DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Diesen Beitrag den Moderatoren melden?

Re: Ende nicht absehbar

geschrieben von: Christian Snizek

Datum: 11.03.19 16:04

Fernreisender schrieb:
210 schrieb:
Das wird auch noch Jahre so weitergehen wenn nicht sogar noch schlimmer werden, weil eben massiv Personal fehlt.
Es wird - wie überall im Transportgewerbe - immer schlimmer werden, eben weil jetzt die Baby-Boomer in Rente gehen aber einfach zu wenig junge Leute dafür nachkommen. Da würde auch eine Erhöhung der Gehälter wenig bringen, eben weil der Beruf des Fahrers für viele junge Menschen auch so unattraktiv ist und weil es auch so immer weniger junge Menschen in Deutschland und Europa geben wird. Und viele Zuwanderer sind ganz offen und realistisch gesagt für so einen Job auf Grund ihrer oft fehlenden Sprachkenntnisse in Deutsch und die Schulbildung meist nicht für sowas ausbildungsfähig (Müllmann oder Lagerarbeiter ist eben doch was anderes als Lokführer!). Irgendwann, wenn man sich auch den letzten möglichen, halbwegs qualifizierten Fahrer - egal ob Bahn, Bus oder LKW - aus der östlichen Mongolei oder aus Südindien geholt hat, ist einfach mal Schluss.

Also was tun? Die Bahn muss ohne Wenn und Aber parallel zur Straße auch endlich massiv in das Thema autonomes Fahren investieren und es deutlich voranstreiben. Denn ohne das, wird sie bald ein gewaltiges Problem bekommen, eben weil immer mehr und mehr Fahrpersonal fehlen wird, um die Fahrpläne überhaupt noch (sicher) fahren zu können. Auch wird die Bahn das autonome Fahren auch so umsetzen müssen, um wenigstens noch bei ein paar Gütern halbwegs preislich mithalten zu können. Denn wenn immer mehr LKWs autonom oder zumindest teilautonom im Platoon fahren werden, dann wird es für die Bahn schon extrem schwer werden, auf grund ihrer diversen Systemnachteile da überhaupt noch halbwegs mithalten zu können. Das autonome Fahren bei der Bahn wird also so und so kommen müssen und das möglichst bald. Ansonsten gräbt sich die Bahn durch Nichtstun immer mehr ihr eigenes Grab.
Zu 1) Über das Gehalt/den Lohn brauchen wir uns nicht unterhalten; da müsste durch die gesamte Branche - ich erwähnte es an anderer Stelle - mal ein Ruck durchgehen, und jeden Monat mal ca. 1.000 € mehr rüber kommen pro Mitarbeiter. Das würde auch deren Motivation wieder deutlich steigern.

Zu 2) Wie willst du mit diesem autonomen Mist auf Störungen reagieren? Da wären zum Beispiel:

- Bäume, Beschädigungen an der Strecke
- Feste Bremse
- Zugtrennungen
- Sonstige Defekte
- diese Liste lässt sich nahezu ins Unendliche treiben
- abholen von Lasten, welche unterwegs stehen geblieben sind inkl. der dazugehörigen betrieblichen Vorgehen
- abstellen von Lasten, welche wegen Störungen zurückbleiben müssen

Wie willst du dann da drauf reagieren?

Es ist, genauso wie das Thema ETCS, eine reine Wunschvorstellung; zumindest in der gewünschten Art und Weise. Dass es möglich ist, darüber brauchen wir gar nicht diskutieren; sieht ein jeder täglich an der Steuerung der Modellbahn. Allerdings gibt es in der Realität eben kein "Fünffingerkran", der im Falle eines Falles eingreifen kann, um einen beschädigten oder entgleisten Wagen aus dem Verband zu nehmen. Willst du bei einer Fernsteuerung der Züge - etwas anderes ist es ja dann nicht mehr - aus ca. 200 km Entfernung Personal rankarren, um den havarierten Zug zu erretten? Steht irgendwo in der Pampa ein von dir bevorzugt angesprochener Güterzug, dann ist erst mal Stillstand angesagt. Schon alleine deshalb, weil niemand auf Anhieb weiß, warum die Eisenbahn stillsteht. Oder willst du alle 20 bis 25 km Entfernung allen Ernstes jmd. mit einem Bully stationieren, der quasi als mobile Vororteingreiftruppe agiert? Ich überlege mir eben, was das für Strecken bedeutet, welche keine Möglichkeit einer parallel verlaufenden Straße haben. Vielleicht sollten all die Theoretiker und Wunschvorsteller hier mal einen Kurs besuchen "Was gehört dazu, um einen Zug von Punkt A zu Punkt B zu bringen." Die U-Bahn in Nürnberg ist eine Sache, das ist ein geschlossenes System; aber ein Güterzug mit einem Laufweg von knapp 1.200 km von Rotterdam nach Verona ist eine ganz andere Liga …

Gib bitte eine Erläuterung, warum Du diesen Beitrag melden möchtest. Dies erleichtert es den Moderatoren, Deine Meldung zu verstehen.