Unterwegs im Korbacher Netz – Teil 5: Bahnknoten Korbach (m29B)
geschrieben von: rolf koestner
Datum: 21.05.10 17:58
Zunächst wie gewohnt der Hinweis auf die vorherigen Teile:
Unterwegs im Korbacher Netz – Teil 1: Von Brilon-Wald nach Korbach
Unterwegs im Korbacher Netz – Teil 2: Von Korbach nach Bad Wildungen
Unterwegs im Korbacher Netz – Teil 3a: Von Kassel nach Volkmarsen
Unterwegs im Korbacher Netz – Teil 3b: Bf Volkmarsen
Unterwegs im Korbacher Netz – Teil 4: Von Volkmarsen nach Korbach
Die heute etwa 24.000 Einwohner umfassende, über 1000 Jahre alte ehemalige Hansestadt (die einzige Hessens) und heutige Kreisstadt des Landkreises Waldeck – Frankenberg wurde relativ spät an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Erst am 15. August 1893 erreichte der Schienenstrang von (Warburg -) Arolsen aus diesen entlegenen Winkel Nordhessens, gelegen am Nordostrand des rheinischen Schiefergebirges, hier als Waldecksches Upland bezeichnet. Mit der Eröffnung der Strecke Cassel – Volkmarsen im Jahre 1897 verlagerten sich die Hauptverkehrsströme bis nach dem 1. Weltkrieg auf die einstige Hauptstadt Hessens. Ab dem 01. Mai 1900 waren dann auch Bahnreisen nach Frankenberg möglich. Erst mit Eröffnung des Abschnitts Waldeck – Korbach am 01. Juni 1912 erhielt Korbach einen weiteren Anschluss in Richtung Wabern – Cassel (amtl. Schreibweise bis 1926), um schließlich mit der Eröffnung des Abschnitts Korbach – Lelbach-Rhena zum Streckenkreuz zu werden. Die Eröffnung des letzten Abschnitts der Uplandbahn Usseln – Brilon-Wald folgte erst im Jahre 1917.
Dieser Zustand währte gut 70 Jahre, bis zum Fahrplanwechsel am 30. Mai 1987 der Personenverkehr auf dem Abschnitt Volkmarsen – Frankenberg eingestellt wurde. Bis dahin war in Korbach noch zu den Knoten richtig Eisenbahn zu erleben.
Am 24. Mai 1987, einen Monat vor Stillegung des Abschnitts Volkmarsen – Frankenberg, verbringen 798 589/998 320/998 840...
...und 798 621/998 248/998 856 das Wochenende auf dem Gelände der Aussenstelle Korbach des ehemaligen Bw Frankenberg:
Dort treffen wir an diesem Tag auch den Klima-Schneepflug 845, 80 80 973 0 176-0, an:
Auch der 798 574/998 285/998 776 hat dort seine Betriebsvorräte ergänzt und wird nun zur Fahrt als Eto 6442, Korbach – Brilon-Wald, bereitgestellt:
216 219 steht bereits mit dem D 2328, Korbach – Amsterdam (NL) zur Fahrt nach Brilon-Wald am Bahnsteig bereit. Bis es soweit ist, wird aber noch über eine Stunde vergehen, erst um 14.48 Uhr, ist es so weit. Da der 24. Mai 1987 ein Sonntag war, setzte der Zug erst in Korbach ein:
Inzwischen ist 216 216 mit dem E 8226 aus Marburg (Lahn) in Korbach eingetroffen. An Werktagen außer Samstags würde sie mit dem Zug als E 6442 nach Brilon-Wald weiter fahren. Da aber an Samstagen und Sonntagen ein Schienenbus als Eto 6442 verkehrt, setzt die 216 an diesem Tage um und wird um 14.40 Uhr mit dem N 8227 zurück nach Marburg fahren:
798 574/998 285/998 776 steht derweil zur Abfahrt nach Brilon-Wald bereit:
Endlich verlässt er als Eto 6442 den Bf Korbach:
Auffallend war zumindest in den 80er Jahren die Brechung zahlreicher Zugläufe in Korbach. Ebenso die zahlreichen Abweichungen bei den Verkehrstagen, nicht nur am Wochenende und schulfreien Tagen, wobei sogar ganze Zugläufe vermischt wurden, wie am soeben gezeigten Beispiel dargelegt.
Etwa zwei Stunden später kam es wieder zum Treffen in Korbach. Links ist 216 095 mit dem N 8240, Marburg – Korbach, angekommen. Dieser Zug verkehrte Werktags außer Sa weiter als N 8242 nach Kassel. An Samstagen endete er bereits in Frankenberg. Sonntags dagegen erreichte der Zuglauf Korbach und wurde hier gebrochen. Stattdessen verkehrte der N 8242 nach Kassel als eigener Zug, in diesem Falle in Bildmitte mit der 216 218. Links ist der aus Brilon-Wald zurück gekehrte 998 776/998 285/798 574 als Eto 6445, Brilon-Wald – Korbach, zu sehen:
Anschließend setzt die 216 095 um, um mit dem nur Sonntags verkehrenden N 8241 nach Marburg zurückzukehren:
216 218 wird in sechs Minuten mit dem N 8242 Ausfahrt nach Kassel erhalten. Aufnahmen des Zuges auf der Fahrt durchs Twistetal waren bereits in Teil 4 zu sehen.
998 776/998 285/798 574 hat inzwischen die Fahrtrichtung gewechselt und wird zwei Minuten nach der 216 218 als nur an Sonntagen verkehrender Eto 6446 nach Brilon-Wald fahren:
Auf dem Bahnhofsvorplatz bekam ich den nagelneuen DB 24-717, einer der selteneren M.A.N SÜ 240 mit Doppelspureinstieg...
...sowie an der Güterabfertigung den DB 26-543, einen „normaler“ M.A.N SÜ 240, zu sehen:
Bereits am Samstag, dem 09. Mai 1987 hatte ich an der Güterabfertigung in Korbach die DB 26-113 und DB 26-545, beides M.A.N SÜ 240 vor die Linse bekommen:
Noch aus der Zeit der Kraftpost stammten diese beiden Mercedes-Benz O 307, wie an der unverwechselbaren gelben Lackierung zu erkennen ist. Zum einen der DB 07-014 (ex-BP 10-3419)...
...als auch der DB 07-102 (ex-BP 10-3707):
Alle Busse gehörten zum Geschäftsbereich Bahnbus (GBB) Kurhessen, dem die Betriebstellen (Bst) in Kassel, Eschwege, Fulda und Giessen unterstellt waren. Die hier gezeigten Wagen gehörten zur Bst Kassel.
In Korbach befand sich auch ein Zweigwerk des Autozulieferers Continental, der neben Autoreifen auch andere Autoteile produzierten. Der Versand erfolgte zumindest teilweise per Bahn, weshalb auch immer einige einschlägige Güterwagen anzutreffen waren.
Am 24. April 1994 fotografierte ich im Bf Korbach den Habins 12, 83 80 278 3 081-2 P, ...
...als auch den Habins 12, 83 80 278 3 082-0 P:
Am selben Tag war auch noch einmal der Klima-Schneepflug 845, 80 80 973 0 176-0, zu sehen:
Im Jahre 2003 erwarb die Kurhessenbahn eine vierteilige 624-Garnitur als Reserve für ihre Planfahrzeuge, die sie zunächst in Korbach hinterstellte. Interessanterweise nahm man keine Triebwagen und Mittelwagen der Serienausführung, sondern einen 3-teiligen Triebwagen der M.A.N-Vorserienausführung, verstärkt um einen Mittelwagen der Uerdinger-Vorserie (alle 4 Bilder M. Tacke):
624 507 (M.A.N)/924 501 (Uerdingen)/924 505 (M.A.N)/624 508 (M.A.N):
924 505 (M.A.N):
924 501 (Uerdingen)/624 507 (M.A.N). Dem Uerdinger hatte man bei der letzten HU die Schürze geraubt:
624 508 (M.A.N)/924 505 (M.A.N)/924 501 (Uerdingen)/624 507 (M.A.N):
Der Zug kam jedoch entgegen der ersten Planungen bei der Kurhessenbahn nicht mehr ans Laufen.
Zurück zu den Zügen: Am 09. Mai 1987 stand die Strecke Korbach – Frankenberg auf unserem Programm. Zunächst statteten wir jedoch Holzminden und der Bst Kassel einen Besuch ab, bevor wir anschließend zunächst im Twistetal die 216 210 fotografierten (siehe Teil 4 dieser Reihe) und gegen die Mittagszeit nach Korbach wechselten.
Der E 8226, Marburg – Korbach, war an diesem Tag (abweichend?) mit der 211 124 bespannt. Da es ein Samstag war, endete der Zug in Korbach, statt als E 6442 nach Brilon-Wald weiterzufahren. Der werktägliche N 8230 mit der 216 210 wird in einer Minute zur Fahrt nach Kassel aufbrechen und der 998 897/998 315/798 621 wird ebenfalls in Kürze als Eto 6442 nach Brilon-Wald starten:
798 621/998 315/998 897:
Derweil setzte die 211 124 ans andere Ende des Zuges, um als N 8227 (ab Frankenberg E), Korbach – Marburg, ins Edertal zu starten:
Davon dann mehr in der nächsten und letzten Folge!
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Gib bitte eine Erläuterung, warum Du diesen Beitrag melden möchtest. Dies erleichtert es den Moderatoren, Deine Meldung zu verstehen.