Salut Hobbykollegen,
nach dem sonnigen Sonntag im schönen Valea lui Mihai und einer gemütlichen Nacht im Zelt auf einer Hügelkette fahren wir zielstrebig weiter nach Osten.
Lediglich in Dumbravioara an der noch sehr ursprünglichen KBS 405 Razboieni - Targu Mures - Deda legen wir einen kurzen Fotostopp ein. Abends versuchen wir uns noch erfolglos im Bahnhof Piatra Neamt, der leider durch einen neuen Mittelbahnsteig mit schattenwerfendem Bahnsteigdach nur mehr mittags fotogen ist.
Am Dienstag legten wir uns bei der Werkbahn der Carpatcement (Heidelberg Cement Gruppe) auf die Lauer. Dort herrscht auch reger Verkehr mit den eleganten grauen Kuttern der Werkbahn (EVU ist Unicom-Trans), leider ist das Wetter unterirdisch. Wir entschließen uns daher gegen Mittag, nach Moldawien weiterzufahren. Dort sollte laut meteoblue.com etwas mehr Sommerwetter anzutreffen sein als im Westen. Die Einreise über den Grenzübergang Sculeni geht wie immer recht unkompliziert von statten. Man muss jetzt aber die Aufenthaltsdauer genau wissen, wegen der Vignette. Diese erteilt der Zoll, nachdem man bei der Bankfiliale im Hauptgebäude den Betrag eingezahlt hat. Bei der Gelegenheit kann man auch bequem Moldawische Lei (MDL) erwerben.
ACHTUNG! Im Gegensatz zu früher wird die Gültigkeit der Vignette bei der Ausreise akribisch geprüft!
Das Wetter ist auch hier nicht so toll, aber etwas heller als beim Rumänen. Leider ging sich wegen eines Gewitters kein Foto mehr aus. Den Frust hierüber spülten wir mit ein paar Bieren der Marke Chisinau im Hotel Iridana (unweit des Bf. Beresti) hinunter.
Am Mittwoch, den 06.08.2014 begaben wir uns an die Hauptstrecke von Ungheni nach Chisinau. Das Wetter war nicht sehr vielversprechend. Nachmittags wechselten wir an die Strecke von Balti nach Ungheni und postierten uns bei der Einfahrt in den Bf Beresti (der bereits auf dem Stadtgebiet von Ungeni liegt). Dann kam tatsächlich die Sonne zum Vorschein und wir konnten ein schönes Bild vom Moskau-Schnellzug No. 342 machen. Nach einiger Zeit wieder verdächtige Basstöne. Unsere Geduld wurde durch einen Güterzug belohnt, bespannt von einer, wie sollte es anders sein, zweiteiligen 3TE10M.
In Ungheni warten wir auf den Desiro nach Iasi. Doch was steht denn da blaues? Ungläubig nehmen wir zur Kenntnis, dass den internationalen Personenzug eine 89er befördern wird. Leider war hier die Fotowolke rechtzeitig zur Stelle.
Im nächsten Teil geht es nordwärts.
SG
ste
Ein zu den Moldawien-Bildern passendes Video findet man hier: [
youtu.be]
Bild 1:
Sehr ursprünglich präsentiert sich die KBS 405 im Abschnitt Targu Mures - Deda. Dazu kommen die recht gut gepflegten Sulzer des Depo Sibiu, welches in Targu Mures eine Außenstelle besitzt. Der R 4545 konnte in der Einfahrt des Bahnhof Dumbravioara in Szene gesetzt werden. Es zieht 60.0941 (04.08.2014).
Bild 2:
Immer wieder stößt man auf das alte Rumänien, so wie hier an der Werkbahn der Carpatcement in Bicaz. Eine echte Köhlerei, die nicht zum Zwecke der Touristenbespassung, sondern zur Herstellung von Holzkohle betrieben wird.
Bild 3:
Leider unterirdisch war das Wetter am 05.08.2014. Daher gibt es nur ein Belegbild der 60.1652, die seit den frühen Morgenstunden den Rohstoff in das eindrucksvolle Zementwerk Bicaz mit seinem imposanten Drehofen bringt.
Bild 4:
Am Nachmittag des 06.08.2014 setzte sich endlich die Sonne durch. Weit genug in den Osten waren wir ja nun vorgedrungen, in der Hoffnung, das verregnete Sommerwetter Mitteleuropas hinter uns zu lassen. Mit der Sonne konnte der „langsame“ Schnellzug aus Moskau (No. 342) in die moldawische Hauptstadt unweit des Einfahrsignals des Bahnhof Beresti genossen werden.
Bild 5:
Wir warteten noch ein bisschen ab, denn typischerweise folgen die Güterzüge oft den Personenzügen. Und in der Tat kam eine aus je einer Sektion der 3TE10M 2942 und der 3TE10M 0023 gebildete Desjatka mit schönem Basssound und hinreichend ausgelastetem Mischer vorbei.
Bild 6:
Es hätte so schön sein können. Statt des Desiro hatte die CFR eine 89er über die EU-Außengrenze geschickt. Hintergrund mag sein, dass die anderen Regionalzüge, die nur bis Ungheni-Prut fahren, aus Desiro gebildet werden müssen, da seit der Aufrüstung des Grenzbahnhofes in eine Stacheldrahtfestung keine Umsetzmöglichkeit mehr besteht. Der Wettergott war uns aber mal wieder nicht hold. Beachtenswert ist die Kreuzung von Normalspur und Breitspur, die 89.0223 sogleich überfahren wird.
Bild 7:
Wir versuchten uns danach noch am Schnellzug No. 801 von Chisinau nach Ocnita. Der 801 war ja mal als Starleistung der modernisierten D1M ins Leben gerufen worden. Im August 2014 war aber kein einziger D1M im Einsatz. Der hervorragend gepflegte D1.772 machte uns bei einem Bahnwärterhaus in Untesti aber mindestens genau so viel Freude.