Liebe Hifo-Gemeinde,
dieser Beitrag führt uns nach Schleswig-Holstein, an die Strecke Neumünster-Heide, und in den Frühling des Jahres 1980, genauer am 31.3.1980. Das erste Bild gäbe ein schönes Rätsel ab, aber es soll eigentlich nur zeigen, wie die Strecke war und ist: gerade, und es ging auf und ab (wie im Leben).
Bild 1: Östlich von Innien, an der Aubrücke, rechts die ersten Häuser von Bünzen
Mit Zug sieht es doch schon ganz anders aus...
Bild 2: Oceanblauer 515 (815 663) in der Anfahrt auf Innien
Auch für einen Nachschuss ist die Stelle geeignet:
Bild 3: Ein roter 515 entschwindet gen Neumünster
Man sieht, ich habe eine Vorliebe für's Hochformat (sorry, aber da müsst Ihr durch).
Immer noch an derselben Stelle, einem Feldwegübergang am Ortsrand von Innien. Der 515er befördert Mensch und Tier, und sitzt da nicht sogar ein Raucher im Nichtraucherabteil? Den TF kümmert's nicht.
Bild 4: Am Bahnübergang
Die alte Farbe stand dem ETA einfach gut! Und nochmal die friedliche Stimmung an der Au - wie viele Stunden hab ich dort in den Ferien verbracht, wartend auf das "Ereignis", wenn der ETA langsam in der Ferne auftauchte und dann mit heulenden Motoren und jaulenden Getrieben herankam. Ein kurzer Windstoß, ein Rumpeln, schwankende Blüten und Gräser, ein schneller Blick auf den ungläubig schauenden TF, die Fahrgäste, und vorbei.
Bild 5: 815 766 und 515 609 haben den Bahnhof Innien verlassen um im Autal so richtig Schwung aufzunehmen
Und natürlich darf der (Haupt-)Nachschuss nicht fehlen!
Bild 6: ETA 515 609 schiebt mit 815 766 ab in Richtung große Stadt (Neumünster)
Wie sich die Bilder gleichen - auf der Westseite von Innien ist die Strecke schnurgerade, aber ein Wald und eine Straßenbrücke sorgen für Abwechselung. Wieder ist es ein Roter, der sich aufmacht nach Hohenwestedt und weiter nach Heide oder Büsum. Im Hintergrund der Raiffeisen-Turm am Bahnhof Innien, ein heute verschwundenes Wahrzeichen meiner Kindheit.
Bild 7: Westwärts: 815 640 und 515 110
Der Turm ließ mir natürlich keine Ruhe. Hier also ein paar Blicke von oben auf die Vorgänge im Jahre 1980. Von dem, was wir hier sehen, ist (zumindest eisenbahnmäßig gesehen) praktisch nichts mehr da! Erstmal der Bahnübergang am Westkopf.
Bild 8: BÜ am Westkopf von Innien - handbedient
Etwas off-topic - die Post in Innien, hier arbeitete mein Onkel, wenn er keine Briefe über's Land fuhr. Telefonzelle und Bundesadler, damals alltäglich.
Bild 9: Die Post in Innien
Die Schranke ist "zu", herein rauscht der Steckdosen-Interregio.
Bild 10: Einfahrt aus Hohenwestedt
Noch gibt es die Weiche und das Ausfahrsignal N1/2 in Gleis 2, wenn auch schon die Ausfahrt aus Gleis 3 und die Stumpfgleise rückgebaut sind.
Bild 11: EG Innien von oben
Es gibt Fahrgäste, der Bahnhofsvorsteher "steht vor" (wie es sich gehört). Das Empfangsgebäude steht noch (heute nicht mehr). Dahinter der Schuppen von Kruse, "Hamburger Karpfenhandel - Innien und Hamburg".
Etwas später und "näher dran": Die Fahrgäste sind eingestiegen, nur der Schrankenwärter sorgt für Bewegung...
Bild 12: Warten...
Bild 13: ...auf die Abfahrt (515 104 und 815 663)
Abfahrt! Man beachte die zwei Eisenbahnfreunde
Bild 14: Los geht's
Bild 15: Vorbei an der Viehrampe
Bild 16: Die Ostausfahrt
Bild 17: Und mit dem 135er Tele hinterhergeschaut
Gut zu sehen - der Damm und Prellbock des Ausziehgleises. Auch das Gleis zur Viehrampe war früher beidseitig angeschlossen.
Zurück auf den Boden der Tatsachen. Noch ein paar Bahnsteigszenen mit 515 110:
Bild 18: 515 110 fährt ein
Das ganze Ensemble aus Empfangsgebäude, Heizöltank, Gepäckrampe Zug und Fahrgästen. Zwei Mann Personal - das war schon damals unwirtschaftlich und Ausdruck des Investitionsstaus bei Nebenstrecken. Die AKN zeigte schon damals, wie man das macht, wenn man denn will.
Bild 19: 515 110 im Bahnhof Innien
Bild 20: Und nochmal aus anderer Perspektive
Blick auf das Asig N1 und den ausfahrenden Zug Richtung Westen.
Bild 21: Abfahrt
Und noch eine Szene am BÜ. Opel Rekord 2000, Ford Capri XL und der skurrile DAF sind heute Legenden, ebenso wie die "Heulbojen" der Reihe 515.
Bild 22: An der Schranke
Eigentlich würde so ein ETA/VT - als Hybridfahrzeug - gut in die heutige Zeit passen... Damals bot er unvergleichlichen Fahrkomfort ("Länge läuft, Masse macht's") - kein Vergleich mit den brüllenden und rumpelnden 798ern.
Heute sieht dort alles anders aus. Der Bahnhof ist nur noch ein Hp, hat seinen Namen in "Aukrug" geändert, Weichen, Signale und Personal sind verschwunden. Vielleicht stellt ja noch der eine oder andere Leser ein Vergleichsbild ein - ich würde mich freuen.
Zum Schluss noch der fehlende Nachschuss zu Bild 7. Weil ich nicht sagen kann, welches Bild mir besser gefällt, stelle ich beide ein.
Bild 23: 515 110 hat Innien Richtung Westen verlassen ...
Bild 24: ... und entschwindet in der Ferne.
Tschüß und einen schönen Frühling wünscht ICE (Helmut).
Edit: Tippfehler, ESig N1 ist natürlich ein Asig