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Re: Bisschen einseitig, oder?

geschrieben von: NET2012

Datum: 24.02.21 00:48

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Guten Abend,

zuallererst muss festgehalten werden: Karlsruhe ist Karlsruhe und nichts sonst. Nicht Essen, nicht München. Weder Milano, noch Madrid, noch sonst was in Italien. *hust*

Der Wert oder nicht-Wert der Kombilösung muss daher alleine an Karlsruhe beurteilt werden, nicht an zuhauf vorhandenen Problemen anderswo, auch nicht am ewigen Vorgestern. Und da steht halt ganz klar die Erkenntnis, dass der Status quo ante in Karlsruhe nicht in alle Ewigkeit so bleiben konnte. Die ewige gelbe Schlange durch die Kaiserstraße ist zwar zum Hochleistungs-Tram-Fuzz ganz nett, aber passantenfreundlich war das nie wirklich. Darum auch die lange währenden Diskussionen, was und wie sich verändern muss.

Hier ist die zivilgesellschaftliche Leistung von Karlsruhe nicht hoch genug zu bewerten: anderswo ist man in der offenen Diskussion, wie man mit dem Verkehrsmittel "Tram" umgehen muss, oft genug bei einer Position gegen die Tram gelandet, Beispiele gibt es ja reichlich. Karlsruhe hat es dagegen nicht nur geschafft, die Tram nicht in Frage zu stellen, obschon es dort auch gar nicht so wenige Stimmen gibt, die genau das vor hatten. Nein, die Stadtgesellschaft hat es sogar geschafft, nicht nur die Tram zwischen Durlacher und Mühlburger Tor in den Tunnel zu bannen und Ruhe ist, sondern auch erreicht, dass die hässliche, lärmende, stinkende Wunde "Kriegstraße", die in der Tat dem menschlichen Leben einer modernen Stadt mit ihren dröhnenden Blechlawinen den Krieg erklärt hatte, mit verwandelt wird. Weg von der trennenden, klaffenden Wunde, hin zum neuen Boulevard. Hut ab, das hat Beispielcharakter für andere Städte. Viel vor, viel dahinter!

Und ob der kommende Trambetrieb in Karlsruhe wirklich sooo übel ist, oder ob nicht auch andere Einflüsse von übel sind (zum Beispiel eine Landespolitik, welche die Zweisystemlinien ins Umland nur noch als "zu teuer" begreift) muss die Zukunft erst noch zeigen. Von den beiden Großbauprojekten mit innerstädtischen Tunnel im Land halte ich jedenfalls jenes in Karlsruhe um für Längen sinnvoller.

Das mit dem Einzelhandel hätte ich bis letztes Jahr noch halbwegs als mögliche Herausforderung der Zukunft akzeptiert. Seitdem dürfte panische Pandemie-Politik auch im Karlsruher Einzelhandel und in der Karlsruher Gastronomie ein Vielfaches der Schäden angerichtet haben als es auch 10 neue Tram-Tunnel könnten. Gleichzeitig wurde mit dieser staatlichen Wertevernichtung auch dem alten Argument "kein Geld dafür da" jegliche Schlagkraft genommen - allein für die volkswirtschaftlichen Schäden des aktuellen "Lockdown" könnte man wahrscheinlich auch die letzte Buslinie in Karlsruhe inklusive Hohenwettersbach und Bulacher Loch noch locker auf Tram umstellen.

Und damit ein fröhliches "Durlacher Tor, KIT Campus Süd. In Richtung Hauptfriedhof bitte umsteigen."

Freundliche Grüße
Tobias
Sehr wohl hat München auch etwas mit Karlsruhe zu tun, nahezu jede Stadt hat zumeist einen Kern mit einem Magnet für Menschen, an diesen den ÖPNV heran bringen zu können ist dazu auch noch wirklich mobil und sinnvoll.
Die Innenstadt kann man zwar nicht mit unendlichen Linien vollpumpen und ich bin auch kein grundsätzlicher Gegner des Tunnels, aber die Tram vollständig aus der Innenstadt zu verbannen finde ich falsch. Man hätte durchaus auch die Variante von Dr. Dieter Ludwig aus dem Jahre 1997 annehmen können.

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