Auf Schienen vom Kapitalismus in den Sozialismus und zurück - 13.000km mit dem Zug durch Asien und ein bisschen Europa
Teil 39a: Thailändische Nebenromantik par excellence – Mit dem Triebwagen von Aranyaprathet nach Bangkok
Im
letzten Bericht hatte ich euch ja schon die thailändische Eisenbahn mit ihrem Streckennetz, ihrer Geschichte und ihrem rollenden Material näher vorgestellt. Jetzt wird es Zeit, diese eher theoretischen Ausführungen auch einer umfangreichen Praxisprüfung zu unterziehen. Dazu fahren wir mit dem Triebwagen von Aranyaprathet an der kambodschanischen Grenze in die thailändische Hauptstadt Bangkok. Da es von der Fahrt viel zu erzählen und zu zeigen gibt, habe ich den Bericht in zwei Teile aufgeteilt.
Wie im
letzten Bericht bereits ausgeführt, wurde die 255km lange Meterspurstrecke in mehreren Etappen eröffnet:
24.01.1908 Yommarat-Makkasan-Chachoengsao (61 km) Unter deutscher Führung in Normalspur errichtet, bis 1930 auf Meterspur umgespurt
01.01.1925 Chachoengsao - Kabin Buri (100 km)
08.11.1926 Kabin Buri - Aranyaprathet (94 km)
??.??.1942 Aranyaprathet – Poipet (Kambodscha) Lückenschluss nach Kambodscha, am 17.12.1946 bereits wieder stillgelegt. Eine Reaktivierung ist geplant
Bild 1: Übersichtskarte der Strecke von Aranyaprathet nach Bangkok
Täglich verkehren auf der Strecke zwei Zugpaare, ein Triebwagen und ein normaler Personenzug, beide führen nur die dritte Klasse. Für die Fahrt benötigen sie zwischen 4:30 und 6 Stunden:
Aranyaprathet ab 06:40 13:55
Bangkok an 12:05 19:55
Bangkok ab 05:55 13:05
Aranyaprathet an 11:35 17:35
Beginnen möchte ich den Bericht aber in Battambang in Kambodscha. Von diesem reizenden Städtchen und seinem Bahnhof hatte ich euch ja auch schon einmal
berichtet . Da es in Kambodscha zum Zeitpunkt meiner Reise ja keinen Zugverkehr gab, musste ich mit dem Bus von Battambang nach Thailand fahren:
Ich war eine Stunde vor Abfahrt des Busses da, setzte mich auf eine Bank im Schatten und beobachtete das Treiben auf dem Busbahnhof. Es war einfach immer wieder lustig anzusehen, wenn ein Bus einfuhr und eine Meute von 20- 30 Tuk-Tuk-Fahrern den Bus umringte, noch bevor dieser zum Stillstand kam. Unser Bus kam aus Phnom Penh mit einigen Minuten Verspätung um halb ein Uhr an. Der Bus war schon gut gefüllt und nur wenige Passagiere stiegen aus. Das Gepäckfach war schon bis oben hin gefüllt und so musste ich mein Gepäck mit in den Innenraum nehmen, wo aber auch schon der Gang mit Gepäckstücken und Plastikhockern, auf denen Fahrgäste saßen, gefüllt war. So wurde für mich und zwei weitere Ausländer die Rückbank geräumt. Bei unserer Abfahrt saßen in jeder Zweier-Sitzreihe mindestens drei Kambodschaner und auf dem Gang mussten einzelne Fahrgäste sogar stehen. Endlich mal wieder eine richtige asiatische Busfahrt, denn auch der Bus war schon über 30 Jahre alt und hatte seine besten Tage längst hinter sich.
Die Fahrt dauerte trotz verschiedener Zwischenstopps nur zwei Stunden, da die Straße bis zur Grenze hin in allerbestem Zustand war, teilweise gab es sogar eine extra Fahrspur für Fahrräder und Mopeds. Ab „Sisiphon“, wo die zweite kambodschanische Hauptstraße aus Phnom Penh über „Siem Reap“ einmündete, herrschte dichter Schwerlastverkehr bis zur Grenze. Der französische Eisenbahn-Projektleiter hatte also wohl recht mit seiner Einschätzung, es wird wirklich Zeit, dass die Eisenbahnstrecke wieder befahrbar wird.
Beinahe wären wir knapp 20 Kilometer vor der Grenze noch gestrandet, denn während der Fahrt stieg plötzlich dichter Qualm aus dem Motorraum im Heck direkt unter meinem Sitz. Mit lautem Rufen machten ich und andere Fahrgäste den Busfahrer darauf aufmerksam. Er hielt schließlich am Straßenrand an und begutachtete mit dem Busjungen das Problem. Es handelte sich wohl um ein Leck in der Kühlleitung. Während der Busfahrer die Kühlleitung mit Isolierband umwickelte, holte der Busjunge mit einem Eimer aus einem Schlammtümpel neben der Straße neues Kühlwasser bzw. neuen Kühlschlamm. So ging es dann erst einmal weiter, aber bereits nach wenigen Kilometern mussten wir schon wieder halten und nochmals neues Kühlwasser nachfüllen. Der Kühlschlamm dichtete das Leck wohl vollends ab und ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir die Grenze, wo alle aussteigen mussten, auch diejenigen, die direkt weiter nach Bangkok wollten. Außer LKWs dürfen keine Fahrzeuge die Grenze passieren und Fahrgäste nach Bangkok müssen auf der thailändischen Seite in einen anderen Bus einsteigen.
Im Niemandsland zwischen den Grenzstationen reihte sich auf der kambodschanischen Seite Casino an Casino. Glücksspiel ist in Thailand strengstens verboten und so machen die Casinos mit thailändischen Gästen wohl ein ganz gutes Geschäft. In Kambodscha ist Glücksspiel eigentlich auch verboten, aber das Verbot wird dank Schmiergeld von den Behörden ignoriert. Nach mehreren hundert Metern zu Fuß samt meinem Gepäck überquerte ich auf einer kleinen Brücke den Grenzbach. Auf thailändischer Seite gab es sogar ein richtiges Grenzgebäude, in Kambodscha erfolgte die Abfertigung an einem Klapptisch unter zwei Sonnenschirmen.
Direkt nach der thailändischen Grenzkontrolle passten Busjungen die Fahrgäste nach Bangkok ab. Einer von ihnen fragte nach meinem Ticket, aber ich schüttelte den Kopf und sagte, dass ich in „Aranyaprathet“ bleiben würde. Er lief mir aber hinterher, da er einfach nicht glauben konnte, dass ein Ausländer freiwillig in so einem Provinzkaff bleibt, anstatt direkt weiter nach Bangkok zu fahren. Nach mehrmaligen Erläuterungen hatte er es dann aber verstanden und ließ mich ziehen. Als ich schon den großen Parkplatz voller Tuk-Tuks erblickt hatte, kam dann noch eine improvisierte Zollkontrolle unter einem Zelt. Der Zöllner winkte mich allerdings trotz meines umfangreichen Gepäcks desinteressiert durch. Ich war ja schon froh, dass der Grenzübertritt trotz der Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha wegen dem „Preah Vihar Tempel“ überhaupt geklappt hat. Aber wie sagte schon der Besitzer des „Bamboo Train Cafés“ in „Battambang“, als ich mich bei ihm erkundigte, ob man die Grenze zurzeit überqueren könne: „Temple conflict is politics, border is business. And business never stops because of politics.“.
Der erste Tuk-Tuk-Fahrer auf thailändischer Seite bot an, mich für 80 Baht (knapp 2€) in das ca. 10 Kilometer entfernt liegende Hotel in „Aranyaprathet“ zu fahren. Das war ein gutes Angebot, zumal mein Reiseführer keinen Stadtplan von „Aranyaprathet“ enthielt. Direkt nach dem Einchecken machte ich mich dann auf die Suche nach dem Bahnhof, um eine Fahrkarte für die morgige Fahrt nach Bangkok zu kaufen. Rein gefühlsmäßig lief ich in die Richtung, wo ich auf der Fahrt von der Grenze zum Hotel Schienen gesehen hatte. Nach zehn Minuten hatte ich den Bahnhof dann direkt gefunden. Der Bahnhof war ein winziges Gebäude, das aber sehr sauber und aufgeräumt war. Der kleine Fahrkartenschalter war aber geschlossen und ein Zettel verkündete, dass man Zugtickets nur eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges bekommt. So muss ich morgen wieder sehr früh raus, denn der Zug nach Bangkok fährt schon um 6:40 ab.
Bild 2: Die Straßenansicht des Bahnhofs von Aranyaprathet. Ein adrettes Holzgebäude, wie es typisch für thailändische Provinzbahnhöfe ist.
Bild 3: Der geschlossene Verkaufsschalter im Bahnhof von Aranyaprathet. Er öffnet erst wieder am nächsten
Morgen um sechs Uhr für den Frühzug nach Bangkok, den ich am darauf folgenden Tag genommen habe.
Bild 4: Diese abgestellten und mittlerweile wohl als Gartenlaube benutzten Güterwagen im Bahnhof
Aranyaprathet waren das einzige Anzeichen für Güterverkehr, der hier wohl schon längst eingestellt wurde.
Bild 5: Wie alle Bahnhöfe in Thailand ist auch der Bahnhof in Aranyaprathet bestens gepflegt und blitzblank sauber.
Man beachte auch die Gepäckwaage links, die heute aber wohl kaum mehr zum Einsatz kommt.
Bild 6: Vom adretten Bahnsteig geht der Blick in Richtung Kambodscha. Eine rote Tafel am
Gleisende verdeutlicht, dass die Anbindung an Kambodscha noch nicht wieder reaktiviert wurde.
Bild 7: Wenn man sich dann um 180° dreht, geht der Blick in Richtung Bangkok.
Bild 8: Das Bahnhofsschild von Aranyaprathet, der Fahnenschmuck stammt noch vom Geburtstag des Königs, der einige Tage zuvor gefeiert wurde.
Auch wenn Aranyaprathet wohl eher eine Hochburg der sog. Rothemden ist, weht hier auch selbstverständliche die gelbe Flagge des Königshauses.
Leider hat die Seuche der Videoüberwachung auch schon im ländlichen Thailand um sich gegriffen.
Bild 9: Wir werfen auch noch einen Blick auf den Bahnübergang, der sich direkt vor der ersten Weiche des Bahnhofs befindet. Die Schranken
an thailändischen Bahnübergängen werden meistens senkrecht herabgelassen, hier gibt es eine interessante Knick-Konstruktion.
Bild 10: Die Detailaufnahme zeigt, dass man einen Bahnübergang wohl kaum
besser sichern kann, auch wenn die Schilder schon etwas verblasst sind.
Bild 11: Am Bahnübergang stand noch dieser alte Bus, dem ich auch noch ein Foto widmete.
Bild 12: Zum Abschluss nach einen Blick auf den Wasserturm am Bahnhof von Aranyaprathet.
Wie gestern angekündigt, ging es heute Morgen mal wieder sehr früh aus dem Bett. Kurz vor sechs Uhr stand ich samt Gepäck in der Lobby des Hotels und wartete auf den Tuk-Tuk-Fahrer, der mich um sechs Uhr abholen sollte, aber er kam und kam nicht. Eine Viertelstunde vor Abfahrt des Zuges tauchte er dann schließlich doch noch auf. Vor lauter Hektik vergaß ich, nach dem Fahrtpreis zu fragen und ihn entsprechend herunter zu handeln. Stattdessen trieb ich den Fahrer mit „quick, quick, faster, faster“ an und so düsten wir los. Zum Glück kannte ich den Weg zum Bahnhof seit meinem Spaziergang gestern Abend, denn der Fahrer düste einfach an der unscheinbaren Abzweigung zum Bahnhof vorbei. Laut brüllte ich „Stop, Stop train station“ und gestikulierte wild in Richtung Bahnhof. Der Fahrer zeigte aber gerade aus und sagte „Bus station“. „Train station, train, not bus.“. Schließlich zuckte er mit den Schultern und bog in die Abzweigung ein. Dort angekommen verlangte er unverschämte 50 Baht für die nicht einmal einen Kilometer lange Fahrt. Jetzt rächte sich, dass ich den Preis nicht vorab verhandelt hatte. Da der Zug schon bereit stand und in Kürze abfahren würde, machte diskutieren keinen Sinn und so gab ich dem Tuk-Tuk-Fahrer den verlangten Betrag.
Der Fahrkartenverkäufer wollte gerade schon den Schalter schließen, als ich mit meinem Gepäck heranstürmte und nach einer Fahrkarte fragte. Zum Glück druckte er mit noch eine Fahrkarte aus, die gerade mal 48 Baht (ca. 1€) kostete. Damit sind die ca. 255 Kilometer in der dritten Klasse (erste und zweite Klasse gibt es in dem Zug gar nicht) billiger wie die kurze Tuk-Tuk-Fahrt. Kurz nachdem ich mein Gepäck verstaut hatte und noch ein paar Außenaufnahmen des Zuges gemacht hatte, ratterte der dreigliedrige Dieseltriebwagenzug auch schon pünktlich aus dem Bahnhof.
Der Zug war anfangs ganz gut gefüllt, es gab aber noch vereinzelt freie Sitzplätze. Im Inneren des Triebwagens gab es keine Klimaanlage oder funktionierende Ventilatoren, dafür konnte man die Fenster ganz nach unten schieben. So sorgte der Fahrtwind für ständige Erfrischung und eine Klimaanlage war gar nicht notwendig. Es war am frühen Morgen draußen sogar noch so feucht und kalt, dass ich die ersten drei Stunden im Zug meine Fleece-Jacke anziehen musste, um nicht zu frieren. Die Sitze waren trotz der dritten Klasse leicht gepolstert, so dass man die knapp sechsstündige Fahrt darauf ganz gut verbringen konnte.
Bild 13: Die gerade mal 48 Baht teure Fahrkarte in der dritten Klasse von Aranyaprathet nach Bangkok. Das Mädchen mit den
braun gefärbten Haaren (damals der absolute Modetrend in Thailand) wirbt für den Geldautomatenservice einer Bank.
Bild 14: Der Triebwagen 1227 (Daewoo, 1996) steht früh am Morgen am Bahnhof Aranyaprathet und wartet auf die Abfahrt Richtung Bangkok.
Bild 15: Das Zuglaufschild passte nicht ganz, schließlich ging die Fahrt von Aranyprathet nach Bangkok.
Bild 16: Aus dem Zug geht der Blick nochmals in den luftigen Wartesaal des Bahnhofs von Aranyaprathet.
Ein Aufenthalt dort blieb mir erspart, da ich erst kurz vor Abfahrt des Zuges im Bahnhof war.
Bild 17: Der Zug rattert los. Durch die neblige Morgendämmerung geht es in Richtung Bangkok.
Bild 18: Beim Blick zurück Richtung Aranyaprathet sieht man die gerade aufgehende Sonne.
Der Zug hielt nicht an jeder Milchkanne, dafür an fast jedem Reisfeld. Es war ein ständiges Kommen und Gehen und ich glaube, ich war der einzige Fahrgast, der die gesamte Strecke von „Aranyaprathet“ nach Bangkok fuhr, der einzige Ausländer im Zug war ich sowieso, aber die Thais sind ja Ausländer gewohnt und daher sorgte meine Anwesenheit für keine besondere Aufmerksamkeit. Morgens waren hauptsächlich Schulkinder mit dem Zug unterwegs, aber auch Bauern stiegen zu, um ihre frisch geernteten Waren in der nächstgrößeren Stadt zu verkaufen. Zwischendurch wurde der Zug immer mal wieder so voll, dass teilweise Fahrgäste auf dem Gang stehen mussten.
Die Zugstrecke war gut ausgebaut, besser wie so manche deutsche Nebenbahnstrecke. Der Zug fuhr zwischen den Bahnhöfen teilweise auch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Wenn wir nicht so oft angehalten hätten und es mehr Signale oder Weichen gegeben hätte, dann wären wir weitaus schneller unterwegs gewesen. Erst nach gut der Hälfte der Strecke, wo eine Bahnstrecke aus dem Nordosten Thailands einmündete, gab es Signale. Vorher sicherten an jedem Bahnhof verschiedene Strecken- und Weichenwächter den Verkehr mittels Übergabe eines großen Schlüssels aus Bambus an den Lokführer. Und leider wurden wie in Deutschland bereits an vielen Bahnhöfen die Weichen für Ausweich- und Gütergleise herausgerissen. So mussten wir an einem Bahnhof mehr als 15 Minuten auf den Gegenzug warten.
Bild 19: Am Haltepunkt Huai Dua warten zahlreiche Schüler in ihren Schuluniformen (=schwarze Trainingshose) auf den Zug, der sie zur
weiterführenden Schule in der nächsten Stadt bringt. Schüler und ärmere Thailänder dürfen übrigens kostenlos mit der Bahn fahren.
Und sei der Haltepunkt auch noch so klein und der Bahnsteig noch so zugewuchert, der Fahnenschmuck zum Geburtstag des Königs ist Pflicht.
Bild 20: An einem unbekannten Haltepunkt, der so klein ist, dass sein Name nicht einmal in
lateinischen Buchstaben auf dem Schild steht, steigen fliegende Händler und Bäuerinnen ein,
um ihre Waren im Zug bzw. auf dem Markt der nächsten Stadt zu verkaufen.
Bild 21: Noch kleinere Haltepunkte haben nicht einmal einen Namen, sondern bestehen nur aus einem Baum. Eltern oder Familienangehörige
haben die Schulkinder mit den Mopeds zum Zug gebracht und achten darauf, dass auch alle einsteigen und nicht die Schule schwänzen.
Bild 22: Der erste größere Bahnhof nach Aranyaprathet ist Sa Kaeo. Neben einem befestigten Bahnsteig verfügt der
Bahnhof auch über eine perfekt angelegte Gartenanlage. Auch hier darf der Fahnenschmuck natürlich nicht fehlen.
Bild 23: Der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Sa Kaeo hat gerade den „token“ vom Triebwagenführer abgeholt und gibt nun den nächsten Streckenabschnitt frei.
Bild 24: An jedem Bahnhof und Haltepunkt (hier ist es Bankaeng) gibt ein Schild die nächsten Haltepunkte bzw.
Bahnhöfe in jeder Streckenrichtung an (unser Zug kam aus Sa Kaeo und fährt gleich weiter nach Mongsang).
Bild 25: Am Haltepunkt Phra Phrong fehlt dagegen an den Schildern die obligatorische
Beflaggung. Wenn man im Hintergrund die für thailändische Verhältnisse eher ärmlich
gekleidete Bevölkerung sieht, ist das vielleicht nicht weiter verwunderlich.
Bild 26: In Phra Phrong stiegen zahlreiche Fahrgäste zu, darunter auch Kinder, die ihre
Mütter beim Verkaufen der frisch geernteten Waren unterstützen müssen. Eigentlich herrscht
in Thailand neunjährige Schulpflicht, da die Schule aber ab der siebten Klasse kostenpflichtig
ist, können sich ärmere Familien ein Schulbesuch oft nicht leisten.
Bild 27: Selbst einfache Ausweichstellen gleichen manchmal eher ein Park- denn einer Eisenbahnanlage.
Bild 28: Unser Triebwagen fährt in den Bahnhof Khok Makok ein, wo der Fahrdienstleiter bereits am Bahnsteig wartet, um den „token“ entgegenzunehmen.
Bild 29: Der Fahrdienstleiter von Khok Makok hat den “token” entgegengenommen und
wartet jetzt auf den Gegenzug, den wir in diesem Bahnhof passieren lassen müssen.
Bild 30: Da der Gegenzug auf sich warten lässt, bleibt Zeit für eine Detailaufnahme des Bahnsteigs von Khok Makok. Der Mast in der Mitte
dient dem Lokführer zum Einhängen bzw. Abnehmen des „tokens“, insbesondere dann, wenn der Zug ohne Halt durch den Bahnhof fährt.
Bild 31: Schließlich fährt der Gegenzug aus Bangkok, gezogen von 4421 (Alsthom, 1985), ein. Links hat der Weichenwärter die Weiche
auf das Durchgangsgleis gestellt, das Schild rechts zeigt die zulässige Höchstgeschwindigkeit für den nächsten Streckenabschnitt an.
Bild 32: Der Lokführer des einfahrenden Zuges lässt lässig sein Hand aus dem Fenster hängen, während sein Assistent links während der Vorbeifahrt gerade den „token“ an den Masten hängt.
Bild 33: Der Gegenzug besteht ausschließlich aus Wagen der dritten Klasse. Eine fliegende Händlerin hängt schon absprungbereit
an der Tür, um in unsren Zug zu wechseln. Die fliegenden Händler pendeln meistens zwischen zwei Bahnhöfen hin und her.
Bild 34: Unser Zug hat freie Fahrt bekommen, wir passieren den Weichenwärter von Khok
Makok, der die Weiche natürlich zwischenzeitlich umgestellt hat und mit seinem Gewicht
dafür sorgt, dass die Weiche nicht von selbst wieder in die Grundposition zurückspringt.
Im
zweiten Teil setzen wir die Fahrt durch die thailändische Provinz in die Metropole Bangkok fort.
Zugliste
Zug Von Nach Kilometer Land Traktion Spurweite
S3 Niederhöchstadt Frankfurt(Main)Hbf 11,8 DE Elektr. 1435mm
ICE 75 Frankfurt(Main)Hbf Zürich HB 449,6 DE/CH Elektr. 1435mm
IC 585 Zürich HB Chur 116,1 CH Elektr. 1435mm
R 1169 Chur San Murezzan/St.Moritz 89,25 CH Elektr. 1000mm
RE 1145 Bravuogn/Bergün Preda 12,57 CH Elektr. 1000mm
R 1658 Poschiavo Ospizio Bernina 21,294 CH Elektr. 1000mm
R 1641 Morteratsch Diavolezza 4,635 CH Elektr. 1000mm
R 1658 Poschiavo Ospizio Bernina 21,294 CH Elektr. 1000mm
RE 1124 St.Moritz Chur 89,25 CH Elektr. 1000mm
IC 570 Chur Zürich 116,1 CH Elektr. 1435mm
S6 Zürich Baden 22,53 CH Elektr. 1435mm
S6 Baden Zürich 22,53 CH Elektr. 1435mm
S6 Zürich Baden 22,53 CH Elektr. 1435mm
IR 1972 Baden Basel SBB 65,9 CH Elektr. 1435mm
ICE 370 Basel SBB Freiburg Hbf 66,8 CH/DE Elektr. 1435mm
RB31603 Freiburg Hbf Littenweiler 7,22 DE Elektr. 1435mm
RB31620 Littenweiler Freiburg Hbf 7,22 DE Elektr. 1435mm
ICE 270 Freiburg Hbf Frankfurt(Main)Hbf 294,4 DE Elektr. 1435mm
S3 Frankfurt(Main)Hbf Niederhöchstadt 11,8 DE Elektr. 1435mm
S3 Niederhöchstadt Frankfurt(Main)Hbf 11,8 DE Elektr. 1435mm
S8 Frankfurt(Main)Hbf Frankfurt-Flughafen 11,4 DE Elektr. 1435mm
Chollima Pyongyang Yonggwang Pyongyang Puhung 1,5(ca.) KP Elektr. 1435mm
Zug Nr. 5 Pyongyang Sinuiju-(Grenze DPRK) 225 KP Elektr. 1435mm
K 28 (Grenze China)-Dandong Beijing 1132 CN Diesel 1435mm
K 177 Beijing Xi Datong 368 CN Elektr. 1435mm
2671 Datong Xi'an 1006 CN Elektr. 1435mm
Z94 Xi'an Suzhou 1425 CN Elektr. 1435mm
K8418 Suzhou Huangshan (Tunxi) 588 CN Diesel 1435mm
K155 Huangshan (Tunxi) Guilin Bei 1277 CN Diesel 1435mm
K181 Guilin Bei Kunming 1265 CN Diesel 1435mm
LC4 Lao Cai Hà Nôi 294 VN Diesel 1000mm
SE3 Hà Nôi Sài Gòn 1730 VN Diesel 1000mm
BT Battambang Battambang 12,54 KH Benzin 1000mm
280 Aranyaprathet Bangkok 254,5 TH Diesel 1000mm
11054,563
Weitere Bildimpressionen aus Thailand
Weitere Bildimpressionen von mir aus Thailand auf Flickr. Zum Anschauen auf eines der Bilder oder den Link klicken:
Thailand
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Teil 0: 13.000km mit dem Zug durch 10 Länder, aber wo? BÜ-Bilderrätsel mit 10 Bildern
Teil 1: Prolog - Warum ich mit dem Zug 13.000km durch die Gegend gereist bin
Schweiz
Teil 2: Ein Kurzabstecher in das kapitalistische Musterland - Bilder von der Albulabahn
Teil 3: Über den Bernina zurück nach Deutschland
Nordkorea
Teil 4: "Willkommen im sozialistischen Paradies" - Eine Einführung zu Nordkorea (Teil A)
Teil 4: "Willkommen im sozialistischen Paradies" - Eine Einführung zu Nordkorea (Teil B)
Teil 5: Unterwegs mit der atombombensicheren Metro in Pyongyang - (Teil A)
Teil 5: Unterwegs mit der atombombensicheren Metro in Pyongyang - (Teil B)
Teil 6: Zugimpressionen aus Nordkorea und ein schweres Verbrechen
Teil 7: Mit O-Bussen durch den Alltag in Pyongyang
Teil 8: Mit der Tram durch Pyongyang - Eine Stadtrundfahrt (Teil A)
Teil 8: Mit der Tram durch Pyongyang - Eine Stadtrundfahrt (Teil B)
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil A: Die Vertreibung aus dem "sozialistischen Paradies"
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil B: Verwirrung an der Grenze
China
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil C: Zurück im Kapitalismus?!
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil D: Im Morgenlicht nach Beijing
Teil 10: Eine kurze Einführung in die chinesische Eisenbahn
Teil 11: Mit dem Zug von Beijing nach Datong
Teil 12: Mit dem Zug von Datong nach Xi'an
Teil 13: Mit dem Zug von Xi'an nach Suzhou
Teil 14: Suzhou nach Huangshan (Tunxi)
Teil 15: Von Huangshan (Tunxi) nach Guilin
Teil 16: Von Guilin nach Kunming
Teil 17a: Schmalspurbahnen in Yunnan - Die Geschichte der Yunnan-Bahn
Teil 17b: Schmalspurbahnen in Yunnan - Weitere Schmalspurbahnen und Eisenbahnprojekte in Yunnan
Teil 17c: Schmalspurbahnen in Yunnan - Historische Schmalspurfahrzeuge im „Yunnan Railway Museum“
Teil 17d: Schmalspurbahnen in Yunnan - Historische Dampflokomotiven im „Yunnan Railway Museum“
Vietnam
Teil 18 (Rätsel): Wie hängen diese Bilder zusammen?
Teil 19: Viele verschiedene V-Loktypen - Eine kurze Einführung in die vietnamesische Eisenbahn
Teil 20: Ein Abend im „Bia Hoi“-Garten mit Bahnhofsblick in Lao Cai
Teil 21a: Mit Baguette und Zug, aber leider ohne Rotwein von Lao Cai nach Hanoi
Teil 21b: Mit Baguette und Zug, aber leider ohne Rotwein von Lao Cai nach Hanoi
Teil 22a: Auf Schienen durch Häuserschluchten und über Bahnübergänge in Hà Nôi – Teil A
Teil 22b: Auf Schienen durch Häuserschluchten und über Bahnübergänge in Hà Nôi – Teil B
Teil 23a: Mit Millionticket, verstopften Toiletten, Siemens-Lok und Regen im Wiedervereinigungsexpress von Hà Nôi nach Sài Gòn – Teil A
Teil 23b: Mit Millionticket, verstopften Toiletten, Siemens-Lok und Regen im Wiedervereinigungsexpress von Hà Nôi nach Sài Gòn – Teil B
Teil 24: Die Geschichte der Zahnradbahn von Thap Cham nach Da Lat
Teil 25: Hochzeit auf einer Dampflok in Da Lat
Kambodscha
Teil 26: Um welches Eisenbahngefährt handelt es sich hier? - Rätsel
Teil 27: Eine kurze Einführung in die kambodschanische Eisenbahn
Teil 28: (Ein)Stimmungsbilder vom Bahnhof Phnom Penh
Teil 29: Art-Déco und Güterwagenschlangen – Ein Rundgang im Bahnhof von Phnom Penh
Teil 30: Diesellokomotiven und Dampflok(reste) der kambodschanischen Eisenbahn
Teil 31: Deutsche Wasserkräne und Bahnidylle im verwaisten Betriebswerk von Phnom Penh
Teil 32: Personen- und Güterwagen der kambodschanischen Eisenbahn
Teil 33: Verfall, Müll und Kinderprostitution –Szenen am Bahndamm in Phnom Penh
Teil 34: Das (Bahn)Städtchen Battambang - Asiatische Provinz, wie ich sie liebe
Teil 35: Hessische Wasserkräne und Rheinländische Güterwagen – Der „deutsche“ Bahnhof von Battambang
Teil 36: Abenteuer auf Schienen – Eine Fahrt mit der Bambuseisenbahn von Battambang
Thailand
Teil 37: Zum 50. ein Rätsel
Teil 38: Eine kurze Einführung in die „deutsche“ Eisenbahn in Thailand
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:06:23:10:47:01.