Hallo,
mit festtagsbedingter Verzögerung möchte ich Daniels Aufruf zur Ergänzung folgen. Endlich mal ein Anlaß, die vorhandenen Aufnahmen zu sichten und geographisch einzuordnen, auch wenn dadurch das eine oder andere geplante HiFo-Rätsel den Bach hinuntergeht...
1987 reifte in unserer Leipziger Mogellbahn-AG der Gedanke, die Klingenthaler Schmalspurbahn (bzw. Einen Teil davon) im Modell nachzugestalten. Den Ausschlag gab wohl das im Vorjahr im Handel aufgetauchte Modell des ET54 von Prefo. Ein Zug im DR-Look nebst Eigenbauantrieb war fertiggestellt, ET 198 02 und Rollwagen waren angearbeitet. Später entstand noch der Anlagenrohbau des Bf. Sachsenberg-Georgenthal. Die Fertigstellung unterblieb wegen „größeren Projekten“ im wahrsten Sinne des Wortes.
Zurück zur Klingenthal-Reise am 25. Juni 1988. Nach Ankunft des Zuges ausZwickau (?) verließen alle Reisenden zügig den Bahnsteig, nur wir 4 Leipziger schauten uns erstmal um und erregten damit die Aufmerksamkeit der Trapo. Auch wenn Klingenthal nur Grenzort zur CSSR war, die BRD war auch nicht sooo weit weg. Letztendlich konnten wir die „Blauen“ mittels DMV-Mitgliedsausweis von unserem Ansinnen überzeugen. Auch das Mittagessen an diesem Tag, eingenommen in der FDGB-Massenfütterung im Ort, bleibt unvergeßlich. Die zu allen Gerichten als Vorspeise gereichte Blumenkohlsuppe entfaltete ihre durchschlagende Wirkung am Folgetag sicher nicht nur bei uns, sondern vermutlich auch bei allen anderen Klingenthaler Urlaubsgästen mit Zentral-Verpflegung.
Natürlich entstanden auch einige Aufnahmen von noch vorhandenen Resten der Bahn und ihrer Hoch- und Kunstbauten, von denen ich einige hier zeigen möchte.
Bei den Kilometerangaben orientiere ich mich an Daniels Werten, bei einigen Bildern ergeben sich interessante Vergleiche.
Das imposante Empfangsgebäude des Bahnhofs Klingenthal, im Vordergrund befand sich die Kuppel-Endstelle der Personenzüge:
km 0,35: Hier bog die Personenzugstrecke aus Richtung Bahnhof vom eigenen Bahnkörper in den Straßenraum ab:
Gleiche Stelle aus anderem Blickwinkel – hinter der Litfaßsäule kam von Rechts das Gleis aus Richtung Gbf. Klingenthal. Die Brückenüberbauten der Regelspurstrecke nach Kraslice fehlten von 1976 bis 2000:
km 2,35: Hier verließ die Strecke den Straßenraum:
Der Güterschuppen des Gbf. Brunndöbra von Südwesten:
Das Gelände des Gbf. Brunndöbra mit Güterschuppen von Nordosten:
km 3,10: Bahnübergang am Hp. Mittelberg – keine Schneespuren, sondern die kahle Stelle im Bewuchs kennzeichnen den Trassenverlauf:
Wenige Meter weiter diese Brückenreste:
km 3,34: Trasse am Hp. Glaßentrempel:
Endbahnhof Sachsenberg-Georgenthal – das ehem. Beamtenwohnhaus von der Gleisseite:
Gleiches Gebäude von der Straßenseite:
Das Agentur-Büro an der Rückseite des Güterschuppens wurde noch genutzt, der Güterschuppen selbst war wie der Triebwagenschuppen nicht mehr vorhanden. Das Gelände des TW-Schuppens wird gerade überbaut:
Man beachte das zu dieser Zeit längst historische Verkehrsschild neben der Eingangstür – der Chef benötigte scheinbar seine Ruhe:
Auf dem Rückweg nach Leipzig wurde die etwa einstündige Umsteigezeit in Zwickau noch für einige Fotos der damals einzigen Linie 4 genutzt – aber das ist ein ganz anderes Thema ;-)
Edit: Ich habe diesen Thread mal im HiFo verlinkt.
Schöne Rest-Feiertage wünscht
U.Berger
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:27:00:04:59.