepasst, entweder Lichtstand, das Kraut vor der Strecke oder der WALD der überall ein bisschen vorhanden war.
Kurz vor Modrica fanden wir eine Stelle, die unseren Ansprüchen genügte. Nil und ich liessen David an dieser Stelle zurück und suchten uns was anderes. Nil machte schliesslich ein Bild bei einem Haltepunkt und ich suchte vergebens nach einer Stelle und musste den Zug fahren lassen. Anm von Nil. Spannend am BÜ war, dass die Blinklichtanlage funktionierte, der Zug aber trotzdem vor dem Übergang samt dem Zug anhielt und danach wieder beschleunigte.

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441 304 mit dem EC von Sarajevo nach Budapest im Haltepunkt von Koprivna

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441 304 mit dem EC von Sarajevo nach Budapest zwischen Koprivna Donja – Vranjak

Nach dem EC fuhren wir in Richtung Süden um die Züge hinter Doboj auf der Hauptstrecke nach Sarajevo zu machen. Da es die einzige wirklich lange zweigleisige Strecke ist im Land rechneten wir da mit etwas Verkehr, auch ohne einen Zug fest im Auge zu haben. Gleich hinter Doboj fuhren wir dabei auf einen Güterzug auf, Nil gab Gas und wir konnten den Zug am nächsten Haltepunkt machen. Während die anderen mit dem Bild zufrieden waren, fand ich das Motiv nicht wirklich prickelnd, dazu war noch eine 441 in der hässlichsten ZFBH-Lackierung am Zug.

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Die zweite Staatsbahn von Bosnien, ZFBH (Zeljeznice Federacije Bosne i Hercegovine) hat für die 441 andere Lackierungen gewählt. Hier Lok 302 in der \"alten\" Lackierung vor einem Güterzug in Richtung Sarajevo bei Jabucic Polje.

Nach dem Güter fuhren wir die Strecke runter nach Maglaj ab, wobei uns die Überstelle verborgen blieb, wir stellten uns dann an einer einigermassen Stelle auf und warteten, was denn da kommen möge. Die Antwort: nix. Nach dem das Licht rum war, gings zu einem Bahnhof, dort warteten wir auf einen Regio, der aber nie kam. Schliesslich kam der IC von Zagreb nach Ploce. Das Komische war, dass der Zug auf dem falschen Gleis kam und die Lok (eine 441 im Türkenlack) die Schlusslichter an hatte. Wir hatten dann etwas Angst, dass dies etwas schlechtes zu bedeuten hat (Streckensperrung oder so).

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ZFBH 441 906 mit einem Schnellzug von Zagreb nach Ploce im Bahnhof von Paklenica Donja

Zu guter letzt kam dann doch noch ein Regio. Diesmal war eine schöne ZRS 441 dran, das Wagenmaterial bestand aus einem Halberstädter und einem ex-SJ-Wagen.

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ZRS Regio von Doboj nach Maglaj im Bahnhof von Paklenica Donja. Interessant die Wagen, ein ex SJ Wagen und ein ex DR Wagen welcher sogar noch den DDR Anstrich trägt.

Für den Gegenzug suchten wir uns dann eine neue Stelle. Beim Haltepunkt vom Mittag wurden wir fündig, wobei fündig übertrieben ist, denn das Licht passte noch nicht wirklich. Bevor der Zug jedoch kam, wollten wir noch etwas kraut vom Bahndamm beseitigen (bei uns liebevoll als Buschen bezeichnet). Dabei wurden wir von einem Rauschen aufgeschreckt, das von hinten kam, es war ein Güterzug, diesmal mit einer Altlack 441. Das spezielle daran war, dass uns der zweite Lf mit seinem Handy fotografierte. In welcher Torphäensammlung dieses Bild wo landet? ;)

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441 122 der ZFBH hat noch die alte Lackierung im dunklen rot. Auf dem Weg in Richtung Sarajevo kreuzt der Zug unsere Kameras im Haltepunkt Jabucic Polje

Nach dem Güter kam dann auch noch der Personenzug, wie bereits befürchtet, hatte das Licht jedoch zu wenig gedreht, so dass die Front im Schatten war, was diesen Loks überhaupt nicht steht.

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441 809 nach Doboj mit dem Regio am Haltepunkt Jabucic Polje

Das letzte Ziel vor dem Essen war dann noch der Bahnhof Doboj, dort machten wir schliesslich noch einen Regio aus Banja Luka, wobei auch dieser nicht wirklich schön umgesetzt werden konnte. Im Bahnhof stand während unseres Aufenthaltes noch eine o/b West V100 welche sich mal ins BW verabschiedete - spannend! Wir dachten immer, die Kisten sind seit einiger Zeit nicht mehr im Betrieb. Eigentlich wollten wir noch auf den EC von Budapest warten, aber als sich abzeichnete das er mit viel Verspätung kommt liessen wir es zugunsten des gemütlichen Abends bleiben.

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441 521 der ZRS fährt mit einem Regio aus Banja Luka in den Bahnhof von Doboj ein.

So war für mich heute alles etwas unbefriedigend! Nach dem wir uns dann im Hotel frisch gemacht hatten und im Restaurant waren, ging es noch einmal an den Bahnhof für Nachtfotos. Wir fragten ob denn das Fotografieren erlaubt sei, wobei der Bahnhofsvorsteher nichts dagegen hatte. Wir erwarteten einen Regio aus Banja Luka, der kam aber (mal wieder) nicht. Was kam waren zwei Güterzüge, wobei eine der ZFBH-Loks vom einen auf den anderen Zug spannte, so konnten wir wenigstens ein Nachfoto schiessen. Es war übrigens eine Altlack 441, befriedigen konnte mich aber auch dieses Bild nicht, so gehe ich heute extrem unzufrieden ins Bett und hoffe, dass es Morgen in Richtung Banja Luka besser wird.

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Der Bahnhof Doboj erinnert sehr stark an andere Modernisierte Bahnhöfe in Westeuropa. Wieder 441 122 an einem Güterzug nach Süden.

Bilder gross: [bahnpics.com]

Text: Pascal




Der nächste Teil dann wieder von Pascal. Es gibt noch mal ein Tag Bosnien (erfolgreicher ;)) und dann noch ein Tag Kroatien. Ab dann geht’s noch mal nach Serbien, dann nach Rumänien und noch nach Ungarn.
Viel Spass beim warten ;)

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Freundlicher Gruss aus der Schweiz
Nil

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