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„Versuchsweise Aufhebung der Bahnsteigsperre“ im Jahre 1954 und 1959 (m4B)

geschrieben von: Klaus Wedde

Datum: 16.10.05 09:15

„Versuchsweise Aufhebung der Bahnsteigsperre“ im Jahre 1954 und 1959



Hallo HiFo-Freunde,

diese Fotos aus meiner Sammlung gehören zum Thema „Aufhebung der Bahnsteigsperren“.
Im Jahre 1954 wurde auf ausgesuchten Bahnhöfen Bayerns das Personal der Bahnsteigsperren versuchsweise abgezogen.
Die Maßnahme war leider nicht von Erfolg gekrönt.
In Aachen und auf diversen Bahnhöfen des Ruhrgebietes wurde der Versuch 1959 wiederholt. - Das Ergebnis ist mir leider nicht bekannt.

Mit welchem Ergebnis endete der Versuch von 1959 ?

Wann wurden die Bahnsteigsperren offiziell und bundesweit aufgehoben ?

Wer hat eventuell weitere Informationen zum Thema ?

Vorab vielen Dank !


Zum Thema fällt mir noch eine wahre Begebenheit ein.
Ein älterer Kollege, eingefleischter Autofahrer, erwartete 1990 Besuch, der mit der Bundesbahn in Bonn anreisen wollte.
Besagter Kollege wohnte in einem kleinen Dorf in der Voreifel und kannte nach eigenen Worten weder Bus noch Straßenbahn von innen,
die Funktion von Fahrkartenautomaten und Entwertern schon gar nicht. Noch weniger Kenntnisse hatte er vom aktuellen Geschehen bei der
Bundesbahn. Also fragte er seine Kollegen aus, wo man mit dem Auto am Bonner Bahnhof Fahrgäste abholt. Mit einer kleinen Handskizze
ausgestattet, die das nächstgelegene Parkhaus und den Fußweg zum Hauptbahnhof beschrieb, machte er sich dann zum avisierten
„Verwandten-Abholtermin“ auf den Weg.
Nach seiner Schilderung erlebte er im Hauptbahnhof noch folgendes. Vorschriftsmäßig hätte er sich am erstbesten Fahrkartenschalter in die
endlose Schlange eingereiht, wohl wissend, dass der Abholtermin schon verdammt nahe lag. Nach langem, geduldigem Warten hätte er dem
Schalterbeamten Aug in Aug gegenüber gestanden und mit Nachdruck und etwas erhobener Stimme - aufgrund des unmittelbar bevorstehenden
Abholtermins - eine Bahnsteigkarte verlangt. Der Beamte hätte darauf hin seinen Wunsch „zur Sicherheit“ mehrfach mit klarer lauter Stimme
wiederholt, worauf unter allen Anwesenden großes Gelächter ausgebrochen wäre.


Wochenendgrüße von

Klaus aus Bonn

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„Bahnsteig ohne Sperre“

Die Bundesbahn hatte nach dem Beispiel der Schweiz, Österreichs und anderer Länder ab 1. Mai 1954 versuchsweise auf einer Reihe von
Bahnhöfen in Oberbayern an den vom Münchener Ostbahnhof ausgehenden Strecken die Bahnsteigsperren aufgehoben. Falls der Versuch positiv
- ohne Einnahmeverlust durch Schwarzfahrer - ausgehen sollte, plante man diese Regelung später auf ganz Bayern und das Bundesgebiet
auszudehnen, wobei jedoch der Ausfall des Bahnsteigkartenverkaufs einen jährlichen Verlust von 2,5 Millionen DM mit sich bringen würde.

Das Foto zeigt die nicht mehr besetzte Sperre am Münchener Ostbahnhof, wo ein Plakat auf die neuen Regeln hinwies, zu denen auch noch eine
Nachlösegebühr von 50 Pfennig für die im Zug gelösten Fahrkarten gehörte.


http://img434.imageshack.us/img434/5913/sf0400058b2zz.jpg


http://img434.imageshack.us/img434/8808/sf0400048hinweis3aq.jpg


http://img434.imageshack.us/img434/465/sf0400048b4oh.jpg



Einen Appell an die Ehrlichkeit …..

ihrer Fahrgäste richtete die Bundesbahn am 6. Januar 1959 in Aachen. Wie auch an verschiedenen anderen Bahnhöfen des Ruhrgebietes wurden
während des stärksten Berufsverkehrs die Ausgangssperren nicht besetzt. Einfache Holzkästen mit Hinweisschildern nahmen probeweise für einige
Stunden den Platz der Beamten ein. Die Bundesbahn hoffte bei Gelingen des Versuchs Personal einsparen zu können. Ein vor Jahren in Bayern
durchgeführter ähnlicher Versuch hatte keinen Erfolg.

Aus den Holzkästen für abgefahrene Fahrkarten haben wir jungen Eisenbahnfreunde damals die tollsten Fahrkarten für unsere
Bahnsammlungen heraus geangelt.



http://img434.imageshack.us/img434/5830/sf0400194b8xo.jpg


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Ich freue mich über Ihren Besuch auf meiner neuen Homepage:



Eintrag editiert (16.10.05 09:16)

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