DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Diesen Beitrag den Moderatoren melden?

Warum nach Stein?

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 18.02.21 20:03

VT schrieb:
Ich habe eigentlich auch angenommen, dass man nur bis Stein am Rhein will. Eine perspektivische Kurve in Etzwilen hätte dann den Vorteil, dass die Museumsbahn in ihrem Bahnhofsteil dann im Zukunft machen kann was sie will. Eventuell kreuzt man in Zukunft auch irgendwo außerhalb von Ramsen und lässt den Bahnhof dort so wie er gerade ist. Nach Stein am Rhein könnte man auch einstweilen Dieseln und wenn es dann läuft über den Strom nachdenken.
Warum nach Stein fahren? Mit ein grosses Problem des Bus ist doch, das er nach Stein fährt und nicht nach Etzwilen. Als der Eisenbahnverkehr eingestellt wurden, gab es noch überhaupt keine Strassenverbindung nach Etzwilen, der Bus hätte daher quasi direkt am Bahnhof Stein vorbei müssen, um nach Etzwilen zu kommen und konnte daher auch gleich in Stein enden. Inzwischen gibt es zwar eine Strassenbrücke über den Rhein, die macht den Umweg nach Etzwilen zwar kleiner, ist aber nicht wirklich bustauglich.
Ab Ramsen und Hemishofen mag Stein noch ein zumindest etwas lohnendes Ersatzziel sein, ab Deutschland aber nur für Touristen an schönen Sommerwochenenden, sonst ist der Bus über die Grenze fast immer leer.
Für Reisende Richtung Schaffhausen und Winterthur ist der Bus durch den zeitrauben Umweg unattraktiv und Richtung Kreuzlingen wäre man mit dem Zug trotz leichtem Umweg via Etzwilen genauso schnell.
Unter ignorieren der Umsteigezeit in Stein (die in Etzwilen auch nötig wäre) benötigt man heute Singen-Etzwilen 37-40 min (und da wurden zur Beschleunigung vor einiger Zeit schon Halte gestrichen), während der Zug früher mit trägen langsamen Fahrzeugen bei den schnellen Verbindungen nur 21 min benötigte, als knapp die Hälte der Zeit.
Folge: von Singen nach Etzwilen ist man heute schneller via Schaffhausen als mit dem Bus via Stein, trotz recht guter Anschlüsse in Stein.
Nach Schaffhausen: Rielasingen ist sowieso mit dem Bus schneller via Singen. Ab Ramsen ist der schnellste Weg mit dem direkten Bus ab dort, nur minimal langsamer ist es via Singen, am langsamsten via Stein. Selbst von Hmeishofen ist der minimal schnellste Weg mit dem Bus nach Ramsen und dort in einen anderen Bus nach Schaffhausen als via Stein zu fahren.
Mit dem Zug via Etzwilen könnte man da schon Zeit sparen (wobei ab Ramsen der schnellste Weg nach Schaffhausen wohl mit dem reaktivierten Zug via Singen wäre).

Ein Problem gibt es natürlich, man hat jahrelang systematisch die Fahrgäste vergrault, die man erst zurückgewinnen müsste. Davon das der Bus sowieso unattraktiver ist kommt der erwähnte Umweg via Stein dazu. Zudam gab es bis vor einigen Jahren auch diverse Taktlücken, unter der Woche teils nur alle zwei Stunden, am Wochenende Lücken von bis zu vier Stunden. Von Zürich nach Etzwilen/Stein gab es einen Halbstundentakt, und danach sowas im Anschluss... Schon deswegen bin ich fast immer mit dem Auto nach Etzwilen gefahren, neben der langen Fahrzeit. Ein Anschluss verpasst oder spontan umgeplant und schon hängt man ewig in Stein. Inzwischen gibt es zwar einen täglichen Stundentakt, dafür aber auch einen hinkenden 15 min-Takt Zürich-Etzwilen/Stein, so dass auch nur jeder vierte Zug Busanschluss hat. Wäre mit dem Zug natürlich auch nicht wirklich besser, aber wenigstens bei deutlich kürzerer Fahrzeit und nie länger als 45 min (oder 15 min bei Halbstundetakt) Wartezeit.
Problematisch ist halt, während man viel vom (frühreren/zukünftigen) Potential ins Auto getrieben hat, sind nun viele der wenigen verbliebenen heutigen Fahrgäste im Bus solche, die nach Stein wollen.

Ein Problem ist auch, dass der Bus immer auf die Anschlüsse in Stein immer Richtung Schaffhausen (und Kreuzlingen) ausgelegt waren. Früher bei noch dürftigem Direktbusangebot ab Ramsen vielleicht noch verständlich, aber Schaffhausen ist aus oben genannten Gründen für Ramsen und Rielasingen ein "nutzloser" Anschluss in Stein.
Interessanter wäre da der Anschluss nach Winterthur. Vor MThB-Zeiten auf der Seelinie hiess das aber immer ca. 35 min zusätzliche Umsteigezeit in Stein (vergleich zur Seelinie). Jahrelang passten dann die Anschlüsse mit nur ca. 5 min Zeitverlust, jetzt mit Drehung der Seelinie um 15 min verliert man Richtung Winterthur wieder ca. 20 min beim warten auf dem Bahnsteig.
Mit Zug nach Etzwilen statt Bus liessen sich bei immer noch nicht optimalen Anschlüssen nach Winterthur 30 min ab Singen herausholen (sinnvollerweise wären die guten Anschlüsse wohl in Singen und nicht in Etzwilen).

Klar würde man mit dem Zug keine riesigen Fahrgastmassen transportieren, aber sicher mehr als heute mit dem Bus, der oft genug abschnittsweise komplett umherfährt. Bei meinen vielleicht 10-15 Busfahrten reichte jedenfalls immer locker eine Hand zum zählen aller Fahrgäste über die Grenze, meist reichte schon der Daume alleine um mich zu zählen.
Mehr Potential ist dann aber vor allem zwischen Singen und Rielsingen zu erwarten, vor allem mit guten Seehas-Anschlüssen (und möglichst auch nach Schaffhausen). Hier kann man auch gegenüber dem Bus Zeit gut machen, vor allem wenn der Bus im abendlichen Berufsverkehr in Nicht-Corona-Zeit ewig in den langen Schlangen vor den Ampeln in Singen festhängt, was sich in Zukunft dank dem neuen Einkaufszentrum und irgendwann durch durch eine Umfahrung von Rielasingen induzierten Mehrverkehr noch verschlimmern würde.

Ziel des Vereins ist übrigens auch neben der Wiederaufnahme des Gütersverkehrs (was sich mangels Interessenten aber erledigt hat) auch die Reaktivierung im Personenverkehrs.
Die Strecke gehört der Stiftung (ausser in Singen, dort der Stadt), die ist nicht wirklich gegen eine Reaktivierung und war ja auch bei der Veranstaltung beteiligt. Aber aus finanziellen Gründen kann die Stiftung sicher keine Reaktivierung durchführen, genausowenig wie ein Betrieb der Strecke danach. Da eine Lösung zu finden wäre nun aber sicher kein wirkliches Hindernis wenn man sich für eine Reaktivierung entschieden hat.

Ideal wäre natürlich eine Elektrifizierung, aber wohl zu teuer (und müsste man auch wegen der Rheinbrücke sehen). Anbieten würden sich natürlich Akku-Züge, die unter der vorhandenen Fahrleitung sowohl in Singen und als auch Etzwilen geladen gewerden könnten.

Viele Grüße
Florian

Gib bitte eine Erläuterung, warum Du diesen Beitrag melden möchtest. Dies erleichtert es den Moderatoren, Deine Meldung zu verstehen.