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Re: Schnellerer Ein- und Ausstieg?

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 30.07.20 11:45

Michael K. schrieb:
Renntrabbi schrieb:
Der wievielte Versuch ist das nun, ohne wirklichen Ausbau bei enger werdendem Takt die S-Bahn pünktlicher zu machen? Nach nicht funktionierendem leuchtenden Pflaster in Cannstatt, Abfertigungshelfern im Hbf (Tief) etc...
Die Helfer am Hauptbahnhof helfen inzwischen tatsächlich bei der Vermeidung von Haltezeitüberschreitungen (zumindest in der Vor-Covid-19-Zeiten).

Wie stellst du dir einen "wirklichen Ausbau" vor? ETCS kommt. Aber was willst du ansonsten ausbauen? 2. Stammstrecke?
Man muss vielleicht da einen Schritt zurück gehen, woher die Verspätungen kommen. Die S-Bahn Stuttgart war mal die pünktlichste in ganz Deutschland. Bis man angefangen hat für S21 die Rampe zum Tiefbahnhof vom Hbf umzubauen und somit speziell für diesen Bereich gedachte Signale abgebaut hat, wodurch eine Sondergenehmigung erloschen ist. Dann hat man sich vom 420er verabschiedet, der in der Türabfertigung am schnellsten war. Die 423er waren noch ganz gut mit dabei, bis die 430er als Vollkatastrophe kamen, zumindest in Sachen Standzeiten. Mit den Ordnern konnte man bisschen was kitten, an der Software hat man auch geschraubt, aber die kurzen Haltezeiten mit der vom Personal überwachten Zwangsschließung der Türen wie beim 420er wird man nie wieder erreichen. Somit muss man eben jetzt mit viel Kreativität und Geld "um jede Sekunde" kämpfen. Dass der Fahrgastwechsel lange dauert, weil die Leute die Türen nicht finden (weiße Türen auf rotem Grund), passt vielleicht in die Schulterklopf-Märchenabteilung des Regionalverbandes. Auch das Thema Fahrrad, Rolltuhl und Kinderwagen lässt sich nur eingeschränkt mit der neuen Farbgebung beheben, weil so wie heute muss man auch zukünftig wissen, dass die blauen Flächen nicht die Idee von einem Designer sind, sondern einen tieferen Sinn haben. Und zuletzt noch die Herrausforderung: Wissen wo dieses Abteil dann auch zum Stehen kommt.

Ein anderes Problem sind die alltäglichen Verspätungen, die nicht durch den Fahrgastwechsel entstehen. Letztens als ich mal wieder mit der S-Bahn unterwegs war, gab es schon vor sechs Uhr in der früh eine Fahrzeugstörung, die die Stammstrecke blockierte, eine Signalstörung und eine Türstörung am 423. Nach so einem tollen Auftakt bekommt man keinen pünktlichen Verkehr zustande. Dazu kommen die auch nahezu täglichen Störungen von Signalen, Stellwerken, Oberleitungen, Weichen etc.

Was man also machen kann?
Bei den mit Vorschriften überfrachteten Fahrzeugen wird man nicht mehr viel machen können. Vielleicht auf die Schiebetritte verzichten, aber die lässt man ja erst mit sehr viel zusätzlichem Geld neu einbauen. Dann wäre es eine Lösung, die Infrastruktur rund um Stuttgart so in Schuss zu bringen, dass die täglichen Infra-Störungen auf eine absolute Ausnahme reduziert werden. Hier ist DB Netz gefragt, und hierfür darf es kein zusätzliches Steuergeld geben. Der handzahme Regionalverband wird hier aber nicht tätig werden, DB Regio ebenso nicht.
Dann wäre es eine Möglichkeit, großflächig Tangentialverbindungen anzubieten um den Hbf zu entlasten. Das kann über Schuster- und Panoramabahn per Bahn erfolgen, oder aber über Busse, die dann in der HVZ alle 10 Minuten fahren und so eine hohe Attraktivität bieten. Derzeit wird aber alles über den Hbf gedrückt, siehe z.B. die U11 bei Sonderveranstaltungen. Früher gab es da die U16 die den Feuerbacher Bahnhof angefahren hat und sehr beliebt war.

Letztlich muss man sich aber wohl von der Phantasiestandzeit von 30 Sekunden verabschieden. Auch wenn diese Zeit durch die verschiedenen Fahrsimulationen rund um S21 gesetzt ist.

Bunte Türen dürften aber das Problem auch nicht wesentlich lösen. Der einzige Trost ist, dass diese Neulackierung ohnehin turnusmäßig erst erfolgen soll und somit relativ kostenneutral vonstatten gehen kann.

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