Vergangene Woche gab es im Seehafen Rostock etwas, was sich nur mit den Attributen "zu groß, zu breit, zu schwer" beschreiben lässt, der Transport von fahrbaren Umformern (fUw) nach Schweden. Bereits vor einigen Monaten war hier im Forum darüber spekuliert worden, dass von den einst von der Deutschen Reichsbahn beschafften Umformern einige zu Trafikverket (dem schwedischen Bahnnetzbetreiber) gehen sollen. Nun war es wohl endlich soweit. Zwei Umformer trafen mit diversen Schutzwagen und einer BZA in Rostock Seehafen ein, um auf dem Seeweg mit Stena Line nach Trelleborg verschifft zu werden. Zuvor wurden die jeweils vier pro Umformer zugehörigen Schutzwagen nochmals umrangiert. Die Anschriften an den Ufw wurden offensichtlich noch frisch um das Halterkürzel D-DB hin ergänzt, was eher einer Vermietung entsprechen würde. Ein Wagen war nach Auskunft der PRESS allerdings mit Ersatzteilen (Lüftertüten für Motor, für Generator und Stützisolatoren) beladen, was auf einen Verkauf oder zumindest einen etwas längeren Aufenthalt in Schweden schließen läßt.
Umformerwagen 80 80 9808 072-9 beim Umrangieren der Schutzwagen in der Vorstellgruppe der Fähre in Rostock
Die 146t auf nur 12m Länge verteilt, sind auch für ein Schiff eine große Herausforderung.
Für solche Sondertransporte gilt auf der Fährbrücke und auf dem Schiff "halbe Schrittgeschwindigkeit".
Laut den Fahrzeuganschriften dürfte der Umformer dann nur mit "viertel Schrittgeschwindigkeit" an Bord rangiert werden.
Für einen Lokführer im Seehafen bedeutet das dann wohl übersetzt: „viertel Kraft voraus!“…?
Der Umformerwagen 80 80 9809 025-7 wird an Bord der Fähre geschoben.
Zu den Deckenträgern der Fähre sollen noch 12 Zentimeter, zu den Mittelpfeilern noch ganze sechs Zentimeter "Platz" gewesen sein
Zur elektrischen Energieversorgung bei der Deutschen Reichsbahn und zu den fahrbaren Umformern (fUw) als Bahndienstwagen speziell, gibt es für den technisch Interessierten im Netz einige Beiträge. Einfach mal suchen. Zum Abschluss noch ein Bild für diejenigen unter Euch, die der elektrischen Zugförderung nicht so sehr vertrauen: Rangierdiesel bei der Fährbedienung war PRESS 363 027-1
Schöne Woche Euch allen...
PS: Passagiere sollen bei der Ankunft der M-V in Trelleborg gesagt haben: "Das Schiff lag heute Nacht aber erstaunlich ruhig, fast wie ein Kreuzfahrer... und der Kapitän schmunzelte."