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Hallo Eisenbahnfreunde und Reiselustige,

Nachdem vor einigen Tagen der 3. Teil meiner Schlesienreise erschien [www.drehscheibe-online.de], habe ich heute Morgen nun
etwas Zeit euch den 4. und letzten Teil dieser Tour zu zeigen.

Teil 4 Von Wrocław über Wałbrzych und Kłodzko nach Freiberg

Reiseplan für den 21.1.2016

07.19 Wrocław Główny KD 69269
08.36 Wałbrzych Główny
08.55 Wałbrzych Główny KD 69392
10.13 Kłodzko Główne
10.18 Kłodzko Główne R 76921
10.20 Kłodzko Miasto

Kleine Stadtbesichtigung von Kłodzko.

12.43 Kłodzko Główne KD 69144
15.17 Legnica
15.24 Legnica KD 5792/TLX
17.59 Dresden Hbf
18.05 Dresden Hbf RE 4774 mit 12 min versp.
18.40 Freiberg(Sachs)

Von Wrocław übers Eulengebirge nach Kłodzko

Ich hätte auch am 21.1.2016 einfach von Wrocław über Görlitz nach Hause fahren können, doch im RegioKarnet war
noch ein Feld frei und diverse Strecken abseits der Hauptlinien mussten noch befahren werden.
Darum wurde der Tag genutzt um zwei, mir bisher unbekannte, Strecken anzuschauen und die Stadt Kłodzko zu besichtigen.

So fuhr im mit ca 10 min Verspätung gegen 7.30 Uhr von Hauptbahnhof der Kulturhauptstadt 2016 zunächst im Newag Impuls bis
nach Wałbrzych Główny. Dort wartete schon der Dieseltriebwagen nach Kłodzko auf mich.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617298.jpg
(1) Während sich KD 69269 schon auf dem Weg nach Jelenia Góra, warteten 36WE-015 und ein SA 135 noch darauf,
ausfahren zu dürfen.

Nach dem Bild huschte ich schnell durch den Tunnel zum SA 135 und fuhr wenig später in Richtung Kłodzko ab.

Den ersten Höhepunkt bot die Strecke bereits kurz nach der Abfahrt, als das Viadukt über den Ortsteil Dzietrzychów passiert wurde.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617318.jpg
(2) Blick hinunter nach Wałbrzych-Dzietrzychów(auch Podgórze II)

Die Fahrt ging zunächst äußerst gemütlich vorran, da der Gleiszustand der einst zweigleisigen Strecke sehr zu wünschen übrig ließ.
Nur im Tunnel bei Jedlina Górna wurde etwas auf die Tube gedrückt.

Bemerkenswert fand ich das unterwegs, trotz zunächst eingleisiger Streckenführung, alle Mittelbahnsteige mit
Überdachung erhalten geblieben sind. Auch fängt man derzeit an, an den maroden Viadukten etwas zu machen.

Der Ausblick aus dem Zug ist übrigens grandios, da die Strecke größtenteils als Höhenbahn verläuft.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617327.jpg
(3) Hier dürfte es sich um die Ortschaft Bartnica handeln.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617331.jpg
(4) In Nowa Ruda stehen sogar noch Formsignale. Und auch ein Güterschuppen und das EG sind noch erhalten.

Ohne längere Pausen ging die Fahrt gemütlich weiter in Richtung Ścinawka Średnia.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617339.jpg
(5) Der Bahnhof Ścinawka Średnia (dt.Mittelsteine) hat noch seine alte Holzüberdachung.
Hier vereinigt sich die befahrene Strecke mit der aus dem tschechischen Meziměstí.

Aus der Ferne konnte ich eine neue Bahnbrücke in Richtung Tschechien beobachten. Scheinbar
gibt es trotz des fehlenden Personenverkehrs gen Tschechien noch Güterverkehr über die Grenze.

Stetig ging es voran in Richtung Kłodzko. Allerdings wurden gegen Ende der Strecke die Schienenstöße stärker
und die Fahrt immer langsamer. Insbesondere die Einfahrt in den Endbahnhof erfolgte im Schleichtempo.

Da ich noch die Stadt besichtigen wollte, fuhr ich gleich mit dem REGIO weiter zum Bahnhof Kłodzko Miasto.
Dieser kommt im Gegensatz zum abgelegenen Hbf zwar sehr schrottig daher, ist jedoch äußerst zentrumsnah.

Ich verließ das grausige Bauwerk relativ fix und ging durch eine Straßenunterführung in Richtung
Altstadt.

Kleine Stadtbesichtigung von Kłodzko

http://static.panoramio.com/photos/large/127617348.jpg
(6) Wunderschöne Altstadt von Kłodzko.

Ich war erstaunt von der Schönheit der Hauptstadt der ehemaligen Grafschaft Glatz und schaute mir alles ziemlich genau an.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617357.jpg
(7)Geht man weiter bergauf in Richtung Markt überquert man die Gotische Brücke auch "Kleine Karlsbrücke" genannt.

Auch Bausünden waren zu erkennen, die sich aber in Grenzen halten.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617362.jpg
(8) Das schöne Rathaus kann nicht zu denen gerechnet werden.

Nachdem ich etwas gegessen hatte und noch etwas herumgewandert bin, ging ich irgendwann einen Wanderweg entlang, in Richtung Bahnhof
Kłodzko Główne.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617533.jpg
(9) Auf dem Weg dorthin konnte noch einmal ein Gesamtbild der Altstadt mit Festung angefertigt werden.

Von Kłodzko über Legnica und Görlitz nach Freiberg

http://static.panoramio.com/photos/large/127617539.jpg
(10) An der Bahnhofeinfahrt konnte M62-1296 auf den Chip gebannt werden.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617572.jpg
(11) Das Empfangsgebäude von Kłodzko Główne wurde fabelhaft saniert.
Es befindet sich in Insellage und die Bahnsteige können über einen Steg erreicht werden.
Natürlich waren auch hier wieder die Gleislatscher am Werk.

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(12) Gegen 12.12 Uhr wartete ein EN 57 der letzten Altbaugeneration auf die Ausfahrt gen Lichkov.
Nebenan wartete der KD-Os auf Fahrgäste nach Kudowa-Zdrój. Dahin werde ich im Sommer mal mit einem TLK reisen :-).

http://static.panoramio.com/photos/large/127617657.jpg
(13)Gegen 12.32 Uhr konnte ich dieses Dreigestirn aufnehmen.(M 62-1293 beim Rangieren, EN 57AL-2104 nach Wrocław Główny und
SA 135-002 nach Legnica) Den letztgenannten Triebwagen bestieg ich wenig später.

Auch diese Mitfahrt fand ich toll. Bis Kamieniec Ząbkowicki wurde zunächst über die sanierungsbedürftige Hauptstrecke
gen Wrocław gefahren und dann dort Kopf gemacht.

Anschließend ging es über diese Strecke hinweg über Jaworzyna Śląska und Swidnica in Richtung Legnica.
Die Signaltechnik an dieser Strecke war noch urtümlicher, also recht oft Formsignale und eine alte Telegrafenleitung
mit den berühmten Doppelmasten. Das ständige klack-klack der Schienenstöße und die gemütliche Fahrt ließ
mich gänzlich abschalten und die Landschaft genießen.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617689.jpg
(14) Die Hauptstrecke Kłodzko-Wrocław wurde kurz nach dem Kopfmachen in Kamieniec Ząbkowicki überquert.

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(15) Bei Piława wurde ein intakter Gleisanschluß zu einem Kieswerk passiert.

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(16) Gasthaus Germania wurde gesichtet.

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(17) Auch der Bahnhof Dzierżoniów hat noch seine Formsignale.

Hier wurde es deutlich voller und auch in Swidnica Miasto stiegen nochmals jede Menge Fahrgäste zu.
Insgesamt war dies oft im Dieselnetz von KD zu beobachten das auf einigen Abschnitten kaum jemand drin saß, jedoch
auf anderen Abschnitten der Strecken jede Menge Reisende unterwegs waren. Insgesamt ist ein Gesamterhalt und die Wiederbedienung
von einzelnen, vorher schon personenverkehrsloser Strecken, seitens KD äußerst löblich.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617754.jpg
(18) In Swidnica wurden die Bahnsteigdächer und Bahnsteige saniert und eine Bahn/Busschnittstelle geschaffen.

Wenig später traf ich in Jaworzyna Śląska wieder auf die elektrifizierte Strecke Wrocław-Jelenia Góra, die jedoch sogleich
wieder in Richtung Legnica verlassen wurde. Ich kam pünklich in Legnica an und bestieg dort 3 min. später den überfüllten Desiro
in Richtung Dresden, der sich natürlich in Zgorzelec Miasto deutlich leerte. Einzelne Reisende fuhren mit mir über die Neiße ins
deutsche Görlitz, wo der Zug wieder genauso voll wurde.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617784.jpg
(19) 642 043 als KD 5792 von Wrocław fuhr ab Görlitz weiter als TLX 74812 weiter nach Dresden Hbf.
Die Zusammenarbeit von KD,VBG und DB Regio ist äußerst lobenswert und hoffentlich dieses Mal zukunftsfähiger.

Der Dresdner Hbf wurde halbwegs pünktlich erreicht und ich war erstaunt den RE 3 gen Hof noch stehen zu sehen.
An diesem Tag durfte wieder einmal eine VT612-Einfachtraktion die Reisenden traktieren.
Ich zwängte mich mit hinein, um etwas Fahrtzeit zu sparen.

http://static.panoramio.com/photos/large/127617837.jpg
(20)Gegen 18.40 Uhr erreichte ich mit 612 610 die Bergstadt Freiberg und fuhr mit dem Bus bis kurz vor die Haustür.

Der letzte Teil meiner Reise präsentierte sich leider nicht bei Kaiserwetter, jedoch hoffe ich euch ein
paar Anreize gegeben zu haben.

Viele Grüße und vielleicht bis bald!
Euer EC Vindobona

Meine Reiseberichte: [www.drehscheibe-online.de]





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:01:29:17:56:05.
Moin,

ich darf mir eine kleine Anmerkung erlauben:

Von Scinawka Srednia geht nichts mehr Richtung Tschechien. Weder die einst scharf nach Süden abzweigende Nebenbahn (aus dem Bahnhofsteil der auch der Eulengebirgsbahn diente; südlich des "Staatsbahnhofs" liegend), noch das ehemals nach Mezimesti führende Gleis reicht bis über die Grenze.

Beide Strecken waren bzw. sind total abgebaut. Lediglich in Richtung Mezimesti gabs vor ein paar Jahren einen Teilwiederaufbau bis nach Tlumaczow. Dort wird gerade ein Berg abgetragen und das aus ihm gebrochene Gestein per Bahn abgefahren.

Grüße
Jens

P.S.: was meinst Du was es Laune macht, die Gebirgsbahn auf dem Führerstand einer 52er zu erleben. Frag dann aber nicht, was Du an Gleislage zu sehen bekommst. Da ist noch viel zu tun.
Der Gasthof Germania müsste direkt am Bahnhof von Kreisau liegen? Habe ich vor knapp 25 Jahren fotografiert, sieht immer noch so aus...

Am Bahnhof selbst konnte man noch überall die "Luftschutzpfeile" sehen.
Die Bilder sind sehr schön. Doch warum kann man in einem solchen Bericht nicht die deutschen Ortsnamen verwenden? Alle erwähnten Orte haben eine Jahrhunderte lange deutsche Geschichte, fast alle gezeigten Baulichkeiten wurden in der deutschen Zeit errichtet und nicht zuletzt sind die polnischen Namen kaum auszusprechen.

Mit freundlichem Gruß
Bodamicus

Sammelantwort

geschrieben von: EC Vindobona

Datum: 30.01.16 20:31

Hallo

Ich freue mich wenns euch gefallen hat.

@DuKabina? .. Danke für den Hinweis zu der Strecke nach Mezimesti und der kleinen Anmerkung was die Strecke Walbrzych-Klodzko angeht.
@Bahnzerleger .. Werde in der warmen Jahreszeit noch einmal dahinfahren und mir die Strecke Legnica-Kamienc Zabk. genauer anschauen.
@702 ... Bitteschön!
@Bodamicus ... Ich freue mich wenn dir der Bericht gefallen hat. Ich wähle die heutigen Namen der Ortschaften, um das Finden der Orte auf
der Landkarte bzw eine Buchung von Reisen in die gezeigten Orte zu vereinfachen.
@E6ACT ... Bitteschön ..gerne doch..

Auch danke für die bisherigen Kommentare zu den anderen Teilen des Reiseberichtes. Ich habe mich über das positive Feed-Back sehr gefreut.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Euer Micha

Meine Reiseberichte: [www.drehscheibe-online.de]

Bitte keine Ortsnamensdiskussion!

geschrieben von: Heiko Focken

Datum: 31.01.16 15:03

Hallo!

"Doch warum kann man in einem solchen Bericht nicht die deutschen Ortsnamen verwenden?"
Weil sie keiner mehr kennt und sie deshalb - wie von EC Vindobona schon geschrieben - auch niemand mehr auf heutigen Karten finden würde.
Ausnahme sind sicherlich größere Städte, bei denen die deutschen Ortsnamen bekannt sind. Ich würde persönlich auch Waldenburg sagen oder schreiben, bevor ich mir da mit Walbkrxkzrychzcz einen Knoten in die Zunge mache und meinen gegenüber beim Aussprechen nasspritze. Das gilt aber nicht nur für ehemals deutsche Gebiete, sondern auch für Neapel, Athen oder Moskau. Einfach den gesunden Menschenverstand und die Verständlichkeit nutzen.

Merci (<- französisch)

Heiko



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:01:31:15:04:00.
Bodamicus schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Bilder sind sehr schön. Doch warum kann man in
> einem solchen Bericht nicht die deutschen
> Ortsnamen verwenden? Alle erwähnten Orte haben
> eine Jahrhunderte lange deutsche Geschichte, fast
> alle gezeigten Baulichkeiten wurden in der
> deutschen Zeit errichtet und nicht zuletzt sind
> die polnischen Namen kaum auszusprechen.
>
> Mit freundlichem Gruß
> Bodamicus
Oha,

und diese Orte haben nicht auch eine ebensolange slawische bzw. polnische Geschichte? Schau Dir mal die Bevölkerungsstruktur gerade in Niederschlesien oder Schlesien der vergangenen Jahrhnuderte an. Und wenn Du nicht in der Lage bist, bestimmte Orte auszusprechen; sorry, dann ist das schlicht weg Dein Bier. Zugegeben, ich muss bei manchen polnischen Orten auch den Ortsnamen in Schriftform vor mir haben, um den unfallfrei aussprechen zu können, was mich nicht daran hindert genau das zu tun. Deinem letzten Satz kann man schlicht entnehmen, dass Du keinen Bock hast, es wenigstens zu versuchen. Mir ist die polnische Sprache auch nicht in die Wiege gelegt worden, dennoch kriege ich das irgendwie hin.