Vom 14. bis 23. August 2015 war ich mit rurseekatze auf Deutschlandpass-Tour durch Ostdeutschland. Ziel unserer Tour war, Bahnhöfe und Strecken abzufahren, die kürzlich Umbauten an den Gleisen oder der Sicherungstechnik erhalten haben oder diese demnächst erfahren werden. Zu den Hintergründen der Reise siehe den Beitrag im OpenRailwayMap-Blog vom 16. Juli 2015: [
blog.openrailwaymap.org]
Den Reiseweg und die besuchten Bahnhöfe stellen wir euch in einem späteren Beitrag vor. Zuerst möchten wir aber Bilder ausgewählter Bahnhöfen und Strecken zeigen, die sich im Umbau befinden, befanden oder befinden werden.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Bahnhof Horka (Schwerpunkt Güterbahnhof). Dort waren wir am 17. August 2015. Aufgrund der regen Bautätigkeit in Horka – kein Schotterstein bleibt da mehr auf dem anderen, wendeten wir zwei Stunden für die "Inspektion" des Horkaer Güterbahnhofs auf.
Für Deutschlandpass-Reisende ist die Anreise nicht ganz leicht, aber noch sehr gut machbar. Am Personenbahnhof halten alle Stunde (Zugkreuzung) die ODEG-Züge der Linie Zittau–Görlitz–Cottbus, von dort sind es etwa zwei Kilometer einfach Wegstrecke zum Bahnhof, die man in einer halben Stunde bewältigt.
Übersichtskarte (OpenRailwayMap):
Aber zuerst noch ein Blick auf den Personenbahnhof. Kurz nach Abfahrt beider Züge (Richtung Cottbus und Görlitz) zeigt sich die Station menschenleer, kurz davor waren hier noch zwei Dutzend Leute (überwiegend Umsteiger aus dem SEV aus Richtung Hoyerswerda):
Das Bahnhofsgebäude ist, wie vielerorts, seinem Verfall preisgegeben:
Eine andere Ansicht, ebenfalls vom unteren Bahnsteig zeigt einen zusätzlichen Zugang zur Unterführung von Empfangsgebäude aus. In der Unterführung haben wir nicht fotografiert, aber ich kann mich nicht an einen dritten Treppenabgang erinnern – man hat ihn also vermutlich zugemauert.
Der Bahnhofsvorplatz macht einen sauberen Eindruck, er wurde vor nicht allzu langer Zeit saniert. Links vom Bild befindet sich das eben gezeigte Empfangsgebäude.
Vom Personenbahnhof aus ging es unter der Bahnstrecke Węgliniec/Kohlfurt–Roßlau hindurch, nach links entlang der Landstraße Richtung S 121 Richtung Geheege. Bei der Anreise hatten wir sie vom Zug aus in der Ferne schon gesehen, jetzt aus der Nähe: ITL 285 107 mit einem Schotterzug – sie wird uns heute noch einmal begegnen. Die Oberleitungsmasten stehen übrigens auch schon, wodurch man den künftigen Gleisplan erahnen kann.
Arbeiter waren am Zug zugange:
Blick zurück entlang der Landstraße Richtung Horka. Der Bahnübergang der S 121 ist abgebaut und wurde durch eine weiter östlich gelegene Brücke ersetzt, die die S 121 in einem großen Bogen erklimmt.
Links die alte S 121, rechts die neue:
Der alte Bahnübergang der S 121:
Ein Zweiwegebagger baggert Schotter:
Nach einem großen Bogen überquert die S 121 die Gleise auf einer Brücke.
Blick vom Damm der S 121 südlich der Brücke auf die Gleisanlagen westlich der Brücke:
Ein Blick von der Brücke Richtung Osten zeigt, dass es künftig sechs durchgehende Gleise und nördlich davon zwei Stumpfgleise geben wird. Auch der östliche Bahnübergang wurde restlos beseitigt, die Verbindungsstraße Biehain–Geheege wurde nach Westen zur S 121 verschwenkt, die sie nur südlich der Bahnstrecke schon erreicht.
Noch ein paar Meter weiter der S 121 Richtung Geheege, Blick Richtung Südosten:
In der Ferne im Osten ein Oberleitungsmastenwald:
Die
große asphaltierte Fläche nördlich des Güterbahnhofs (Was war das eigentlich?) dient jetzt als Lagerplatz für Bauschutt:
Westlich der Brücke liegen die neuen Gleise schon. Die Ausfahrvorsignale und Ausfahrsignale stehen auch schon:
Die alte S 121 wurde zur Hälfte zurückgebaut:
Das alte Stellwerk am ehemaligen Bahnübergang der S 121 steht noch:
Blick westlich des Stellwerks Richtung Horka Pbf/Hoyerswerda. Zwei Gleise werden wohl mit einem Gleisstumpf enden (siehe den T-förmigen Abspannmast für die Oberleitung am Gebüsch):
Über den Schotterweg nördlich der Gleise ging es zurück zum Personenbahnhof:
Unten im Personenbahnhof ist alles beim Alten. Die Verbindungskurve von Cottbus Richtung Horka Gbf ist schon fertig und einem seltsam aussehenden Lf 7 zufolge mit 40 km/h befahrbar. Baubedingt ist sie derzeit mit Sh 2 und einer Gleissperre gesichert. Der Herr, der da mit einem Zollstock im Gleisbereich zu Gange ist, fuhr eine Minute später mit einem Auto mit DB-Logo (eines der vielen mit dem Kennzeichen F-DS ****) davon.
Gleich sind wir wieder am Personenbahnhof (bzw. an der für uns relevanten SEV-Haltestelle davor). Zuerst müssen wir aber noch den Bahnübergang der Verbindungskurve über die Uhsmannsdorfer Straße überqueren. Er gehört sicherungstechnisch anscheinend zum unteren Bahnhof:
Das Hl-Einfahrsignal H des unteren Bahnhofs ist derzeit ausgekreuzt.
Das Bahnhofsgebäude ist zugewuchert. An der Tür hängt ein Schild "Arcor Region Nord-Ost".
Ein alter, kopfsteingepflasterter Weg führt östlich am Bahnhofsgebäude vorbei hoch zur Bahnstrecke Richtung Hoyerswerda. Den ehemaligen Bahnsteig sieht man nicht mehr, weiter als auf diesem Foto zu sehen, kommt man nicht, ein Zaun mit verschlossenem Tor ist im Weg. Gebüsche reduziert die Sicht auf die Strecke.
Wir machten uns schon zum Einstieg in unseren Ersatzbus nach Niesky bereit, der noch an der "Wartestelle" wartete, bevor er zur Haltestelle auf der anderen Straßenseite vorfuhr …
… doch da hörten wir die Schienen in der Verbindungskurve singen und wer kam da? Die 285 107, die wir heute schon haben arbeiten sehen.
Mit dem eben gezeigten Bus ging es dann nach Niesky. Aber das ist ein eigener Beitrag.
Für weitere kürzere und längere Berichte, u.a. zur Strecke Weimar–Jena, ein Bahnhofsportrait von Ostritz, über den aktuellen im Roßlauer Güterbahnhof und in Halle (Saale) liegen auch noch Fotos und Videos auf der Platte.
Viele Grüße
Nakaner und rurseekatze
PS Alle hier gezeigten Bilder können zu den Bedingungen der Lizenz
Creative Commons Namensnennung 2.0 oder neuer weiterverwendet werden. Wir planen die Bilder noch auf Wikimedia Commons hochzuladen (in größerer Auflösung).
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:09:10:21:23:51.