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Re: Die Baumbergebahn Münster – Coesfeld, Teil 2 von Tilbeck bis Havixbeck, Bf Havixbeck

geschrieben von: falk

Datum: 22.02.14 22:49

Ich weiß nicht- hier ganz im Westen waren sie selten. Ob das doch mit den klimatischen Gegebenheiten zusammenhängt, wo es sie gibt/gab, oder nach Gusto der jeweiligen Signalmeisterei?

Ich habe derzeit den Eindruck, als würde man im Westen derzeit mehr Wert drauf legen. Früher konnte doch jeder Zuständige einiges selber entscheiden und ich gehe mal davon aus, dass ich nicht der einzige war, der die Hauben dazu benutzt hat, das jährlich steigende Schrottsoll zu erfüllen. Im normalerweise milden Rheinland würde ich mich nicht weiter wundern, wenn man auf dieselbe Idee gekommen ist. Ich war ein paar Jahre in der zentralen Durcharbeitungsbrigade unserer Meisterei und Stahldraht wechseln war eine der häufigen Tätigkeiten. Ein alter Kollege hatte die richtige Idee: Die alte Leitung an jedem zweiten Stützpunkt aus den Führungsrollen rausnehmen, dann beide neuen Stränge in die jetzt freien Rollen einziehen, an der alten, noch gespannten Leitung (die bis zum Schluss benutzbar bleibt) die neuen Stränge abmessen. An einem Ende bündig halten, am anderen Ende ziehen je nach Länge ein oder mehr Kollegen straff, markieren, trennen, anderer Strang. Pause aushandeln (halbe Stunde reicht), wenn nötig Rest abklemmen, Spannwerk hoch, umhängen, Spannwerk drauf, probieren und falls nötig grob regulieren, dem Stellwerksmeister wieder in die Hand geben. Jetzt alte Stränge aus den restlichen Rollen rausnehmen, neue rein, wenn nötig fein regulieren, alte Stränge aufwickeln. Das Ganze funktioniert nur, wenn die Schneehauben schon im Stahlwerk oder auf dem Weg dorthin sind und wenn die Rollenbügel wechselweise an den Traversen verschraubt sind, so dass sich die Achsen ohne weitere Demontagen immer rausziehen lassen. Die asymmetrischen DR-Führungsrollenbügel erleichtern die Geschichte sehr, gleichzeitig ermöglichen sie die Schrägstellung der Bügel als Ausgleich für Knicke.
Eine schnellere Methode habe ich nicht gesehen. Erst alles rausholen und dann neu einbinden macht die Stellwerker zu Recht unleidlich.

Seit 892.3 und Feinplaner ist die Entscheidungsmöglichkeit des einzelnen doch fast Null geworden. Der Bezirksleiter hat in der Regel nicht die Erfahrung, dass die Hauben Müll sind. Er weiß nur, sie gehören laut Regelzeichnung drauf. Dann werden sie eben bestellt und eingebaut. In richtig schneereichen Gebieten werden die Leitungen entweder richtig hoch aufgehängt (in Finnland habe ich mal zwei Meter erlebt) oder durchgehend abgedeckt. Eisfelder Talmühle war ein Beispiel dafür mit Kanälen in einem halben Meter Höhe.

PS: Gittermasten und Durchgangsantriebe braucht die Welt trotzdem nicht.

Falk

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