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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Vorhergehende Winter und andere Jahreszeiten:

1. Berliner S-Bahn im Februar 1983: S-Bw Wannsee und Kremmener Bahn
2. Berliner S-Bahn, 4. Dezember 1983: Zum "Nordpol"
3. Berliner S-Bahn, 5. Dezember 1983: Auf der "Saale"
4. Berliner S-Bahn, 6. Dezember 1983: Kremmener Bahn
5. Berliner S-Bahn, 6. Dezember 1983: "Nathan" und "Nordpol"
6. Berliner S-Bahn, 7. Dezember 1983: noch einmal mit "Nathan"
7. Berliner S-Bahn, 11. Dezember 1983: Winter in Wannsee
8. Berliner S-Bahn, 4. Januar 1984: Sternfahrt nach Frohnau!
9. Berliner S-Bahn, 6. Januar 1984: Nur mal kurz nach Grunewald
10. Berliner S-Bahn, Abschied am 8. Januar 1984: Brennpunkt Lio!
11. Berliner S-Bahn: Freifahrt mit der BVG am 22. Januar 1984
12. Berliner S-Bahn: Frohnau - wir kommen! 1. Oktober 1984
13. Berliner S-Bahn, Oktober 1984: Wieder auf der "Saale"



Früher war alles besser.
Die Eisenbahn war noch aus Eisen gemacht, und sie fuhr auch im Winter. Letzterer fand - anders als heute im Zeitalter globaler Erwärmung - überwiegend im Dezember statt.
Und während ich heute, meinen Katzen gleich, die warme Stube vorziehe, zog es mich im Dezember 1984 (mit dem Fahrrad!) unbändig in das Winter-Wunderland am Wannsee:


http://www.abload.de/img/01_ws_00121984wolm7.jpg

(01) Zuverlässig, pünktlich, geheizt. So war die Berliner S-Bahn.


http://www.abload.de/img/03_ws_001219849ylds.jpg

(02) Dieser Stadtbahner trägt noch die ursprünglichen hölzernen Kassettentüren, mußte aber seine Messinggriffe gegen solche aus Leichtmetall tauschen. Das "Dienstabteil"-Schild wurde von der BVG bereits entfernt.


http://www.abload.de/img/02_ws_00121984fkb93.jpg

(03) Auf dem Fernbahnsteig stehen nicht ohne Grund erwartungsfrohe Reisende...


http://www.abload.de/img/04_ws_00121984c3b5v.jpg

(04) ... denn auf Gleis 5 erhält in Kürze Einfahrt ...


http://www.abload.de/img/05_ws_00121984scx72.jpg

(05) ... D 346 nach Köln Hbf. Er wird 7 Stunden und 20 Minuten später dort eintreffen.


http://www.abload.de/img/06_ws_00121984yzxpw.jpg

(06) Während die Transitreisenden zusteigen, werfen wir einen Blick auf das alte Stellwerk Ws (links) und dessen 1928 errichteten Nachfolger.


http://www.abload.de/img/08_ws_00121984bdx5k.jpg

(07) Blick zurück auf den Fernbahnsteig C. Der beheizte Warteraum ist dort übrigens noch heute vorhanden und erfreut sich großer Beliebtheit.


http://www.abload.de/img/09_ws_001219845kypa.jpg

(08) Vom Fernbahnsteig aus in die Kehrgleise am Stellwerk Wsk geguckt: Die BVG beschaffte neben einigen Kls-Wagen auch Vierachser der Gattung Rs. Eine schöne Reminiszenz an die Geschichte des Bahnhofs Zehlendorf (auf dem zu dieser Zeit die Bahnmeisterei für den S-Bahn-Bereich der BVG entstand) ist dessen Bezeichnung als "Zehlendorf-Mitte": Diesen Namen (wenn auch ohne Bindestrich) trug er von 1891 bis 1938, das telegrafische Kürzel "Zfm" hielt sich dagegen noch bis zum Ende der Reichsbahnzeit.


http://www.abload.de/img/10_ws_001219842ol4f.jpg

(09) Leider ist mir nicht bekannt, was der Skl da machte.


http://www.abload.de/img/11_ws_00121984zubpk.jpg

(10) Die Schneebeseitigung erfolgt jedenfalls manuell.


http://www.abload.de/img/12_130071_ws_00121984fpl4b.jpg

(11) Heulen und Pfeifen auf Gleis 9.


http://www.abload.de/img/13_130071_ws_00121984ofyyd.jpg

(12) 130 071-4 schleppt fossile Brennstoffe von Seddin heran.


http://www.abload.de/img/14_ws_00121984qezab.jpg

(13) Jetzt aber flugs zurück zu meiner S-Bahn!


http://www.abload.de/img/16_hke_001219841tld6.jpg

(14) Vorbei an der Triebwagenhalle Hundekehle.


http://www.abload.de/img/17_hke_00121984zia6i.jpg

(15) Der aufgewirbelte Schnee erforderte bei diesem Bild ein großzügiges Entrauschen.


http://www.abload.de/img/18_gd_00121984r6zgw.jpg

(16) Ankunft in Grunewald. An den (1928 stillgelegten) Ringbahnsteigen rechts (am Stellwerk Gdr) steht ein alter Bekannter.


http://www.abload.de/img/19_gd_00121984wfbe2.jpg

(17) Zunächst einmal verabschiede ich mich aber vom Umlauf 8 der S 3.


http://www.abload.de/img/20_gd_001219847wl0d.jpg

(18) Jetzt zu diesem hübschen Kerlchen: Der Mannschaftswagen des "Bauamts" der Rbd Berlin wurde einst aus einem VT umgebaut und lief noch ca. 1970 als VB auf der Strecke Graal-Müritz - Rövershagen. User VB995 war kürzlich so lieb, einige Bilder dieses schönen Wagens auszugraben:
[www.drehscheibe-foren.de]


http://www.abload.de/img/21_gd_001219842zymo.jpg

(19) Leider war er an dieser Stelle blöd zu fotografieren.


http://www.abload.de/img/22_gd_00121984jgxu1.jpg

(20) Am Langträger ist noch das Heimat-Bw Rostock zu erkennen.


http://www.abload.de/img/24a_gd_00121984koabw.jpg

(21) Die Sanierungsarbeiten für das Dach des Bahnsteiges in Richtungs Wannsee sind witterungsbedingt zum Erliegen gekommen.


http://www.abload.de/img/25_bwws_00121984y7brp.jpg

(22) Sprung in das S-Bw Wannsee: Hinter dem Gepäckzug 278 109-4 steht ein aus einem früheren Steuerwagen rückgebauter Beiwagen.


http://www.abload.de/img/26_bwws_00121984eqxlc.jpg

(23) Die Kopfform von 275 382-0 (Bei- und Steuerwagen hatten stets gerade Endziffern) läßt die ursprüngliche Stirnseite erkennen.


http://www.abload.de/img/27_bwws_001219845klib.jpg

(24) Der Gepäckzug mit seinen nicht modernisierten Laternen hatte es mir irgendwie angetan.


http://www.abload.de/img/28_bwws_00121984mgxua.jpg

(25)


http://www.abload.de/img/29_bwws_00121984hpyrg.jpg

(26)


http://www.abload.de/img/30a_bwws_00121984bel0j.jpg

(27) Beschriftungsdetails. Als Weihnachtszug würde er sich auch gut machen!


http://www.abload.de/img/30b_bwws_00121984hfy4w.jpg

(28) Hinter dem Gepäckzug steht ein normales Paßviertel, erkennbar am Schild für das Dienstabteil.


http://www.abload.de/img/35_bwws_00121984wgb81.jpg

(29) Hier noch einmal von der Seite: Bei dem Paßviertel handelt es sich um 275 767-2.


http://www.abload.de/img/30c_bwws_00121984eyayg.jpg

(30) Diese beiden tragen bereits das BVG-Emblem. Der rechte Wagen 275 514-8 ist einer der wenigen zu dieser Zeit vorhandenen Steuerwagen der BR 275.


http://www.abload.de/img/31_bwws_00121984a3l55.jpg

(31) Und hier hätten wir den Wannseer Hilfsgerätezug 278 001 - 003. Mehr Bilder davon gibt es hier:
[www.stadtschnellbahn-berlin.de]


http://www.abload.de/img/32_bwws_00121984mtxty.jpg

(32) Zur Abwechslung mal ein ganz normaler Halbzug.


http://www.abload.de/img/33_bwws_00121984gey4s.jpg

(33) Halbzug in Gänze.


http://www.abload.de/img/38_bwws_00121984hyzrw.jpg

(34) Blick durch das Überwerfungsbauwerk der Stahnsdorfer Strecke ("Friedhofsbahn") in Richtung Bahnhof Wannsee.


http://www.abload.de/img/37_130020_bwws_001219qbzzd.jpg

(35) Hier pfeift 130 020-1 in Richtung Seddin (linkes Gleis).


http://www.abload.de/img/36_bwws_001219847izf4.jpg

(36) Abschlußbild mit Kehrzug der S 3.


Danke fürs Mitfrieren!
Fröhliche Eiszeit!

Gruß,
Markus.

Berlin für Anfänger: Tiergarten ist ein Park, Tierpark ist ein zoologischer Garten, Zoologischer Garten ist kein Park. Alle drei sind Bahnhöfe.
AG Märkische Kleinbahn e.V. Berlin *** Meine HiFo-Bildbeiträge
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Servus,

ein wunderschöner Beitrag - nicht nur das er so schön zum aktuellen Wetter passt. Die Eiszapfen am Gepäckzug sind wirklich gut gelungen, das deutet darauf hin, das der Zug geheizt, aber nicht bewegt wurde.

MfG Martin Pfeifer

Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!
Einmal mehr - Danke für die Bilder!

Bezgl. Bild 7: Ja der Warteraum erfreute sich insbesondere gestern bei Fahrgästen die mit den Schöneweidern nach Staßfurt mitfuhren, wegen 20 min. Verspätung reger Beliebtheit. Kein Vorwurf in irgendeine Richtung :-)

Bild 18 und 19: Das hübsche Kerlchen hat bis heute überlebt und steht fast in diesem Zustand in der Monumentenhalle des Deutsche Technikmuseum Berlin (DTMB).

mfg tommy10



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:24:17:47:39.
Kö0128 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Früher war alles besser.
> Die Eisenbahn war noch aus Eisen gemacht, und sie fuhr auch im Winter.

Die BVG hat wohl im ersten Winter auch Lehrgeld bezahlen müssen, als Fahrmotore wegen des Schnees ausstiegen. Dann entsann man sich der früher bei Reichsbahns im Herbst eingelegten (und im Frühjahr entfernten) Pappen, die verhinderten, daß Schnee durch die Lüftungseinlässe eingesogen wurden. Diese Geschichte kenne ich nur vom Hörensagen. Kann das jemand bestätigen/widerlegen oder vervollständigen?

> (02) Dieser Stadtbahner trägt noch die ursprünglichen hölzernen Kassettentüren, mußte
> aber seine Messinggriffe gegen solche aus Leichtmetall tauschen. Das "Dienstabteil"-Schild
> wurde von der BVG bereits entfernt.

Habe vor wenigen Tagen eine Klinke in dieser Form erhalten, die jedoch aus Messing ist. Sie stammt wohl ursprünglich aus dem Fundus von Jens Wirgenings (leider verstorben). Möglicherweise ist es aber ein Nachguß für einen Berliner S-Bahnwagen in Danzig. Weiß jemand was über solche Messingklinken in der Leichtmetallform?
Mathias Hiller schrieb:

> Die BVG hat wohl im ersten Winter auch Lehrgeld
> bezahlen müssen, als Fahrmotore wegen des Schnees
> ausstiegen. Dann entsann man sich der früher bei
> Reichsbahns im Herbst eingelegten (und im Frühjahr
> entfernten) Pappen, die verhinderten, daß Schnee
> durch die Lüftungseinlässe eingesogen wurden.
> Diese Geschichte kenne ich nur vom Hörensagen.
> Kann das jemand bestätigen/widerlegen oder
> vervollständigen?

Trifft es auch ziemlich genau, und danke an Markus für diesen witerungsgerechten Frühlingsbeitrag.

Hallo Markus,
ein schöner Bilderbogen passend zum gegenwärtigen "Frühlingswetter" im Berliner Raum.
Auch mir gefallen die Eiszapfenbilder vom 278 109 besonders gut.

Zu Bild 2:
Dieser Wagen hat keine Holztüren, vielmehr Türen der ersten Generation aus Aluminium.
Bei der Herstellung dieser kamen nochmals wieder Kassetten zur Anwendung.
An diese Türen wurden auch abweichende Klinken angebaut, wie sie heute der Triebwagen
3662 hat(und sie auch der Triebwagen 278 111 des Materialzuges -siehe Bild 29- hatte):

973_0015b2.jpg

Auffällig sind die relativ hoch angebrachten Klinken.
Zum Vergleich dazu die Klinken des zweiten Traditionsviertelzuges im Zustand der
Vorkriegszeit (hier wurden wohl bei der Restaurierung extra wieder neue Holztüren
hergestellt:

1183_0033b2.jpg

Bei dem bereits in der Vorkriegszeit begonnenen Ersatz der Holztüren, wurden so viele
Teile wie möglich weiterverwendet (so z.B. auch die Messingklinken).
Diese Austauschtüren unterschieden sich von ihren Vorgängern (Bauart 1927 mit Verriegelung
oben, Bauart 1929 mit Verriegelung über der Klinke) durch die fehlende Kassette, wie auch
dadurch, dass die Klinken sichtbar höher angebracht wurden.

Holztüren hielten sich noch Jahrzehnte, der Austausch konnte vor dem Krieg nicht mehr beendet
werden.
So erhielt auch die BVG noch etliche Wagen mit diesen Türen (auf Bild 32 ist denke ich im Hinter-
grund einer zu sehen) und die Waggonunion hat so für einige bei ihnen überholten Wagen wohl auch
noch neue Türen konstruieren dürfen.
Der letzte Wagen mit Holztüren, der mir vor die Nase gekommen ist, war der bei der DR
verbliebene 275 484, den ich (bereits abgestellt und vollgeschmiert) 1992 in Spindlersfeld antraf.

Ein Teil der 1930er-Kassettentüren hat sich (allerdings mit den üblichen Aluminium-Klinken) bis zum
Ende der Einsatzzeit der Stadtbahner (BR 475/476) gehalten:

1129_0003b2.jpg

Ansonsten weiter so, freue mich auf jeden neuen Beitrag aus der Zeit, als Filmmaterial ein so rares
Gut gewesen ist, dass man leider viel zu wenig von dem, was man gesehen hat, auch festhalten konnte.

Viele Grüße
Karsten



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:25:07:23:58.

Re: Berliner S-Bahn, Dezember 1984: Der nächste Winter in Wannsee! (m 36 B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.03.13 08:23

KBausBSPD schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Zu Bild 2:
> Dieser Wagen hat keine Holztüren, vielmehr Türen
> der ersten Generation aus Aluminium.
> Bei der Herstellung dieser kamen nochmals wieder
> Kassetten zur Anwendung.

Stimmt, bitte nicht verwechseln.
Es wurde schon öfter drauf hingewiesen.
"Kassette" bedeutet nicht zwingend "Holz".

> An diese Türen wurden auch abweichende Klinken
> angebaut, wie sie heute der Triebwagen
> 3662 hat(und sie auch der Triebwagen 278 111 des
> Materialzuges -siehe Bild 29- hatte):
>

Das sind keine "abweichenden Klinken", sondern die normalen Klinken
der Bauart O&K! Da die meisten Triebwagen von O&K geliefert wurden
und diese Firma in den letzten Lieferungen diese neue Bauart einbaute,
waren früher vergleichsweise viele Züge damit unterwegs.

Die Museumszüge der DR sind aber anscheinend genau andersrum ausgerüstet.
Wagen 3662 ist kein O&K - Zug hat aber dessen Klinken
und der ET 2303 des Bernauer Viertels wäre von O&K hat aber KIEKERT-Klinken.
Da er 1929 abgeliefert wurde, müsste er O&K-Türen haben)

(Beiwagen mit Messingklinken haben grundsätzlich nur KIEKERT-Türen,
da O&K nur ET lieferte und der hauptsächliche Beiwagenlieferer WEGMANN nur KIEKERT verbaute.)


>
> So erhielt auch die BVG noch etliche Wagen mit
> diesen Türen (auf Bild 32 ist denke ich im
> Hinter-
> grund einer zu sehen)

Die liebe DR hat zunächst nach diesen Kriterien die Züge ausgesucht.

Sie hat den letzten Kehraus gemacht,
und der BVG alles rübergeschoben,
was "irgendwie anders" war.

Die allerletzten Holztüren
Die allerletzten O&K-Klinken
Die allerletzten "Russendrehgestelle", die von der BVG wegen Rissen sofort gesperrt wurden.
Die allerletzten Prototypen (275 625)
Die allerletzten Wagen mit irgendwelchen el.Versuchsanlagen
Die allerletzten Wagen mit ehem. starken Unfallschäden

Den blöden BVGern konnte man es unterjubeln und dennoch
die Veträge erfüllen.

Dann hat man mit "normalen" Wagen so aufgefüllt,
dass die vereinbarten Restfristen eingehalten wurden.

Oh, das wir uns nicht falsch verstehen:
Betriebssicher waren die alle...
wenn man davon absieht, dass man im Westen allgemein nicht mit Rissen im Drehgestell rumfährt...
So kann man seine Verträge auch erfüllen...
aber kannte man es anders?

Und hätte nicht ein versierter Senatsrat HINKEFUSS drauf geachtet,
dass die DR nur einen Park mit gleichmäßigem Ablauf der Fristen
übergibt, und dass das vertraglich festgehalten wird! - also ein Teil frisch überholt, ein Teil am Ende, die meisten irgendwo in der Mitte -
die BVG hätte wohl den Betrieb nach spätestens 6 Monaten einstellen können.
Was die von der DR bekommen hätten...wer die Brüder kannte, weiß die Antwort selbst.

> und die Waggonunion hat so
> für einige bei ihnen überholten Wagen wohl auch
> noch neue Türen konstruieren dürfen.

Ja, man erkannte die in erster Linie auch äußerlich
an den großen Fenstern in Verbindung mit Messingklinken.
Aluklinken waren zu keiner Zeit an OriginalHOLZtüren angebaut.

Grüße an Alle
von Joachim
aus Berlin

"Ich bin Gott sei Dank - Berlinerin!" (Marlene Dietrich)


"Der kluge Mann, vermeidet jeden Krieg!" (Goebbels 1938, bei der "Sudetenkrise")
"Im Führer haben wir einen genialen Feldherren!" (Goebbels 1940, nach dem "Sieg über Frankreich")




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:03:25:08:42:19.
joha65 schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Sie hat den letzten Kehraus gemacht,
> und der BVG alles rübergeschoben,
> was "irgendwie anders" war.
>
> Die allerletzten Holztüren
> Die allerletzten O&K-Klinken
> Die allerletzten "Russendrehgestelle", die von der
> BVG wegen Rissen sofort gesperrt wurden.
> Die allerletzten Prototypen (275 625)
> Die allerletzten Wagen mit irgendwelchen
> el.Versuchsanlagen
> Die allerletzten Wagen mit ehem. starken
> Unfallschäden
>

Mahlzeit,

deine aufgeführten Punkte sind ja alle mehr oder weniger bekannt. Ich lese aber zum ersten Mal von den elektrischen Versuchsanlagen. In welchen Fahrzeugen waren denn diese Anlagen eingebaut und was für Anlagen waren denn das?
Wieviel Heimkehrer Drehgestelle gab es denn noch?
275 625 ist zwar Prototyp, aber er ist doch eigentlich -elektrisch gesehen- ein ganz normales Paßviertel geworden, den Umbau zum Schlepptriebwagen mal außen vorgelassen. Generell gesprochen ist doch jeder S-Bahnzug über die Jahrzehnte zu einem Unikat geworden. Oft gab es den berühmten Griff ins Klo, wenn man ein Ersatzteil wechseln wollte und dann am Zug feststellte, das man besser das andere genommen hätte. Funkenkamine sind da ein schönes Beispiel.


ET165

Frage zu 132 453 mit D346 nach Köln Hbf.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.03.13 11:41

"Er wird 7 Stunden und 20 Minuten später dort eintreffen"

Heute fährt ein ICE die Strecke in knapp 5 Stunden.

Meine Frage dazu, wie lang war denn damals - vor fast 30Jahren !!! wohlgemerkt - die reine Fahrzeit?
Mussten die Züge an der Grenze nicht auch länger warten um abgefertigt zu werden?

Um wieviel "schneller" ist man den dann heute dann eigentlich? Nimmt sich das wirklich so viel?


Ansonsten danke für den tollen Beitrag mit schönen Alltagseindrücken aus der Hauptstadt :-)
joha65 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die allerletzten Wagen mit irgendwelchen el.Versuchsanlagen

Habe ein Bild von 275 061 um 1984 gesehen, dessen Wagennummer unterstrichen ist. Warum? Im Innenraum hat der Stadtbahner Lüftungsschlitze mittig in der der Decke. Warum?

> Den blöden BVGern konnte man es unterjubeln und dennoch die Veträge erfüllen.

Aus Deinen Worten entnehme ich eine gewisse Verbitterung. Warum? Der Vertrag wurde ordnungsgemäß erfüllt, die WU bekam ordentlich Arbeit, Leute konnten bezahlt werden. Warum sollte der Osten was besseres hergeben? Barmherzigkeit?
Hallo Mathias,

Zitat:
Habe ein Bild von 275 061 um 1984 gesehen, dessen Wagennummer unterstrichen ist. Warum? Im Innenraum hat der Stadtbahner Lüftungsschlitze mittig in der der Decke. Warum?

Kannst du auf dem Bild den Innenraum erkennen, ob er schon modernisiert ist? Falls ja, könnte es einen Zusammenhang geben mit den nur noch handbreit zu öffnenden Fenstern. Laut Schmiedeke war 275 061/062 zusammen mit 275 505/506 die ersten so ausgeführten Viertelzüge. Hu Datum war 01/02 1985 für 061 und 18.3.1985 für 505.

Zitat:
Den blöden BVGern konnte man es unterjubeln und dennoch die Veträge erfüllen.

Das die Reichsbahn nicht ihre neuesten Fahrzeuge abgeben würde, war den Verantwortlichen auf beiden Seiten doch sicher bewußt.
Moin Markus!

Es handelt sich durchwegs um sehr stimmungsvolle Aufnahmen, die mir sehr gut gefallen! Gut gefällt mir auch die Tatsache, das Du Dich fotografisch auch sehr um den nur selten fotografierten Bauamts-VB gekümmert hast.

Beste Grüße aus dem noch immer schneereichen Norden
Helmut
ET165 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Kannst du auf dem Bild den Innenraum erkennen, ob er schon modernisiert ist?

Da ist nichts modernisiert. Der Wagen hat Arnsdorfer Lampen.

> Falls ja, könnte es einen Zusammenhang geben mit den nur noch handbreit zu öffnenden Fenstern. Laut Schmiedeke
> war 275 061/062 zusammen mit 275 505/506 die ersten so ausgeführten Viertelzüge. Hu Datum war
> 01/02 1985 für 061 und 18.3.1985 für 505.

Danke! Möglicherweise diente die Unterstreichung in der Anfangszeit zur Unterscheidung der Funksysteme, bevor alle auf die neue Frequenz umgestellt waren.
Mathias Hiller schrieb:
Zitat:
Da ist nichts modernisiert. Der Wagen hat Arnsdorfer Lampen.

Arndorfer Lampen sind kein Hinweis auf eine Nicht-Modernisierung. Bei den wenigen Zügen die bei der Übergabe noch die Graetzlampen hatten, wurden diese gegen Arnsdorfer Lampen getauscht. Beim Umbau Paßviertel in EMB Steuerviertel wurden allerdings die Glühlampenbeleuchtung komplett gegen Leuchtstofflampen ausgetauscht.
ET165 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wieviel Heimkehrer Drehgestelle gab es denn noch?

Gemäß einem Schreiben vom 5.12.1984 der BVG waren es 49 Heimkehrer-Drehgestelle. Aus anderen Unterlagen kann man ersehen, das manchmal nur ein Drehgestell des ET oder EB, seltener beide Drehgestelle eines Wagens Heimkehrer-Drehgestelle hatten.

Mike Straschewski

Re: Frage zu 132 453 mit D346 nach Köln Hbf.

geschrieben von: Kö0128

Datum: 25.03.13 17:47

Zunächst einmal vielen Dank für Eure freundlichen Worte!

Danke auch für die Richtigstellung hinsichtlich der Türbauart.
Angesichts der auf dem Bild erkennbaren Risse im Lack ging ich davon aus, daß diese an den Fugen der zusammengesetzten Holztür entstanden wären.
Das Thema "Türen & Griffe" scheint ja ein ganz besonderes zu sein... ;o)


218_421-6 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Meine Frage dazu, wie lang war denn damals - vor
> fast 30Jahren !!! wohlgemerkt - die reine
> Fahrzeit?
> Mussten die Züge an der Grenze nicht auch länger
> warten um abgefertigt zu werden?

Nach meiner Erinnerung (und ich war häufiger Transitreisender) ging der Zustieg der Paßkontrolleinheiten des MfS in Griebnitzsee recht zügig (ca. 10 Minuten Aufenthalt). Kontrolle und Visa-Erteilung erfolgten ja dann während der Fahrt.

Hier der Fahrplan aus dem Internationalen Kursbuch der DR 1986/87 (mit ähnlichen Fahrzeiten):

http://www.abload.de/img/d346_198696c53.jpg

Der Halt in Marienborn ("hält nur zum Zusteigen" - für wen denn bitte?) zum Ausstieg der PKE ist mit einer Minute ja auch flott angesetzt. Wenn aber der Transitzug (trotz "grüner Welle" und besonders scharfer Überwachung durch den Dispatcher) außerplanmäßig unterwegs dann doch mal gestellt werden mußte, konnte es passieren, daß in Marienborn (oder eben in Schwanheide, Gerstungen oder Probstzella) doch etwas länger gehalten wurde, weil dann die Kontrollorgane besonders gründlich in Deckenverkleidungen usw. guckten. Es könnte ja ein Republikflüchtiger aufgesprungen sein...

Bundesgrenzschutz und Zoll kamen ja durch den zehnminütigen Aufenthalt in Helmstedt (Lokwechsel!) auch noch zu ihrem Recht.

Gruß,
Markus.

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Re: Frage zu 132 453 mit D346 nach Köln Hbf.

geschrieben von: Martin Pfeifer

Datum: 25.03.13 18:16

Kö0128 schrieb:
-------------------------------------------------------
> ...
> Der Halt in Marienborn ("hält nur zum Zusteigen" - für wen denn bitte?) zum Ausstieg der PKE ist mit
> einer Minute ja auch flott angesetzt. Wenn aber der Transitzug (trotz "grüner Welle" und besonders
> scharfer Überwachung durch den Dispatcher) außerplanmäßig unterwegs dann doch mal gestellt
> werden mußte, konnte es passieren, daß in Marienborn (oder eben in Schwanheide, Gerstungen
> oder Probstzella) doch etwas länger gehalten wurde, weil dann die Kontrollorgane besonders
> gründlich in Deckenverkleidungen usw. guckten. Es könnte ja ein Republikflüchtiger aufgesprungen
> sein...
>
> Bundesgrenzschutz und Zoll kamen ja durch den zehnminütigen Aufenthalt in Helmstedt
> (Lokwechsel!) auch noch zu ihrem Recht.
>
> Gruß,
> Markus.

Servus Markus,

doch, die Vermerke "nur zum Zusteigen" bei den Transitzügen in Richtung Westen (und umgekehrt "nur zum Aussteigen" bei den Zügen in Ri Berlin) hatten ihre Richtigkeit. Man konnte mit dem Transitzug nach Berlin bis Marienborn fahren, dort aussteigen und dann nach durchlaufen der üblichen Pass- und Zollkontrolle in die DDR einreisen, sprich mit dem Binnenverkehr weiterreisen. Umgekehrt ging das natürlich auch. Wieviele das gemacht haben, weiß ich nicht.

MfG Martin Pfeifer

Lieber Blech- als Plastikspielzeuge!

Vielen Dank für die Informationen :-) (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.03.13 18:26

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
joha65 schrieb:

> Sie hat den letzten Kehraus gemacht,
> und der BVG alles rübergeschoben,
> was "irgendwie anders" war.

Die Heimkehrer waren nicht die letzten, sondern durchaus nicht selten. Ein betriebsfähiges Fahrzeug hat noch ein solches.

Die Holztüren sind auf Fotos aus 1991 noch beim 275 484 nachgewiesen.

Seiten: 1 2 All Angemeldet: -