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[CH](ZH): VBZ: "Gelenkseilbahnkabine" im ersten Fahrgasteinsatz

geschrieben von: Urs Nötzli

Datum: 15.10.20 22:22

VBZ: Gelenkseilbahnkabine im ersten Fahrgasteinsatz

Mit vier Jahren Verspätung kam das beim Volk teilweise bereits als Seilbahn- oder Telefonkabine titulierte erste neue VBZ-Tram des Bombardier-Konzern in den ersten planmässigen, nicht aber fahrplanmässige Ersteinsatz mit Fahrgästen. Vorgesehen war der Einsatz auf der Zürcher Tramline 11 Auzelg - Rehalp. Abgeliefert sind zur Zeit drei Wagen, 3-5 sollen noch dieses Jahr folgen, so Gott will!
In Inseiderkreisen wird dies sehr bezweifelt. Deshalb unverständlich, dass die VBZ nun noch auf den Segen des am bisher einzigen Tramdebakel in der VBZ-Geschichte schuldigen Verkehrsrates des Verkehrsverbundes hofft, welcher den Kredit sprechen muss, um noch mehr Fahrzeuge bestellen zu können.

Böse Zungen machen glaubhaft die Aussage, dass man nun eine Vorzahlung leiste, um die Finanzierung der Wagenkästen und Unterlieferanten durch Bombardier zu ermöglichen! Zudem versprach die Firma eine schnellere Lieferung dieser Fahrzeuge! Wer’s glaubt, bezahlt!

Dass das Äussere tatsächlich einer einfach konstruierten Seilbahnkabine entspricht, ist nicht von der Hand zu weisen, Seilbahnkabinen von z. B. Gangloff (heute ein Teil der Calag Carrosserie Langenthal AG) sehen durchaus besser und futuristischer aus. Selbst, wenn man Verständnis hat für rationelle Arbeiten, so kann man von der Farbgebung mehr erwarten. Schwarz gefärbte Fensterpartien sind eher ein Hinweis von wenig Fahrzeugpflege, weil man dort den Schmutz nach Reinigung nicht erkennen kann. Das Fahrzeug kommt dunkel und düster daher, obwohl im oberen Wagenkastenteil wiederum zu viel Weiss dominierend wirkt. Gleich wie bei den 2000er (und den SZU-Be 8/8), fehlt oben ein blaues Band, zudem sollte das Schwarz gegen Weiss getauscht, die Stadtzürcher Farben so wiederum die Zugehörigkeit deutlicher erkennbar machen.

Viel elektronischer Schnick-Schnack werden den Tramunterhalt noch teurer machen, als jener der Cobra, welches auch im Unterhalt als teuerstes Tram der VBZ-Flotte gilt. Leuchtstreifen in den Türen mit grün, rot und violett sollen Betriebszustände der Türen darstellen, desgleichen im Innern über den Türen Signallampen. Das Gepfeife beim Türschliessvorgang ist der Internationaltät der wohl grenzüberschreitenden VBZ zuzuschreiben!

Das Fahrzeuginnere ist eine Weiterentwicklung des Cobras der Serie 3001-3088 und lässt Grosszügigkeit aufkommen, zudem eine gute Durchsicht durch das ganze Innere ermöglichen. Zur Zeit ist das Fahrzeug heller, sprich: Kaltlichtweiss! Die Holzsitze sind primitiver als jene der früheren Karpfen- und Mirages-Wagen, besitzen keinen Sitzraum, so dass man bei schnell gefahrenen Kurven wohl bald neben dem Sitz am Boden hockt! Ergonomie conta Design - Letzere hat gewonnen. Haltestangen für in den Gängen stehende Beförderungsfälle sind rar gesegnet und der Wagenboden fast durchgehend, aber mit Rampen und Sitzen auf erhöhten Podesten ausgerüstet.

Weichen und Kreuzungen machen sich mit Lärm und Rüttelbewegungen im Innern bemerkbar, zugegeben: Etwas weniger als beim Twindexx-Triebzug. Das Fahrzeug ist aber sicher im Innern ruhiger als das Cobra! Zumindest jetzt noch . . .

Jetzt hoffen die Stadtzürcher auf eine endlich notwendige Aufhebung der Restriktionen im Fahrplanbetrieb der VBZ, insofern dieVBZ-Kader nicht schon wieder in der Schnelle die zu ersetzenden Fahrzeuge wieder ins Ausland verscherbeln, und man wie derzeit, nicht mal genügend Fahrzeuge sowie eine nicht existente Reserveflotte hat!
Diesen Montag wurde einer Cobra, durch einen Diktator der Landstrasse mit seinem Lastwagen in der Badenerstrasse beim Rückwärts aus einer abzweigenden Seitenstrasse fahrend, die ganze Seitenwand aufgeschlitzt - Schaden mehrere 100 000 Franken, Fahrzeug wohl ein Jahr ausser Betrieb, Kasten und elektrische Ausrüstung demoliert. Was nützt da die Klage des VBZ-Direktor, wenn man es zulässt, dass keine Reserve vorhanden ist?


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4964-uszjd5.jpg

Bild 1:
Das Erscheinen am Ersttag mit Fahrgastbeförderung an der Haltestelle Laubiweg im Quartier Unterstrass in Richtung Bahnhof Oerlikon fahrend.


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4966-u2jjv8.jpg

Bild 2:
Das Fahrzeuginnere wurde vom Cobra-Tram übernommen.


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4968-u68kng.jpg

Bild 3:
Sicht nach hinten mit einer Einstiegspartie, sowie mit einem der wenigen Bildschirme an der Decke. Diese sind aber eindeutig zu weit auseinaderliegend montiert und deshalb aus Distanz kaum lesbar.


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4969-u1wk6i.jpg

Bild 4:
Türeinstiegspartie mit Klapptritt.


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4970-uowj6n.jpg

Bild 5:
Türpartie mit schliessender Tür und Klapptritt sowie geschlossener Tür.


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4971-usyks1.jpg

Bild 6:
Endpartie des Fahrzeuges = Frontpartie ohne Scheinwerfer . . .


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4978b-vlkto.jpg

Bild 7:
Der 4001 kommt aus der Schlaufe Auzelg für die Rückfahrt in die ZW.
Die weiterführenden Gleise führen die Glattalbahn nach Stettbach.


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4981b-6wk7i.jpg

Bild 8:
Die Türe ist geschlossen!


https://abload.de/img/2020-10-15-dsc_4986b-fdjoq.jpg

Bild 9:
Auch der Wagen 4002 war unterwegs, hier bei der Rückfahrt nach Personaleinschulung beim Lochergut im Bereich des Depots Kalchbreite/Elisabethenstrasse.

Den Führerstand habe ich mir noch nicht angeschaut, zumal er dauernd durch Begleiter und Kunden belagert worden ist . . .! Wird aber sicher noch folgen.

Urs Nötzli

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