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Re: (CH) Schweizer Dieselpower: Etzwilen - Singen (Htw) 1994 - 1996 (m17B)

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 18.07.12 21:31

Schöne Bilder!
Da müsste ich mich auch mal noch ans Scannen meiner Bilder machen...

Nichtraucher schrieb:
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> fristete der Güterverkehr nach der Einstellung des KLV-Terminals in Rielasingen
> 1996 zumindest noch auf dem innerschweizer Streckenabschnitt bis 2004 ein kärgliches Dasein.
> Danach blieb die Strecke für einige Zeit gesperrt, bis der Verein zur Erhaltung der Strecke (VES)
> 2007 (?) mit der Durchführung von Sonderfahrten beginnen konnte,

Die erste Fahrten waren 2003/2004, dann nach Übernahme der Strecke durch SEHR&RS wieder ab 2007 (bis Ramsen, 2011 bis Rielasingen)

> So habe ich vom 30.5.96 noch eine weitere Aufnahme der Bm 6/6 18513, die belegt,
> dass hier neben der Abfertigung der KLV-Züge aus dem Terminal Rielasingen, offenbar noch weiterer
> umfangreicher Güterverkehr zu bewältigen war...

Das war der vorletzte Betriebstag. Bis dahin waren wohl 14 Zugfahrten unter der Woche pro Tag auf der Strecke unterwegs.
Der Tagesablauf sah meiner Erinnerung nach so aus:
1+2 frühmorgens ein normaler Güterzug Etzwilen-Singen und zurück (den habe ich aber nie gesehen, er stand aber wohl im Fahrplan)
3 Rola Etzwilen-Rielasingen
4 Leerfahrt Rielasingen-Etzwilen
5 KLV-Zug Etzwilen-Rielasingen
6 Rola Rielasingen-Etzwilen
7+8 am frühen Nachmittag normaler Güterzug Etzwilen-Singen und zurück
9+10 am frühen Abend normaler Güterzug Etzwilen-Singen und zurück
11 Rola Etzwilen-Rielasingen
12 KLV-Zug Rielasingen-Etzwilen
13 Leerfahrt Etzwilen-Rielasingen
14 Rola Rielasingen-Etzwilen

Ende Mai 1996 gingen dann die Züge Etzwilen-Singen direkt von Schaffhausen aus nach Singen, Rielasingen wurde nicht mehr bedient (bis zu letzt gelegentlich Holzwagen), anfang November 1996 gingen dann die Rola/KLV-Züge ins neue Terminal nach Singen, die Anzahl KLV-Züge konnte dort gesteigert werden, dafür ging es mit der Rola bergab und wurde inzwischen eingestellt.

> Sodann war Rielasingen auf deutschem Boden erreicht, wo die SBB offenbar zusätzlich noch eine
> Rangierlok für den Verschub im Terminal bereithielten. Am 13.6.96 war das der Tm 8766...

Der war nötig, um die KLV-Züge tagsüber in Einzelteile zu zerlegen um sie ent- und beladen zu können und den Zug wieder "zusammenzubauen". Zudem war es mit ihm viel einfacher, die Bm 6/6 ans andere Zugende zu bekommen, wenn morgens und abends Rola+KLV-Zug gleichzeitig im Bahnhof waren. Beispiel morgens, Rola steht auf Gleis 3, Bm 6/6 fährt mit KLV auf Gleis 2 an und muss an das andere Bahnhofsende an die Rola auf Gleis 3, in Gleis 1 gibt es aber nur eine Weichenverbindung am nördlichen Bahnhofsende und in der Mitte, folglich muss der KLV-Zug erst mal zerlegt werden, um die Bm 6/6 freizubekommen, sehr modellbahntauglich.
Vor dem Tm IV war ein Tm I in Rielasingen, der aber oft schwer zu kämpfen hatte. Ramsen hatte Anfang der 90er auch noch einen Tm I.
Der Rielasinger Tm IV 8766 wurde dann nach Einstellung des Hupac-Verkehrs zur Streckenlok für Etzwilen-Ramsen. Als die MThB den Verkehr übernahm, mietet sie erst den SBB-Tm IV und setzte dannach einen neu bschafften Tm 236 652/653 ein. Nach Rückübernahme durch die SBB kam dann wohl meist eine Em 3/3 und teils auch Bm 4/4 zum Einsatz, später auch die damals gemietet Am 842.1, zum Schluss Am 843, da wurden es wieder richtig grosse Loks.

> Vermutlich war sie von Anfang an, bis zum Bau der Terminalanlagen in Singen, die gut einsehbar,
> parallel der Strecke in Richtung Konstanz errichtet wurden, mehr ein Provisorium.

Die Strecke war eher wenig genutzt, lag in Deutschland und hatte einigermassen guten Strassenanschluss. Und gehört der SBB.
Später wollte man Rielasingen noch deutlich ausbauen (damit man mehr als einen KLV-Zug pro Tag schafft...), doch war das natürlich schwierig mit dem Platz und auch mit den Anwohner mitten im Wohngebiet. In Singen hat man da viel mehr Platz (4 Gleise für KLV-Züge (davon eines auch für Rola nutzbar) und ein Gleis für die Rola), zudem muss man die Züge nicht Teilen und hat inzwischen 2 grosse Protal-Krane (hat aber auch den Verkehr vom alten DB-Terminal in Singen mit übernommen).

> Warum Rielasingen jedoch über schweizer Gebiet und nicht ab Singen direkt bedient wurde, erschliesst sich
> mir im Nachhinein nicht so ganz.

So ging es nur über das SBB-Netz, zudem wurde Schaffhausen-Singen ja erst 1989 elektrifiziert, man hätte zuvor gleich zweimal umspannen müssen (SBB-E-Lok -> DB-Diesel -> SBB-Diesel) und konnte in Etzwilen das sowieso vorhandene eigene Personal verwenden, statt in Singen auf die DB angewiesen zu sein.
Nach der Elektrifizierung fuhren anfangs wohl (fast) nur die Schnellzüge mit SBB-Loks (und ausschliesslich DB-Lokführeren) Schaffhausen-Singen, Güterzüge mit SBB-Lok und SBB-Lokführer kamen erst später (zumindest in grösserem Umfang).

> War die Strecke seinerzeit schon – wie auch heute noch – in Singen unterbrochen ? Meines Wissens hätten die schweizer
> E-Loks ja auch bis zur Stadt am Hohentwiel zum Umspannen der Züge durchlaufen können, so dass es
> eigentlich nur Kapazitätsprobleme im Bahnhof Singen sein konnten, die den Aufwand
> rechtfertigten, den Weg über Etzwilen nach Rielasingen zu nehmen.

Strecke war natürlich offen, einmal als die Strecke Schaffhausen-Etzwilen bei Feuerthalen unterbrochen war leitete man die Rola+KLV auch via Singen um.

> Dafür spricht auch eine Aufnahme vom Januar 1994, als ich in Singen - auch da schon die Bm 6/6 18513 - samt einem
> Güterzugbegleitwagen und ihrer Überfuhr mutmasslich nach Etzwilen erwischte. Der
> durchgehende Güterverkehr dürfte auch da schon eher sporadisch durchgeführt worden sein...

Eigentlich nicht, man fuhr normalerweise mindestens 2 Zugpaare pro Tag (+wohl frühmorgens, s.o.), die Auslastung schwankte aber so zwischen 0 und 20 Wagen, ein paar Jahre vorher war es noch mehr.
Die meisten Wagen fuhren aber im Transit über die Strecke, ausserhalb der Rübensaison gab es wenn überhaupt nur 1-2 Wagen ab den Zwischenstationen.

Florian

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