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1859/1860: Die Frontgestaltung des Münchner Bahnhofs der Bayerischen Ostbahn

geschrieben von: Walter aus Bayern

Datum: 14.05.18 21:26

Hallo,
auf speziellen Wunsch bezüglich des Münchner Bahnhofs der Ostbahn und seiner Front-Fassade folgende Artikel:

Augsburger Abendzeitung
Freitag, 14. Oktober 1859
Nr. 285
München, 13. Okt. Der Ostbahnhof, vollständig unter Dach gebracht, steht nun in seiner imposanten Größe da. Aeußere Ausstaffirung, sowie innere Einrichtung desselben werden indessen noch so viel Zeit erfordern, daß seine Eröffnung erst im nächsten Jahre wird stattfinden können.

Augsburger Anzeigblatt
Sonntag, 16. Oktober 1859
Nro. 284
München, 14. Okt. Der Ostbahnhof ist jetzt vollständig unter Dach gebracht, und es steht bei den regsamen Bauarbeiten dessen völlige Vollendung bis Ende dieses Jahres wohl in Aussicht. Sowohl in architektonischer Hinsicht, als auch bezüglich der Solidität der Arbeiten, schließt sich derselbe vollkommen dem Staatsbahnhofe an und macht die Symmetrie des Ganzen jetzt schon einen mächtig überraschenden Eindruck.

Augsburger Abendzeitung
Dienstag, 15. November 1859
Nr. 317
München, 14. Nov. Die inneren Lokalitäten des Ostbahnhofes gehen der Vollendung entgegen.

Augsburger Abendzeitung
Mittwoch, 7. Dezember 1859
Nr. 239
München, 5. Dez. Von der, von Seite des Staates erbauten Vorderseite des Ostbahnhofes, ist die für den Biletten= und Schalterdienst bestimmte Abtheilung so weit hergestellt, das dieselbe am Freitag an die Ostbahngesellschaft übergeben werden kann. Eine Hauptsitzung des Verwaltungsrathes findet morgen statt, zu welcher heute die auswärtigen Mitglieder hier eintrafen. Zu der am Mittwoch stattfindenden ersten großen Probefahrt sind sämmtlich höhere Beamte der Ministerien des Aeußern und des Handels geladen. Am genannten Tage geht die Fahrt bis Regensburg, wo die ankommenden Herrn die Gäste des Fürsten von Thurn und Taxis sein werden. Der Donnerstag ist für die Route von Regensburg nach Nürnberg bestimmt, wo gleichfalls gemeinschaftlich dinirt und übernachtet wird; am Freitag findet sodann die Rückreise statt.

Münchner Neueste Nachrichten
Samstag, 10. Dezember 1859
Nr. 344
Die für den Schalterdienst des Ostbahnhofes bestimmte Abtheilung wurde von Seite des Staates, welcher zufolge Vertrages die vordere Hauptfacade gebaut, bereits an die Ostahngesellschaft übergeben.

Augsburger Abendzeitung
Montag, 12. Dezember 1859
Nr. 344
München, 11. Dez. Bei der morgigen Eröffnung der Ostbahnstrecken von hier nach Nürnberg wird der erste Zug aus dem neuen Bahnhofe expedirt, dessen Dienstlokalitäten seit 4 Tagen geheizt werden und die wegen ihrer zweckmäßigen Einrichtung sowohl, als ihrer eleganten und geschmackvollen Ausstattungen von jedem Sachverständigen heute bei deren Besichtigung nicht allein über alles Lob erhoben, sondern nahezu bewundert wurden.

In "Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe - München Hbf" aus dem GeraMond Verlag wird geschrieben:
"Die stadtseitige Front des Staatsbahnhofes verlängerte Bürklein in den Jahren 1859/60 durch Anbauten zweier Säulengänge, jeweils durch einen Portalbau für die Hofeinfahrten unterbrochen, und je eines dreigeschossigen Nord- und Südpavillons mit Büro- und Wohnräumen auf nunmehr 192 m, so daß die Symmetrie gewahrt blieb. Hinter dem Nordpavillon entstand die viergleisige, 145 m lange und 24 m breite Bahnhofshalle der Ostbahn. Eine weitere von Bürklein geplante weitere Bahnsteighalle hinter dem Südpavillon als Pedant zur Ostbahnhalle fand nicht die Zustimmung der Regierung. Somit hatte München für die beiden nebeneinander liegenden Bahnhöfe zweier Bahngesellschaften immerhin sehr früh eine einheitliche Front zur Stadt hin und nicht wie viele andere Städte, ganz ausgeprägt war dies in Leipzig mit seinen drei Bahnhöfen, mehrere auch architektonisch unterschiedliche Bahnhöfe teilweise direkt nebeneinander. Eine Besonderheit des neuen Frontbaues waren die von Michael Echter in den Jahren 1861/62 geschaffenen Fresken zu den Themen Dampfkraft und Elektrizität."

Gruß
Walter

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