Auf Schienen vom Kapitalismus in den Sozialismus und zurück - 13.000km mit dem Zug durch Asien und ein bisschen Europa
Teil 17b: Schmalspurbahnen in Yunnan - Weitere Schmalspurbahnen und Eisenbahnprojekte in Yunnan
Im zweiten Teil des Berichts über die Schmalspurbahnen in Yunnan geht es um weitere Schmalspurbahnen und Projekte, die es neben der Yunnan-Bahn in der Provinz Yunnan gab:
Teil A: Die Geschichte der Yunnan Bahn
Teil B: Weitere Schmalspurbahnstrecken- und -projekte in Yunnan
Teil C: Historische Schmalspurfahrzeuge aus Yunnan
Teil D: Historische Schmalspurdampfloks aus Yunnan
Strecke Bisezhai – Shiping – Gejiu
Nachdem sich bei Vermessungsarbeiten zum Bau der Yunnan-Bahn die ursprünglich geplante Strecke durch Tal des XinXianHe-Flusses verworfen wurde und stattdessen weiter östlich durch das Tal des Nanxi-Flusses gebaut wurde, erhielten Städte wie Geijiu und Jijie nicht wie ursprünglich erhofft einen Bahnanschluss. So schlossen sich chinesische Geschäftsleute zusammen, um die erste nur von Chinesen finanzierte Eisenbahnstrecke zu bauen. Man wollte zeigen, dass man Eisenbahnstrecken auch ohne ausländische Unterstützung bauen könne.
Bild 1: Das Streckennetz der Bisezhai – Jijie – Gejiu – Shiping – Baoxiu Schmalspurbahnen. Die erste Strecke in
600mm Spurweite führte von Bisezhai an der Yunnan-Bahn über Mengzi und Jijie nach Gejiu. Kurze Zeit später kam die
Verlängerung nach Shiping hinzu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Anschluss an die Yunnan-Bahn von Bisezhai
nach Caobai (Capuo) verlegt und die Strecke von Shiping nach Baoxiu verlängert. Kurz darauf erfolgte die Umspurung
des Netzes auf 1.000mm mit Ausnahme der Strecke Jijie – Gejiu, die mittlerweile leider stillgelegt wurde.
Zeittafel Bisezhai – Shiping – Gejiu
Apr. 1915 | Beginn Bauarbeiten Bisezhai – Jijie - Gejiu |
Nov. 1921 | Eröffnung Bisezhai – Jijie - Gejiu |
Okt. 1928 | Eröffnung Jijie - Jianshui |
Okt. 1936 | Eröffnung Jianshui - Shiping |
1959 | Eröffnung Caobai - Yuguopu |
1959 | Stilllegung Bisezhai - Mengzi |
Aug. 1965 | Eröffnung Shiping - Baoxiu |
Dez. 1965 | Umspurung Yuguopu – Jijie - Shiping - Baoxiu |
Dez. 1990 | Stilllegung Jijie - Gejiu |
Ganz alleine schafften es die Chinesen aber nicht. Zunächst wurde der amerikanische Ingenieur Dawly für eine Streckenplanung beauftragt. Er plante eine meterspurige Strecke von Bisezhai an der Yunnan-Bahn nach Gejiu. Mit dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie 1911 kehrte Dawly zurück nach Amerika und die weiteren Planungen stockten.
Bild 2: Der Bahnhof Bisezhai kurz nach Eröffnung der Yunnan-Bahn. Hier zweigte später die 600mm Schmalspurlinie über Jijie nach Gejiu ab.
Erst 1913 genehmigte der Gouverneur von Yunnan den Bau der Strecke von Bisezhai nach Gejiu. Der Streit unter den Aktionären, ob die Strecke über Mengzi führen sollte, verzögerte das Projekt nochmals um ein Jahr. 1914 beauftragte man den französischen Ingenieur Nifulis mit neuen Planungen. Er sah aus Kostengründen eine Strecke in 600mm Spurweite von Bisezhai über Duofale, Mengzi, Shilipu, Yuguopu, Jiangshuidi, Jijie, Sishuizhuang, Zhadian, Shiwopu und Huogudu nach Gejiu vor. Nachdem auch die Städte Jianshui und Shiping einen Bahnanschluss haben wollten, beschlossen die Aktionäre eine Stichstrecke von Jijie über Jianshui nach Shiping.
Bild 3: Ein Bild vom Bau der Strecke Bisezhai – Gejiu. Hier wird am Bahnhof Bisezhai gerade eine Kreuzung
eingebaut, damit die 600mm breite Strecke Bisezhai – Gejiu die meterspurige Yunnan-Bahn kreuzen kann.
Im April 1915 konnte man mit dem Bau beginnen, wobei hauptsächlich Technik und Material aus den USA und Deutschland zum Einsatz kamen. In vorausschauender Weise legte man Brücken und Tunnels bereits auf eine Spurweite von 1.000mm aus, die Strecke wurde jedoch zunächst wie geplant in 600mm Spurweite ausgeführt. Im November 1921 verkehrten dann die ersten Züge zwischen Bisezhai und Geiju. Im Oktober 1928 war dann auch die Stichstrecke von Jijie nach Jianshui fertig, die Verlängerung nach Shiping wurde erst am 10. Oktober 1936 dem öffentlichen Verkehr übergeben. Mehr als 21 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten war das geplante Netz fertig und verfügte über knapp 200km Streckenlänge, auf dem hauptsächlich Lokomotiven von Baldwin verkehrten. In der Zwischenzeit wurde die private Aktiengesellschaft 1934 liquidiert und der Betrieb der Bahn ging an die Provinz Yunnan über.
Bild 4: Ein Streckenbild der Strecke Bisezhai – Gejiu. Bis zur Stilllegung im Jahre
1990 kamen auf dieser 600mm-Strecke ausschließlich Dampfloks zum Einsatz.
Die Zinnförderung und die dazugehörige Industrie rund um Gejiu profitierte enorm vom Bau der Eisenbahnstrecke. Diese Tatsache rettete die Bahn auch im Zweiten Weltkrieg. Die nationalchinesische Regierung forderte mehrfach den Abbau der Strecken, um mit dem gewonnen Material militärstrategische Bahnen im Norden und Westen von Yunnan aufzubauen. Aber mit dem Hinweis auf die militärisch wichtige Zinnindustrie konnte der Abbau abgewendet werden.
Bild 5: Bereits beim Bau trassierte man die Strecke in Meterspur, daher fielen die Brücken
entsprechend massiv aus. Bis zur Umspurung sollten allerdings noch einige Jahre vergehen.
Im Rahmen der sozialistischen Reformen wurde die Bahn 1957 schließlich verstaatlicht. Es erfolgten Investitionen in die Bahnstrecke, zudem wurde die Anbindung an die Yunnan-Bahn durch den Neubau einer Meterspurstrecke von Caoba nach Yuguopu von Bisezhai nach Yuguopu verlegt, woraufhin man den Abschnitt Bisezhai – Mengzi stilllegte und abbaute. Das Material fand Wiederverwendung bei der Verlängerung der Strecke von Shiping nach Baoxiu. Diese Verlängerung wurde am 29.12.1964 fertig gestellt, aber erst am 1.8.1965 verkehrte der erste Zug bis nach Baoxiu.
Bild 6: Die Bahnhöfe entlang der Strecke bilden eine bunte Mixtur verschiedenster Baustile.
Die Strecke war die erste rein chinesische Privateisenbahn, die Europäer (u.a. Franzosen,
Amerikaner und Deutsche) waren beim Bau lediglich beratend beteiligt.
Bereits 1967 begann man mit den Planungen einer Umspurung des Netzes von 600mm auf 1.000mm. Die Kulturrevolution beendet die Pläne zunächst, aber im Juli 1969 nahm man die Planungen wieder auf und begann im Januar 1970 mit den Bauarbeiten. Am 31.12.1972 war die Strecke Yuguopu – Baoxiu auf Meterspur umgespurt, die Strecke von Jijie nach Gejiu verblieb bei 600mm Spurweite, obwohl es auch hier Pläne für eine Umspurung gab, das notwendige Budget jedoch gestrichen wurde. Anfang 1990 forderte die Eisenbahnverwaltung in Chengdu die lokale Administration auf, lokale Mittel zur Umspurung der Strecke bereitzustellen. Da dies nicht erfolgte, wurde die Strecke Jijie – Gejiu 69 Jahre nach ihrer Eröffnung Ende 1990 stillgelegt und abgebaut.
Eisenbahnprojekte zur Anbindung an Burma
Bereits 1831 hatte der Brite R.Sprye erste Ideen, um den Handel von Indien über Burma nach Yunnan zu forcieren. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand schrieb er 1858 Briefe an den britischen Außenminister und schlug den Bau einer Eisenbahnstrecke von Burma nach Yunnan vor. Die Strecke sollte in der burmesischen Hafenstadt Yangon beginnen und über Suida, durch das Tal des Salween-Flusses, Jingdong und Jianghong nach Simao führen. Die Pläne wurden allerdings abgelehnt, der Bau durch gebirgiges Gelände wäre wohl auch zu schwierig gewesen.
Das britische Interesse war aber geweckt und 1862 beauftragte die indische Kolonialregierung Erkundungstrupps, die sowohl die Route über Jianghong wie auch eine weiter nördlich gelegene Route, die sog. Bhamo-Route, untersuchen sollten. Die Bhamo-Route sollte in Bhamo am Irrawaddy-Fluss im nördlichen Burma starten und über Tengyue (Menmian) nach Dali in Yunnan führen. Von dort aus sollte dann eine Route bis zur chinesischen Küste gesucht werden. Die Erkundungstrupps gerieten in China aber in Kämpfe und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Die Engländer konzentrierten sich jetzt zunächst auf den Ausbau des Seehandels nach China und die Eroberung Burmas. Erst 1900 schlug der Brite H.R. Davies den sofortigen Bau einer Bahnlinie von Burma nach Yunzhou in Yunnan über Lashio und Kunlong vor, aus Angst, die Franzosen würden mit dem Bau der Yunnan-Bahn die Kontrolle über die Handelswege in Yunnan bekommen. Alternativ sollte man auch nochmals die Bhamo-Route prüfen. Wären die Briten vor den Franzosen in Yunnan, könnten sie die Handelswege in Yunnan kontrollieren und eine Eisenbahnlinie von Indien bis nach Shanghai bauen. Mit dem Bau einer Bahnlinie nach Lashio war bereits begonnen wurden, aber die Verlängerung nach Yunzhou in China kam aufgrund des Zusammenbruchs der Qing-Dynastie in China nicht mehr zustande.
Bild 7: Diese Karte zeigt unterschiedliche projektierte Eisenbahnstrecken, mit denen die Briten ihre Kolonie Burma mit Yunnan verbinden
wollten. Sie wurden aber nie verwirklicht und erst seit kurzen ist wieder eine Eisenbahnverbindung über Muse im Gespräch.
Sun Yat-Sen, der erste Premier der chinesischen Republik, nahm die Pläne der Briten wieder auf und schlug 1911 den Bau Eisenbahnstrecke zwischen Kunming und Lashio über Kunlong vor, allerdings blieb es wiederum bei Plänen. Erst durch den Einmarsch der Japaner nach China in den 30er Jahren wurden die Pläne wieder aktuell. Die nationalchinesische Regierung unter Jiang Kai-Shek flüchtete nach Yunnan und benötigte jetzt dringend aus militärstrategischen Gründen eine Bahnanbindung in Richtung Westen. Mit Hilfe von US-Krediten und Materiallieferungen über die Yunnan-Bahn und die berühmte „Burma Road“ begann man 1939 mit den Bauarbeiten. Die Strecke sollte wie ursprünglich von den Briten geplant nach Gunlong und weiter nach Lashio führen bei einer Streckenlänge von mehr als 1000km, davon 886km in China. Auf japanischen Druck hin unterbrachen die USA, Briten und Franzosen die Lieferungen und der Bau wurde zunächst eingestellt. Nach dem offiziellen Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg nahmen die Amerikaner die Lieferungen vor allem über die Luft wieder auf, zudem wurden Schienen von der Yunnan-Bahn genommen und der Bau konnte fortgesetzt werden. Im Februar 1941 hatten die Gleise von Kunming aus Shizui erreicht, im Oktober hatte man die ersten 35,2km der gesamten Strecke bis Anning fertig. Als die Japaner im März 1942 auch Burma erobert hatten, wurde der Bau der Strecke aber obsolet und die Bauarbeiten wurden eingestellt. Die Erdarbeiten waren bereits zu 50-80% fertig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten sämtliche Pläne einer Anbindung zwischen Yunnan und Burma in Vergessenheit, erst in den letzten Jahren kam etwas Bewegung in die Sache. Die Chinesen haben an der burmesischen Westküste eine Marinestützpunkt und bauen dort gerade einen riesigen Ölhafen und eine Pipeline nach Yunnan, damit das im Nahen Osten gekaufte Öl auf dem Weg nach China nicht mehr den Umweg über die Straße von Malakka nehmen muss. Dementsprechend groß ist auch das Interesse an einer Eisenbahnverbindung. Auf burmesischer Seite baut man zurzeit an drei Strecken:
Katha – Bhamo: Die Strecke soll bald eröffnet werden und wäre der erste Teil der einstmals geplanten Bhamo-Linie. Eine Verlängerung nach China ist momentan (noch) nicht vorgesehen.
Lashio – Muse: In Muse und nicht wie vor über 100 Jahren geplant in Gunlong soll die erste Anbindung an China erfolgen. Der Bau auf burmesischer Seite läuft bereits, die Chinesen wollen auch eine Strecke nach Muse bauen. Eine durchgängige Verbindung wird es aber kaum werden, denn an der Grenze stößt chinesische Normalspur auf burmesische Meterspur, zudem ist die Strecke von Mandalay nach Lashio keineswegs für große Transportmengen geeignet
Namhsan – Kyaingtong: Hier werkelt die burmesische Regierung weiter an der eisenbahnmäßigen Erschließung des Shan-Staates und träumt von Anbindungen nach Nordthailand und Yunnan. Vorerst wird es aber wohl bei Träumen bleiben
Weitere Schmalspurbahnen in Yunnan
Bild 8: Diese Karte gibt den Zustand des schmalspurigen Eisenbahnnetzes in Yunnan kurz nach dem Zweiten
Weltkrieg wieder. Darunter sieht man ein Höhenprofil der Yunnan-Bahn auf chinesischer Seite, die in Hekou
(rechts oben) startet und nach Kunming (links unten) führt. Gestrichelt ist das 600mm Schmalspurnetz
Bisezhai – Jijie – Gejiu – Shiping eingezeichnet. Von Kunming führt eine weitere meterspurige Strecke
nach Zhanyi (links oben), der einzig realisierte Teile der projektierten Strecke Kunming – Xufu. Von Kunming
aus führt ein kleiner Stummel bis Shizui (Rest der ehemals nach Burma geplanten Bahn), der später noch bis Yipinglang verlängert wurde.
Nachdem der Bau der Eisenbahnlinie nach Burma gescheitert war, entschied sich die chinesische Regierung 1957 zum Bau einer Meterspurstrecke von Kunming nach Yipinglang, wobei man das noch bestehende Teilstück Kunming – Shizui der ursprünglich bis nach Burma geplanten Strecke wieder verwendete. Im März 1958 begann man mit den Arbeiten, bereits ein Jahr später wurde die Strecke eröffnet. Ihre Zeit währte aber nicht lange, denn ein paar Jahre später wurde größtenteils parallel zu dieser Strecke die normalspurige Verbindung von Kunming nach Chengdu gebaut. Mit deren Eröffnung wurden gleichzeitig im Mai 1970 die 88 Kilometer von Yipinglang nach Caopu abgebaut. 1979 wurde mit der Stilllegung des Südbahnhofes in Kunming die Stichstrecke an den Nordbahnhof angeschlossen. Ein Jahr später erfolgte dann der Abbau der 22,8km von Caopu nach Qilin sowie von Anning nach Shizui, der Abschnitt Qilin – Anning ging für den reinen Güterbetrieb an den „Kunming Steel Complex“, auf dem verbliebenen 12,4km langen Teilabschnitt Kunming – Shizui findet noch bis heute eingeschränkter Vorortverkehr (zwei Züge pro Tag) statt.
Bild 9: Die meterspurige Strecke Kunming – Yingpinglang nutzte einen Streckenrest der ursprünglich nach Burma geplanten Bahn.
Die Strecke bestand nur wenige Jahre, ehe sie in großen Teilen in der normalspurigen Neubaustrecke nach Chengdu aufging.
Rund um Kunming zerfiel sie in einzelne Stummel, auf denen heute noch Industrieverkehr und sporadischer Schienenverkehr stattfindet.
Zeittafel Kunming – Yipinglang
Feb. 1941 | Eröffnung Kunming – Shizui (Teil der Bahn nach Burma) |
Okt. 1941 | Eröffnung Shizui – Anning (Teil der Bahn nach Burma) |
Mrz. 1959 | Eröffnung Anning – Yipinglang |
Mai 1970 | Stilllegung Caopu – Yipinglang |
1979 | Stilllegung Anbindung an Südbahnhof Kunming |
1979 | Eröffnung Anbindung an Nordbahnhof Kunming |
1980 | Stilllegung Qilin - Caopu |
1980 | Übergang Anning - Qilin an „Kunming Steel Complex“ |
1980 | Stilllegung Shizui - Anning |
Ebenfalls sehr lange im Planungsstadium befand sich die Strecke von Kunming nach Xufu (Yibin) in der heutigen Provinz Sichuan. Noch bevor die Yunnan-Bahn Kunming erreicht hatte, boten Franzosen und Briten Kredite zum Bau der Strecke an. Aber die Bürger Yunnans wollten den Bau der Strecke aus eigener finanzieller Kraft stemmen. Bis 1905 wurden 3,5 Millionen Silberstücke eingesammelt, der Bau kam aber aus unbekannten Gründen nicht zustande.
Bild 10: Die Strecke Kunming - Zhanyi entstand während des Zweiten Weltkrieges, ursprünglich sollte sie bis nach
Xufu (Yibin) in der Provinz Sichuan führen. Auch hier ging die Strecke größtenteils in einer später parallel gebauten
Normalspurstrecke auf, nur auf einem kleinen Streckenast bei Kunming findet noch sporadischer Schienenverkehr statt.
Zeittafel Kunming – Xufu1941 | Eröffnung Kunming – Quijing |
8.5.1944 | Eröffnung Quijing - Zhanyi (Teil der Bahn nach Burma) |
ab 1963 | Stilllegung Xiaoshiba – Zhanyi |
Erst mit dem Einmarsch der Japaner und der Flucht der Nationalchinesen nach Yunnan und Sichuan wurden die Pläne wieder aktuell. Die Strecke sollte von Xufu über Anfu (Shuifu), Yanjin, Dawanzi, Yiliang, Weining, Xuanwei und Qujing nach Kunming führen. Am 1. November 1938 begannen die Bauarbeiten. Nachdem die Japaner den Transport von Material über die Yunnan-Bahn unterbrochen hatten, wurde die Schienen auf dem Abschnitt Hekou – Bisezhai der Yunnan-Bahn die Gleise abgebaut und für die Strecke von Kunming nach Xufu verwendet. So erreichte die Strecke 1941 Qujing mit einer Länge von 162 Kilometern. Mangels Material musste der Bau dann aber eingestellt werden. 1944 wurde bei Zhanyi ein Flughafen eröffnet, über den die Amerikaner mit einer Luftbrücke die eingeschlossenen Nationalchinesen versorgten. So wurde die Strecke von Qujing um 11,4km bis zum Flughafen verlängert, das Schienenmaterial stammte von der ebenfalls kurz zuvor noch in Bau befindlichen Strecke nach Burma, deren Bau durch die Eroberung Burmas durch Japaner obsolet wurde. Am 8.5.1944 war die Strecke durchgängig von Kunming nach Zhanyi befahrbar, die ursprünglich bis Xufu geplante Verlängerung wurde nicht mehr realisiert.
Ab Beginn der 60er Jahre wurde parallel zur Strecke an der normalspurigen Bahn von Kunming – Guiyang gebaut. So wurde ab 1963 Abschnitt für Abschnitt der schmalspurigen Bahn von Zhanyi in Richtung Kunming stillgelegt und abgebaut. Lediglich ein 13,6km langer Abschnitt von Kunming nach Xiaoshiba blieb bestehen, hier findet heute noch sporadischer Personennahverkehr statt.
Nachdem es jetzt zwei eher trockene Geschichtsteile gab, gibt in den beiden
[url=folgt in Kürze]folgenden Berichten[/url] Handfestes. Ich zeige euch die historischen Fahrzeuge, die im Lokschuppen neben dem Museum ausgestellt sind. Dabei werdet ihr sehen, dass Schienenfahrzeuge nicht immer auf eisernen Rädern unterwegs sein müssen.
Zugliste
Zug Von Nach Kilometer Land Traktion Spurweite
S3 Niederhöchstadt Frankfurt(Main)Hbf 11,8 DE Elektr. 1435mm
ICE 75 Frankfurt(Main)Hbf Zürich HB 449,6 DE/CH Elektr. 1435mm
IC 585 Zürich HB Chur 116,1 CH Elektr. 1435mm
R 1169 Chur San Murezzan/St.Moritz 89,25 CH Elektr. 1000mm
RE 1145 Bravuogn/Bergün Preda 12,57 CH Elektr. 1000mm
R 1658 Poschiavo Ospizio Bernina 21,294 CH Elektr. 1000mm
R 1641 Morteratsch Diavolezza 4,635 CH Elektr. 1000mm
R 1658 Poschiavo Ospizio Bernina 21,294 CH Elektr. 1000mm
RE 1124 St.Moritz Chur 89,25 CH Elektr. 1000mm
IC 570 Chur Zürich 116,1 CH Elektr. 1435mm
S6 Zürich Baden 22,53 CH Elektr. 1435mm
S6 Baden Zürich 22,53 CH Elektr. 1435mm
S6 Zürich Baden 22,53 CH Elektr. 1435mm
IR 1972 Baden Basel SBB 65,9 CH Elektr. 1435mm
ICE 370 Basel SBB Freiburg Hbf 66,8 CH/DE Elektr. 1435mm
RB31603 Freiburg Hbf Littenweiler 7,22 DE Elektr. 1435mm
RB31620 Littenweiler Freiburg Hbf 7,22 DE Elektr. 1435mm
ICE 270 Freiburg Hbf Frankfurt(Main)Hbf 294,4 DE Elektr. 1435mm
S3 Frankfurt(Main)Hbf Niederhöchstadt 11,8 DE Elektr. 1435mm
S3 Niederhöchstadt Frankfurt(Main)Hbf 11,8 DE Elektr. 1435mm
S8 Frankfurt(Main)Hbf Frankfurt-Flughafen 11,4 DE Elektr. 1435mm
Chollima Pyongyang Yonggwang Pyongyang Puhung 1,5(ca.) KP Elektr. 1435mm
Zug Nr. 5 Pyongyang Sinuiju-(Grenze DPRK) 225 KP Elektr. 1435mm
K 28 (Grenze China)-Dandong Beijing 1132 CN Diesel 1435mm
K 177 Beijing Xi Datong 368 CN Elektr. 1435mm
2671 Datong Xi'an 1006 CN Elektr. 1435mm
Z94 Xi'an Suzhou 1425 CN Elektr. 1435mm
K8418 Suzhou Huangshan (Tunxi) 588 CN Diesel 1435mm
K155 Huangshan (Tunxi) Guilin Bei 1277 CN Diesel 1435mm
K181 Guilin Bei Kunming 1265 CN Diesel 1435mm
8763,523
Weitere Bildimpressionen aus China
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Best-Of China 





Yunnan 


Inhaltsverzeichnis
Prolog
Teil 0: 13.000km mit dem Zug durch 10 Länder, aber wo? BÜ-Bilderrätsel mit 10 Bildern
Teil 1: Prolog - Warum ich mit dem Zug 13.000km durch die Gegend gereist bin
Schweiz
Teil 2: Ein Kurzabstecher in das kapitalistische Musterland - Bilder von der Albulabahn
Teil 3: Über den Bernina zurück nach Deutschland
Nordkorea
Teil 4: "Willkommen im sozialistischen Paradies" - Eine Einführung zu Nordkorea (Teil A)
Teil 4: "Willkommen im sozialistischen Paradies" - Eine Einführung zu Nordkorea (Teil B)
Teil 5: Unterwegs mit der atombombensicheren Metro in Pyongyang - (Teil A)
Teil 5: Unterwegs mit der atombombensicheren Metro in Pyongyang - (Teil B)
Teil 6: Zugimpressionen aus Nordkorea und ein schweres Verbrechen
Teil 7: Mit O-Bussen durch den Alltag in Pyongyang
Teil 8: Mit der Tram durch Pyongyang - Eine Stadtrundfahrt (Teil A)
Teil 8: Mit der Tram durch Pyongyang - Eine Stadtrundfahrt (Teil B)
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil A: Die Vertreibung aus dem "sozialistischen Paradies"
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil B: Verwirrung an der Grenze
China
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil C: Zurück im Kapitalismus?!
Teil 9: Von Pyongyang nach Beijing - Teil D: Im Morgenlicht nach Beijing
Teil 10: Eine kurze Einführung in die chinesische Eisenbahn
Teil 11: Mit dem Zug von Beijing nach Datong
Teil 12: Mit dem Zug von Datong nach Xi'an
Teil 13: Mit dem Zug von Xi'an nach Suzhou
Teil 14: Suzhou nach Huangshan (Tunxi)
Teil 15: Von Huangshan (Tunxi) nach Guilin
Teil 16: Von Guilin nach Kunming
Teil 17a: Schmalspurbahnen in Yunnan - Die Geschichte der Yunnan-Bahn
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:09:01:21:32:16.