Liebe Freunde,
im April 1973 hatte ich zu Ostern Heimaturlaub von Y-Tours, und bevor ich euch zu einer Bw-Besichtigung nach Oberhausen-Osterfeld Süd einlade, begeben wir uns am Ostersamstag, den
21.4.73, zu meinem Freund Gottfried P., der Dienst auf der Blockstelle Benrad – im Westen Krefelds – tat. Von oben ergaben sich manchmal ganz interessante Fahrzeugblicke, und man wusste immer, was gerade im Anrollen war.
Beginnen wir mit dem E1543 Aachen – Krefeld (13:23/26 Uhr) – Braunschweig, einem Eilzug mit ziemlich langem Laufweg und mit der noch nicht ein Jahr alten 103 208 an der Spitze, die noch mit Scherenstromabnehmern Bauart DBS54a ausgerüstet war. Neben einem Düe-Packwagen und Mitteleinstiegswagen befindet sich ein Silberling im Zug
(Bild 1):
Aus Krefeld kam Lz eine V60 angerollt. An diesem Samstag war ohnehin wenig los, und so stellte die zulässige Höchtgeschwindigkeit von 60 km/h keine Einschränkung für den Zugverkehr dar
(Bild 2):
Gegen 14 Uhr flitzte der N2853 Aachen – Krefeld (14:03/06 Uhr) – Hamm mit Schiebelok 141 220 vorüber – das Wetter war mäßig zu dieser Zeit
(Bild 3):
Für den N2846 Dortmund – Krefeld (14:08/10 Uhr) – Mönchengladbach mit 141 274 an der Spitze schien zwar kurz die Sonne, aber die eingestellte Verschlusszeit war mit 1/250stel wohl doch nicht kurz genug
(Bild 4):
Danach war tatsächlich Dampf angesagt! Völlig unplanmäßig musste die Stolberger 050 622 – die spätere DB-Museumslok – als Lz Richtung Heimat fahren – wo die wohl herkam?
(Bilder 5 und 6):
Beim Nachschuss kam noch eine der Schrankenglocken mit aufs Bild
(Bild 7):
Das Wetter wurde immer unterirdischer, als der D537 Aachen – Krefeld (14:34/37 Uhr) – Hamburg-Altona im Anmarsch war. Auch dessen Zuglok 103 138 trug noch die Scherenstromabnehmer DBS54a
(Bild 8):
Wie schön – die Sonne ließ sich noch einmal kurz blicken, als eine weitere Stolberger 50er als Lz Richtung Heimat rollte. Woher 051 791 kam, habe ich leider nicht notiert – ebenso wenig wie ihre Zugnummer
(Bilder 9 und 10):
Damit war der Ostersamstag fotomäßig zu Ende und ich trollte mich heim.
Am Ostersonntag dann sollte das Haus im Bw Oberhausen-Osterfeld-Süd ja wohl voll stehen, weshalb ich mich zusammen mit meinem Bruder Thomas am
22.4.73 dorthin aufmachte.
In Oberhausen wurde umgestiegen, und so erwischte ich 103 193, die den E1779 (Amsterdam -) Emmerich – Oberhausen (12:35/37 Uhr) – Mülheim – Essen – Hagen (interessanter Laufweg!) zu befördern hatte. Die Lok trug noch ihre Ursprungs-Stromabnehmer DBS54 mit Wippe B12
(Bild 11):
Zu den Stromabnehmerbauarten gab es übrigens hier [
www.drehscheibe-online.de] einen hochinformativen Beitrag von Ulrich.
Der D222 "Wien-Holland-Express" (Wien – Nürnberg - ) Frankfurt – Oberhausen (12:49/51 Uhr) – Emmerich (- Amsterdam) hingegen wurde nicht mit 103, sondern mit der Dortmunder 112 499 befördert
(Bild 12):
Danach nahmen wir den N2519 nach Bottrop (515 013, leider unfotografiert) und stiegen in Bottrop-Vonderort aus, denn wir wollten an das östliche Ende des Osterfelder Rangierbahnhofes, wo die Abgestellten standen.
Die Unfalllok 050 740 führte die Reihe der Abgestellten an, die Lok, die ich hier [
www.drehscheibe-online.de] am 21.1.73 noch im Bw angetroffen hatte
(Bild 13):
Da stand sie nun inmitten alter E91. Der Aufstoß, über den ich nie etwas gelesen habe, muss sehr stark gewesen sein
(Bild 14):
Wir gingen die Schrottloks entlang und trafen auf 191 003, …
(Bild 15):
… 191 089 und 191 088 ohne mittiges Stirnfenster, das die Preußen den Loks nicht spendiert haben
(Bilder 16 und 17):
Die danach folgende 050 844 habe ich nur notiert – offensichtlich stand sie unfotografierbar im Gelände. Die Lok hatte ich mit einem Aufstoßschaden im Bw Osterfeld bereits am 21.1.73 im Schuppen geblitzt
(Bild 18):
Es folgte 051 709, die ich später, von der anderen Seite fotografiert, noch zeigen werde. Danach kam 052 479 an die Reihe
(Bild 19):
Ganz vorne stand 050 538 mit ihrem etwas geknickten Windleitblech. Und leider wurde der Kranzug keines Blickes gewürdigt – das würde mir heute nicht mehr passieren!
(Bilder 20 und 21):
Nun kam 051 709 an die Reihe, der das rechte Windleitblech komplett fehlte. Das Bild hat mein Bruder Thomas gemacht, und ich bin noch zu sehen, weil ich die kleine Birke unten halten wollte, damit das Bäumchen nicht die Lok teilverdeckte – heute muss ich lachen, denn natürlich hat man Rosenschere und Klappsäge immer dabei!
(Bild 22):
Das Gebäude im Hintergrund kann man noch heute auf
Mäpps-Gugel gut erkennen, während der Signalausleger natürlich verschwunden ist :-((
Die zweite Reihe wurde von 051 538 angeführt, die neben der Unfalllok 050 844 stand
(Bilder 23 und 24):
Es schlossen sich die E91er an, beginnend mit 191 018 …
(Bild 25):
… und gefolgt von 191 010
(Bild 26):
Letzte im Bunde war 191 009
(Bild 27):
191 009 und 191 010 waren zum damaligen Zeitpunkt weder Z-gestellt noch ausgemustert. Für beide gilt: Z 15.5.73, + 1.11.73.
Damit waren wir einmal um die beiden Schrottlokreihen herumgekommen und landeten wieder bei der Unfalllok 050 740
(Bild 28):
Schön, dass ihr wieder mitgekommen seid. Im nächsten Teil wird uns dann eine Bw-Besichtigung ermöglicht.
Bis dahin schöne Tage noch
Martin
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