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Hallo!


Zum vorherigen Teil der Serie:
Kuba 2003 IV... Tropenabenteuer Hersheybahn (50 B.)
[www.mstsforum.info]



19. 2. 2003

Wir kehren zurück nach Matanzas, wohin ich am Vormittag mit der Hersheybahn gelangt war. Die Weiterfahrt mit der Hauptbahn erwies sich als erfolgloses Unterfangen, allerdings war das vielleicht auch gut so, denn sonst hätte ich meine Mitreisenden eventuell nicht wieder gesehen... Einen Trumpf hatte Matanzas im Ärmel: ein letzter Strohhalm-Strich Handy-Empfang des damals nur um Havanna existierenden GSM-900 Netzes. So konnte ich zumindest in SMS-Kontakt zu meinen Verwandten bleiben, die nun schon den ganzen Tag vergeblich auf das vereinbarte Mietauto warteten. Letztendlich mussten sie aber handeln und traten mit einem anderen Vermieter in Kontakt. Doch auch hier gab es ein Problem: es stand kein erhoffter Minivan für uns alle zur Verfügung, sondern nur zwei Kleinwagen, was sich in den nächsten Tagen als ziemlich fatal herausstellen sollte. Nach stundenlangem Warten in Matanzas wurde ich endlich am späten Nachmittag abgeholt. Man hatte sich aufgeteilt, die Jungen im roten Vehikel, die Alten im blauen. Während die Jungen schon auf der Autopista Nacional in Richtung unseres heutigen Etappenzieles, der Halbinsel Zapata, düsen konnten, kamen mich die Alten abholen.
Nun, Navigation auf Cuba ist alles andere als einfach, aber man kann es sich heute kaum vorstellen wie es in einer Zeit ohne ordentliche Karten, Wegweiser, Navigationssystem oder Handyverbindung war. Schon gleich hinter Matanzas verfuhren wir uns trotz Nachfrage bei Einheimischen und nahmen die Strecke Richtung Varadero statt sofort nach Süden zu stechen. Natürlich kam man auch gleich in die Nacht, denn die Sonne ging um 18:00 Uhr unter. Und es ist wohl kaum etwas weniger zu empfehlen, als in exotischen Ländern bei Dunkelheit Auto zu fahren. Einmal vermieden wir nur knapp eine Kollision mit einem komplett unbeleuchteten Vehikel.

Auch im "Weg": Verschub von mit Zuckerrohr vollgepackten Wagen an einer Zuckerfabrik durch Diesellok #37066.
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Nach weiterer Irrfahrt über oft kleine Landstraßen durch die Nacht erreichten wir als Höhepunkt ein in einem komplett unbeleuchteten Gebäude untergebrachtes Pioniercamp. Die Betten der Kinder, die hin und wieder aus dem Nichts auftauchten, lagen in finsteren Gängen - insgesamt eine sehr unheimliche Stimmung. Der Leiter erwies sich aber als sehr hilfsbereit, als wir langsam wegfuhren bumperte es plötzlich an unserem Auto - er war uns nachgelaufen, um uns noch einmal den richtigen Weg zu zeigen. Letztendlich kreuzten wir die Autobahn bei Jagüey Grande und fuhren durch die Ortschaft Central Australia, als uns plötzlich das blaue Auto entgegenkam. Die Jungen hatten sich schon Sorgen gemacht und auf die Suche begeben, so kam es durch Riesenzufall zu einer glücklichen Wiedervereinigung. Gemeinsam fuhren wir die letzten Kilometer bis zu einem Hotel in Playa Larga, direkt an der Schweinebucht, wo wir kurz vor Mitternacht ankamen.

Die Karte wurde aus einer Powerpoint-Präsentation übernommen, die ich vor elf Jahren für die Reise produziert hatte. Das Symbol "Escenario del reencuentro" stammt von einem Propagandaschild zum Zusammentreffen Fidels und Ches während der Revolution.
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20. 2. 2003


Glücklicherweise ist Urlaub mit meinen Verwandten auch tatsächlich Urlaub, so ließen wir es nach den Strapazen gemütlich angehen, ab 10 Uhr erkundeten wir die Umgebung.
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An der Straße hinaus nach Playa Larga standen in regelmäßigen Abständen Mahnmäler für die Gefallenen der Invasion in der Schweinebucht ( [de.wikipedia.org] ).
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Zu Mittag gab es für mich als einzig Mutigen ganz etwas Ausgefallenes - nun, was könnte es sein...? ;-)
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...
! :-)
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Hier möchte man nicht unbedingt Schwimmen...
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... hier allerdings schon! Die Lage unseres über Nacht ausgewählten Hotels erwies sich als sehr nett.
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Das Naturschutzgebiet von Zapata ist bekannt für seinen Vogelreichtum. ( [de.wikipedia.org] )
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Um 16:00 Uhr machten wir uns endgültig auf den Weg, mit dem festen Vorsatz, diesmal immer im Konvoi zu fahren.
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Bei Central Australia erreichten wir die Autopista Nacional, welche unter anderem einen ungesicherten Bahnübergang bot, über dessen Gleise man besser nicht ungebremst holpern sollte - wie auch andere Überraschungen, die wir später noch entdecken würden. Ebenfalls erst bei der Rückfahrt werde ich euch meine Funde aus Central Australia enthüllen...
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Ich fuhr nun standesgemäß im Auto der Jungen mit, doch bald war das blaue aus dem Rückspiegel verschwunden. Wir dachten uns nicht viel dabei, das Ziel für den Abend war klar: Trinidad!
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Propagandaschilder unterwegs auf Kubas leerer Hauptverkehrsader - von hochpolitisch bis mondän, wie der Aufruf zum Strom Sparen in der Nacht links oben oder Recycling rechts unten zeigt. Mein Favorit ist jedoch klar "Mehr Alkohol ... M e h r A l k o h o l ..."!
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An einer Autobahnraststätte stand die Baldwin 750 mm Schmalspurlok #1320 der Zuckerfabrik Maltiempo als Denkmal, von ihr finden sich im Internet Betriebsaufnahmen gerade einmal zwei Jahre davor.
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Langsam näherte sich der Abend und wir mussten nun von der Autobahn bei Santa Clara nach Süden in die Berge abbiegen um Trinidad zu erreichen. Vom blauen Auto war nach wie vor nichts zu sehen, wir fragten uns, ob sie eventuell eine andere Route genommen hatten.
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Es kam Wild West-Atmosphäre auf.
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Computerkurse in einer Bar unterwegs, nun wurde es endgültig finster.
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Angesichts der sehr hilfreichen Wegweiser verfuhren wir uns und nahmen eine kleine Straße in die Berge. Schrecklichstes Erlebnis war diese Brücke, auf die sich die sonst doppelt so breite Fahrbahn plötzlich verengte.
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Letztendlich erreichten wir Trinidad wieder des Nachts, es hatte jemand die Adresse des ausgemachten Quartiers auf einem Zettel notiert - doch leider war dieser im Reiseführer geblieben, welcher sich wiederum im ... ... anderen Auto befand! - Was tun?
Nun, wir griffen auf Notfallplan B zurück und fuhren zu einem großen Hotel an der Playa Ancón auf einer Landzunge südlich der Stadt. Von dort wurde eine Tante in der Heimat aus dem Bett geklingelt, wir hofften, dass die Alten das selbe taten, was letztendlich auch der Fall war. Es kam im Hotel zur erneuten Wiedervereinigung, wir erfuhren, dass ihnen gleich auf der Autobahn das Benzin ausgegangen war. Zudem hatten sie die weitere Route über Sancti Spiritus genommen.
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Gemeinsam begaben wir uns in das gebuchte Privatquartier, wo wir wiederum kurz vor Mitternacht ankamen...


21. 2. 2003




Es hatte sich schon ausgezahlt, nur die Zimmer sind in den meisten Privatunterkünften ziemlich eng. Ansonsten wird aber alles geboten, was das Herz begehrt.
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Blaues und rotes Auto hoffentlich endgültig vereint!
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Wir begaben uns auf einen Streifzug ins koloniale Trinidad.
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Sicher eines der schönsten historischen Zentren in Kuba, das auch für die Touristen renoviert wurde ( [de.wikipedia.org] ).
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An der Plaza Mayor, das Ensemble ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
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Im Palacio Brunet.
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Es ist... eine Dusche!
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Der 15. Geburtstag eines Mädchens, die Quinceañera, wird auf Kuba und in anderen lateinamerikanischen Ländern groß gefeiert.
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Schulgruppe im Kolonialviertel.
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Armut führt zu erfinderischem Recycling...
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Ein Besuch einer Zigarrenfabrik darf natürlich nicht fehlen, die Tabakproduktion in Kuba untersteht zur Gänze dem staatlichen Monopol Habanos S.A.
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Aufseher in den Fabriken lesen den Arbeiterinnen unter anderem auch literarische Werke vor.
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Den Nachmittag verbrachten wir an der Playa Ancón.
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Am Abend trafen wir bei der Rückfahrt Richtung Stadt auf dieses Monstrum.
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Und auf eine traumhaft gelegene Strandbar.
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Die korrekte Minze für Mojitos soll ja angeblich nur auf Kuba gedeihen, in dem Fall tat sie dies direkt hinter der Bar! ;-)
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Wir genossen den Sonnenuntergang zusammen mit desinfizierenden Mojitos und ein paar zum Spottpreis in der Fabrik gekauften Zigarren.
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Am Abend besuchten wir ein Privatrestaurant in einer irren Kolonialbude, wo jeglicher erdenkliche Krempel angehäuft worden war.
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Das Krokodil musste natürlich gestreichelt werden...
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Im nächsten Teil begeben wir uns aus Trinidad weiter Richtung Osten, ein bisschen mehr Bahn wird wieder dabei sein! :-)

lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
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Sehr schöne Eindrücke von Kuba, vielen Dank!

Ger Dijkstra

Danke (o.w.T)

geschrieben von: BTTB

Datum: 23.01.14 19:32

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Ich hab das Krokodil dort nur als überteuert und zäh in Erinnerung :/
Hallo Roni,

Danke für die schönen Erinnerungen an Kuba !

Zitat:
An einer Autobahnraststätte stand die Baldwin 750 mm Schmalspurlok #1320 der Zuckerfabrik Maltiempo als Denkmal, von ihr finden sich im Internet Betriebsaufnahmen gerade einmal zwei Jahre davor

sogar ein Jahr zuvor dampfte die Lok noch beim CAI Mal Tiempo...

VG von Alex

Re: Krokodil

geschrieben von: Ingo Oerther

Datum: 25.01.14 13:27

Wenn Krokodil richtig zubereitet wird, schmeckt es richtig lecker.
Aber es kommt halt auf das Können des Kochs an.

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Ganz große Klasse

geschrieben von: FANTOMAS

Datum: 28.01.14 08:09

Hallo Roni,
das ist wieder ein Beitrag der fast nicht zu übertreffen ist. Große Klasse, Danke das ich mitfahren durfte.

Grüße

Frank