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Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: Thomas Reitzel

Datum: 10.07.15 10:45

In diesem Juli vor 43 Jahren begannen in München die olympischen Sommerspiele, die, wie wir alle wissen, einen tragischen Verlauf nahmen.

Doch an etwas anderes möchte ich hier erinnern.

In der euphorischen Vorfreude auf dieses Großereignis war die letzte 03 der Deutschen Bundesbahn, 03 131, am 24. Mai 1972, wenige Minuten vor Ablauf ihrer Kesselfrist am 25. Mai um 0:00 Uhr,

von dem bekannten Münchener Lokführer Franz Eigl und dem dortigen Lehrlokführer Schulz von Ulm nach München gebracht worden.

Die Geschichte ist nachzulesen im EK-Sonderheft "Vor 25 Jahren - Die DB 1972", herausgegeben 1997. Nach Eigls Erzählung sollte die Lok dort für den Lokführernachwuchs werben und wurde im westlichen Bw-Vorfeld aufgestellt,

wo sie aus vorbeifahrenden Zügen gut zu sehen war.


Zusätzlich kam man im Bw noch auf die hervorragende Idee, den Tender der Lok mit einer freundlichen Aufschrift zu schmücken, die in der Tat äußerst gelungen war!

Da ich damals in Neubiberg bei München auf dem Fliegerhorst Dienst tat, fiel mir die Tenderaufschrift bei der nächsten Vorbeifahrt im Zug nach Hause sofort ins Auge.

Bei der Rückkehr nach München einige Tage später war die Kamera dabei und bei der nächsten Heimfahrt paßte ich die Gelegenheit ab, die Lok aus dem fahrenden Zug abzulichten.


Nun, das gelang leidlich, aber den damaligen Umständen nach ging es auch nicht besser, denn es gab wirklich nur einen kurzen Augenblick, die Lok ohne störendes Beiwerk abzulichten, wie die Bilder zeigen.


Übrigens hatte Karl-Friedrich Seitz(uns allen hier bekannt) für das EK-heft sein eigenes Bild zur Verfügung gestellt, das meinem Schuß sehr ähnelt. Vielleicht kann er es hier nochmal verlinken, wenn er den Beitrag liest!


Hier meine drei Aufnahmen der Vorbeifahrt:



http://abload.de/img/720707_32040eqr2.jpg


http://abload.de/img/720707_3206awru1.jpg


http://abload.de/img/720707_3208vcrp7.jpg


Nun, es dauerte nicht lange, und die markante Tenderaufschrift wurde in Kreisen von Oberbeamten der BD München mit Mißfallen zur Kenntnis genommen,

fühlte man sich doch - für mich und viele andere - unverständlicherweise an die Olympiade 1936 erinnert, als man Lokomotiven ebenfalls mit Aufschriften "schmückte",

die aber etwas ganz anderes, nämlich Nazipropaganda, zum Inhalt hatten.


Kurz und gut, bei meiner nächsten Vorbeifahrt im Zug traute ich meinen Augen nicht, als ich 03 131 wieder ohne Tenderaufschrift am selben Platz stehen sah!

Danach wurde bekannt, daß die BD München verfügt hatte, daß die Aufschrift unverzüglich wieder zu entfernen sei, da sie an Nazipropaganda erinnere...



Ich weiß, daß sich danach noch viele Stimmen in den einschlägigen Medien über diese Maßnahme aufgeregt haben, aber es half alles nichts, weg war weg!

So sollen denn meine Bilder nochmals an diese eigentlich wunderbare Aktion des Bw München Hbf erinnern, die in diesen Tagen 43 Jahre zurückliegt.



Gruß an alle Interessenten; über adäquate Beiträge würde ich mich freuen!

Tom







2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:07:10:10:55:38.

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 10.07.15 11:10

ein schönes, ein seltens Zeitdokument.

Ich bin sicher, daß dieser nett gemeinte Gruß auch anno 2015 noch entfernt werden würde!

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Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: Jörg Schwabel

Datum: 10.07.15 11:36

Joachim Leitsch schrieb:
-------------------------------------------------------
> ein schönes, ein seltens Zeitdokument.
>
> Ich bin sicher, daß dieser nett gemeinte Gruß auch
> anno 2015 noch entfernt werden würde!

Heute vielleicht noch viel eher. 1972 war der Begriff der "political correctness" noch nicht erfunden.
Als ich mit Freunden etwa um diese Zeit nach München reiste um die neue S-Bahn kennen zu lernen, stand die Lok sehr prominent an dieser Stelle.

Gruß aus Wien

"Ohne Skepsis und Zweifel würden wir heute noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe".
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

(Immanuel Kant)

Eine schöne Erinnnerung, auch an Franz Eigl,

geschrieben von: MichaelM

Datum: 10.07.15 11:39

seine Liebe zur Eisenbahn wurde übrigens an die nächste Generation vererbt ...

MM

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: Bahnzerleger

Datum: 10.07.15 11:40

Boh, was für eine tolle Aktion! Und die Aufschrift sieht super aus, alle Achtung! Das kannte ich noch nicht. Was eine solche Lok mit der Nazi-Olympiade zu tun haben soll, erschließt sich mir allerdings nicht. Dann müssten konsequenterweise auch die olympischen Ringe verboten werden. Die waren 1936 auch überall zu sehen.

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: Michael Staiger

Datum: 10.07.15 13:07

Hallo,

bin auch an der "Parolen-03" vorbeigefahren und empfand mich als junger Eisenbahner in solch unselige Zeiten/Staatwesen versetzt, in denen Lokbemaler mit solchen schreierischen Anschriften einheitliches/überhebliches denken und handeln erreichen wollten und fand eine Wiederherstellung des "normalen" Aussehens durchaus für angemessen.
Natürlich war der Text auf der 03 freundlich und gut gemeint, nur eben die Art und Größe erinnerte eher an "Räder müssen ..." oder "DEIN JA dem ...", "Zum Xten Parteitag .."
Die beiden Loks sollten in erster Linie das bauliche Elend des Bw München etwas verdecken und das wurde auch ohne Parolen erreicht.
Frage mich jetzt nur, was an "political correctness" falsch sein sollte?

Gruß
Michael



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:07:10:13:10:07.

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: e32

Datum: 10.07.15 13:37

War die 132 neben der 03 im Verschiebedienst/ Abstelldienst eingeteilt?

die 132 war ebenfalls hier abgestellt

geschrieben von: Thomas Reitzel

Datum: 10.07.15 13:57

...und ebenso wie die 03 131 äußerlich wieder in einen sehenswerten Zustand versetzt worden.
Leider stand sie noch etwas ungünstiger als die 03, zumindest mußte ich mich auf den Schuß auf die 03 konzentrieren und habe sie deshalb nicht separat abgelichtet.
Meine Olympus FTL war damals noch nicht mit einem Winder ausgerüstet...

Zur 03 131 (und der E 32)

geschrieben von: makna

Datum: 10.07.15 14:59

Eine herrliche Bilderfolge - ich fuhr ja fast täglich daran vorbei und habe nie abgedrückt (seltenst auch nur eine Kamera dabei gehabt).

Die Ängste der Bahn-Oberen sind nachvollziehbar, wenn man hier einigen Kommentaren folgt:
Denen hatte sich auch der Vergleich zu Tenderaufschriften der Nazi-Zeit aufgedrängt,
und da man 1972 die Jugend der Welt offen empfangen wollte, das also abgemacht.

Schade drum - es war nämlich wirklich gut gemeint !!! Und hat außerdem nach dem Abriß von Haus V den Blick von einem Schandfleck abgelenkt.

Außerdem habe ich eine so lockere, weltoffene Stimmung wie in den Vorbereitungen und ersten Tagen der Spiele
(bis zu dem schrecklichen Attentat und Geiseldrama) nie zuvor erlebt und diese Zeit damals überaus genossen.
(Zur Fußball-WM 2006 gab es übrigens eine ähnlich schöne Stimmung - dann durch keine böse Tat getrübt)

Die Story von "Blasius" und dem Lehrlokführer Schulz ist übrigens wirklich (nach-) lesenswert !!!

Zur E 32: Bis 1970/71 waren diese Oldtimer im Dienst zwischen Pasing West und dem Hbf sehr oft anzutreffen. Aber 1972 war schon Schluß damit !

BG Manfred

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: S&B

Datum: 10.07.15 15:06

>>Frage mich jetzt nur, was an "political correctness" falsch sein sollte? <<

Grundsätzlich, daß eine staatlich/gesellschaftliche Denkweise vorgeschrieben ist, und ein Verstoß dagegen geahndet wird- und sei es durch gesellschaftliche Ächtung.

Grüße
Ulrich



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:07:10:15:07:38.

Re: drei Links zum Thema (m3L)

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 10.07.15 17:26

Guten Abend Thomas,

anbei drei Links zu Fäden, in denen 03 131 - bzw. E 32 27 vorkommen:

• „Nur Museumsloks” von 'Wolfgang Z' vom 03.10.06
• „DB 1971-10-13 – Ein Tag in München, Vorschau auf Teil 2” von Karl-Friedrich.Seitz vom 04.05.13
• „DB 1971-10-13 – Ein Tag in München, Teil 2” von Karl-Friedrich.Seitz vom 10.05.13.


Danke für Herzeigen der Fotos




Gruß

Walter

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: Michael Staiger

Datum: 10.07.15 22:53

Naja Ulrich,

dann würdest Du also - um mal in unseren Sphären zu bleiben - eine Aussage "Eisenbahnfans sind ausländerfeindlich, weil sie immer nur über deutsche Eisenbahnen reden" als hinnehmbare Aussage sehen? Wohlgemerkt natürlich in so einem öffentlichen Rahmen wie damals bei der 03 131!

In einer Demokratie halte ich es einfach für nicht hinnehmbar, irgendwelchen gesellschaftlichen Gruppen ihr wie auch immer geartetes "Anderssein" vorwerfen zu dürfen, nur weil sie nicht dem allgemeinen - oder noch schlimmer dem persönlichen - "Mainstream" entsprechen.

Diese "Tenderparolen" sollten ja stets klar machen, welche "Denke" die richtige ist und deshalb war diese an die alten Parolen erinnernden Aufschrift trotz freundlichem Text einfach nur unpassend. Hinzu kommt noch daß solche Anschriften in der damaligen DDR noch allgegenwärtig waren.
Ist natürlich nur meine persönliche Meinung!

Gruß
Michael

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: stenkelfelder

Datum: 11.07.15 10:31

Ich war damals in der Gegend und habe in der Lokalpresse die Angelegenheit verfolgen können- es ging damals eindeutig nicht um irgendwelche Remininszeznen an das Zwölfjährige Reich. Ds war damals einfach noch allgegenwärtig, und es gab sicher auch bei der DB noch vioele Beamte des höheren Dienstes, die ihre Laufbahn in der Epoche römisch zwo begonnen hatten und nach wie vor den Grundsätzen jener Zeit anhingen.
Hier legten sich die Juristen der BD München quer und verboten die Aufstellung der Dampflok. Die Gründe wurden damals in der LOkalpresse ausführlich dargelegt:
-da hattenn Beamte des mittleren Dienstes Eigeninitiative gezeigt, die ihnen dienstrangmäßig nicht zustand,
-da war eine Lok aufgestellt worden, auf die schon ein Schrotthändler eine Kaufoption hatte (Schrotterlöse waren offenbar schon damals das höchste Ideal der DB!),
-da war eineDampflok aufgestellt worden, und das durfte schon damals nicht sein,
-und irgendwelche Olympia- Bürokraten hatten sich aufgeregt, weil die DB keine Lizenz zur Verwendung der olympischen Ringe hatte.
Selbst der ultrakonservative "Münchner Merkur" sehnte sich damals nach dem Engel Aloysius, der den Münchner Behörden die göttlichen Eingebungen überbringen sollte...

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: S&B

Datum: 11.07.15 17:22

Michael,

einjeder soll sagen dürfen, was er empfindet, ohne daß ihm Nachteile entstehen (ausgenommen mutwillige Kränkungen natürlich).
Das gilt insbesondere auch für die Medien, um nicht eine (staatliche) Gleichschaltung (neudeutsch mainstream) entstehen zu lassen.
Ein willkürliches Beispiel: Man braucht die Thesen des T. Sarrazin nicht gut finden, aber man sollte seine Meinung als solche seine eben akzeptieren, ohne ihn deshalb ins soziale Abseits zu verbannen.

Mich hat der Satz von Rosa Luxemburg beeindruckt: "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“

Grüße
Ulrich, der beim Betrachten der 03 131 Bilder nicht im Geringsten an ähnliche Aufschriften der Vergangenheit gedacht hat.

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: SMF

Datum: 12.07.15 14:09

Hallo zusammen,

Kreideaufschriften am Tender einer Dampflok sind pauschal also "politisch nicht korrekt"?
Folienaufschriften an modernen E-Loks aber eher schon?

Inhalt egal?
"Nett hier, aber waren Sie schon mal in..." ist auch sicher nur nett gemeint an den 101ern!

Ich sehe da eine geistige Oberflächlichkeit in bestimmten Menschengruppen, welche immer wieder, und das
schon lange vor der Zeit des "braunen Sumpfes", unschuldige Menschen ins Verderben geschickt hat.

Das Schlimme daran: Diese geistige Oberflächlichkeit ist nicht nur bei den sogenannten "Gründen", welche
zur Entfernung der Aufschriften führten, zu sehen, sondern auch bei gegenwärtigen "politischen Manövern",
man denke da nur an die einseitige Berichterstattung in manchen Medien zur Ukraine oder
die Verunglimpfung anderer Länder in der griechischen Presse.

Wenn ich an die Nazi-Zeit denke, denke ich nicht an gewisse Kreuze oder sonstige Symbole, denn diese
haben die "Braunen" auch nur geklaut!
Ich denke da eher an Menschengruppen, die im geistigen Gleichschritt mit einer geistigen Blindheit einer
mit Teilwahrheiten(=Lüge) jonglierenden Elite nacheifern.

Diese Elite wartet natürlich nicht, bis Kindergeister sich selber in dieser Welt Orientierungspunkte suchen.
Nein, es muss schon möglichst früh damit begonnen werden durch gezielte Eingriffe in Bildung und Medien,
Menschen zu beeinflussen.

Eine Mehrheit mit gemachten Meinungen empfinde ich als beängstigend und nicht als "immer richtig"!

Wie heißt es in einem alten, sehr bekanntem Buch so schön: "...und da ist keiner, der ohne Sünde ist."

Was ich an dieser Stelle los werden muss: Ich bin immer wieder beeindruckt über die historischen
Dinge, welche hier gezeigt werden.
Was mich noch mehr beeindruckt, ist aber der geistige, historische Rundumblick einer Sache.
Nur so wird das historische, was hier gezeigt, richtig aufbereitet.


In diesem Sinne einen schönen Sonntag

Dirk

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Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: 38 1001

Datum: 12.07.15 18:06

Hallo,
in diesem Beitrag ist nun von der Entfernung der Bemalung des Tenders die Rede.
Soweit ich weiß,mußte kurz nach Aufstellung der 03 131 diese dort überhaupt wieder verschwinden,weil die auffällige Präsentation einer Dampflok damals bei einigen Beamten in höheren Etagen nicht erwünscht war.

Die Bundesbahn schämte sich damals gegenüber den internationalen Gästen,noch so etwas zu besitzen.

Viele Grüße
Klaus

Re: Keine Gnade: 03 131 in München 1972

geschrieben von: SMF

Datum: 12.07.15 23:59

Hallo Klaus,

ich nahm nicht nur Bezug auf den Eingangsbeitrag, sondern auch auf die Hintergründe, welche in den
weiteren Reaktionen erfolgten.

Was mich generell bis zum heutigen Tag stört ist die Tatsache, dass man eine Dampflok als veraltet ansieht,
aber antike Denkweisen eben nicht!

Sollte man nicht erst einmal längst überholte Denkweisen beseitigen, ehe man eine Dampflok als veraltet ansieht?
Schließlich sind gewisse Denkweisen, wie in meinem vorigen Beitrag angeprangert, schon viel älter als Dampfloks!

Zu dem Thema fällt mir eine Geschichte eines güstener Lokführers ein:
Dieser fand es schick, seine Lok mit diversen Zierlinien zu versehen.
Zu einer Zeit, als er noch als Heizer unterwegs war, verzierte er die Pufferteller "seiner" Lok mit Kreide,
wohl ahnend, dass der Dienststellenleiter dies noch vor der Abfahrt bemerken wird.
Dieser assoziierte diese Pufferringe ebenfalls mit dem 3.Reich, obwohl sie damals ausschließlich
einen praktischen Sinn und keinen ideologischen Sinn erfüllten.
So kam es, wie es kommen musste, der Dienststelleinleiter bemerkte dies und verlangte die Entfernung der
"Bemalung".
Unser Heizer sagte aber nicht, dass es sich nur um Kreide handelte, so dass der Vorgesetzte den Anstreicher
schickte, die Pufferringe zu übermalen.
In der Zwischenzeit entfernte der Heizer die Ringe mit Wasser und grinste insgeheim nach dem Eintreffen des
Anstreichers über dessen ratlosen Blick.
Nach dem die Lok das Bw verlassen hat und den Zug bespannte, wurden die Ringe wieder angebracht.
Bei der nun folgenden Ausfahrt stand der verärgerte Vorgesetzte zufällig am Bahnübergang und wurde natürlich
noch freundlich gegrüßt.

Wie man sieht, gab es solche Vorgesetzten auf beiden Seiten des deutsch-deutschen Maschendrahtzaunes.

An dieser Stelle sei auch mal an diverse Kreideaufschriften mit Weihnachtsgrüßen an den Windleitblechen
erinnert oder an die "Werbung" für ein Jubiläum der Stadt Erfurt am Tender einer 01.5.

Gruß
Dirk

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