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[GR] Die Reise ins Desiroland (12/18)

geschrieben von: 702

Datum: 07.10.14 22:58

Fortsetzung von hier

Vor dem eigentlichen Reisebericht, einige Anmerkungen. Die Ursprüngliche Planung sah etwas weniger Deutschland vor. So hätte ich gekonnt getrickst und den ganzen Reisebericht im Auslandsforum geparkt. Da nun ein hoher Deutschlandanteil da war und es immer noch kein separates Forum für Reiseberichte gibt, teile ich nach Rücksprache mit den Moderatoren diesen Bericht auf die Foren 2 (Vollbahn Deutschland), 3 (Parkeisenbahn), 5 (Straßenbahn), 8.1 (Anreise),8.2 (auch An- und Abreise) sowie 15 (Museumsbahn) auf. Für das chronologische Lesen ist es am einfachsten, hier zu Starten!

01.08.2014

Nationalfeiertag in der Schweiz und ungeplanter zweiter Ruhetag. Aber vor allem weil wir am Vormittag nicht in die Gänge kamen und dann alles außer Zittau schon zu spät war. Und Zittau kommt eh noch!

Also hatte meine Frau die großartige Idee, das gesamte Görlitzer Straßenbahnnetz abzufahren. Ihr Hintergedanke: Erstens macht es Mann und Kindern Spaß und zweitens ist es billige Stadtrundfahrt. Beides bewahrheitete sich. Eigentlich ist die Görlitzer Straßenbahn ein echtes Juwel, welches viel zu sehr im Schatten anderer Betriebe steht.

Wende über Gleisdreieck? Gibt es! Eingleisige Strecken? Gibt es auch! Eigenen Bahnkörper? Ja, vorhanden! Stadtbahnartiger Ausbau? Ja, im Neubaugebiet Königshufen! Klassische Tram, straßenbündig? Gibt es in der Altstadt! Gleis in Seitenlage? Ja, gibt es auch. Und das alles auf nicht einmal 12 km Streckennetz.

Also enterten wir den Wagen 308, einen echter Görlitzer, für eine Fahrt auf der Linie 3 vom Demaniplatz zum Bahnhof Südausgang. Abfahrt am Demaniplatz um 15:30, Ankunft am Bahnhof, Südausgang um 16:23. Eine ganz schöne Fahrzeit für gerade mal einen guten Kilometer. Doch dafür bekamen wir einiges zu sehen. Neben großen Teilen der Altstadt das Plattenbauparadies Königshufen (jedoch ohne den Ast der Linie 2 nach Am Wiesengrund, den Tierpark (mal wieder), eine sehr gut erhaltene HO-Ladenzeile, die Kleingärten von Weinhübl. Das meiste davon sogar zweimal, nur die Fußgängerzone zwischen Demaniplatz und Postplatz wurde nur einmal befahren, nur die kennen wir ja schon wirklich.

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Bei der Wendefahrt durften wir nicht mit. Hätte ja weiß Gott was passieren können. Die Pause des Fahrers hätten wir nicht gestört, er fuhr nur durch die Schleiße, nahm Fahrgäste - auch uns - wieder auf und gut wars.

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Virchowstraße? Warum nicht. DOch die Strecke wurde in bewährter Görlitzer Salamitaktik eingestellt. Be solchen Dingen greif man gerne auch auf unrühmliche DDR-Traditionen zurück.

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Okay, dann halt Weinhübl. Kennt der Ösi ja auch nicht.

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Wirkt wie eine Zeitreise...

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Pünktlich um 16:27 ging es zur Landeskrone, diesmal mit Wagen 319 mit Cottbusser Migrationshintergrund.

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Die VGG überlegte sich etwas für uns und schickte hinter uns den Hopfenexpress.

„Bedauerlicherweise“ hatten die Kinder so gebrodelt (wienerisch für trödeln), dass unser Wagen davonfuhr. Es folgte der Hopfenexpress und dann Wagen 310 mit dem wir zurück fuhren. Für das Brodeln gab es nachher Erdbeertörtchen, aber pssst, nicht der Mama verraten! Gute Kinder!

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Vom Demaniplatz (jetzt sind wir wirklich alle Streckenabschnitte, außer A.-Bolze-Hof – Am Wiesengrund, zweimal abgefahren) ging es zu Fuß ins Quartier. Früher hätten wir bequem mit der Straßenbahn zur Stadthalle fahren können. Von dort zum Quartier sind es höchstens eine Minute. Wenn man sehr „brodelt“.

Das faszinierende an Görlitz – ich bringe jetzt auch ein, zwei Bilder außer der Chronologie – ist, wie in vielen anderen Städten der DDR, die Spurensuche. Was man da alles findet, ich bin ja schon ein paar mal darauf eingegangen. Aber jetzt folgen ein paar Bilder, die zeigen wie leicht es aufmerksamen „Hobbyarchäologen“ den genauen Linienweg Richtung Polen, wie er bis 1966 befahren wurde, nachzuvollziehen. (Übrigens: in Zgorzelec gibt es sogar noch Querdräte - leider habe ich kein brauchbares Bild.)

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Danach ging es mit dem Fahrrad für mich weiter. Da Freitag Abend war und meine Frau für den kommenden Sonntag den Hungertod ihrer Kinder fürchtete, gab es eine längere Einkaufsliste abzuarbeiten. Da ein geborgtes Fahrrad, auch ein eventuell eigenes, kein Sattelschlepper ist, waren mehrfache Fahrten unumgänglich.

Die Fortsetzung folgt hier.

Bis dahin,

Werner





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:10:08:20:16:52.