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Re: Grüne fordern einfachen Kauf internationaler Bahntickets und europ. Nacht-HGV

geschrieben von: wostei

Datum: 14.09.20 22:37

Hallo,
ich kann hier als bekennender Bahnfan, aber auch aus gewissen Gründen mal Fluggast die Argumentation von warakorn nur unterstützen
Beispiel 1:
Flug von Tunis nach Köln, deutsche Airline, technische Probleme. Der Käptn versucht die Sache noch mit den Passagieren zu regeln es wurde eine Notrutsche beschädigt, in Konsequenz hätte er nur mit 50% Passagier-Kapazität starten dürfen. Angeboten für freiwillig zurückbleibende: Am nächsten Tag fliegen, Hotel wird bezahlt und zusätzlich eine Entschädigung. Dummerweise überwiegend tunesische Passagiere (wertfrei) aber versuch mal einem Tunesier eine bereits erhaltene Bordkarte abzuleiern, wird nie funktionieren. Riesen Tumult da kamen dann auch Sprüche auf z. B. 10 Euro auf den mit der Kappe (Tunesier mit ganz großer Klappe). Letztendlich hatte der Käptn den Kaffee auf und ist im Rahmen seiner noch vertretbaren Arbeitszeit leer nach Köln geflogen. Alle ins Hotel und am nächsten Tag ausgeflogen. Die Airline hat dann nach der üblichen Verzögerungstaktik erst mit Hilfe eines Anwalts die Kohle ausgerückt.
Beispiel 2:
Diesmal von tunesischen Flughafen mit tunesischer Airline auch nach Köln, sehr große Verspätung, 4 Personen, nach EU-Recht 1600 EUR Entschädigungsanspruch, auch Anwalt eingeschaltet. Ich hab ja Zeit und das ganze hat 4 Jahre gedauert. Airline hat sich taubgestellt und die Zustellung von Klageschriften und Urteil boykottiert. Letztendlich Versäumnisurteil erwirkt und vollstreckt: Tunesischer Flieger landet auf deutschem Flughafen, BuPo und Gerichtsvollzieher stehen bereit und pfänden erstmal die Bordkasse. Tunesischer Käptn muss (natürlich mit Rücksprache bei seinen tobenden Chefs) alle Kreditkarten zücken um die restlichen Mäuse beizubringen. Das dürfte auch noch einige Zeit in Anspruch genommen haben, eher wurde der Flieger nicht freigegeben. Damit haben die Passagiere dann⁶ aufgrund der Verspätung auch wieder Entschädigungsrechte gehabt und hoffentlich auch zumindest teilweise wahrgenommen. Ich habe meine 1600 EUR netto jedenfalls 1 Tag vor Heiligabend erhalten, die Kosten für den ganzen Klamauk dürften noch wesentlich höher gewesen sein, die hat der Gerichtsvollzieher mit Sicherheit vor Freigabe des Fliegers mit eingetrieben.
Resüme:
Durchhalten, wenn der Rechtsschutz mitspielt.
Leider sind solche Aktionen im Eisenbahnverkehr wohl nicht möglich, deshalb muss ich leider bei internationalen Reisen aus reinem Selbstschutz auf den Flieger ausweichen, schade.
Wolfgang

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