Fotojäger schrieb:
Servus.
Die Missstände sind seit langem bekannt und werden hier und auf anderen Eisenbahn-Plattformen, von Gewerkschaften, Fahrgastverbänden und Vereinigungen der Transportunternehmen außerhalb des DB-Konzern bereits seit geraumer Zeit diskutiert und angeprangert. Passiert ist seitdem jedoch nichts.
Es bleibt die spannende Frage, ob sich nun etwas ändert. Meine persönliche Tendenz: Die Opposition wird kurz aufschreien, die Regierung sich wegducken - und es geht weiter wie bisher. Hauptsache Infrastruktur für den kleinen Mann wird in Form von Asphalt gebaut, damit die Abgeordneten weiter Werbung für sich machen können. Die wenigsten Deutschen haben ein Schienenfahrzeug in der Garage stehen...
In einigen Jahren werden wir es vielleicht erleben, dass das Ruder herumgerissen wird - was ich bei der seit mittlerweile über fünf Jahren andauernden Hörigkeit der Politik gegenüber Autolobby und -konzernen im Zusammenhang mit Diesel-Gate & Co allerdings stark bezweifele. In diesem einen Fall würde ich mich jedoch ausdrücklich freuen, wenn ich mich irren sollte...
MfG
EDIT: Was würdet ihr von folgendem Vorgehen halten: Im Hobby-, Bekannten- und Familienkreis auf die Probleme hinweisen und einen vorformulierten Brief an die jeweils lokal zuständigen Spitzenleute der Parteien versenden, ausgefüllt mit allen Angaben (Name, Anschrift, Wohnort) und unterschrieben. Alternativ eine Online-Petition, aber die erreicht vermutlich längst nicht die Wirkung...
Zum Engagement: Ich kann nur jeden dazu ermuntern. Als mündiger Bürger in einer Gesellschaft mit Meinungs- und Pressefreiheit kann man mehr bewirken, als viele glauben. Ich weise auch bei jeder Gelegenheit im Gespräch mit Bahnern, Verkehrsexperten, Politikern und Journalisten auf die strukturellen Probleme des DB-Konzerns sowie des sich nur mangelhaft seiner bahnpolitischen Verantwortung gerecht werdenden Bundesverkehrsministeriums hin. Je mehr das Thema an Präsenz in der Öffentlichkeit gewinnt, je mehr die Menschen für den dringenden Handlungsbedarf im System Schiene sensibilisiert werden, desto größer wird der Handlungsdruck. Es ist doch unübersehbar, wie die Problematik in den letzten Jahren und Monaten in einer breiten Öffentlichkeit erheblich an Bedeutung gewonnen hat und mittlerweile auch in bahnfremden Kreisen thematisiert wird. Man sieht: der Einsatz wirkt. Die Einsicht ist, bekanntlich der erste Schritt zur Besserung.
Freilich steht eine der zweite Schritt auf den sich breit machenden Unmut noch aus. Wir nähern uns dem aber deutlich an - immerhin! Also: bitte weiter konstruktiv-kritisch für die Eisenbahn in Deutschland einsetzen - von nix kommt nix!