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Re: ÖPNV und Länder - Eisenbahnen

geschrieben von: SHBBahn

Datum: 15.06.21 18:54

olli1956 schrieb:
..... Pro Bundesland nur eine Ländereisenbahn . Zum Beispiel die HLB nur in Hessen . Schluss mit den ÖPNV -Ausschreibungen und mit billig billig . Buslinien in die Verantwortung der Landkreise . Sowie vernünftige Bezahlung !
Bei den Bussen stimme ich dir zu, doch eine Trennung in Ländereisenbahnen würde zu viel Bürokratie, Unflexibilität und Kleinstaaterei führen, sowie, wie jetzt auch schon, zu Konflikten bei länderübergreifenden Verbindungen und Streit zwischen den Ländern.

Ich halte daher eine kombinierte Bund-Länder-Lösung für das beste.
Auf Bundesebene eine reformierte Bundesbahn bzw. deren Direktionen, auf Landesebene die Aufgabenträger. Diese würden dann in einem gemeinsamen Ausschuss den Nahverkehr regeln, einmal im Jahr müsste es dann eine Konferenz mit den Entsandten aller Landesausschüsse geben, sodass die Linien auch häufiger über Grenzen der Bundesländer hinausgehen und alle einverstanden sind. Dies würde auch dafür sogen, dass angemessene Preise gezahlt werden und nicht wie jetzt, wo der, der die Direktvergabe bekommt, den Preis bestimmen darf.
Feste Verträge gäbe es nicht, eher eine Art Dauervertrag, der auf Zustimmung beider Seiten, welche in der Bundes-SPNV-Konferenz erfolgt, geändert werden kann.
Die DB könnte dann aber auch einzelne Leistungen in besonderen Fällen delegieren, zum Beispiel bei Dampfeisenbahnen, die für die DB selbst nicht sinnvoll sind, sondern bei Kleinbahnen besser aufgehoben sind. Dafür würden dann die Kleinbahnen "mit ins Boot" geholt.
Neufahrzeuge sollte es frühestens alle 25-35 Jahre geben, bei Problemen natürlich unter Umständen auch mal früher.

Hierzu ein kleines Modell:

https://abload.de/img/bild221kkk.png


Zu der Aufteilung der Länder auf die BD (auf Grundlage der noch in den DS 100-Kürzeln existierenden BD, die eigentlichen Direktionsgebiete und -grenzen bleiben unberührt):
Baden-Württemberg: BD Stuttgart/BD Karlsruhe; Bayern: BD München/BD Nürnberg; Berlin/Brandenburg: Berlin; Bremen/Niedersachsen: BD Hannover; Hamburg/Schleswig-Holstein: BD Hamburg; Hessen: BD Frankfurt (M);
Mecklenburg-Vorpommern: BD Schwerin; Nordrhein-Westfalen: DB Köln/BD Essen; Rheinland-Pfalz/Saarland: BD Saarbrücken; Sachsen: Dresden; Sachsen-Anhalt: BD Halle (Saale); Thüringen: BD Erfurt.

Was die anderen EVU angeht, so sollen die Verkehrsverträge wie geplant enden, es sei denn, das EVU versagt, wie in diesem Fall Abellio. Die DB würde dann die Linien, Fahrzeuge (nur wenn sie dem Land gehören; Wenn sie einer NE gehören müssen sie ggf. abgekauft werden, Leasing lässt man auslaufen oder kauft ab) und Mitarbeiter übernehmen.
Die Länderbahnen sollten am besten direkt dabei integriert werden, das neue System würde dann natürlich nur auf den aktuellen und zukünftigen Linien der DB gelten.

Mit diesem System würden sinnvolle Kalkulationen ermöglicht, weil hier der Aufgabenträger (Bundesland) mit dem Betreiber (Bund) zusammenarbeitet. Auch können hier schneller Änderungen umgesetzt werden, nicht erst das Ende des Vertrags abgewartet werden muss.
Die Disposition der Fahrzeuge und des Personals würde des Weiteren ebenso vereinfacht, weil alle Fahrzeuge der DB gehören und somit schnell bei Ausfall eines Umlaufes durch andere in der Nähe (z.B. im nächsten Bw) vorhandene Fahrzeuge vorübergehend ersetzt werden können und das Personal bei Ausfall flexibler einspringen kann.
Das Personal hat den gleichen Lohn, einen sicheren und abwechslungsreicheren Arbeitsplatz, weil es nicht auf den Gewinn der Ausschreibung hoffen muss und es auf allen Linien in der Umgebung eingesetzt werden kann (klar, nur mit passender Baureihenausbildung) und nicht nur auf den wenigen, die das eigene EVU gewonnen hat. Unter Umständen wäre eine Verbeamtung des essentiellsten Personals (Tf, Zugführer u. ä.) wegen der Streiks und der Daseinsvorsorge sowie als Anreiz für eine Bewerbung sinnvoll.
Der Fahrgast profitiert von besseren Leistungen, weil nicht mehr übertrieben gespart wird und pünktlicheren Zügen wegen freier Fahrzeug- und Personaldisposition und am besten auch von einer besseren Rezeption der Beschwerden, wenn man diese bei der örtlichen BD oder Online etc. melden kann. Wichtig ist auch die Fusion von Netz und Betrieb, was ich hier aber nicht genauer ausführen werde.

Bei dieser Lösung behalten die Länder die Macht und das Geld, arbeiten jedoch besser mit dem Betreiber zusammen, wodurch eine Zustimmung durch den Bundesrat als realistisch zu betrachten ist.

Was haltet ihr davon? Macht gerne weitere Vorschläge oder übt konstruktive Kritik.

Viele Grüße
SHBBahn

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