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112 in schwersten Schnellzugplänen

geschrieben von: Zugleitung Schmitz

Datum: 06.09.07 22:33

Nabend -

traumhaft schöne Bilder von einer Standard-Zeit der Deutschen Bundesbahn!

Die E10.12 wurde (verspätet) mit 6 Loks (265-271) für das Bw Heidelberg 1962/63 und 5 Loks (308-312) für das Bw Nürnberg 1 1963/64 ausgeliefert, um die 160 km/h schnellen F-Züge "Rheingold" und "Rheinpfeil" zu befördern. Und zwar im neuen "Bügelfalten" Design. Da 11 Loks für 2 Züge einen gewissen "Überbestand" ergaben, traf man schon den 60ern die Loks auch vor manch anderem Zug auf dem damals elektrifizierten Netz an. Gleichwohl beförderten auch "normale" E 10 planmäßig F-Züge mit 150 km/h.
Ein ganzer Satz von - inzwischen als 112 - bezeichneten Loks , nämlich die 112 485 - 504 wurde 1968 für das Bw Frankfurt(M)1 (wenige auch nach Heidelberg) in Dienst gestellt, um die Züge des inzwischen immer mehr angewachsenen F-Zug-Netzes zu bespannen. Das war Ende der Sechziger allerdings noch nicht "vertaktet". Insobesondere die Elektrifizierung der norddeutschen Strecken Osnabrück - Hamburg und Hamm - Hannover produzierte einen Bedarf an den typischen "Flachlandrennern".

Die 103.1 kaufte wenige Jahre schon später der 112 den "Schneid" ab, als das vertakte erste IC-System eingeführt wurde. Einige 112 konnten sich noch ein paar Jahre in den IC- Plänen halten, bis die 103 in ausreichender Zahl zur Verfügung standen. Alsbald wurden alle 31 112er nach Dortmund Bbf abgegeben, wo sie in den mittleren 70er Jahren den größten Teil des schweren Schnellzugverkehrs bewältigten. Der ca. 50-tägige Umlauf wurde im gemischten Plan mit 110ern gefahren, und die Loks kamen auf so ziemlich allen elektrifzierten Strecken in der Bundesrepublik rum, als Lückenfüller im Plan auch schon mal vor dem ein- oder anderen Güterzug.
D-Züge gebildet als bis zu 15 Wagen waren damals Standard der 2.Reihe hinter den IC-Zügen.

Die 112er hatten auf Grund ihrer im Vergleich zur normalen "E10" geänderten Getriebe-Übersetzung eine etwas geringere Anfahrzugkraft, aber eine eine höhere Dauerleistung. Für den Lokführer bedeutete das, daß er eine 112er beim Anfahren nur bis "6 Tonnen" (pro Fahrmotor) aufschalten durfte, die 110er aber bis 7 Tonnen. Dafür hatte die 112er im typischem Einsatzbereich mit 600t Anhängelast und bei 120-140 km/h den "längeren Atem" und war so zur Beförderung von schweren Schnellzügen auf den damaligen Standardschnellzugstrecken besser geeignet.

In dem geschilderten Umlauf erreichten die Lok durchschnittliche Laufleistungen von annähernd 1000 km/Betriebstag. Da war es vorauszusehen, daß der Verschleiß sich frühzeitig bemerkabr machte und die Höchstgeschwindigkeit - wie bei den 110ern auch - zunächst auf 140 km/h, dann teilweise bis auf 120 km/h herabgesetzt wurde. "Ausschlag"gebend war die gegenüber der 110 geänderte Drehgestellkonstruktion, die zwar in den ersten Betriebsjahren bezüglich Laufruhe und Entlastung des vorlaufenden Drehgestells Vorteile brachte, aber mit zunehmenden Betriebsjahren im hochbelastetem Betriebsprogramm immer größere Verschleißerscheinungen produzierte.
Die deutschen Einheits-Ellok, allen voran die E-10-Familie war ja wegen ihrer schlechten Drehgestell-Laufruhe bekannt.

Im übrigen:

"Sanella-Loks" hießen alle Loks (auch die Diesel) nach der gleichmachenden Farb-Umstellung auf "Ozeanblau-Beige" - nicht die 112er im rot/beigen TEE-Design!

Wer`s nicht glaubt - schaue sich mal den (heutigen!) Internet-Auftritt von Sanella an (www.sanella.de)!

In der Hoffnung auf weitere schöne Bilder aus der Bundesbahnzeit
grüßt Euch die
Zugleitung, Schmitz

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