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[P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: 0nkel_wom

Datum: 03.01.16 15:06

Hallo zusammen,
ich hoffe, Ihr seid alle wieder fit und empfänglich für eine Zeitreise nach Potsdam.

Der Straßenbahnbetrieb in Potsdam war zu DDR-Zeiten eher langweilig: regelspurig, keine Überlandstrecken, Wagenpark bestehend aus Gothas und Tatras.


http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/plan_p.jpg

Offenbar lieferte man sich mit dem benachbarten Brandenburg einen internen Kampf, wer auf seinem Streckennetz die meisten Linien zustande brachte.
In Potsdam waren es auf sechs Streckenästen immerhin zehn Linien. Die Buslinien A und B waren O-Bus-Linien.

(Brandenburg hatte übrigens neun Linien auf drei Streckenästen)

Am 04.10.1986 fuhr ich von meinem Stützpunkt in Magdeburg nach Potsdam. War immerhin ziemlich flott zu erreichen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-101.jpg

(Bild 1) Der gemeine Potsdam-Besucher wurde damals mitten im Wald aus dem Zug gekippt. Der Hauptbahnhof heißt heute Pirschheide.
Damals wartete Gotha-T2 107 mit seinen Beiwagen 203 und 204 auf die Bahnreisenden.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-102.jpg

(Bild 2) Während sich die Tatras 006 und 007 in der Friedrich-Ebert-Straße sonnten, machte sich die Fotowolke über das Nauener Tor her.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-103.jpg http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-104.jpg

(Bild 3) In der Gegenrichtung verärgerte mich der heranbrausende Trabant derart, dass ein Teil des Nauener Tores im Diarahmen verschwand. (Tw 028 und 029)

(Bild 4) Auf der Strecke zum Kapellenberg wurde es an der Puschkinallee doch etwas überlandstraßenbahnig. Allerdings befanden sich hier einige sowjetische Militärobjekte,
die das Fotografieren unangenehm machten. Dieser Abschnitt wurde mit der Eröffnung der Strecke nach Bornstedt zweigleisig ausgebaut.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-105.jpg

(Bild 5) Das Gleisdreieck am Kapellenberg mit Tw 039 und 040.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-106.jpg

(Bild 6) Tatra 026 am Platz der Einheit.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-107.jpg

(Bild 7) Gotha-G4 179 mit Bw 260 am Platz der Einheit.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-108.jpg

(Bild 8) Arbeitswagen 305 mit zwei ex-Berliner Reko-Beiwagen auf der Havelbrücke. Sie wurden später noch einige Jahre in Potsdam eingesetzt,
um auch dort den Fahrgästen "die etwas härtere Art, Straßenbahn zu fahren" nahe zu bringen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-109.jpg

(Bild 9) Der Versuch, auf der Havelbrücke Straßenbahn mit Nikolaikirche zu fotografieren, sorgte für Ärger und Verdruss: Schatten wahlweise auf Bahn und/oder Sakralbau,
Autos vor der Straßenbahn. Oder eben Straßenbahn vor einem Teil des Doms.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-109a.jpg

(Bild 9a) Auf besonderen Wunsch die Schatten-Version mit Tatra 032.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-110.jpg

(Bild 10) Die damalige Bedeutungslosigkeit des Bahnhofs Potsdam Stadt bekräftigte man noch durch das ziemlich unsortierte Abstellen von Leipziger Gotha-Beiwagen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-111.jpg

(Bild 11) Tatra-Zug 006 und 007 auf der Linie 5 in der Friedrich-Engels-Straße. Die südliche Verbindung nach Babelsberg wurde inzwischen stillgelegt.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-112.jpg

(Bild 12) In Babelsberg gab es bis 1995 einen O-Bus-Betrieb. Linie B an der Kreuzung mit der Straßenbahn. Skoda 404 war damals erst drei Jahre alt.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-113.jpg

(Bild 13) Endschleife Babelsberg mit den Gothas 171 (teilweise im schönsten Sonnenlicht), 175 (rechts im Schatten), dahinter hatte sich noch ein Tatra angeschlichen.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-114.jpg

(Bild 14) Tatra 005 wartete am Platz der Einheit auf seinen Einsatz als Linie 8 nach/zum Stern.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-115.jpg

(Bild 15) Gotha-Dreiwagenzug 119+207+208 am Bahnhof Rehbrücke.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-116.jpg

(Bild 16) Der selbe Zug am Platz der Nationen mit Blick auf das Brandenburger Tor.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-117.jpg

(Bild 17) Es folgte Tw 117 mit Bw 227 und 228 auf der Linie 4.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-118.jpg

(Bild 18) Tw 179 mit Bw 260 auf der 1 Richtung Hauptbahnhof in der Geschwister-Scholl-Straße.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-119.jpg

(Bild 19) Linie 4 Richtung Hauptbahnhof in der Leninallee. Der Ex-Leipziger Tw 186 hatte nur einen einfachen Zierstreifen und stets
den ebenfalls aus Leipzig übernommenen Bw 271 dabei.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-120.jpg

(Bild 20) Die Leninallee kurz vor dem Hauptbahnhof. Gotha 107 fuhr mir an diesem Tag auffallend oft vor die Linse.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-121.jpg

(Bild 21) Eigentlich war geplant, dass die nun makellos scheinende Sonne die Szenerie am Stellwerk an der Anhaltstraße erleuchtete. Diese war der Meinung,
dass das im Oktober nicht mehr nötig ist. Über die Brücke fährt heute wieder die S-Bahn nach Berlin.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-122.jpg

(Bild 22) Tw 171 mit Bw 215 als Linie 4 von Babelsberg am Platz der Einheit.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-122a.jpg

Werfen wir noch einen Blick auf die Service-Leistungen der Post vor der börsengerechten Zerlegung.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-123.jpg

(Bild 23) Im letzten Sonnenlicht fuhr Gotha 107 in der Wilhelm-Pieck-Straße zum Hauptbahnhof. Im Hintergrund hört man förmlich den Tatra-Zug die Herzstücke
Richtung Kapellenberg bearbeiten.



http://www.onkel-wom.de/bilder/straba_potsdam/straba_p_01-124.jpg

(Bild 24) Bis zum Zug war noch ausreichend Zeit für eine Fahrt nach/zum Stern. Wie lange die Kiefer an der dortigen Endschleife wohl noch ihre Wurzeln im Märkischen Sand
halten konnte? Ich als Fahrer hätte nicht darunter geparkt.


Grüße aus Frankfurt
Onkel Wom!





3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:01:05:09:56:06.
0nkel_wom schrieb:
>
> (Bild 8) Arbeitswagen 305 mit zwei, offenbar
> Berliner Reko-Beiwagen auf der Havelbrücke. Weiß
> jemand, was die Berliner in Potsdam machten?

Sind nicht in den späten 1980ern noch Rekos nach Potsdam verbracht worden um den dortigen verschlissenen Fahrzeugbestand "aufzufrischen"?

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: 1418

Datum: 03.01.16 15:57

Moin,
Zitat:
> Weiß jemand, was die Berliner in Potsdam machten?

Sind nicht in den späten 1980ern noch Rekos nach Potsdam verbracht worden um den dortigen verschlissenen Fahrzeugbestand "aufzufrischen"?
So war es. Der Aufwand an den ex-Leipziger Gothas zur Inbetriebsetzung war "etwas" höher als erwartet, ein Großteil wurde nach längerer Abstellzeit (u.a. am Bf. Potsdam-Stadt, hinten in der Schleife standen auch 2 Gotha-G4) nach der Übernahme einer größeren Anzahl von KT4D aus Berlin ohne Einsatz verschrottet. Die ex-Berliner Rekowagen hatten noch Rest-Fristen, waren nach der KT4D-Übernahme aber genauso schnell wieder aus dem Stadtbild verschwunden. Kurzzeitige Lückenfüller sozusagen, bei denen nur Nummer und Signet von Potsdam angebracht wurden, den schwarzen Berliner Streifen behielt man bei und änderte ihn nicht auf das Potsdamer rot.
MfG 1418
Hallo Wolfgang,

wieder ein sehr sehenswerter Beitrag über einen doch damals sehr interessanten Betrieb. Vielen Dank fürs Einstellen.
Besonders überrascht war ich, dass wir uns bei unseren Besuchen an ähnlichen Fotostandpunkten herumgetrieben haben. Wie Du in meinem Bericht ( [www.drehscheibe-online.de] auf Bild 1 sehen kannst, sogar an der selben Stelle, nur dort habe ich den Tw 102 fotografiert. Leider war ich nicht an dem Standpunkt, von dem aus man die Straßenbahn mit dem Berliner Tor im Hintergrund ablichten konnte.
Alles Gute im neuen Jahr und immer ein interessantes Objekt vor der Linse wünscht
Bernd

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: BTTB

Datum: 03.01.16 16:23

Danke. Wie funktionierte das eigentlich genau bei den Trolleybussen mit dem Stromabnehmer? Die Straßenbahn bleibt ja immer in der Spur, aber wenn der Busfahrer mal etwas zu früh oder zu spät einlenkt, springt da der Schleifer runter und alles steht? Wir hatten hier auch mal so eine Art Trolleybus, aber nur für Gütertransport und schon 90 Jahre her.

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: P-134

Datum: 03.01.16 16:35

genau so!
noch einige Besonderheiten, die in diesem Beitrag (Danke!!!) auffallen.

Da der Besuchstag ein Sonnabend war, waren KT4D auf der Linie 5 unterwegs.
Der Streckenabschnitt in der Puschkinallee wurde nicht stillgelegt, sondern zweigleisig ausgebaut. Nur das Gleisdreieck Kapellenberg (Bild 5) gibt es nicht mehr.
Im Bild 4 befindet sich die damals genutzte Ausweiche (rechts in Höhe des 2.TW), links hinter den Hecken sind heute die Gärten der Kolonie Alexandrowka frei einsehbar.
Bild 9: Potsdam hat keinen Dom, das ist die ev. Nikolaikirche.
Bild 10 zeigt nicht nur den Leipziger Schrott, der nicht mehr aufgearbeitet werden konnte, sondern auch den Ersatzteilspender-TW aus Berlin 217 217 links hinten auf dem Verbindungsgleis zur Bahn.
Bild 8 zeigt die Überführung von 2 Reko-BW ex Berlin vom Depot Drevestraße zur Holzmarktstraße (Werkstatt) zwecks Einsatzvorbereitung.
Die Querelen um diese Schrottlieferung aus Berlin hat Ivo Köhler ausgiebig in "Stadtverkehr Potsdam" beschrieben. Bei den ersten Einsätzen von Reko-BW 1972 gab es in Potsdam noch massive Beschwerden, aus 1986 habe ich nichts davon mitbekommen (nur noch häufiger Gast in Potsdam.

Gleichzeitig ist Dir ein Zeitdokument gelungen: 1985/86 lief die Ausrüstung der Gothawagen mit Begrenzungsleuchten auf Hochtouren, und die farbliche Neuausrichtung (nur ein Zierstreifen an der Front, statt Dreizack)war auch in vollem Gange.

Gruß
Achim

Tante Edit hat ein "n" gekauft



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:01:03:18:01:13.

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.01.16 17:26

Gut dargestellt auch in dem Buch von Ivo Köhler "Rekowagen, die etwas härtere Art Straßenbahn zu fahren"! Eigentlich Pflichtlektüre für DDR Straßenbahnfans :) Da wird auch auf die Potsdamer Gegebenheiten eingegangen und die zweimalige Segnung durch die Gleistöter, Knochenbrecher oder wie man sie sonst noch nannte.

http://fs5.directupload.net/images/160314/wr64ge43.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:01:03:17:27:02.

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: Jörn

Datum: 03.01.16 18:10

0nkel_wom schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo zusammen,
> ich hoffe, Ihr seid alle wieder fit und
> empfänglich für eine Zeitreise nach Potsdam.
>
> Der Straßenbahnbetrieb in Potsdam war zu
> DDR-Zeiten eher langweilig: regelspurig, keine
> Überlandstrecken, Wagenpark bestehend aus Gothas
> und Tatras.

Langweilig? Für mich als "Wessi" sind das wertvolle Zeitdokumente, hatte ich doch niemals Gelegenheit, "nach drüben" zu kommen.

Danke fürs Zeigen
Jörn.
Welche Takte wurden denn da auf den Linien in etwa gefahren?
BTTB schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie funktionierte das eigentlich genau bei den Trolleybussen mit dem Stromabnehmer?

Oberleitungsbus -> Stromabnehmer

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: Obus

Datum: 03.01.16 19:43

Guten Abend,

Die Linien 1,3,4,5,6 sind täglich von 4 bis 1 Uhr alle 20 min. gefahren.
Linie 3 in Berufsverkehr alle 10 min.
Linie 3 und 5 nachts 1-4 Uhr alle 60 min.
Linie 6 nachts 1-4 Uhr alle 30 min.

Die Linie 8 Mo.-Sa. im Tagesverkehr und So. nachmittags alle 20 min.

Die Linien 9 und 10 Mo.-Fr. im Tagesverkehr alle 20 min.

Die Linien 2 und 7 im Berufsverkehr alle 20 min.

Ja so führen im Berufsverkehr über 40 Kurse in Potsdam, gegenüber heute mit Netzerweiterung nur noch 7 Linien mit 34 Kursen.

In Brandenburg (Havel) war es auch so, alle 20 min führen 9 Linien zur Wende über 30 Kurse im Berufsverkehr, heute 3 Linien mit 13 Kursen.
In Frankfurt (Oder) zur Wende 7 Linien im Berufsverkehr (Linie 1-5 alle 15 min., Linie 6-7 alle 7/8 min.) mit über 40 Kursen, heute 5 Linien (alle 20 min.) mit 16 Kursen.
In Cottbus zur Wende Linie 1-4 und 4E und im Berufsverkehr 35 Kurse und heute noch 16 Kurse.

Schöne Grüße
spock5407 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Welche Takte wurden denn da auf den Linien in etwa
> gefahren?

Dazu findest du Informationen u.a. hier: [www.potsdam-straba.de]

Vielen Dank an Onkel Wom, an Reko-Beiwagen in Potsdam kann ich mich gar nicht erinnern.Das war wohl nur eine kurze Periode,oder?

Gruß
Carsten

Beginne den Tag mit SPORT ...
und lass' den Kaffee laufen!

[www.brandenburgische-staedtebahn.de]
Die Eisenbahnfreunde "Hoher Fläming" Bad Belzig auf FB:[www.facebook.com]

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: P-134

Datum: 03.01.16 20:33

...kurze Periode...,ist Ansichtssache, Einsatzzeiten der Reko-BW waren von 1972-1978 und von 1986-89

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: sk135

Datum: 03.01.16 21:59

Hallo Onkel Wom,

ganz herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag! Für mich als in Potsdam in dieser Zeit aufgewachsenen war das mit diesen herrlichen Bildern eine echte Zeitreise!

Ich habe ein paar Nachfragen:
Bilder 3 und 4: erkenne ich die Nummer der KT4D in beiden Bildern richtig, wenn ich 028 lese?
Bild 9: Kann ich deiner Beschreibung entnehmen, dass Du an dieser Stelle mehrere Bilder gemacht hast? Falls ja, könntest du die möglicherweise bitte auch noch einstellen? Schatten und Autos sind ja angesichts des historischen Wertes egal.
Bild 24: Ist die Fahrzeugnummer auf dem Original zu erkennen? Mir scheint es so, als handelt es sich um Tw 043. Der Triebwagen fährt vermutlich in die Haltestelle ein, nachdem er vorher in der Wendeschleife auf die Abfahrt gewartet hat, und steht dort nicht längere Zeit.


Noch ein paar Infos:
Bild 14: Vermutlich wartet der Tw 005 nicht, denn lt. Fahrplan 1986/87 betrug die planmäßige Fahrzeit der Linie 8 zum Wenden über den Platz der Einheit von Ankunft Platz der Einheit/Süd bis Abfahrt am Platz der Einheit/West nur eine Minute. Das ist wohl nur mit Durchfahrt am Platz der Einheit/Nord zu schaffen gewesen.
Bild 19: Tw 186 war der einzige der Leipziger Gelenkwagen, der in Potsdam wieder in Betrieb genommen wurde. Er war so weit ich weiß immer mit dem ex-LVB Bw 271 gekuppelt.

KT4D waren auf den Linien 3 und 5 nur am Wochenende eingesetzt.

An eine Konkurrenz mit dem kleineren Brandenburg bezüglich der Linien glaube ich seitens Potsdams aber nicht. Potsdam hatte als Bezirksstadt ohnehin bessere Bedingungen. Die 10 Linien waren ein tatsächlich auch in der HVZ betriebenes Netz, während in Brandenburg auf einigen Linien nur einzelne Fahrten pro Tag verkehrten.

Auf der Webseite [www.bahn1989.berlin] kann ein Fahrplan der Potsdamer Straßenbahn von 1989/90 herunter geladen werden. Falls Interesse besteht, kann ich auch noch den Fahrplan von 1986/87 einscannen.

Nochmals vielen Dank und Grüße,


Sebastian
Hammer Bilder !!! Danke fürs zeigen.

Gruß Ralf

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: sk135

Datum: 04.01.16 18:26

Hallo Wolfgang,

danke für die Ergänzung des Bildes mit Tw 032 auf der Linie 8.

Du hast bei Deinem Aufenthalt die an dem Tag eingesetzten Fahrzeuge ziemlich umfangreich abfotografiert:

Drei von vier Umläufen der Linie 1
Tw 107+xxx+xxx
Tw 119+xxx+xxx
Tw 179+vermutlich Bw 217

Alle vier Umläufe der Linie 4
Tw 171+vermutlich Bw 215
Tw 175+xxx
Tw 117+xxx+xxx
Tw 186+271

Alle drei Umläufe der Linie 5
Tw 006+xxx
Tw 028?+xxx
Tw 039+040?

Zwei von drei Umläufen der Linie 8
Tw 005
Tw 032

Daraus ergibt sich zu Bild 13, dass der Tatra mit Einholmstromabnehmer im Hintergrund Tw 006 sein muss, denn die beiden anderen auf der Linie 5 eingesetzten Umläufe hatten einen führenden KT4D mit (tschechischem) Scherenstromabnehmer.
Zu Bild 23 ergibt sich mit der selben Begründung ebenfalls der Zug der Linie 5 mit Tw 006 an der Spitze.

Grüße,

Sebastian

Re: [P] Ein Tag bei der Straßenbahn in Potsdam 1986 (24B)

geschrieben von: P-134

Datum: 04.01.16 23:38

Hallo,

da Sebastian die Aufstellung der Umläufe noch vorgenommen hat, hoffe ich auch noch die xxx in seiner Aufstellung klären zu können.

Falls jemand anderslautende Aufzeichnungen hat, immer her damit, gern genommen.
......

>
> Drei von vier Umläufen der Linie 1
> Tw 107+203+204 Zug ex Karl-Marx-Stadt (Chemnitz)
> Tw 119+207+208 TW ex MD, BW ex C
> Tw 179+vermutlich Bw 217, eher BW 260

> Alle vier Umläufe der Linie 4
> Tw 171+vermutlich Bw 215 , ja BW ex C
> Tw 175+ 236 BW ex MD
> Tw 117+227+228 TW ex MD, BW ex C
> Tw 186+271
>
> Alle drei Umläufe der Linie 5
> Tw 006+007
> Tw 028+029
> Tw 039+040, ja
>
> Zwei von drei Umläufen der Linie 8
> Tw 005
> Tw 032
>
> Daraus ergibt sich zu Bild 13, dass der Tatra mit
> Einholmstromabnehmer im Hintergrund Tw 006 sein
> muss, denn die beiden anderen auf der Linie 5
> eingesetzten Umläufe hatten einen führenden KT4D
> mit (tschechischem) Scherenstromabnehmer.
> Zu Bild 23 ergibt sich mit der selben Begründung
> ebenfalls der Zug der Linie 5 mit Tw 006 an der
> Spitze.
>
> Grüße,
>
> Sebastian

Danke für die bildreichen Erinnerungen.

Gruß
Achim

Danke und Sammelantwort

geschrieben von: 0nkel_wom

Datum: 05.01.16 09:53

Guten Morgen zusammen

Danke an alle für die Ergänzungen, ich habe einige Dinge im Beitrag ergänzt.

Achim P-134 :
Da war der Samstag wohl der falsche Tag. Hätte ich sonst Gothas am Nauener Tor und am Kapellenberg erwischt?
Irgendwie bildete ich mir ein, dass das letzte Stück zum Kapellenberg ab der Kurve in Bild 4 nicht Bestandteil
der Neubaustrecke wäre. Mangelnde Streckenkenntnis eben.

Dass das mit der Kirche ein Fettnapf sein könnte, habe ich befürchtet.

Bernd :
Ja, an manchen Stellen läutet eben das Motivglöckchen. Auch zehn Jahre später noch.

BTTB :
Bin noch nie mit einem O-Bus gefahren, aber der Spielraum ist größer als bei der Straßenbahn.
So eine Fahrspur rechts oder links neben der Fahrleitung geht.

Jörn :
Das „langweilig“ bezog sich eher auf das Streckennetz. Da hatte Brandenburg oder die ganzen
Kleinstadt- und Dorfstraßenbahnen doch mehr zu bieten.
Heute bin ich natürlich froh, damals in Potsdam gewesen zu sein.

Sebastian :
Ich habe das Bild 9a angehängt.

Gruß
Onkel Wom!

Re: Danke und Sammelantwort

geschrieben von: P-134

Datum: 05.01.16 23:18

Hallo Onkel Wom,

Zu den Gothaern auf der Strecke Richtung Kapellenberg: im Regelfall im Tagesverkehr ja, im Oktober 86 meistens.

Aufgrund von Bauarbeiten Richtung Glienicker Brücke hatte man KT4D (HvZ Linie 7 entfiel) über und setzte die unter anderem auf der 5 ein.

zum Streckenverlauf Kapellenberg/Friedrich-Ebert-Straße (heute Haltestelle Reiterweg/Alleestraße) habe ich diesen Film gefunden

[www.youtube.com]

Bei min 5:35 blickt man direkt auf das frühere Areal des Wendedreiecks Kapellenberg.
Diese Haltestelle ist bei der Umgestaltung entfallen.

Bei min 6:45 sieht man Dein Bild 3a!

... mit der Nikolaikirche... kein Fettnäpfchen, aber man muß den Größenwahn in diesem Berliner Vorort ja nicht noch fördern.

Gruß
Achim
0nkel_wom schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...] Der gemeine Potsdam-Besucher wurde damals
> mitten im Wald aus dem Zug gekippt. [...]

:-D Ja, genau so wars...