Hallo,
ageregt durch Forumsbeiträge hier üner den Anschlußverkehr zur "Waldbahn Almetal gabs am Sonntag, den 1.9 die Probe aufs Exempel: Abfahrt in Südniedersachsen war um 9.14 mit einem Doppelcantus, der bei Obernjesa etwa so ausgesehen haben dürfte:
Nach der Zugtrennung in Eichenberg gings weiter Richtung Hedemünden,hier liegt auf einem Hügel
Schloss Arnstein im Hintergrund
In Kassel sowie Wilhelmshöhe war leider keine Zeit zum Bildermachen, wieter gings über die KBS 612 nach Korbach mit einem 646 der Kurhessenbahn. Der Abzweig Obervellmar wirkt mit verammeltem Stellwerk trotz neuer Bahnsteige im Vergleich zu früher trostlos, und auch die Strecke Richtung Korbach hat sich verändert. Signalisierter Zugleitbetrieb von Kassel Hbf aus, mit Ausnahme von Volkmarsen zeigen sich die verwaisten Bahnhöfe in jämmerlichem Zustand: Positiv für Reisende ist sicherlich der der Streckenausbau bis auf Vmax 100 sowie der abschnittsweise zweigleisige Ausbau, der am Reisetag bei Külte-Wetterburg in vollem Gange war. Erwähnenswert noch ein neu errichtetes Anschlussgleis etwa 500 Meter hinter Volkmarsen zu einem Logistikzentrum + offentsichtlich noch nicht bedient.
Nach einer Kaffeepause in Korbach von 11.58 bis 12.42 gings mit einem Leihfahrzeug der Westfrankenbahn weiter,...
...das sich mit gerade eben 50 km/h auf der für 80 zugelassenen Strecke Richtung Usseln den Berg hochquuälte. Die geschätzt 400 Reisenden in Villingen überließen wir dem Durchläufer nach Dortmund, und genossen dann bei besserem Wetter die halbstündige Pause in Brilon Wald, wo auch unser Lotse zustieg.
Sonst: Leerstehendes EG, zerschlagene Scheiben an den überdachten Bänken auf den Bahnsteigen..kein Wort mehr.
Landschaftlich reizvoll dann der Anstieg nach Brilon Stadt, wo die Einfahrt über Blaumelder gesichert ist. Direkt am Stadtbahnsteig liegt der neuerrichtete kleine Busbahnhof,das zweite noch verbliebene Gleis ist beidseitig durch Gleissperren gesichert. Ab hier weist dann der Lotse seine Daseinsberechtigung nach - nicht nur wegen etwaiger fehlender Streckenkunde. Auch für unseren Tf war die Fahrt nach Thülen Premiere. Beim Fdl Brilon ist die Abfahrterlaubnis auf "Blaumelder" einzuholen, etwa 500 Meter weiter ist ein BÜ durch Posten zu sichern. Vor dem ersten Agl von Brilon-Egger ist eine weitere Blaumelder-Erlaubnis erforderlich, etwa 400 Meter weiter hält der Zug zwecks Einschalten einer doppelten Egger-internen Bü-Sicherung. Das Funktionieren der Anlage zeigen übrigens zwei weiße, senkrecht ünereinander angeordnete Lichter. Nach Halt zum Ausschalten der Anlage etwa 600 Meter weiter wird der Bahnhofsteil (mit Schild) Rekostein-Thülen erreicht, der nur noch als Ausziehgleis für Egger Agl III dient.
Nach weiteren 400 Metern erneuter Halt zum Aufschließen einer Gleissperre (Infrastrukturbeginn Amprion), 30 Meter Halt am Bü unmittelbar vor dem Haltepunkt Thülen, der sich folgendermaßen präsentiert:
Lotse, Halttafel und Sh2-Tafel, da kann nichts schiefgehen.
Dahinter wartete schon der "rote Brummer" der Almetalbahn:
Die anschließende Strecke bis Büren ist als Anschlussgleis der Firma Amprion gewidmet und darf somit nur mit maximal 25 km/h befahren werden. Nur das etwa ein Kilometer lange Teilstück bis Thülen-Nheden ist aufgrund eines Transformatorenlagers langfristig gesichert, für den Rest besteht aus Amprion-Sicht keine betriebliche Notwendigkeit mehr. Grund: Die Umrüstung des Bürener Umspannwerkes auf "straßentaugliche" 110-KV-Transformatoren.
65 Minuten dauert der "Waldspaziergang" durch eine wunderschöne Landschaft, von oben nach unten:
Postensicherung vor Ringelstein, Halt dortselbst am ehemaligen Stellwerk, Hauptbahnhof Siddinghausen und nach Ankunft um 15.20 in Büren-Weinberg. Der eigentliche Bahnhof kann mangels Gleisen seit 2006 nicht mehr angefahren werden.
In Büren selbst besteht die Möglichkeit zu einer kleinen Stadtführung, wir haben uns allerdings für eine Pause im nahegelegenen Cafe Stilbruch entschieden, das neben Kuchen und Torten auch Herzhaftes offeriert.
Um 16.50 steht der 798 zur Abfahrt nach Thülen bereit:
Kurz nach der Ankunft in Thülen holt uns 628 266 wieder ab:
Fazit: Wunderschöne Landschaft mit einer liebenswerten Bahn, bei der noch einiges zu tun ist, so sie denn bestehen bleiben kann. Aus den Gesprächen mit dem Zugpersonal spricht aber verhaltener Optimismus, konkrete Aussagen zum Weiterbestehen gibt es allerdings bis dato nicht.
Noch ein Tipp: Am 6.10.13 gibts ncch einmal den Anschlussverkehr bis Thülen, den Fahrplan gibst unter
[
www.zrl.de]
Gruß an alle aus HG
ttk
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:09:22:03:37.