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Re: Nur Tritte der DB-BA ( Giro )

geschrieben von: Schwellenleger

Datum: 02.05.13 09:23

Hallo Markus,

Danke für diesen weiteren, intessanten und sehr gut aufbereiteten Beitrag. So etwas schaue ich mir immer wieder gerne an.

Und bei diesem Beitrag kommen mir auch eigene Erlebnisse in den Sinn. So bei der Übernahme eines alten Oppeln, der lange Jahre als Lager für Anschlagmittel ( nein, nein - für einen Kran ) bei einem Containerbahnhof diente. Seine Gleitachslager und der Umstand, das es sich um einen doch sehr alten und seit langem aus der regelmäßigen Unterhaltung herausgenommenen Lagerwagen handelte, machte uns etwas bange, ob der vergleichsweise gut erhaltene Wagen auf der Schiene zu überführen war.
Der Kauf über Minden mit dem noch allseits bekannten launigen Herrn war innerhalb kürzester Zeit und zu einem fast symbolischen Preis erfreulich schnell erledigt. Die Überführung stellte jetzt die nächste Herausforderung dar.
Da bei dem noch kleinen Containerbahnhof ständig Zug- und LKW-Verkehr bestand und auch im Frachtbüro reges Treiben und zahlreiches Fremdsprachen-Wirrwarr herrschte, war der Museumsbahner mit seinem außergewöhnlichen Interesse zuerst eher als den Tagesablauf störender Exot empfunden worden. Irgendwann legte sich das, es wurde immer öfters nachgefragt, ob der denn "wirklich museal erhalten bleiben soll oder jemand billig Schrott oder eine Gartenlaube erwerben wolle"...
Letztlich erhöhte sich die Bearbeitungsgeschwindigkeit des Anliegens deutlich ("Ausräumen des Wagens, Wagentechnische Untersuchung und Ausrangieren des Wagens" -er stand direkt am Gleisende vor dem Prellbock- ) und es wurde vereinbart, das der Wagenmeister, der dort täglich zu tun hatte, sich den Wagen mal anschaut und uns eine Empfehlung ausspricht.
Waren die Hinweise zuerst " der steht so lange, der rollt betimmt nicht mehr" oder "mit Gleitachslager darf der höchstens ncoh 20 km/h laufen", so konnte der dazugekommene Wagenmeister dazu gewonnen werden, sich zu einer "na dann mach ich mal die Lagerdeckel ab und schaue, wie es da drin so aussieht... - wir telefonieren dann und vereinbaren dann weiteres - habt ihr eigentlich Tauschradsätze ? -- . Das war Nachmittags und der kleine, umschlagsreiche Containerbahnhof begann seine Tageshauptzeit ...
Der vereinbarte Anruf des Wagenmeisters am nächsten Tag fand nicht statt, dafür meldete sich schon früh morgens der Heppes Peter, ein an der Hauptbahnstrecke wohnender Vereinskollege und Original, mit überschlagender Stimme per Diensttelefon in der Werkhalle seines Arbeitgebers ( somit mußte der Anlaß schon etwas "ganz besonderes" gewesen sein..) : " I wär fascht vom Fahrrad g´falle, wo i ´s gsehe han: Doi Waga isch heit früh im Güterzug hind´r d´r Lok gwea ond mit Hondert mitgloffa !! " .
Der erstaunte Anruf beim örtlichen Bahnhof, der damals natürlich noch über ein Frachtbüro der DB verfügte, erbrachte den Hinweis, der Wagen sei am Abend noch auf Lauffähigkeit hin untersucht worden, ein guter Zustand aller relevanten Teile wurde erkannt und bescheinigt und der Wagen dann gleich mit der Übergabe abgezogen ( der Containerbahnhof war um jeden freien Platz dankbar.. ).
Tja, 1993 war das noch möglich, klar geregelte und jedem bekannte Zuständigkeiten, geschultes Personal mit Berufserfahrung, Güterladegleise und Landbahnhöfe, wo noch Güter verladen werden konnten und Gleise, die noch vorhanden und sogar an die Streckengleise angeschlossen waren.. Und: Ansprechpartner vor Ort, wo man mit Telefon ( richtig, die mit maximal 20 Meter Schnur und Wählscheibe oder schon Tasten und schön bunt: grau, grün, orange ... ) und Fax noch kurzfristig Dinge regeln konnte.

"Schön war die Zeit.."


Und damit ich es nicht vergesse:

Solltet Ihr bei der angedachten Sanierung Eures Flachdach-Güterwagens eventuell doch noch Ersatzteile wie die originalen Rangiertritte ( :-) ) oder eventuell Tauschradsätze oder Einzelteile dazu wie Schmierpolster, Lagerschalen oder Federn samt Schaken oder Zughaken samt Zugstangen oder die alten Hülsenpuffer oder was sonst noch dazu gehört gebrauchen: ich hätte da aus einer Lageraufösung noch so manches für solch alte Schätzchen..
Und wenn Euch die Arbeit schon ausgegangen sein sollte: ein kleines Fahrwerk von v.d.Z. aus 1898 mit 4,5 Meter Radstand, Flachstahl-Achshaltern, Bremserbühne und Handbremse samt Speichenradsätzen sucht auch noch einen Nachnutzer, der wieder einen schönen Hingucker daraus macht..

Mit freundlichen Grüßen

Schwellenleger


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