Nachdem in meinen beiden letzten Berichten über die
Diesellokomotiven und den
Rangierverkehr fast ausschließlich "modernes" Material zu sehen war, widme ich diesen Bericht den alten Dampfrössern der Namtu Mines Railways.
Zwischen 1907 und 1928 beschafften die Namtu Mines Railways insgesamt 47 Dampflokomotiven, durchweg Zwei- oder Dreikuppler mit und ohne Tender. Die Maschinen wurden von den verschiedensten Firmen hergestellt, teilweise wurden die Maschinen aus zweiter Hand erworben oder aus Ersatzteilen selbst zusammengebastelt. Eine Gesamtübersicht der Dampfloks findet sich z.B.
hier.
Bis Ende der 70er Jahre verkehrten ausschließlich Dampflokomotiven auf den 610mm-Gleisen. Erst 1979 lösten die ersten Dieselloks von Orenstein&Koppel die Dampfloks teilweise ab. Dennoch hielt sich bis in die 90er Jahre teilweise der Dampfverkehr. Heute sind in Namtu noch zwei Lokomotiven betriebsfähig erhalten, vier weitere Lokomotiven stehen nicht betriebsfähig auf dem Freigelände des Bahnhofs.
Von Links nach rechts: Nr.14, Nr.16, alter Personenwagen, Nr.34, Nr.40
Diesen vier Lokomotiven widme ich auch die ersten Bilder. Als erstes die Infotafel mit den Daten der vier Loks:
Die Loks der Tattoo-Klasse B1' verkehrten hauptsächlich zwischen Namtu und Bawdwin, meistens im Doppelpack. Während Nr. 14 noch halbwegs vollständig ist...
... fehlt bei Nr. 16 auch noch die hintere Laufachse:
Die Lokomotiven 34 und 40 der Huxley-Klasse haben die genau gleiche Achsfolge wie die Tattoo-Loks, sind aber um einiges größer:
Während Nr.34 und Nr.40 nicht betriebsfähig sind, wurde ihre Schwester Nr.13 bis heute betriebsfähig erhalten. Gebaut wurde sie 1914 von Kerr, Stuart & Co. Ltd:
Analog zu den Dampfloks der Staatsbahn haben die Dampfloks überdimensionierte Spitzenlichter sowohl vorne...
... wie auch hinten. Hier sieht man auch schön die in Myanmar allgegenwärtige automatische Klauenkupplung:
Die üppigen Tender boten genügend Platz, um die leeren Erzwaggons nach Bawdwin hinaufzuwuchten:
Wie es sich für eine betriebsfähige Lok gehört, ist das Gestänge gut geschmiert:
Zusammen mit Lok 42 ist Nr.13 im Lokschuppen in Namtu abgestellt, im Hintergrund sieht man noch die Überreste eines Wickhams:
Mit ihrem wuchtigen Schlepptender ist Nr. 42 die größte erhalten gebliebene Dampflok:
Gebaut wurde Nr.42 im Jahre 1928 bei W. Bagnall Ltd. in Stafford. Damit war sie unter den letzten Lokomotiven, die die Namtu Mines Railways erworben hatte:
Ein Blick in den Führerstand von Nr.42:
Das Gestänge und der Außenrahmen machen die Achsfolge 1'C 1' fast unkenntlich:
Auch hier ist das Gestänge gut geschmiert:
Zum Abschluss nochmals Nr. 42 in der Seitenansicht:
Im nächsten Bericht fahren wir dann im Morgennebel mit einem Erzzug vom Bahnhof Namtu ins Hüttenwerk. Leider kommt dann wieder eine Diesellokomotive zum Einsatz.
Bisherige Berichte dieser Serie:
Teil 1:
Mal wieder Myanmar (Burma) – Yangon Hbf (12 Bilder)
Teil 2:
Ausbesserungswerk Insein - Teil 1 (12 Bilder)
Teil 3:
Ausbesserungswerk Insein - Teil 2 (16 Bilder)
Teil 4:
Übersicht Dampflokgattungen Myanmar/Burma - Teil 1 (25 Bilder)
Teil 5:
Übersicht Dampflokgattungen Myanmar/Burma - Teil 2 (25 Bilder)
Teil 6:
Von Nyaung U (Bagan) nach Mandalay, Teil 1 (18 Bilder)
Teil 7:
Von Nyaung U (Bagan) nach Mandalay, Teil 2 (15 Bilder)
Teil 8:
Mit Krupp von Mandalay nach Myitkyina, Teil 1 (24 Bilder)
Teil 9:
Mit Krupp von Mandalay nach Myitkyina, Teil 2 (20 Bilder)
Teil 10:
Mit Krupp von Mandalay nach Myitkyina, Teil 3 (18 Bilder)
Teil 11:
Zugverkehr in Myitkyina (17 Bilder) + Rätsel
Teil 12:
Namtu Mines Railways - Einführung & Appetitanreger (21 Bilder)
Teil 13:
Namtu Mines Railways - Rundgang Teil 1 (27 Bilder)
Teil 14:
Namtu Mines Railways - Rundgang Teil 2 (24 Bilder)
Teil 15:
Namtu Mines Railways - Rollendes Material (22 Bilder)
Teil 16:
Namtu Mines Railways - Die teuerste Zugfahrt meines Lebens (24 Bilder)
Teil 17:
Namtu Mines Railways - Dieselloks (u.a. von O&K und Diema, 20 Bilder)
Teil 18:
Namtu Mines Railways - Rangierverkehr (25 Bilder)