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Re: Rangiertraktion

geschrieben von: cargonaut69

Datum: 07.10.19 23:00

Dieselpower schrieb:
Sangerhsn schrieb:
WorldwideKreiseisenbahn schrieb:
Und welche privaten Unternehmen bieten bitte Einzelwagenverkehr an? Wenn hier überall Gewinne erwirtschaftet werden könnten, so wie Du schreibst, frage ich mich, warum dies nicht schon überall geschieht und warum zwischenzeitlich nicht schon längst ALLE Schienengüterverkehre von privat übernommen worden sind?
DB Cargo schafft es ja noch nicht einmal in den Geschäftsfeldern, in denen man unbetrittenermaßen Gewinne erwirtschaften kann, die Füsse am Boden zu behalten, geschweige denn zu wachsen. Es ist doch kein Argument, dass weil man irgendwo eine wenig profitable Leistung durchführt, deswegen Leistungen, mit denen unwidersprochen Geld verdient werden kann, teilweise nicht richtig funktionieren und deswegen beständig weniger werden. Es ist eine reine Schutzbehauptung, das man nur, weil man irgendwo was fährt, wo es schwer ist Rentabilität hineinzubekommen, zwangsläufig den ganzen Laden vor die Wand fahren muss. Das liegt an kompletten Organisationsversagen.
Das Hauptproblem ist, im einfachen Ganzzugverkehr von Bahnhhof A nach Bahnhof B, also ohne irgendwelche aufwendigen Zusatzleistungen, da sieht DB Cargo keine Schnitte gegenüber privaten EVUs. Die sind einfach viel schlanker organisiert, flexibler und damit kostengünstiger. Bis DB Cargo etwa bei kurzfristigen Spotverkehren überhaupt seine Resourcen geprüft hat, sind Private längst mit dem Zug unterwegs. Und zu den Preisen der Privaten schafft das DB Cargo auch nicht gewinnbringend.
Darum hat DB Cargo im Ganzzugverkehr auch nur noch gut 30 Prozent Marktanteil, die restlichen 70 % fahren Private. Und diese 30 % hat man auch nur noch, weil da eben aufwendige Zusatzleistungen mit dran hängen, etwa Werksrangierdienst, Entladetätigkeiten, oder grenzüberschreitende Traktion.

Darum hat DB Cargo eigentlich nur ne Chance, wo die schlank aufgestellten und günstigeren Privaten nicht fahren wollen bzw. können. Das sind halt nunmal in erster Linie der aufwändige Einzelwagenverkehr mit seinen komplexen Abläufen, oder eben Ganzzug- oder KLV-Verkehre mit umfangreichen Zusatzleistungen. Diese aufwendiger zu erbringenden Verkehre sind eigentlich die einzig noch verbliebene Existenzberechtigung von DB Cargo! Die einfach zu produzierenden Rosinen des Güterverkehrs können Private einfach besser und günstiger!

Jetzt hat mal halt im wesentlichen zwei Möglichenkeiten. Entweder, man kürzt die Strukturen bei DB Cargo radikal zusammen, damit man ebenso schlank und flexibel wie die privaten EVUs produzieren kann. Dann kann DB Cargo mit diesen natürlich auch um die Rosinen des Güterverkehr konkurrieren. Allerdings sollte man sich dann im klaren darüber sein, daß damit die aufwendig produzierten Verkehre für den SGV ganz verloren sind und auf die Straße abwandern.
Oder aber, man akzeptiert, daß DB Cargo in erster Linie einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringt. Die privaten Güter-EVUs fahren gewinnbringend die einfach zu produzierenden "Rosinen", DB Cargo quasi als Ergänzung den ungeliebten bzw. aufwendig zu produzierenden Rest. Wirklich gewinnbringend wird dieser von den privaten EVUs übrig gelassene Rest aller Vorraussicht nach aber niemals sein!

So sieht die aktuelle Situation im SGV nunmal aus. Es traut sich nur niemand, dies auch laut auszusprechen!
Meiner Meinung nach liegt der Abwärtstrend bei DB Cargo auch darin begründet, daß man funktionierende Strukturen vor einigen Jahren ohne Sinn und Verstand erstmal "zerkloppt" hat - ohne eine Ahnung davon zu haben, was man da anrichtet...
Der Beweis ist der Name der neuen Teams: "Produktion und Durchführung"! Was, bitte, PRODUZIERT DB Cargo denn? Das ist immer noch ein TRANSPORTunternehmen - man PRODUZIERT nicht, man TRANSPORTIERT! Und solange da irgendwelche Manager das Sagen haben, die von einem funktionierenden Eisenbahnbetrieb keine Ahnung haben (wie man an diesem Namensbeispiel ja mehr als eindeutig erkennt!), solange wird es mit DB Cargo auch nicht aufwärts gehen.
Zum Vergleich: Viele (erfolgreiche!) Güterbahnen werden von ehemaligen Eusenbahnern geführt - DIESE wissen eben, wie "die Eisenbahn funktioniert".

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