Moin!
Es folgt der dritte Teil der sommerlichen Tage im Südosten. Nach der Übersicht der bisherigen Teile geht es auch gleich los.
[GB] Sommer im Südosten (1/8)
[GB] Sommer im Südosten (2/8)
05.08.2017
Nachdem es gestern unerwartet viele Bilder der kleinen Bahn gegeben hatte, ging es heute nach Dover. Das Ziel waren Innenstadt und Hafen, aber vorher konnten in der Umgebung noch zwei Bahnziele angeschaut werden.
Im Norden der Stadt residiert in einem Gewerbegebiet das Dover Transport Museum. An der Zufahrt zum Gelände steht diese Dampflok, die 1927 bei der Avonside Engine Co. gebaut wurde.
Neben dem Eingang stehen zwei Feldbahnloks der Fabrikate Hibberd und Ruston & Hornby.
Und auf dem Parkplatz entdeckte ich noch diese Simplex aus dem Jahr 1941, die eigentlich als Blickfang für die vorbeiführende Straße dient, aber ziemlich zugeparkt war.
Anschließend ging es noch zum etwas weiter nördlich zu dem in Shepherdswell heimischen East Kent Railway Trust. Dieser erinnert an die frühere gleichnamige Bahn, die hier abzweigte. Es gibt ein Museumsgelände mit verschiedenen Attraktionen und eine Strecke bis zum nächsten Bahnhof, auf der heute Fahrten stattfanden.
Am Parkplatz erwartete uns auch hier eine Satteltanklok, wieder eine von der Avonside Engine Co. Und wieder aus dem Jahr 1927.
Der Blick vom Bahnsteig fiel auf diese Lok. Sie stammt allerdings nicht von British Rail, sondern verbrachte große Teile ihres Lebens als Lok 632 in den Niederlanden.
Auch der Musuemszug war mit derartigen Loks bespannt, allerdings richtigen Class 08. Hier kommt er gerade am Bahnsteig an. Die ganze Anlage war durchaus sehenswert, nur nicht wirklich fototauglich.
08 799, die Zuglok des Museumszugs
Und am Prellbock stand dieses Exemplar, das von Thomes Hill (Rotherham) Ltd. gebaut wurde und sein Leben im Armeedienst verbrachte.
Es folgte ein Nachmittag in Dover, der leider durch aufkommenden Regen beendet wurde. Als wir am späten Nachmittag in die Romney Marsh zurückkehrten, gab es dort wieder realistische Chancen auf Sonne, was mich zu einem weiteren Versuch am gestern gescheiterten Schlussmotiv verleitete.
Das ist das Motiv: Der aus der Kehrschleife ausfahrende Zug mit dem Leuchtturm im Hintergrund. Beim vorletzten Zug mit Lok 8 "Hurricane" gab es immerhin leicht siffigen Sonnenschein.
Dann zogen finstere Wolken auf, wobei in der Ferne wieder blauer Himmel zu erkennen war. Ich hatte leichte Hoffnungen auf das Motiv mit dunkler Wolke im Hintergrund, aber leider zeigte sich, dass das so gerade nicht klappen würde. Als der Zug am Bahnhof losfuhr, war die Sonne noch etwas weit weg, aber die Zeit reichte noch, um zu der Brücke weiter nördlich zu fahren, die schon vom Anreisetag bekannt ist. Und dort reichte die Zeit für das Erscheinen der Sonne.
Lok 2 "Northern Chief"
Der letzte Programmpunkt des Tages sollte das Abendessen in New Romney sein. Von Hythe kam aber vorher noch der letzte Zug des Tages und die Zeit schien knapp ausreichend, um zu einem vorhin erkundeten Motiv zu kommen.
Und es klappte, wenn auch knapp. Lok 12 "J. B. Snell" überquert die Collins Bridge in St Mary’s Bay.
06.08.2017
Der Sonntag sollte an der Küste wieder sehr sonnig werden und da ich nun von der RH&DR schon einige gute Bilder im Kasten hatte, wollte ich auch noch einige von der Regelspur anfertigen. Für die Kombination weiße Felsen und Zug gibt es einige bekannte Motive im Raum Dover, zwar alle bekannt, aber schön. Und wirklich neue Stellen wird man hier wohl kaum finden können.
Auf dem Weg dorthin wurde ich aber schon wieder rückfällig. In Hythe führte die Fahrt direkt am Bahnhof vorbei und dort war gerade der morgendliche Leerzug aus New Romney mit den beiden Wagen des Abendzuges angekommen. Und dank eines sehr spontanen Sprints gelang mir dieses Bild der umsetzenden Lok 12 "J. B. Snell" mit der Signalbrücke des Bahnhofs.
Besonders bekannt ist natürlich der Blick von der kleinen Fußgängerbrücke auf die Ostportale des Tunnels durch das Shakespeare Cliff. Nachdem das Meer auch hier die Strecke zerstört hatte, wurden beim Wiederaufbau leider einige Betonwände zum Schutz gebaut. Das Motiv passt trotzdem noch halbwegs und auch die als Standort dienende Brücke wurde wieder aufgebaut.
Je Stunde kommen an einem Sonntag zwei Züge von South Eastern aus London, im Abstand weniger Minuten. In dieser Fahrtrichtung kommt jeweils der Regionalzug von Charing Cross zuerst, hier in Form des Electrostar 375 921.
Kurz danach folgt der Javelin aus St Pancras, hier der 395 025.
Danach ging es etwas weiter in Richtung Hythe, wo das nächste Motiv wartete.
Beginnt man am Cliff Top Cafe in Capel-le-Ferne den Abstieg, erreicht man nach einiger Zeit eine kleine Brücke, von der sich dieser Blick westwärts ergibt. Bei dem zuerst kommenden Electrostar handelte es sich jetzt um eine Doppeltraktion im neuen Design, angeführt von 375 801.
Der folgende Javelin war dann der 395 028.
Deutlich anstrengender als der Ab- war dann der Aufstieg. Für das letzte Motiv, das ich jetzt nutzen wollte, ging es wieder zum Shakespeare Cliff, diesmal jedoch oben rauf. Und da gefiel es uns so gut, dass wir deutlich mehr als ein Zugbündel dort abgewartet haben.
In dieser Richtung kommt jeweils der Javelin zuerst, hier 395 005.
Auch den Hafen hat man von dort im Blick. Bei dem ruhigeren Wetter heute konnte wieder die südliche Hafeneinfahrt genutzt und das tat in diesem Fall die European Seaway, die ich gerne etwas mehr von vorne erwischt hätte. Erwähnenswert ist bezüglich der vornehmlich für den Transport von Fracht konzipierten European Seaway, dass sie 1991 bei SSW in Bremerhaven gebaut wurde.
375 712 führte dieses gemischte Doppel Electrostar an. Interessant ist hier auch die Freifläche rechts der Gleise, die teilweise als Parkplatz für LKW dient. Hier befand sich einst der Bahnhof, über den die Wagen auf die Eisenbahnfähren nach Calais gelangten.
Der Javelin 395 023
Und für diesen rein blauen Zug mit 375 817 hat sich dann auch noch ein Schiff an passender Position eingefunden.
Die drei vorgesehen Motive waren damit im Kasten und inzwischen fingen auch hier die wieder vom Landesinneren kommenden Wolken an, zu nerven. Aber bei der RH&DR sah es sonnig aus und ich hatte ja noch nicht wirklich viele Bilder des zweigleisigen nördlichen Abschnitts. Also ging es doch wieder zu den kleinen Züge…
Kleine Bahn unter Palmen: Lok 5 "Hercules" hat den ersten Kilometer nach der Abfahrt in Hythe bewältigt und unterquert gleich die Burmash Road. Deren Brücke, eine von nur drei Brücken über die Bahn, diente mir dabei als erhöhter Fotostandort.
Anschließend sollte es noch einmal das Motiv mit der Collins Bridge sein, aber mit einem Dampfzug. Der Dampf vor dem Zug kam in Form der Lok 5 "Hercules".
Ich wollte danach noch eine seitlichere Variante des Brückenmotivs anfertigen. Als nächste Zuglok war aber Lok 12 "J. B. Snell" zu erwarten und da ich die schon auf der Brücke hatte, habe ich mich einige Meter vor selbiger postiert.
Und eine Variante mit weniger Rohr
Beim nächsten Dampfzug stand ich dann wieder auf der anderen Seite des Wassers, wo ich Lok 9 "Winston Churchill" erwartete.
Dieser eben fotografierte Zug war der letzte des Tages, der auf die Dungeness fuhr. Die Kombination aus der attraktiven Farbe der Lok, dem strahlenden Sonnenschein und den erfolgreichen Bildversuchen hier lockten mich noch einmal zum Leuchtturmmotiv.
Auf der Straße ist man deutlich schneller am Ziel und so erwartete ich den Zug bereits auf dem Hinweg durch die Kiesellandschaft.
Und das Wunschmotiv mit dem Leuchtturm klappte heute auch sehr gut.
Und auch hier erlaubte der langsam fahrende Zug eine zweite Variante des Motivs.
Zum Schluss gab es noch dieses Bild eines als Schuppen genutzten Wagenkastens.
Im nächsten Teil folgt dann der Rest aus dieser Ecke.
Viele Grüße
Gunnar