uci schrieb:
In dem Zusammenhang übrigens ein spannendes Interview mit dem Verkehrsforscher Andreas Knie, der glaubt, dass wir nach Corona insgesamt weniger unterwegs sein werden als vorher. Klick: [
www.nahverkehrhamburg.de]
Das dürfte die ärgsten Belastungsspitze im ÖPNV auf Jahre hinaus erst einmal kappen und einige Ausbauprojekte erst einmal überflüssig machen.
Knie rechnet außerdem damit, dass die ganzen neuen Mobilitätsdienstleister (Moia und Konsorten) Corona nicht überleben werden.
Zum einen hat Herr Knie schon viele Einschätzungen in Interviews geäußert, die sich als vollkommen falsch erwiesen haben. Zum anderen scheint er mir die langfristigen Wirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu über- und die Gewohnheiten der Menschen zu unterschätzen. Sowie die Krise vorbei ist, werden sich die Menschen eher über die wieder gewonnene Normalität freuen und zu ihren bisherigen Verhaltensmustern zurückfinden. Die Erfahrungen mit der Corona-Pandemie werden wahrscheinlich für die meisten Menschen alsbald in Vergessenheit geraten. Sehr vielen Menschen dürfte außerdem zu Hause derzeit sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fallen, außerdem zeigen sich gerade jetzt auch die Grenzen von Home-Office. Nicht zu vergessen: Ein großer Teil der Bürgerinnen und Bürgern wohnt nicht in großzügig bemessenen Häusern oder Wohnungen. Hier kommt für mich ein ums andere Mal eine gewisse Abgehobenheit und Praxisferne von Herrn Knie zum Ausdruck. Die meisten Menschen haben im Zweifel die unterschiedlichsten Bedürfnisse, nach draußen zu gehen. Unter anderem auch deshalb, um körperlich nicht total abzubauen.
Daher habe ich zumindest größte Zweifel daran, dass die Menschen an sich künftig weniger unterwegs sein werden.