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[DD] Mit der Straßenbahn nach Cossebaude (1987 – 23B)

geschrieben von: 0nkel_wom

Datum: 10.10.18 14:21

Guten Tag allerseits


Bis 1990 konnte man nach Cossebaude, nordwestlich von Dresden gelegen, mit der Straßenbahn fahren. Über die Gründe der Stilllegung wurde hier schon zur Genüge
spekuliert. Tatsache war, dass die Linie 1 mangels Wendemöglichkeit für Tatra-Züge mit Gotha-Zweirichtungswagen befahren werden musste und letztere nicht jünger
wurden.

Im Juli 1987 machten zwei Jungs aus Frankfurt drei Wochen Urlaub in der DDR, wobei sie auch einige Tage in der Bezirkshauptstadt Dresden verbrachten.
Einige Bilder dieser Tour habe ich vor längerer Zeit schon gezeigt.
Rund um den Postplatz: [www.drehscheibe-online.de]
Mit der 4 nach Radebeul: [www.drehscheibe-online.de]

Wegen der völligen Reizüberflutung während dieser drei Wochen habe ich irgendwann die Aufschreiberei eingestellt und musste die Ereignisse jener Tage jetzt erst
einmal rekonstruieren.
Hilfreich waren dabei die Beiträge des hier vergrämten Antonstädters: [www.deutsches-architektur-forum.de] . Dort finden sich zum Vergleich auch aktuelle Bilder.


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(Bild 01) Am Tag der Anreise ging es nach dem Einzug ins Hotel sogleich mit der 1 nach Cossebaude. Bei der Ankunft an der Endstelle wartete noch der Vordermann.
Dann wohnten wir dem in der BRD völlig aus der Mode gekommenen Ritual des Umsetzens bei.



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(Bild 02) Das Gleis- und Fahrleitungsende in Höhe der Brauergasse.



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(Bilder 03 und 04) Der Beiwagen wurde umfahren und wieder angekuppelt. Die Gleisanlage mit vier Weichen ermöglichte das Umsetzen, ohne in den signalgesicherten
eingleisigen Abschnitt Richtung Dresden zu fahren.



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(Bild 05) Vor dem Delikat-Laden an der Ecke Schulstraße wartete man auf die Abfahrzeit.



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(Bild 06) Dresdner Straße / Ecke Heinrich-Mann-Straße. Auf der Fernverkehrsstraße 6 fand zu diesem Zeitpunkt nur Nahverkehr statt.



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(Bilder 07 bis 10) Das nächste Mal kamen wir an einem Sonntagvormittag nach Cossebaude, um nun auch Streckenaufnahmen zu machen. Doch zuerst wurde noch
einmal das Umsetzmanöver dokumentiert, zu dessen ordnungsgemäßer Abwicklung immerhin drei Mann Personal erforderlich waren.



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(Bilder 11 und 12) Warten auf die Abfahrt. Im Delikat-Laden wird wertvoller Braunkohlestrom verschwendet.



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(Bild 13) An der Ecke Dresdner Straße / Grüner Weg befand sich die Konsum-Gaststätte „Straßenbahnhof“. Der Straßenbahnhof selbst war damals schon lange
geschlossen, ist aber heute noch vorhanden. Dort liegen auch die letzten Gleisreste der Cossebauder Straßenbahnstrecke.



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(Bild 14) Zwischen den Haltestellen Am Urnenfeld und Gohlis befand sich die Stadtgrenze Dresden / Cossebaude. 1997 wurde Cossebaude nach Dresden eingemeindet.



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(Bild 15) Die Straßenbahn fuhr nun durch den Stadtteil Stetzsch. Zwischen den Haltestellen Am Urnenfeld und Podemusstraße passierte sie das Häuser-Ensemble an der
Ecke Meißner Landstraße / Miltitzer Straße / Gustav-Merbitz-Straße. Damals in bedenklichem Zustand, stehen die Häuser noch heute und wurden inzwischen saniert.



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(Bild 16) Die gleiche Stelle in Blickrichtung Dresden.



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(Bild 17) Die Meißner Landstraße zwischen den Haltestellen Podemusstraße und Flensburger Straße.



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(Bild 18) Ein Gotha-Zug nach Cossebaude an der Ecke Meißner Landstraße / Zwergstraße. Kurz davor endete der zweigleisige Abschnitt über die Eisenbahnbrücke.



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(Bild 19) Blick von der Autobahnbrücke auf die Straßenbrücke über die Eisenbahnstrecke Dresden - Berlin. Dahinter, jenseits der Elbe, erhebt sich der Höhenzug der
Lößnitz, zu dessen Füßen die Straßenbahn nach Weinböhla fährt.



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(Bild 20) So beschaulich geht es auf der Meißner Landstraße zwischen den Haltestellen Zschonergrundstraße und Merbitzer Straße nicht mehr zu. Heute verläuft hier
eine vierspurige Hochleistungsstraße.



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(Bild 21) An der Haltestelle Cossebauder-/Warthaer Straße in Cotta begann die eigentliche Cossebauder Strecke.



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(Bild 22) Beim Warten auf die nächste 1 wurde ein Tatra-Großzug auf der Linie 14 aufs Zelluloid gebannt. Von links aus der Cossebauder Straße kommt die Strecke von
Löbtau. Eine Verbindung von dort nach Cossebaude gab es erst 1990 ganz am Ende wegen Bauarbeiten.



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(Bild 23) Ein Gotha-Zug aus Cossebaude beim Einbiegen in die heute noch von der Straßenbahn befahrenen Hamburger Straße. In der Warthaer Straße entschwand ein
Tatra-Zug nach Leutewitz.

Der Verdacht, dass die Straßenbahn nach Cossebaude zumindest zum Teil dem Individualverkehr geopfert wurde, ist offensichtlich. Inzwischen gibt es Pläne, die
Bundesstraße 6 südlich der Eisenbahnstrecke zu verlegen: [www.deges.de] [www.sz-online.de]
Genau genommen wäre dann in der Ortsdurchfahrt wieder Platz für eine Straßenbahn …


Es grüßt aus Frankfurt
Onkel Wom!

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