Hallo HiFo-Freunde,
wie versprochen setzen wir heute unsere Sonderfahrt über fränkische, genau genommen über
fränkische und oberpfälzer Nebenbahnen fort.
Zunächst einmal vielen Dank für die unerwartet zahlreichen Antworten mit wertvollen Ergän-
zungen. Leider hat auch ein User schon die Katze aus dem Sack gelassen, so daß die weiteren
Reiseziele keine Überraschung mehr sind, aber vielleicht hat es ja nicht jeder gelesen.
Im
Teil 1 waren wir
nach der Bereisung der Strecke nach Weißenstadt wieder nach Kirchenlamitz Ost zurückgekehrt
und auch schon nach Holenbrunn weitergefahren. Dort zweigte nicht nur die Strecke nach Selb
ab, für die der Veranstalter, wie in einer Antwort erwähnt, keine Genehmigung erhalten hatte,
sondern auch die Stichbahn nach Leupoldsdorf und diese nahmen wir als nächstes in Angriff.
Der erste Fotohalt war in Schönbrunn, wo mich insbesondere die Bierkästen der Kulmbacher
Reichelbräu beeindruckten.
Bild 1
Dann zuckelten wir weiter bis zum Streckenendpunkt in Leupoldsdorf.
Bild 2
Den kleinen Jungen habe ich seinerzeit vermutlich als störend empfunden, heute sehe ich ihn
als echte Bereicherung des Bildes an. Vermutlich war er sogar Fahrtteilnehmer. Wie alt mag er
jetzt sein, 25? Am Ende ist er sogar Eisenbahnfreund geworden und liest mit.
Bild 3
Warum wir in Leupoldsdorf auf das andere Gleis umsetzen mußten, entzieht sich meiner
Kenntnis, aber ich wette, einer der Kollegen weiß die Antwort.
Bild 4
Auf der Rückfahrt gab es in Tröstau den ersten Fotohalt. Das Motiv mit der Kirche war natürlich
Pflicht, auch wenn die Lichtverhältnisse alles andere als optimal waren. Ich rätsele nur darüber,
warum beim Steuerwagen die Stirnlampen nicht eingeschaltet waren, unterlasse es aber, dies mit
PS nachzuholen.
Bild 5
Immerhin leuchten sie am Triebwagen für den Nachschuß mit dem Baywa-Lagerhaus.
Bild 6
In Wunsiedel war das Empfangsgebäude mittlerweile durch die Getränkehandlung noch weitaus
mehr verschandelt als bei meinem letzten Besuch sechs Jahre zuvor.
Bild 7
Auch das Stellwerk am Bahnübergang hatte schon bessere Zeiten gesehen.
Bild 8
Die gigantisch langen Schrankenbäume existierten noch. Ich kann mich bloß nicht mehr erinnern,
ob sie noch in Betrieb waren. Ich sehe jedenfalls gar keine Auflager und kann mir auch nicht vor-
stellen, daß sie bei dieser Länge bei geschlossener Schranke frei hingen.
Bild 9
Wir sind zurück in Wunsiedel-Holenbrunn und um mal zu dokumentieren, wie wir in der Zeit
lagen, habe ich die Uhr mit ins Bild gebracht.
Bild 10
Weiter ging’s, offenbar ohne Halt in „Rawerz“ (wo ich nur die türkis/beige 360 233 und die
neurote 360 246 notierte), nach Wiesau. Der Zug am rechten Bildrand hat mich anscheinend
nicht interessiert und deshalb auch in meinen Aufzeichnungen keinen Eingang gefunden.
Bild 11
Von Wiesau ging es, wie könnte es anders sein, nach Waldsassen, dessen Empfangsgebäude irgend-
wann mal einen riesigen DB-Keks aufgemalt bekam.
Bild 12
Unser roter Brummer setzte um…
Bild 13
Was ist denn das Begehr dieser Fotografen-Meute? Kommt da eine Dampflok?
(Falls jemand sich erkennt und Einwände gegen die Veröffentlichung hat, möge er es kundtun,
damit ich ihn unkenntlich machen kann. Die meisten Gesichter sind ohnehin hinter Kameras
versteckt).
Bild 14
Nein, keine Dampflok! Der Schienenbus vor der Kulisse der Porzellanfabrik ist das Objekt
der Begierde.
Bild 15
Die weiten Gleisanlagen zeugen von der einstmaligen Bedeutung des Bahnhofs an der Strecke
nach Eger, auf der sogar Schnellzüge verkehrten.
Bild 16
Auf der Rückfahrt gab es einen Fotohalt in Steinmühle, dessen Empfangsgebäude von einem
Privatmann in ein Wohnhaus umgebaut wurde. Bis 1984 gab es hier eine Feldbahn, auf der Basalt,
zum Schluß Kaolin transportiert wurde.
Bild 17
Ein weiterer Fotohalt wurde in Mitterteich durchgeführt.
Bild 18
Bekantlich gibt es hier das Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Ob die
heute auch noch mit der Bahn angeliefert werden, kann ich nicht sagen.
Bild 19
Noch einmal unser Zug an dem beachtlich langen Bahnsteig.
Bild 20
Wieder in Wiesau angekommen, wurde sogleich die zweite dort abzweigende Nebenbahn in
Angriff genommen, die einstmals bis nach Bärnau führte. Da gab es als erstes einen Fotohalt
an der Anschlußstelle Schmelitzhöhe, von der ich noch nie etwas gehört hatte,und die auch
auf keiner Landkarte zu finden ist. Dabei gehört das Werk doch zum Hutschenreuther-Konzern
(diese Blamage ;-) ). Anscheinend wird der Gleisanschluß auch heute noch bedient, wenn man
sich den Internetauftritt so anschaut.
Bild 21
Sonderbarerweise war die Strecke mitten in der „Pampa“ gekappt und zwar kurz hinter dem
ehemaligen Bahnhof Liebenstein. Wir fuhren wieder so weit es nur ging.
Bild 22
Auf dem nächsten Foto sieht man, daß der Prellbock tatsächlich inmitten von Feldern stand.
Bild 23
Dann rollte der Schienenbus zurück nach Liebenstein…
Bild 24
… dessen malerisches Bahnhofsensemble jeder Modelleisenbahn zur Ehre gereicht.
Bild 25
Das Ganze noch mal von der anderen Gleisseite. Die Frühbeete sind schon angelegt und auch
der Kartoffelacker.
Bild 26
Auch in der Kreisstadt Tirschenreuth hielten wir noch einmal zum Fotografieren. Alles sah
so aus, als sei die Bahnwelt noch in Ordnung. Es fuhren aber schon lange keine Personenzüge
mehr und wenn ich mir auf Wikipedia ansehe, wie es heute dort aussieht, könnte ich heulen,
aber vielleicht bin ich nur ein hoffnungsloser Bahnromantiker (wie wohl viele hier).
Bild 27
Der absolute Höhepunkt der Fahrt war wohl der Fotostop im ansonsten völlig unzugänglichen
Tirschenreuther Seengebiet. Beim ersten Bild stört mich ein wenig die seltsame Spiegelung des
linken Stirnfensters.
Bild 28
Deshalb noch ein Foto aus etwas anderer Perspektive.
Bild 29
Wieder zurück in Wiesau stahl die 218 007 mit dem D2062 (Dresden - München) dem
Schienenbus die Schau.
Bild 30
Aber welch ein Schock: auch damals gab es schon Schmierfinken, die so schöne Wagen
verschandeln mußten.
Bild 31
Am Ende des Tages wieder zufrieden zurück in Hof Hbf: nach der Einfahrt am Hausbahnsteig.
Bild 32
Aber da war doch noch was: 218 214 vor 614 053 … War das planmäßig?
Bild 33
Damit habt ihr es geschafft. Eine gut organisierte, bestens funktionierende Sonderfahrt mit
dem Schienenbus war zuende. Eine Bemerkung noch zum Schluß: relativ spät erst nahm ich
damals wahr, daß ein ehemaliger Professor meines Kulmbacher Gymnasiums auch Teilnehmer
der Fahrt war und eifrig fotografierte. Auch wenn ich ihn nie regulär als Lehrer hatte, konnte ich
mich doch gleich wieder an ihn erinnern, den „Ochsensepp“, wie er von den Schülern genannt
wurde. Auf zweien meiner Bilder habe ich ihn verewigt, aber hier nicht gezeigt. Ich weiß nicht,
ob er noch unter uns ist. Einen schönen Sonntag wünscht wie immer
dampfgerd
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:10:12:08:08.