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Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 24.05.23 08:50

Gestern ist einer der Ideengeber für ein alternatives Verkehrssystem, Winfried Wolf, verstorben.

[www.bei-abriss-aufstand.de]



Gruß
Wolfram

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: Heizlokführer

Datum: 24.05.23 09:30

Mein aufrichtiges Beileid an seine Verwandten - Freunde und Bekannten falls die hier mitlesen

Nachruf-Auszug aus einem Presseartikels dazu von [www.nd-aktuell.de]

Wolf war maßgeblich an der Gründung von Initiativen wie
»Bahn für alle« und »Bürgerbahn statt Börsenbahn«
beteiligt und gehörte zu den Protagonisten des zähen Widerstands
gegen das monströs teure Bahnhofsprojekt »Stuttgart 21«.
Vehement unterstützte er den in mehreren Tarifrunden ausgefochtenen Kampf
der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für eigene Tarifverträge.
Ein Kampf, der sich eben nicht nur gegen den Bahn-Konzern richtete,
sondern auch gegen die mit dem Management eng verbandelte DGB-Gewerkschaft Transnet (heute EVG),
die – anders als die GDL – den Börsengang des DB-Konzerns unterstützte.
Seine Unterstützung war stets mehr als ein Lippenbekenntnis.
So organisierte er beim letzten großen GDL-Streik im August 2021 die Herausgabe einer Streikzeitung,
die einigen Zeitschriften beigelegt und bundesweit verbreitet wurde.



Wolfram D. schrieb:
Gestern ist einer der Ideengeber für ein alternatives Verkehrssystem, Winfried Wolf, verstorben.

[www.bei-abriss-aufstand.de]



Gruß
Wolfram

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: nozomi07

Datum: 24.05.23 15:47

broadrick schrieb:
Ein Nachruf:
[www.lunapark21.net]

Immer noch lesenswert:
Bernhard Knierim / Winfried Wolf: Abgefahren : warum wir eine neue Bahnpolitik brauchen (2019)

Carl Waßmuth / Winfried Wolf: Verkehrswende – Ein Manifest (2020)

Er war ein mitreißender Redner und ein echter Freund der Eisenbahn.
Mir war er immer viel zu links. Ein Freund der Eisenbahn, ja. Überzeugend? Fand ich ihn keineswegs.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: EB1970

Datum: 24.05.23 15:58

nozomi07 schrieb:
broadrick schrieb:
Ein Nachruf:
[www.lunapark21.net]

Immer noch lesenswert:
Bernhard Knierim / Winfried Wolf: Abgefahren : warum wir eine neue Bahnpolitik brauchen (2019)

Carl Waßmuth / Winfried Wolf: Verkehrswende – Ein Manifest (2020)

Er war ein mitreißender Redner und ein echter Freund der Eisenbahn.
Mir war er immer viel zu links. Ein Freund der Eisenbahn, ja. Überzeugend? Fand ich ihn keineswegs.

Hmm. Also die CSU ist rechts. Und wohin sie die Bahn geführt hat ist bekannt.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: ingo st.

Datum: 24.05.23 17:50

Wenn Wolf die Idee eines Börsengang de Eisenbahn heftig kritisiert, weil es dem neoliberalen Zeitgeist und seiner Kapitalinteressen geschuldet war, dann ist das links. Und im Kern ist es eine Kapitalismuskritik. Man ist ja nicht sofort Sozialist wenn man gegen die Börsenbahn war und ist. Das nannte man daher auch soziale Marktwirtschaft, die Gerhard "Brioni" Schröder letztlich mehrfach verraten hat.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 24.05.23 18:34

Winfried Wolf war aber bekenneder „Linksaußen“. Er ist aus der PDS ausgetreten, weil sie ihm nicht mehr links genug war. Mit Marktwirtschaft, auch sozialer, hatte er nicht das geringste „am Hut“. Seine Kritik und seine Analysen waren gut, seine Schlussfolgerungen waren mir zu „realsozialistisch“.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: nozomi07

Datum: 24.05.23 18:40

ingo st. schrieb:
Wenn Wolf die Idee eines Börsengang de Eisenbahn heftig kritisiert, weil es dem neoliberalen Zeitgeist und seiner Kapitalinteressen geschuldet war, dann ist das links.
Ich war auch nie für eine Börsenbahn. Bin aber nicht links. Es geht da um Sachfragen, nicht um Schwarzweiß-Denken.

Aber Wolf bezeichnete z.B. die Aufteilung in BordRestaurant und BordBistro als "Klassengesellschaft". damit war er für mich nicht mehr ernstzunehmen.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: nozomi07

Datum: 24.05.23 18:46

EB1970 schrieb:
Zitat:
Hmm. Also die CSU ist rechts. Und wohin sie die Bahn geführt hat ist bekannt.
Zwischen Schwarz und Weiß gibts unendlich viele Graustufen.

De mortuis nil nisi bene

geschrieben von: Pufferteller

Datum: 24.05.23 18:48

Auch ich war kein Freund etlicher Schlußfolgerungen seiner Thesen. Aber die grundlegende Arbeit bis zu diesen ist schon zu würdigen. Und er hat die Finger dort hineingelegt, wo es wehtut.

In diesem Sinne wünsche ich mir und dem Forum, den allten Spruch eines noch älteren griechischen Philosophen: Über Tote rede man nur gut /im Guten.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.23 18:50.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: Saul Goodman

Datum: 24.05.23 19:17

nozomi07 schrieb:
EB1970 schrieb:
Zitat:
Hmm. Also die CSU ist rechts. Und wohin sie die Bahn geführt hat ist bekannt.
Zwischen Schwarz und Weiß gibts unendlich viele Graustufen.
Es gibt sogar Gelehrte, die haben die These aufgestellt dass die Realität sogar aus einem ganzen Spektrum von sogennaten "Farben" jenseits von hell und dunkel gibt.

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: ifra

Datum: 25.05.23 18:03

Wenn man Winfried Wolf würdigen will, so sollte man das aus seinem politischen Neigungen und Wirken m. E. nicht seine schriftstellerischen Aktivitäten in der Verkehrspolitik wie ein Tortenstück herausschneiden, sondern sein gesamtes politisches Engagement in aller Breite betrachten, zu dem auch die Aktivitäten einer Zeit lang in der PDS, der Linken und entschiedene Anti-Kriegs-Aktivitäten wie mit der "Zeitung gegen den Krieg" gehörten. Auch wenn da der Überlick schwer fällt und auch wenn er über die Zusammenhänge nicht immer so viel sagte, für ihn gehörte alles zusammen.

"....
Er selbst definierte sich als ein „von Rosa Luxemburg beeinflusster Sozialist und an Leo Trotzki orientierter Stalinismus-Kritiker“. Winfried Wolf war in den 70er/80er Jahren Mitglied der trotzkistischen Gruppe Internationale Marxisten (GIM) und langjähriger Chefredakteur ihrer Zeitung was tun, später Mitglied der Vereinigten Sozialistischen Partei (VSP).
....
Er galt als Vertreter der Neuen Linken in der Partei und gehörte zum „linken“, undogmatischen Flügel der PDS. In seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter war er zugleich auch verkehrspolitischer Sprecher der PDS und Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages. Winfried Wolf war Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac[2] sowie der Bildungsgemeinschaft SALZ.
....
Wolf beteiligte sich an dem Entwurf zum Zero-Covid-Aufruf.
....
"
aus [de.wikipedia.org]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.05.23 23:56.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: Alibizugpaar

Datum: 25.05.23 18:14

Das war dann wirklich ein absurder Vergleich. Manchen Leuten gehen im Kopf echt die Gäule durch.

Gruß, Olaf

(,“)
< />
_/\_

♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Also zusammengefasst

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 25.05.23 18:40

…seine verkehrspolitischen Publikationen sind das einzige, wo man nicht im Strahl kotzen möchte.

Re: Winfried Wolf verstorben

geschrieben von: mannibreuckmann

Datum: 25.05.23 19:12

ingo st. schrieb:
Wenn Wolf die Idee eines Börsengang de Eisenbahn heftig kritisiert, weil es dem neoliberalen Zeitgeist und seiner Kapitalinteressen geschuldet war, dann ist das links. Und im Kern ist es eine Kapitalismuskritik. Man ist ja nicht sofort Sozialist wenn man gegen die Börsenbahn war und ist. Das nannte man daher auch soziale Marktwirtschaft, die Gerhard "Brioni" Schröder letztlich mehrfach verraten hat.
Ja, das ist zwar eine linke Position, aber die geht auch bis in die Mitte der Gesellschaft. Auch dort fragt man sich nämlich, ob es wirklich schlau ist, staatliche Aufgaben an Privatunternehmen abzugeben.

Re: Also zusammengefasst

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 26.05.23 08:08

Früherwarallesbesser schrieb:
…seine verkehrspolitischen Publikationen sind das einzige, wo man nicht im Strahl kotzen möchte.
Ok, kann man denken, muss man nicht überall hinschreiben.
Immerhin wird so deutlicher, auf welches "Früher" sich der nostalgische Nickname bezieht...

Re: Also zusammengefasst

geschrieben von: Schienennagel

Datum: 26.05.23 11:37

Wolfram D. schrieb:
Früherwarallesbesser schrieb:
…seine verkehrspolitischen Publikationen sind das einzige, wo man nicht im Strahl kotzen möchte.
Ok, kann man denken, muss man nicht überall hinschreiben.
Immerhin wird so deutlicher, auf welches "Früher" sich der nostalgische Nickname bezieht...
Wie viele andere aus seinem linken Milieu hat auch Wolf bestimmte Sachverhalte, die in den vergangenen Jahren passierten, nicht mehr richtig einordnen können, um es freundlich zu formulieren. Politisch war er ein Irrlicht, die Beiträge zur Bahn in vielen Bereichen früher dennoch fundiert. Jedoch habe ich ihn in den letzten Jahren nicht weiter verfolgt.

Re: Also zusammengefasst

geschrieben von: mannibreuckmann

Datum: 26.05.23 13:36

Man muss nicht jede politische Meinung teilen, aber eine solche in die Nähe geistiger Umnachtung zu stellen, wie du es hier machst, steht dir nicht zu. Auch nicht, wenn du es freundlich formulierst.

Re: Also zusammengefasst

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 26.05.23 13:47

Ich bin zwar überzeugter Antikommunist, aber nicht rechts. Der Kommunismus hat weltweit mindestens genausoviele Menschen auf dem Gewissen wie der Faschismus/Nationalsozialismus, nur eben nicht aus „rassischen“ sondern aus politisch-ideologischen Gründen. Und man mache sich nichts vor, auch die „Stalin-kritischen Trotzkisten“ hätten, wären sie an die Macht gekommen, ein menschenverachtendes Terrorregime errichtet, natürlich wie immer „in bester Absicht“. Übrigens, selbst Willy Brandt war, bei aller Entspannungspolitik, immer ein dezidierter Antikommunist.

Re: Also zusammengefasst

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 26.05.23 13:55

Doch, hierzulande darf man das, in einem Regime, wie es Herrn Wolf vorschwebte, wäre man dafür nach Bautzen/Sibirien/Tuol Sleng geschickt worden.
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