Herbstferien in Hessen, eine Pferde-begeisterte Tochter - also: Welcher Reiterhof hat noch etwas frei? Ob "Papa" an der Ortsauswahl mitgedreht hat, spielt heute keine Rolle mehr. Die inzwischen große Tochter reitet immer noch - und "Papa" hat immer noch diesen Pfiff im Ohr...
Unsere Anreise erfolgte wohl über Wabern und dann auf der Bundesstraße entlang der Eder. Kurz vor Mandern hatten wir einen Schienenbus gesehen, der dann die "Ortsrunde" um Mandern drehte. Westlich von Mandern lauerte dann der Fotograf.
Das sanfte Herbstlicht erforderte definitiv eine zweite Aufnahme, auch wenn es ein Nachschuss ist.
Die Einfahrt nach Wega, mit
Vorsignalen Formsignalen. Der führende VT hatte definitiv schon bessere Zeiten gesehen.
Kreuzung in Wega: Das Formsignal entlässt den VT bereits in Richtung Bad Wildungen, 216 137 muss noch warten. Warten tut auch die (auf dem Bild nicht sichtbare) lange Reihe von G-Wagen. Auf ihre letzte Fahrt, nachdem Stückgut auf der Schiene nicht mehr befördert wird und sie somit überflüssig geworden sind. Ob sie auch nur ahnen, dass der Schienenbus sie auf diesem Weg bald begleiten wird?
Dies alles ist lange her. Lange hatte ich vergessen, wo dieser Reiterhof war, der diese Reise ausgelöst hatte. Nicht vergessen bis heute habe ich den Pfiff der Schienenbusse, welche jenseits der Eder fuhren und die ich abends "drüben" einige Male sehen konnte.
Geistergleich glitten sie dort drüben vorbei. Mit dem Einscannen der Dias begann ein intensives Kartenstudium. Heute weiß ich, dass die Schoms auf dem heute still gelegten Abschnitt von Korbach her unterwegs waren und ihr Pfiff, der herüber schallte, der Einfahrt in den Wegaer Tunnel galt.
Dieser Pfiff, er klingt noch heute in meinem Ohr. Niemals klang er so traurig, so melancholisch wie damals: Es dauerte nicht mehr lange, dann war der Zeit der Schienenbusse in Nordhessen endgültig vorbei.
Gruß
Jörn.