Liebe Freunde der Eisenbahn,
während der Forenbericht der letzten Woche (siehe >
[hier]) noch aus der „friesischen Freiheit“ kam, bin ich in dieser Woche wieder zurück an meinem Wohnort. Nach Rückkehr ist mir „die Zeit etwas knapp“ geworden, den Forenbericht in bekannter Form mit drei zusätzlichen Fragebildern auszustatten. Auf diese Bilder müsst Ihr heute verzichten. Nichtdestotrotz bedanke ich mich für die Lösungen zu den Fragebildern in der letzten Woche.
Damit die Statistiker ihre Aufschreibungen noch ergänzen können und weil es besonders gewünscht wurde, gibt es heute nun den letzten Rest der „Schrottbilder“ vom Besuch des Lokfriedhofs Karthaus am 23.06.71.
Los geht es mit der abgestellten 050 025-6 des Bw Wuppertal-Vohwinkel, die seit 14.01.71 auf Z stand und erst am 15.12.71 ausgemustert wurde. Die Anschrift auf der Pufferbohle verriet unserem Fotografen, dass die Lok letztmalig in Schwerte am 31.03.66 untersucht wurde.
Bild 1
Die nächsten beiden Bilder sind deutlich an der bekannten Markierung der Loknummern zu erkennen und beide Loks gehörten zum Bw Crailsheim. Bei 023 088-8 des Bw Crailsheim ist die Nummer am Kessel zwar nicht zu erkennen, dafür aber an der Seitenwand des Tenders. Die Lok stand seit 21.11.70 auf Z und war bereits am 23.02.71 ausgemustert worden. Wie im Bild zu erkennen ist, fehlt die vordere Pufferbohle. Weiß jemand Näheres? War es ein Unfall? Als Reinhard Gumbert genau einen Monat später in Karthaus vorbeischaute, war sie bereits zum Zerlegeplatz „vorgerückt“.
Bild 2
Der „Crailsheimer Schildermaler“ hatte wieder zugeschlagen! Bei der zweiten 23er handelte es sich um 023 084-7, die am 15.12.70 auf Z gestellt und ebenfalls am 23.02.71 ausgemustert wurde. Hat sie am Kessel noch ein Originalschild? Auch sie war am 23.07.71 an den Zerlegeplatz vorgerückt.
Bild 3
Mit dem Bild der 023 084-7 hat Karl-Hans den „Arbeitsvorrats-Abstellplatz“ verlassen und hat sich den Lokomotiven zugewandt, die „in Arbeit“ waren. Erste dort fotografierte Lok, bzw. deren Reste, war 038 335-6 des Bw Heilbronn. Sie war am 15.09.70 auf Z gestellt und am 27.11.70 ausgemustert worden. Als Untersuchungsdatum war noch zu lesen „Unt. Tr xx.10.66“. Am 23.07.71 bei Reinhards Besuch war die Lok zerlegt, die Loknummer war in den Resten eben noch erkennbar.
Bild 4
Bei Aufnahme der 086 191-4 des Bw Schwandorf waren die Lichtverhältnisse nicht sonderlich günstig. Diese Lok wurde am 07.01.71 auf Z gestellt und am 23.02.71 ausgemustert. Das angeschriebene Untersuchungsdatum lautete „Unt We 16.11.64“.Die Arbeit der Schweißbrenner hatte schon deutliche Spuren hinterlassen.
Bild 5
Noch mehr Schweißbrennerspuren trug 038 559-1 des Bw Tübingen. Bei der am 29.12.70 auf Z gestellten und am 23.02.71 ausgemusterten Lok lautete das Untersuchungsdatum „Unt. Tr 23.10.67“. Das angebrachte Holzschild trägt die Aufschrift „038 559-1 von Tübingen nach Trier-Karthaus mit 30 Km/h Höchstgeschwindigkeit“.
Bild 6
Noch weiter fortgeschritten waren die Zerlegearbeiten bei einer Lok der BR 50, von der größtenteils nur noch der Kessel vorhanden war. Eine Identifizierung der Lok war nicht mehr möglich. Lediglich das Untersuchungsdatum „Unt O 15.12.65“ war noch zu lesen und wurde von Karl-Hans notiert. Ob mit der „geballten Kraft“ des HiFo wohl eine Identifizierung der Lok möglich ist?
Bild 7
Wie eine gänzlich vollendete Arbeit von einem 2‘ 2‘ T26 Tender einer Baureihe 50 aussah, beweist das nächste Bild.
Bild 8
Letzte Lok am Zerlegeplatz war die aus den Zeiten beim Bw Mayen schon bekannt 050 970-3 des Bw Mayen, die wiederum noch recht vollständig aussah. Nach den Aufschreibungen von Reinhard Gumbert stand diese Lok einen Monat später immer noch am Zerlegeplatz. Mit diesem Bild hat Karl-Hans Karthaus verlassen und sich weiteren Aufnahmen an diesem 23.06.71 zugewandt. Ihr könnt „durchatmen“, denn das Thema „Besuch in Karthaus am 23.06.71“ ist damit durch. Der nächste Besuch fand am 01.10.71 statt. Bis dahin gab es noch einiges anderes zu fotografieren.
Bild 9
In Trier Hbf angekommen, wurde dort P 2457 bestiegen, der am 23.06.71 von 023 077-1 des Bw Saarbrücken gezogen wurde. Bezeichnend für dieses Bild ist die Tatsache, dass damals noch Expreßgut und Reisegepäck mit der Bahn befördert wurde und Ladearbeiten am Bahnsteig erforderlich machten.
Bild 10
Die Kenner der dortigen Örtlichkeit, wissen sicher, warum Karl-Hans in Pfalzel den P 2457 wieder verlassen hat. Zuerst wurde noch einmal 023 077-1 des Bw Saarbrücken bei Abfahrt des P 2457 in Pfalzel fotografiert. Im Hintergrund erkennt man schon die Gleisanlagen der nächsten Besuchsstelle – das Bw Ehrang.
Bild 11
Ob und wo Karl-Hans um eine Besuchsgenehmigung nachgefragt hat, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Ich kann mich an einen gemeinsamen Besuch am 17.04.69 mit Karl-Hans im Bw Ehrang erinnern, wo wir uns die Besuchsgenehmigung beim Dienststellenleiter holen mussten. Dieser, für mich damals ältere Herr, residierte in einem großen Büro in einem der oberen Stockwerke des Verwaltungsgebäudes, wo man eine tolle Übersicht auf große Teile des Bw Ehrang hatte. Unter uns führte damals die 01 073 des Bw Saarbrücken einige Rangierarbeiten aus. Wer diesen Besuch noch einmal nachvollziehen will, kann dies hier tun>
[2012.07.04] Besuch des Bw Ehrang am 17.04.1969
Erste Lok am 23.06.71 war 086 521-2 des Bw Mayen, die im Bw Ehrang auf neue Aufgaben wartete.
Bild 12
An 044 126-1 des Bw Ehrang waren am 23.06.71 zwei Betriebsarbeiter mit Arbeiten auf Kesselhöhe beschäftigt, als sie Karl-Hans fotografierte.
Bild 13
Mit 044 265-7, die immer noch mit „Bw Ottbergen“ beschriftet war, traf Karl-Hans ein „alte Bekannte“, welche er anlässlich ihrer Umstationierung auf der Überführungsfahrt von Ottbergen nach Ehrang im Bw Koblenz-Mosel vier Wochen vorher fotografiert hatte, erstmalig wieder.
Bild 14
Bekanntlich ist 044 265-7 in Ehrang nicht „besonders warm“ geworden. Knapp vier Wochen nach der vorherigen Aufnahme, am 16.07.71 wurde sie bereits auf Z gestellt und am 15.12.71 ausgemustert. Vorher hat sie unserem Fotografen allerdings noch ihr Untersuchungsdatum „Bwg 15.10.68“ verraten.
Bild 14a
Gerade im Zusammenhang mit dem Thread der letzten Woche gab es eine Vielzahl von Schriftverkehr und Kommentaren, teilweise auch außerhalb des eigentlichen Berichtes, im Hintergrund. Für Statistiker zur Auswertung vom „Verbleib einzelner Lokomotiven und Tender“ sind alle gemachten Aufschreibungen der Fotografen besonders wertvoll. Der uns allen bestens bekannte Reinhard Gumbert brachte mich auf die Idee, für die Auswertung auch diese Aufschreibungen einmal zu zeigen, in der Hoffnung, dass weitere Fotografen ihre Aufschreibung hier zur Verfügung stellen und daraus ein „statistisches Gesamtwerk“ zur Verschrottung in Karthaus entstehen könnte. Karl-Hans Fischer hat mir seine Original-Aufzeichnungen vom 23.06.71 zur Verfügung gestellt und ich zeige sie anschließend in der Hoffnung, dass der eine oder andere auch noch etwas im Altpapier findet.
Aufschreibungen 23.06.1971 (Teil 1)
Aufschreibungen 23.06.1971 (Teil 2)
Mit diesem Aufruf wäre ich mit meinem heutigen Forenbericht durch. Wie anfangs ausgeführt, ohne die in letzter Zeit üblichen drei Fragebilder. Auf diese Bilder muss ich heute aus Zeitgründen bei der Vorbereitung des Berichts verzichten. Aber keine Angst – es sind noch längst nicht alle Rätselbilder gelöst und spätestens am nächsten Mittwoch werdet Ihr sie wieder finden. Für heute wünsche ich Euch viel Freude mit meinem Bericht und bleibt mir treue Leser.
Herzliche Grüße aus Betzdorf
Bruno Georg