Endlich HiFo-reif – Ein heißer Tanz auf der Drehscheibe oder wie man in Myanmar einen Triebwagen dreht
Liebe HiFo-Leser,
nach der Sommerpause, die aufgrund diverser und unvorhergesehener familiärer Ereignisse länger als geplant war, folgt nun der nächste und leider auch schon vorletzte Bericht in dieser Berichtsreihe. Im
letzten Bericht dieser Berichtsreihe hatte ich den dritten Dampftag in Bago mit der abendlichen Abfahrt des Steinzuges nach Yangon abgeschlossen. Nun folgt der vierte und damit leider auch schon letzte Tag in Bago. Viel Spaß beim Lesen!
Inzwischen hatte ich mich an das morgendliche Prozedere gewöhnt. Nach dem kurzen Frühstück ging es in das Büro des Fahrdienstleiters am Bahnhof Bago. Der hatte heute aber leider schlechte Nachrichten für uns. Der Steinzug aus Yinnyein sei bereits eingetroffen und würde erst am Mittag Richtung Yangon aufbrechen. Eine Zugverfolgung würde es damit nicht geben, da ich am Mittag ebenfalls wieder nach Yangon aufbrechen musste, um die Heimreise anzutreten. Da der Steinzug ja aber mit Dampf nach Yangon gebracht werden würde, müsste es ja im BW entsprechende Aktivitäten geben, den die mit Steinen beladenen Waggons standen ohne Vorspann im Güterbahnhof von Bago herum. Im BW stand dann auch wie erwartet eine Dampflok, genauer gesagt YD 964 (1950, Vulcan 5728). So richtig einsatzbereit war sie aber noch nicht. Aber seht selbst:
Bild 1: Noch liegen weite Teile des kleinen BW noch im Schatten.
Bild 2: Ein paar Sonnenstrahlen wärmen schon die Lok. Das hat sie allerdings gar nicht nötig, sie dampft ja schon.
Bild 3: Sie dampft sogar schon ganz ordentlich
Bild 4: Früh am Morgen ist es auch im tropischen Myanmar noch feucht und kühl, so dass der Dampf auch nicht gleich wieder verschwindet.
Bild 5: Langsam werden die Schatten kürzer…
Bild 6: Der morgendliche Blick ins BW. Ob sich YD 964 gleich bewegt?
Bild 7: Nein, die Lok ist komplett verwaist. Vom Personal ist weit und breit nichts zu sehen.
Bild 8: Genügend Dampfdruck scheint die Lok ja zu haben.
Bild 9: Endlich tut sich was. Das sieht allerdings nicht so gut aus.
Bild 10: Da gibt’s wohl ein Problem mit der Rohrleitung…
Bild 11: Das werden ja immer mehr.
Bild 12: Jetzt müssen auch noch Teile des Gestänges entfernt werden.
Bild 13: Auf der Feuerbüchse werden noch ein paar Ventile geschlossen. Das sieht wohl nach einer längeren Reparatur aus.
Bild 14: Und da steht sie wieder einsam und verlassen im BW.
Bild 15: Also nochmal ein schneller Blick in den Schuppen geworfen. Zunächst die nicht mehr betriebsfähige YB508 (Vulcan Foundry 1947, 5555), dann…
Bild 16: … die noch betriebsfähige YB 534 (Vulcan Foundry 1947, 5581)
Bild 17: Endlich gibt es mal ein bisschen Abwechslung. Der Triebwagen LRBE.71 (Marke Eigenbau auf Basis eines LKW-Fahrgestells samt Motor) ist gerade von seiner morgendlichen Fahrt nach Nyaungkashe zurückgekehrt und rumpelt nun in das BW, vorbei …
Bild 18: … am Lokschuppen und …
Bild 19: … ab auf die dahinter liegende Drehscheibe.
Bild 20: Kurz angezogen und …
Bild 21: … schon dreht sich das Ding fast von alleine. Bremsen hat der Triebwagen übrigens keine, daher wird er nur mit ein paar Steinen gegen das Abrollen gesichert. Und wenn er von der Drehscheibe fällt, landet der Triebwagen immerhin sanft im Wasser.
Bild 22: Gleich ist die Wende um 180° geschafft. Da die Triebwagen aufgrund des Aufbaus auf einem LKW-Fahrgestell nur auf einer Seite einen Führerstand haben, müssen sie am Endbahnhof immer gedreht werden.
Bild 23: Mit letzter Muskelkraft wird die Drehscheibe in die richtige Position gebracht und …
Bild 24: … wieder provisorisch mit dem Gleis verbunden. Und da gibt es noch Leute, die behaupten, dass das Märklin-M-Gleis nicht vorbildgetreu wäre…
Bild 25: Nahaufnahme der provisorischen Gleisverbindung. Ihr könnt euch vorstellen, was es für einen Schlag tat, als der Triebwagen über diese Gleislücke rumpelte.
Bild 26: Nachdem wir also gesehen haben, wie in Myanmar ein Triebwagen gedreht wird, schauen wir nochmal nach der Dampflok.
Bild 27: Die schwitzt mittlerweile in der Mittagssonne und holt sich einen Sonnenbrand.
Bild 28: Ob ich die Lok nochmals in Bewegung sehen werde? Im nächsten Beitrag erfahrt ihr es.
Mit diesem „cliff hanger“ beende ich diesen Beitrag. Wie es weitergeht, erfahrt ihr dann im nächsten und leider auch schon letzten Beitrag dieser Berichtsreihe. Ich würde mich freuen, wenn ihr dann wieder dabei sein würdet.
Und wer in Sachen Myanmar und Dampf noch nicht genug hat, dem sei ein Blick in meinen aktuellen Bericht im Auslandsforum empfohlen (einfach auf eines der Bilder oder den Link klicken).
Hier geht’s zum aktuellen Bericht im Auslandsforum über meine Myanmar-Reise im Jahre 2011.