Moin!
Nachdem ich nun viele spannende Berichte hier gelesen habe und dabei auch den einen oder anderen Standort für eigene Fotoversuche abgeguckt habe, möchte ich nun auch endlich auch mal was zeigen. Die Reise geht nach Irland, der Grünen Insel. Die An- und Abreise erfolgten von Hamburg aus per Flug nach Dublin und zurück. In der Zeit dazwischen hatten wir einen Mietwagen. Unterwegs nutzten wir Unterkünfte mit B&B, die wir schon im Vorfeld gebucht hatten. Die genaue Reiseroute wird natürlich nicht gleich am Anfang verraten.
19.04.2014
Am Morgen ging es zum Flughafen in Hamburg. Nach entspanntem Einchecken mussten wir noch ein wenig warten.
Grün ist nicht nur die Insel. Eine A 320-214 von Aer Lingus ist soeben aus Dublin in Hamburg angekommen und wird uns gleich auf dem Rückweg mitnehmen.
Am Flughafen von Dublin dauerte es dann eine ganze Weile bis wir unseren Mietwagen hatten. Erst wurden wir vom Schalter im Terminal per Kleinbus zu einem ausgelagerten Mietwagenparkplatz gefahren und dort gab es dann eine ziemlich lange Schlange. Aber irgendwann waren wir tatsächlich startbereit und begannen unsere Rundreise.
Heute stand nicht mehr viel auf dem Plan, Es sollte eigentlich nur westwärts zu unserem ersten Quartier gehen. Bei herrlichem Sonnenschein bot sich aber zumindest noch ein Fotohalt im Dunstkreis von Dublin an. Nach kurzem Einkaufshalt in Celbridge ging es zu einer nahen Brücke, unter der die Hauptstrecke von Dublin in den Südwesten des Landes hindurch führt.
Man könnte sie als Landplage bezeichnen, denn die bei Hyundai Rotem gebauten Dieseltriebzüge der Class 22000 bilden in der Flotte von Iarnród Éireann die mit Abstand größte Einzelflotte. Sie werden im ganzen Land im Nah- und Fernverkehr eingesetzt. Hier gab es heute nur diese Teile zu sehen, in diesem Fall eine Doppeltraktion mit dem 22303 an der Spitze. Die Strecke ist hier viergleisig, wobei man sich fragen kann, ob das bei der Verkehrsdichte tatsächlich notwendig ist…
Nachdem mehrere dieser Triebwagen und damit meine ersten Bilder von Breitspurzügen im Kasten waren, fuhren wir quer über die Insel an die Westküste. Unser Quartier für die ersten beiden Nächte lag am Ortsrand von Limerick.
20.04.2014
Der Morgen begann mit einem Frühstück, wie wir es aus England gewohnt waren. An den Wänden des Frühstücksraums hingen diverse Fotos und Devotionalien der aus Limerick stammenden Band The Cranberries. Dazwischen hingen Familien- und Hochzeitsfotos. Wir waren offensichtlich bei den Schwiegereltern des Bassisten Michael Hogan eingekehrt. Der Tagesausflug selber begann mit ein paar Bahnbildern.
Der Kopfbahnhof Limerick Colbert ist der Hauptbahnhof der Stadt Limerick. Auch dort dominieren die Triebwagen der Class 22000 das Bild. An der Spitze des ausfahrenden Zuges läuft der 22132. Rechts sieht man einige Relikte des Güterverkehrs, der hier und in vielen anderen Teilen der Insel leider längst Geschichte ist.
Von Limerick führt eine eingleisige Strecke zum Bahnhof Limerick Junction, der in der Nähe des Ortes Tipperary liegt. Dort halten die Inter City, die zwischen Dublin und Cork verkehren. Als Zubringer dazu verkehren Züge von Limerick, hier mit dem 22262 voran.
Die IC nach Cork sind neben den Zügen nach Belfast die einzigen lokbespannten Reisezüge in Irland. Zum Einsatz kommen EMD-Loks des Typs JT 42 HCW, von denen ich zumindest eine fotografieren wollte. Es traf die 215 bei der Ausfahrt aus dem heftig modernisierten Bahnhof Limerick Junction in Richtung Cork.
Den weiteren Tag verbrachten wir mit einer Runde westwärts, am Südufer des Shannon hin und am Nordufer zurück. Am Wegesrand lag die Stadt Listowel, in der es etwas zu sehen gibt, was zumindest entfernt mit Eisenbahn zu tun hat. In früheren Jahren hat man hier eine Einschienenbahn betrieben, um den Landstrich an den Bahnhof Listowel der großen Eisenbahn anzubinden. Vor zehn Jahren wurde eine kurze Demonstrationsstrecke nachgebaut, um an diese Bahn zu erinnern. Dabei kommen eine per Dieselmotor angetriebene Dampflokattrappe und zwei Personenwagen zum Einsatz.
Weitere Informationen zu der Bahn findet man im Netz:
[
www.lartiguemonorail.com]
[
en.wikipedia.org]
Das Dampflokimitat, das vor zehn Jahren bei Alan Keef ltd. gebaut wurde.
Bei einer Einschienenbahn gibt es ein gewisses Problem mit Weichen, so dass man auf etwas speziellere Konstruktionen ausweichen muss. Und so sieht dann eine DKW aus.
Und in Arbeitsstellung mit der Lok drauf.
Zum sonstigen Tagesprogramm noch zwei Bilder aus der Gegend.
Ein Leuchtturm am Ufer des Shannon
Und die Fähre Shannon Breeze. die uns über den Fluss auf das Nordufer gebracht hat.
21.04.2014
Am Morgen gab es zunächst noch ein weiteres Foto am Bahnhof Limerick Colbert.
Neben den modernen EMD-Loks gibt es noch den Typ JT 22 CW, der im Güter- und Bahndienstverkehr eingesetzt wird. Eine von ihnen, 011708 8, stand an diesem Wochenende in Limerick und konnte bei dem bedeckten Wetter ganz gut abgelichtet werden.
Es folgte ein unfreiwilliger Abstecher zum Shannon Airport, wo wir unser Auto getauscht haben. Danach ging es entlang des Nordufers des Shannon zum Atlantik. Kurz hinter dem Ort Kilrush querte ein schmalspuriges Gleis unseren Weg, die West Clare Railway. Dabei handelt es sich um eine kleine Museumsbahn, bei der es leider nur Totentanz zu sehen gab. Es gab keinerlei Hinweise auf Verkehrstage, aber im Rahmen einer erlaubnisfreien Begehung war immerhin eine kleine Platzrunde möglich.
Mehr Informationen zu der Bahn, wobei auch am Ende der Saison 2014 dort nichts über Verkehre in der Saison 2014 zu finden ist:
[
www.westclarerailway.ie]
der Museumszug mit einer mächtig verbastelten Lok von der Nachbarinsel
Diese beiden Loks, die die Betriebsnummern LM 64 und LM 60 tragen, sind zwei Ruston & Hornsby mit sehr viel Bezug zu Irland. Mit ihrer Herkunft werden wir uns später im Urlaub noch intensiv beschäftigen.
Auf einem Nachbargelände sind außerdem ein paar breitspurige Loks der Irish Traction Group eingelagert.
Nach kurzen Halten an zwei wetterbedingt wenig einladenden Häfen am Shannon erreichten wir in Kilkee die Atlantikküste. Unsere Route führte uns bei zunehmender Wetterbesserung jetzt weiter nach Norden und schließlich erreichten wir ein Stückchen Küste, das in jedem Reiseführer und in jedem Bericht über Irland zu finden ist.
Die Cliffs of Moher: Der Blick war imposant, aber die Höhe haben wir vor Ort völlig unterschätzt. Bis zu 214 m erheben sich die Felswände über dem Meer.
Ein Blick hinaus auf den Atlantik
Auf dem weiteren Weg nach Galway durchquerten wir den Burren, die Landschaft am Südufer der Galway Bay.
Der Landstrich wird von kahlen kalkigen Bergen geprägt.
Noch ein Bild dieser sehr speziellen Landschaft.
In Galway bezogen wir wieder ein Quartier am westlichen Stadtrand, diesmal für vier Nächte.
21.04.2014
Nach der gestrigen längeren Fahrt gab es heute einen eher ruhigen Tag in Galway und der näheren Umgebung.
Eine Besonderheit der Gegend ist der dort vorkommende grüne Marmor, der Connnemara Marble. In dem Dorf Moycullen wird er verarbeitet und aus einem benachbarten Verkaufsraum kann man in die Werkstatt schauen. Dort entstehen überwiegend Souvenirs, mit denen hier und andernorts den Touristen das Geld entlockt werden soll.
Die Bezugsquelle für grünliche Rumstehchen und Vollstäubchen:
[
www.connemaramarble.com]
Unterwegs entdeckte die Gattin einen Hinweis auf ein Besucherbergwerk in dem wenige Kilometer nördlich gelegenen Ort Oughterard. Vor meinem geistigen Auge tauchten umgehend imposante Fördergerüste und interessantes technisches Gerät auf, aber weit gefehlt. Vor Ort haben wir ein wenig suchen müssen, fanden irgendwann einen Feldweg zu einem Parkplatz und standen schließlich vor einem kleinen Haus am Waldrand, dem Bergwerksmuseum.
Die Glengowla Mine war so ganz anders als wir erwartet hatten, aber nicht minder interessant. In ihr wurden zwischen 1850 und 1865 unter primitivsten Bedingungen in einer Teufe von bis zu 90 m Silber und Blei gewonnen. Gut hundert Jahre später hat ein Bauer auf seinem Land das vergessene Erdloch wiederentdeckt und über einen neuen Eingang und besuchertaugliche Treppen zugänglich gemacht. Heute können die Besucher 60 m in die Mine hinabsteigen und dort die Relikte des alten Bergbaus besichtigen.
Wenn jemand dort auch einmal absteigen möchte:
[
www.glengowlamines.ie]
Der Blick von unten in das, was man wohl als Förderschacht bezeichnen könnte. Der Fotostandort befand sich etwas auf der Hälfte der 90 m Teufe.
Und das nachempfundene Fördergerüst über der Glengowla Mine. Für den Antrieb sorgte der Pferdehaspel im Hintergrund.
Im zweiten Teil geht es dann in eine Gegend Irlands, in der umfangreicher Güterverkehr auf der Schiene stattfindet.
Viele Grüße
Gunnar
Edit am 02.01.2015: [GB] in [UK] geändert...
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:01:02:15:49:53.