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Hallo,

Die GDL hat heute auf ihrer Pressekonferenz die Gründung der Fair-Train Genossenschaft bekannt gegeben. [www.fair-train.de]
Diese soll sich als Personaldienstleister betätigen, und vollständig im Eigentum der bei ihr Angestellten Tf als Gesellschafter befinden.
Gesellschafter werden kann jedes GDL Mitglied für 500-2000 € Einlage.

Interessantes Konzept, dann bei einer Firma angestellt zu sein die einem selbst anteilig gehört. Bin mal gespannt was daraus wird.

Gruß, David

Ein Eintrittstor der GDL in die EVU

geschrieben von: Gleis MA 11-12

Datum: 05.06.23 23:10

Moin David,

wenn ich ein kleines EVU hätte, welches nur ein paar Loks hat und bräuchte evtl. einige Auslhilfs-Tf würde ich den Teufel tun von dieser Genossenschaft einen Mitarbeiter anzufordern. Da hast Du sofort die Gewerkschaft GDL am Hals und im Haus. Und die bekommst Du nie mehr los. Streiks ohne Ende bei Bedarf. Cosima, zwar EVG, lässt grüßen.

Gruß aus Mannheim
RZ
Eine gute Grundidee! Die Frage ist nur, ob es am Ende so funktionieren wird.

Wenn ich richtig verstehe:
a) Die Triebfahrzeugführer oder angehenden Triebfahrzeugführer zahlen eine Art Geschäftsanteil und sind bei der Genossenschaft beschäftigt.
b) Die Genossenschaft verleiht Triebfahrzeugführer an Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Genossenschaft ist also quasi Leiharbeitsfirma. (Dass Leiharbeitnehmer oft mehr verdienen als die Koll., die direkt beim Unternehmen beschäftigt sind, ist nicht neu.)

Probleme:
- Das Konzept kann nur so lange funktionieren, wie Triebfahrzeugführer knapp sind. Der Bedarf kann bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen zudem stark schwanken.
- Die Triebfahrzeugführer der Genossenschaft müssen befürchten, laufend bei neuen Eisenbahnverkehrsunternehmen und auf neuen Strecken eingesetzt zu werden. (Wie bei Leiharbeitnehmern üblich!)
- Stellt die Genossenschaft nur fertig ausgebildete Triebfahrzeugführer ein? Oder wer übernimmt sonst die Ausbildung?
- Wie bei Leiharbeitnehmern üblich, werden die Triebfahrzeugführer dann wohl gerne vom entleihenden Eisenbahnverkehrsunternehmen weggeschnappt. (Mögliche Versprechen: Bessere Arbeitsbedingungen? Weniger Einsatzstrecken? Geringfügig mehr Lohn? Längerfristiger Vertrag?)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:06:05:23:20:58.
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:06:05:23:35:04.

Re: Ein Eintrittstor der GDL in die EVU

geschrieben von: Nepumuk

Datum: 05.06.23 23:48

Sehr sachlich.....
Wäre wirklich schön wenn Mal sachlich diskutiert werden kann und nicht so
Heckeneilzugfan schrieb:
Eine gute Grundidee! Die Frage ist nur, ob es am Ende so funktionieren wird.
Warum nicht? Ein Versuch ist es wert. Das Genossenschaftsmodell bietet viele Vorteile und kann auch ein Form der Mitarbeiterbindung sein.

Übrigens hat sich Weselsky im aktuellen Interview bei Jung und Naiv dazu geäußert.
[www.youtube.com]

Ich schätze das Format von Jung und Naiv außerordentlich (auch wenn mir nicht alle Interviewgäste immer inhaltlich zusagen). Kann ich nur empfehlen, insbesondere die Interviews mit Andreas Vosskuhle oder Isabel Schnabel sind Sternstunden.
Heckeneilzugfan schrieb:
Wenn ich richtig verstehe:
a) Die Triebfahrzeugführer oder angehenden Triebfahrzeugführer zahlen eine Art Geschäftsanteil und sind bei der Genossenschaft beschäftigt.
Nein, die Anteilseigner können für die Genossenschaft arbeiten, müssen aber nicht. Man kann auch nur die Anteile halten.

[www.fair-train.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:06:06:00:07:45.

Re: Ein Eintrittstor der GDL in die EVU

geschrieben von: De David

Datum: 06.06.23 01:37

Wenn deine Firma auf Lohndumping und nichtmarktüblichen Arbeitsbedingungen fußt, geschähe es dir recht daß irgendwann der Claus zu Tarifverhandlungen da hockt und dir erzählen würde was alles wie nicht läuft :D
Wenn du Leute bei der MEV leihst, ist die Chance daß es GDL Mitglieder sind auch groß, wo sollte also der Unterschied sein?
Streiks lassen sich ganz einfach verhindern, einfach gute Arbeitsbedingungen bieten.

Gruß, David
Wird es absehbar je zu einer Situation kommen daß Tf nicht mehr knapp sind? Ist eigentlich nicht absehbar, so hoch wie der Altersdurchschnitt an manchen Dienststellen ist, werden die Abgänge in den nächsten 5-10 Jahren enorm stark ansteigen.
Das muss ja jeder selbst wissen wo er sich bewirbt. Bei Personalverleihern ist es eben üblich nicht Jahrzehnte immer nur das selbe Bähnchen hoch und runter zu juckeln, sondern auch mal herum zu kommen. Ist ja nicht verkehrt, gibt ein haufen steuerfreie Spesen und man sieht mal was anderes.
Ausbildung wollen sie später machen, derzeit am Anfang noch nicht.

Na, sind deine Leihkräfte

geschrieben von: BR146106

Datum: 06.06.23 05:15

Moin,

und du bezahlst die Leistungen an die Genossenschaft. Diese bezahlt dann ihre Arbeitskräfte und da alles eitel Sonnenschein sein wird, der Rubel rollt, wird die Bezahlung ohne Streiks ablaufen und fürstlich sein.

gruß carsten

Für Aktuelle Verkehrsmeldungen der Bahn AG im Störungsfall:[www.bahn.de]
Das ist alles nur ein sehr großer Schaden für die Tf. und kein Weg zu einer Einigkeit ! Für viele alte wird es bedeutend leichter sein , die Gewerkschaft zu verlassen , als die Firma ,bei der sie schon seit Lehrzeiten sind ! So wird es in Zukunft wohl viele , freie, gewerkschaftlose Lokführer geben werden , die dann in keiner der bisherigen Gewerkschaften mehr vertreten sind !
Vielleicht wird sich da auch mal was stark verändern , falls sich die Politik im Staate einmal verändert , wenn das Volk Veränderungen wählt .
Achsstellkeil schrieb:
Vielleicht wird sich da auch mal was stark verändern , falls sich die Politik im Staate einmal verändert , wenn das Volk Veränderungen wählt .
Bevor man sich den rechten Umsturz herbeiwünscht, sollte man erstmal eine Veränderung nicht machen: Die Interpunktion zu verunstalten bis zur Unleserlichkeit.
Und was den Rest deiner Argumentation angeht: Weshalb sollte das so sein mit den Tf?
Man sollte sich genau überlegen was man macht!Denn zur Genossenschaft wechseln,500€ bezahlen und dann?Ja dann biste beim bisherigen Arbeitgeber weg!Stehst unter de Knute einer Gewerkschaft,die dir dann den Tarif diktiert,gut??Das denken der Gründung einer solchen Genossenschaft mag ja gut sein,aber nicht unter dem Dach der GDL!!
Nun , eine Leiharbeitsfirma ist eben für viele ortsgebundene Tf. überhaupt keine Option ! Nur wenige wollen alles fahren und mit dem Wohnmobil den ständig wechselnden Einsatzorten hinterherfahren .
Und ich will auch gar nicht wissen , wer alles bei den ganzen Vorbereitungen zu der Genossenschaft , seine Hände mit im großen Spiel mit dabei hatte ? Ob das ganze auch im Interesse vom Partner Beamtenbund ist und es denen schmeckt ?
Rate mal wer zu den Gründern der Genossenschaft gehört,alles eigene GDL'er!
Ich hatte es ja schon einmal vor langer Zeit vorhergesagt , das die Gewerkschaften in der Bahnwelt ihre Reviere neu abstecken und sich gegenseitig nicht mehr in die Quere kommen . Die blauen werden die Tarifhoheit im alten Staatsbahnsektor haben und die grünen haben die Privatbahnen unter sich .

Und Gewerkschaften als Arbeitgeber z.B. für Gebäudereiniger , Schreibkräfte im Gewerkschaftsbüro , Hausanwälte usw. , wer da sucht , findet auch genug Dinge die da vor ( Arbeits-)Gerichten geklärt werden mußten .

Ein Bahnbetriebshof ist eben kein Ponyhof !
Und wieviele Beamte sind noch als Betriebsräte usw. für die GDL aktiv unterwegs ! Das sind noch eine ganze Menge !
Skl53-0317 schrieb:
Man sollte sich genau überlegen was man macht!Denn zur Genossenschaft wechseln,500€ bezahlen und dann?Ja dann biste beim bisherigen Arbeitgeber weg!Stehst unter de Knute einer Gewerkschaft,die dir dann den Tarif diktiert,gut??Das denken der Gründung einer solchen Genossenschaft mag ja gut sein,aber nicht unter dem Dach der GDL!!
Ich spendiere dir eine Tüte Leerzeichen... Der Rest ist solche Grütze... 🤦‍♂️

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Schon ein interessantes Versprechen der Fair-Train e. G., welches sie in Ihrem Prospekt Fragen & Antworten machen:

[Zitat]
Nicht jedes Genossenschaftsmitglied wird bei der Genossenschaft arbeiten, aber alle Genossenschaftsmitglieder werden von ihrer Mitgliedschaft profitieren. Die eingezahlten Genossenschaftsanteile werden in jeder Hinsicht unvergleichbare Gewinne abwerfen, denn nicht nur die in Aussicht stehenden Genossenschaftsgewinne kommen den Kollegen zugute,.....
[Zitat Ende]


Wer sollen diese Gewinne erwirtschaften, wenn er nicht bei der Genossenschaft schafft?

Was die angesprochenen Standards betrifft,

[Zitat]
...sondern auch die marktprägende Vorbildwirkung für eine gelebte und ausgewogene Arbeits- und Lebenssituation der Arbeitnehmer, die ihren tatsächlichen Gewinn in Euro und in Lebensqualität gleichermaßen erhalten.
[Zitat Ende]


so wird das durchaus so kommen, was im Grund ja positiv zu bewerten ist.

Aber ich kann mir beim besten Willen derzeit nicht vorstellen, dass beispielsweise 1000 Tf die finanziellen Gewinne für 5000 Mitglieder erwirtschaften. Nur aus diesem Grund in die Genossenschaft ein zahlen? Da muss man schon sehr überzeugt und enthusiastisch sein.

Ich persönlich glaube nicht an "große" Gewinne, und wenn ja, dann zu Lasten der anderen Beschäftigten im Bahnsektor. Für mich klingt das ehr nach den alten GdL-Parolen in Richtung "Tf sind die Elite der Bahn", nur neu verpackt. Ob das der Branche hilft? Ich bezweifle das.

Grüße vom Oberindianer


"Jeder Mensch ist ein Clown, nur wenige haben den Mut es zu zeigen!
(Charlie Rivel)"
Servus,

daß nenne ich mal eine Doppelfunktion, die man sich auf der Zuge zergehen lassen muß:
Gewerkschaftsboss und Leiharbeitgeber.

Und dann noch von seinen Arbeitnehmern verlangen, daß diese für das Arbeiten bezahlen (Genossenschaftsanteile kaufen).

Ich weiß: Viele pointierte Überspitzungen, aber es musste einfach raus.

Gruß

Robert
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